Sonntag, 6. Juni 2021

#382 Bücherregal - Stimmen im Wald(Kurzrezension)

  


TitelStimmen im Wald(Jo Fringes 1. Fall)
AutorRalf Kramp
VerlagFischerverlag
GenreKrimi/Lokalkrimi/Eifelkrimi
Seiten240 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Michael Fringes ist dafür bekannt die Wälder rund um Schlehborn auf der Suche nach dem Luchs zu durchkämmen. Bei einer seiner Aktionen macht sein Herz Probleme und hört plötzlich auf zuschlagen und er hat seine Medikamente nicht dabei. Sein kleinerer Bruder Jo Fringes reist extra aus Paris an um an der Beerdigung teilzunehmen und das Erbe einzusacken. Denn mal wieder sind Geldeintreiber hinter ihm her und eigentlich hatte Michael mehr als genug Geld, doch dieses ist ganz unerwartet nicht aufzufinden. Und langsam dämmert es Jo, dass es vielleicht gar kein natürlicher Tod war.

Review

Besonders gut hat mir an diesem Krimi das Lokalkolorit gefallen. Immer wieder lernt man ein wenig über die Landschaft und den fiktiven Ort "Schlehborn". Man merkt richtig wie sehr die Eifler Dorfidylle die Handlung beeinflusst, da jeder über alles und jeden Bescheid weiß und natürlich eine Meinung hat. Und das Bild welches man nach Außen versucht zu vermitteln, muss natürlich durchgehend gehalten werden. 

Frings wird durchgehend mit Vorurteilen konfrontiert, die halt entstehen wenn man sein Heimatdorf verlässt und eine vermeintliche Karriere im Ausland hinlegt. Die Gerüchte entwickeln halt ihr Eigenleben. Dadurch kommt es immer wieder zu sehr komischen Szenen, die der kompletten Handlung das gewisse Etwas verleihen. 

Wie man anhand der Seitenzahl erahnen kann, haben die Charaktere jetzt keine wirkliche Tiefe. An den meisten Stellen sind sie einfach nur ein reiner Klischeehaufen. Eigentlich gefällt mir so etwas absolut gar nicht, aber ich mag das Bild was der Autor liebevoll von diesen Menschen mit Worten gezeichnet hat. Die Dialoge wirken natürlich und man hat das Gefühl, als würden diese Menschen wirklich existieren.

Lediglich über Jo Fringes erfährt man eine Menge und so ganz weiß ich immer noch nicht, ob ich ihn als Charakter mögen soll oder eben nicht. Denn anders als zu erwarten hat er nur des Geldes wegen Interesse daran die Todesumstände seines Bruders genauer zu durchleuchten. Er muss immerhin dringend an viel Geld kommen und eigentlich hätte er dieses erben können, jedoch ist dem nicht so und nun sind ein paar Geldeintreiber hinter ihm her. Mir hat diese Erzählperspektive total gut gefallen, da die Ermittlungen aus Sicht eines Kriminellen stattfinden und der verfolgt nun einmal seine ganz eigenen Ziele.

Das Hörbuch wurde vom Autor selbst eingelesen und man schon an seiner Stimme, dass er aus der Eifel kommt. Ich finde das immer schön, wenn genau das bei Regionalkrimis zu hören ist und Ralf Kramp kann einfach wunderbar vorlesen.


Fazit

Ein wirklich schöner Eifelkrimi für zwischendurch, der im Gegensatz zu vielen anderen in diesem Genre alles andere als düster ist. Es ist halt kein reiner Krimi und die Suche nach dem Geld steht stets im Vordergrund.

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