Titel | Nacht über Reykjavík(2. Fall des jungen Inspektors Erlendur) |
Autor | Arnaldur Indriðason |
Verlag | Bastei Lübbe |
Genre | Islandkrimi |
Seiten | 384 Seiten |
Meine Bewertung |
Inhalt
Immer wieder lernt der junge Streifenpolizist Erlendur während den Nachtschichten die nicht so schönen Seiten von Reykjavík kennen. Immer wieder muss er sich um Betrunkene kümmern oder um Fälle häuslicher Gewalt. Beides lässt ihn nicht kalt. Als am Wochenende ein Obdachloser betrunken in einem Tümpel aufgefunden wird und eine Frau, deren Ehemann scheinbar gewalttätig ist, als vermisst gemeldet wurde, schrillen bei ihm alle Alarmglocken. Er wird den Eindruck nicht los, dass die Fälle eventuell zusammen hängen könnten. Und so Beginn er der Sache auf den Grund zu gehen.
Review
Obwohl man als aufmerksamer Leser schon nach der Hälfte weiß wer denn nun der Täter ist, fand ich es schön wie mit diesem Wissen gespielt wurde. Denn immer wieder tauchten neue Indizien auf und ich war mir im Endeffekt nicht so ganz sicher, ob es letztendlich nur eine falsche Fährt ist oder ob wirklich jemand anderes in Frage kommen könnte.
Durch den Schreibstil des Autors wirken die Figuren richtig lebendig und man erfährt eine Menge auf den ersten Blick belanglose Informationen. Dadurch lernt man unheimlich viel über Island und die dortigen Menschen. Alles wirkte sehr kalt und trostlos und melancholisch, was ich auch schon von anderen nordischen Krimis kenne. Zur besseren Orientierung war bei der Ausgabe ein Stadtplan dabei, der mitunter ganz hilfreich ist.
Gefühlt reiht sich bei dem Krimi eine Länge an die andere und alle zieht sich einfach nur wie Kaugummi. Es passieren unglaublich viele Dinge auf den 380 und man erfährt wirklich viel über den Alltag eines Streifenpolizisten. Jedoch was den Fall betrifft erfährt man eher wenig und immer mal wieder werden Informationen in Form von Brotkrumen gestreut. Was es wirklich mühselig macht bis zum Schluss dran zu bleiben.
Vor allem Erlendur wirkt sehr distanziert und emotionslos, was ich beim Lesen immer wieder irritierend fand. Da weiß ich noch nicht einmal ob es einfach nur an dem Stil der nordischen Krimis liegt oder am Autor. Oft wirkte es so als wären ihm die Geschehnisse vollkommen gleichgültig, was je nach Szene echt einfach nur grotesk wirkte.
Leider muss ich dazu anmerken, dass durch die Übersetzung ins Deutsche kein wirklicher Erzählfluss aufkommt. Die vielen abgehackten Sätze wirken meist unvollständig und irgendwie empfand ich das bei "Outrage" von dem Autor in der englischen Übersetzung als nicht so störend.
Fazit
An sich ist es auf alle Fälle ein schöner Islandkrimi, dem ich 3 von 5 Sternen gebe, nur leider konnte er mich hauptsächlich wegen der vielen Länge und des fehlenden Erzählflusses nicht überzeugen. Trotzdem habe ich mir vorgenommen die Reihe rund um den Ermittler "Erlendur" zu verfolgen und sei es auch nur der Teil in dem es nicht um den jungen Inspektor ist.
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