Freitag, 19. März 2021

#365 Bücherregal - Sadisten

 


TitelSadisten: Tödliche Liebe - Geschichten aus dem wahren Leben
AutorLydia Benecke
VerlagLübbe
GenreSachbuch/True Crime/Psychologie
Seiten527 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Kriminelle Sadisten scheinen absolut keine Grenzen zu kennen und so erschüttern ihre Taten ihre Mitmenschen aufgrund ihrer Grausamkeit immer wieder aufs Neue. Manche von ihnen foltern ihre Opfer oder entstellen sie und haben lange vor ihrer Tat eben jene geplant. In diesem Buch geht die Gefängnispsychologin Lydia Benecke genau auf Sadismus und dessen Auswirkungen ein. 


Review

Direkt zu Beginn gibt es ein Fallbeispiel über eine Dreierkonstellation und es ist einfach erschreckend zu sehen, wie solche Menschen agieren und damit durchkommen. Ich hatte immer die leise Hoffnung, dass einer der Männer doch einen anderen Weg wählen wird. Jedoch war dem nicht so und wahrscheinlich kann man froh darüber sein, dass die Forschung heute viel weiter ist und Täter nicht mehr so geschützt werden.

Besonders interessant fand ich die Kapitel über Persönlichkeitsstörungen und den Zusammenhang mit Sadismus. Und es wird mehrfach darauf eingegangen wie es sein kann, dass manche Menschen mit Persönlichkeitsstörung es immer wieder schaffen jemanden für sich gewinnen zu können. Und das obwohl diejenigen wissen, was der bzw. die seinen bisherigen Partnern angetan hat. Der Teil über die unzähligen Paraphilien war sehr aufschlussreich und gleichzeitig sehr erschreckend.

An vielen Stellen wird genau darauf eingegangen, wo der Unterschied zwischen BDSM und kriminellen Sadismus ist. Und wie wichtig es gerade für Kriminalpsychologen/Ermittler den Unterschied zu kennen. Denn oft ist das gar nicht so eindeutig und es gibt nicht viele die sich mit BDSM auskennen.

Was ich nach einiger Zeit nur noch nervig fand, waren die ständigen Querverweise auf ihre vorigen Bücher. Gefühlte wurde alle paar Minuten darauf hingewiesen, dass sie das alles schon einmal in anderen Büchern erklärt hat und so wirkte das dann oft wie eine billige und schlechte Werbeveranstaltung.

Die Interviews rund um BDSM haben mir weniger zugesagt und hätten für meinen Geschmack ruhig kürzer sein können. Eins davon hatte ich großzügig übersprungen, weil ich mit dem Typ Mensch wenig anfangen kann. Es wird hier auch auf 'Shades of Grey' verwiesen und wie sich das Buch auf die BDSM-Szene auswirkt. Den Teil fand ich richtig interessant und es ist wirklich erschreckend, dass wirklich welche gedacht haben es gäbe so etwas wie einen 'echten' Christian Gray. Und den man dann natürlich ganz leicht finden kann in der BDSM-Szene.
Gefühlt gab es kaum Struktur in dem Buch und es wurde viel zwischen den Themen hin- und hergesprungen. An sich war das bei dem Thema Sadismus durchaus zu erwarten, jedoch hätte ich mir einen roten Faden gewünscht, der einen durch das Buch begleitet.
Das Buch kommt mit relativ wenigen Fallbeispielen aus, was ich ein wenig schade finde. Eigentlich hatte ich genau mit diesen gerechnet, schließlich ist es ja ein Buch aus dem True-Crime-Genre und "Sadisten - Tödliche Liebe" klang für mich nach einem Buch mit vielen Fallbeispielen. 


Fazit

An sich ist es wirklich interessantes Sachbuch mit vielen Fallbeispielen über Sadismus, was jedoch einige Längen hat. Hauptsächlich geht es wie zu erwarten um die Psyche des Menschen und die deren Abgründe. Aufgrund der unzähligen Kritikpunkte vergebe ich nur 3 von 5 Sternen und ich finde es ein wenig ärgerlich, dass der Klappentext und die Unterüberschrift so irreführend ist.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das kommentieren werden neben deinen eingegeben Formulardaten weitere personenbezogene Daten(z.B. die IP-Adresse) an die Google-Server übermittelt. Näheres dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google