Titel(Deutsch) | Ein Fremder am Strand |
Titel(Japanisch) | 海辺のエトランゼ(Umibe no Étranger) |
Autor | Kanna Kii |
Verlag | Tokyopop |
Genre | Boys Love |
Bände | 1(abgeschlossen) |
Meine Bewertung |
Inhalt
Shun hatte sich in eine Hochzeit reinquatschen lassen und ist genau vor dieser nach Okinawa geflüchtet. Momentan arbeitet er an einem Buch, was ziemlich nervenzehrend ist. Am Strand sieht er immer wieder einen Oberschüler sitzen, der das Meer beobachtet. Gerade als sich die beiden anfreunden muss Mio umziehen, doch drei Jahre später kommt er wieder auf die Insel.
Review
Der Zeichenstil ist an recht schlicht und oft werden in den einzelnen Panels Dinge gezeigt, die eben in anderen Manga kaum Beachtung finden. Man bekommt einen recht guten Eindruck davon wie das Leben auf Okinawa ist abläuft. An sich würde ich den Stil als niedlich bezeichnen, wobei er ohne die übertriebenen Herzchenaugen und anderes auskommt. Besonders gut haben mir die vielen Details im Hintergrund gefallen, die oft eine sehr schöne Atmosphäre schaffen.
Während der Handlung werden immer wieder wichtige Themen angeschnitten und ich finde es gut, dass hier keine romantisierte Vorstellung von gleichgeschlechtlichen Beziehungen in Japan bedient wird. Homophobie/Biphobie ist leider immer noch ein großes Problem und ich finde es einfach schrecklich, wenn Mangaka so etwas romantisieren oder es so darstellen, als würde es gar nicht existieren.
Während dem Lesen hatte ich oft ein sehr unangenehmes Gefühl und ich weiß nicht, ob es einfach nur an dem Zeichenstil und der gezeigten Szenen lag oder viel mehr an dem Verhalten der Charaktere. An sich sind beide Erwachsen, wirken aber durch den Zeichenstil recht jung. Auch das Verhalten der beiden hat mich oft an Teenager erinnert und nicht an junge Personen. Vor allem die expliziten Szenen sind mir bei diesem Band negativ in Erinnerung geblieben. Natürlich ist es gut, dass hier einige wichtige Themen diesbezüglich angesprochen werden. Diese werden ja oft in anderen Boys-Love-Reihen komplett ignoriert und oft entziehen sich diese Szenen dann jeglicher Realität. Jedoch hätte das alles etwas besser umgesetzt werden können, denn so wirkt es einfach wie billige Effekthascherei. Und als wäre es einfach ein weiterer Punkt auf einer Liste an Szenen gewesen, den man eben in einen BL-Titel einbauen muss damit dieser halbwegs erfolgreich wird.
Ansonsten wirkte die komplette Handlung wie ein Zeitraffervideo, welches nur die wichtigen Ereignisse schildert. Vor allem die Beziehung zwischen den beiden Charaktere Mio und Shun wirkt sehr unnatürlich, da diese wie aus dem Nichts entsteht. Man bekommt viele kleine Szenen gar nicht gezeigt, die eigentlich zu einer romantischen Story dazugehören. Stattdessen bekommt man mehrere Seiten explizite Szenen, weil das wohl am besten ihre Liebe repräsentiert. Meist hat ich den Eindruck als würde es sich "nur" um Freunde handeln, die sich halten Wangenküsschen geben. Und selbst als es eindeutiger zur Sache geht hatte ich nicht das Gefühl, als würden die beiden sich tatsächlich lieben. Mich hat das alles mit eine weniger guten Gefühl zurück gelassen und ich finde es einfach nur problematisch, wenn Charaktere so wenig miteinander interagieren dann von Liebe zu sprechen.
Fazit
Den Manga hatte ich letztendlich nur gelesen, weil ich unbedingt die Fortsetzung "Ein Fremder im Frühlingswind" lesen wollte und ich den Zeichenstil ganz niedlich finde. Einteiler sagen mir meistens ohnehin nicht zu und so war es auch bei diesem Band. Man hat das Gefühl als würden zu viele Informationen bezüglich der Charakterentwicklung bzw. Beziehung zwischen Mio und Shun fehlen.
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