Mittwoch, 22. Dezember 2021

#425 Bücherregal - The Poet X

  



Titel(Englisch)The Poet X
AutorElizabeth Acevedo
VerlagHarperTeen
GenreJugendbücher
Seiten368 Seiten
Meine Bewertung
5/5


 Inhalt


Für Xiaomara war es bisher vollkommen normal den strengen Regeln ihrer Mutter Folge zu leisten, die so fiel mehr von ihr verlangte als von ihrem Zwillingsbruder. Dabei fällt es ihr mittlerweile wirklich schwer, denn zu der Religion ihrer Mutter hat sie keinen Bezug und sie versteht nicht, warum sie im Gegensatz zu ihren Klassenkameraden keinen Freund haben darf. Um besser mit ihren Gefühlen zurecht zu kommen schreibt sie lyrische Texte in ein Notizbuch, welches sie immer sehr gut versteckt. Heimlich tritt sie dem Slam Poetry Club bei und denkt immer mehr darüber nach wie es wäre ihre Texte vorzutragen. Dabei weiß sie ganz genau, dass es ihrer Mutter alles andere als Recht wäre.

Review 

Triggerwarnung: Missbrauch, Misogynie 

Die komplette Handlung wird in Versen erzählt, was es manchmal etwas schwer macht die Geschehnisse einzuordnen. Man muss sich wirklich vollends auf diesen Erzählstil einlassen und oft zwischen den Zeilen lesen und Wörter interpretieren, damit man all die Andeutungen versteht. Denn Xiaomara spricht oft in Bildern oder umschreibt Erlebnisse auf eine ganz besondere Art, die viel über die damit verbundenen Gefühle aussagen. Auch wie sie andere Personen beschreibt und wahrnimmt sagt sehr viel über sie selbst aus und durch die komprimierte Erzählweise, wird das nur umso deutlicher. 

Besonders die Charakterentwicklung von Xiaomara hat mir gefallen. Vor allem ihre Mutter ist sehr streng gegenüber ihr und man hat das Gefühl, als würde ihr familiäres Umfeld ihr die Luft zum Atmen nehmen. Wie oft musste ich das Buch unterbrechen, weil mir all das zu Nahe ging und es absolut nicht abzusehen war in welche Richtung die Handlung führen wird. Schließlich kennt man es ja aus anderen YA-Büchern, dass die Personen entweder an all dem Druck zerbrechen oder halt daran wachsen. 
Was mich ziemlich überrascht hatte war der Umgang mit dem Thema "Religion". Aus anderen Büchern in dem Genre kenne ich es nur, dass diejenigen gerne als extrem gläubig dargestellt werden und es somit nur den einen richtigen Weg für deren Kinder zu geben hat. Auch hier war das in Ansätzen so und man hat das Gefühl, als könne das alles absolut kein gutes Ende nehmen. Deshalb finde ich es schön, dass hier mal eine andere Richtung eingeschlagen wurde. 

Manchmal hatte es mir richtig die Kehle zugeschnürt, wegen dem Missbrauch(sexueller, psychisch und physischer) und der Misogynie. Es ist einfach nur erschreckend was manche Eltern ihren eigenen Kindern zumuten und das nur um sie angeblich zu beschützen. 

Lediglich das Ende hat mir weniger gut gefallen, da es einfach zu abrupt kam. Viele Handlungsstränge wurden überstürzt beendet und man hat leider das Gefühl als würden ein paar 100 Seiten fehlen. Das ist jetzt jammern auf wirklich hohen Niveau und ändert nichts an der wohl verdienten 5 Sterne Bewertung.

Fazit


Alles in allem ist es ein wirklich schönes Buch und zurecht eins meiner Jahreshighlights. Es stimmt nachdenklich und hat mir mal wieder bewusst gemacht was für eine Rolle "Schreiben" in meiner Teenagerzeit für eine Rolle hatte. Und wie viel einem das alles helfen kann um besser mit belastenden Situationen bzw. Zeiten zurechtzukommen.

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