Freitag, 1. Januar 2021

#347 Bücherregal - History is all you left me

 



Titel(Englisch)History is all you left me
AutorAdam Silvera
VerlagSimon&Schuster
GenreYoung Adult Contemporary
Seiten304 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5

 Inhalt

Eigentlich hatte Griffin fest damit gerechnet, dass seine erste große Liebe Theo eines Tages zu ihm zurück kehrt. Dabei war dieser nach Kalifornien fürs College gezogen und ging dort eine Beziehung mit Jackson ein. Doch vollkommen unerwartet kommt Theo bei einem Unfall ums Leben und Griffin scheint jeglichen Halt zu verlieren. Seine Zwangshandlungen werden immer schlimmer und er muss eine Entscheidung treffen. Kann er weiterhin die Geheimnisse für sich behalten, selbst wenn diese sein komplettes Leben zerstören?


Review

TW: Zwangsstörung

Man wird direkt in die Handlung geworden und erfährt somit erst relativ spät was es überhaupt mit Theo und Griffin auf sich hat. Auf einige Fragen gibt es tatsächlich vollkommen überraschende Antworten und das wiederum führt zu interessanten Wendungen. Dadurch bleibt das alles bis zum Schluss spannend, was natürlich durch die ständigen Rückblenden noch begünstigt wird.

Ein großes Thema in dem Buch ist die Trauerbewältigung und ich finde es immer wieder schön wenn Autoren zeigen, dass jeder mit dem Thema Tod anders umgeht. Und somit jeder seinen eigenen Weg finden muss und es dafür passende Hilfsangebote gibt. Vor allem finde ich es diesbezüglich gut, dass die psychischen Erkrankungen von Griffin ernst genommen werden im Laufe der Handlung und es nicht wie ein Storyelement rüberkommt, dass nur beweisen soll wie schwer es der Charakter hat.
Was mich beim Lesen total irritiert hatte war die Zwangsstörung von Griffin. Der Autor hat hier über seine eigenen Erfahrungen geschrieben und es wirkt alles sehr authentisch. Es wird alles sehr beiläufig eingeflochten und drängt sich nicht in den Vordergrund. An sich ist es äußerst wichtig, dass viel mehr Betroffene Krankheiten so beiläufig in Geschichten einfließen lassen. Vor allem wird hier nichts geschönt, jedoch empfand ich es zusätzlich zu Griffins sonstigen Verhalten als etwas zu viel. Man hatte das Gefühl als wäre eine reine Ansammlung von Fehlern und bräuchte jahrelange Psychotherapie um zu lernen, wie man mit anderen Menschen interagiert und Beziehungen eingeht. An vielen Stellen hätte ich ihm am liebsten mal ordentlich die Meinung gesagt, denn manche Gedankengänge von ihm sind wirklich schwer zu ertragen. Man hat das Gefühl als wäre er pausenlos das Opfer und alle hätten sich gegen ihn verschworen. 

Und dann empfand ich das Verhalten der meisten Charaktere als absolut toxisch und ich finde es ein wenig schade, dass das bis zum Thema absolut nicht eingeordnet wird. Vor allem Griffin hat in den Rückblenden einen Folgen schweren Fehler begangen, den er gefühlt das komplette Buch über bereut. Und dieser Plottwist kam vollkommen aus dem Nichts, was mich total ratlos hinterlassen hatte. Aus dem Grund hatte ich auf eine Erklärung gehofft, aber die blieb bis zum Schluss aus. Junge Leute sind bekannt dafür impulsiv zu handeln, aber das Ausmaß war dann doch sehr überraschend. Auch sonst passieren einige Dinge, die teilweise von Nebencharakteren kritisch gesehen werden und ich finde es schade, dass hier nicht näher darauf eingegangen wird. Es scheint oft fast so als wolle Griffin das offensichtliche nicht sehen und das hat mich als Leser einfach nur wütend gemacht. 

Hier muss man dem Autor dann aber zu Gute halten, dass er nicht noch schwierige Familienverhältnisse mit eingebaut hatte. Das wird ja auch oft verwendet um zu zeigen wie kaputt der Charakter ist und wie schwer er es hat und der Autor bespricht ja schon mehr als genug Themen auf den 300 Seiten. 


Fazit

An sich ist es eine durchaus schöne und kurzweilige Jugendbuchlektüre. Mich konnte sie jetzt nicht vollens überzeugen und deshalb gibt es nur 3,5 von 5 Sternen. Der Autor lässt hier eigene Erfahrung einfließen, denn er selbst ist homosexuell und hat eine Zwangsstörung. Das möchte ich an dieser Stelle einfach noch einmal erwähnt haben, da es zu wenige Bücher dieser Art auf dem deutschen Buchmarkt gibt("Was von dir bleibt" ist die deutsche Übersetzung).

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