Freitag, 25. Februar 2022

#440 Bücherregal - Der neunte Arm des Oktopus

 





TitelDer neunte Arm des Oktopus
AutorDirk Rossmann
VerlagBastei Lübbe Audio
GenreÖkothriller
Seiten400 Seiten bzw. 557 Minuten
Meine Bewertung
4,5/5




 Inhalt

China, Russland und die USA bilden zusammen eine Klima-Allianz um die Folgen der Klimkatastrophe abzumildern. Doch die Maßnahmen sind so einschneidend, dass sie das Leben der Allgemeinheit erheblich einschränken. Dadurch entstehen Unruhen und der Widerstand gegen die neu gegründete G3 wächst von Tag zu Tag. Und es ist mehr als offensichtlich, dass hier hauptsächlich die Interessen der jeweiligen Regierungen um jeden Preis durchgesetzt werden sollen. Ausgerechnet ein Koch und eine Geheimagentin wollen dagegen vorgehen, doch haben sie überhaupt eine Chance gegen solche Gegner?

Review

Was mich richtig erschrocken hatte beim Hören war, dass hier tatsächlich real existierende Personen genommen wurden und all das in den nächsten paar Jahren spielt. In anderen Ökothrillern bin ich immer nur mit Figuren konfrontiert wurden, die starke Ähnlichkeiten mit diversen fragwürdigen Persönlichkeiten aufwiesen. Das war definitiv eine willkommene Abwechslung, denn so abwegig ist das genannte Szenario nicht. Und man würde  ja schon gerne wissen wie es nach Corona weitergehen wird wenn die Klimakatastrophe wieder das Hauptproblem sein wird. Und wie man anhand der Inhaltsangabe schon erraten kann, sind die Veränderungen definitiv nicht  wünschenswert. Aber leider ist in einer kapitalistisch geprägten Welt nicht viel anderes zu erwarten, auch wenn wahrscheinlich nicht unbedingt diese drei Weltmächte sich zu einer  Allianz zusammen schließen werden.

Passend zu dem Thema spielt die Handlung an unterschiedlichen Orten auf der Welt, weshalb es viele rasche Perspektivwechsel gibt. Teilweise wäre ich gerne länger in einer Szene geblieben um noch mehr über die jeweiligen Personen und deren Lebensumstände zu erfahren. Der Fokus liegt hier die meiste Zeit auf politischer Ebene, dabei wäre es doch vor allem interessant zu erfahren wie die Bevölkerung mit den massiven Einschränkungen zurecht kommt.

Besonders gut gefallen hat mir im übrigen der Prolog, der einen an diverse Zeitungsartikel der letzten Monate und Jahre erinnert. Es ist erschreckend wie egal es vielen Menschen zu sein scheint, dass der Permafrostboden auftaut und dadurch diverse Krankheitserreger freigesetzt werden. Was nicht nur ein Problem für die dortige Bevölkerung darstellt. 

Ansonsten wirkt vieles weit hergeholt, was ich aber auch von anderen Büchern dieser Art kenne. Es gibt halt schrecklich viele glückliche Fügungen, was zeitweise richtig störend ist. Vor allem der Showdown wirft berechtigte Fragen auf und hier hätte man definitiv weniger dick auftragen sollen. Zusätzlich dazu wirken die Figuren recht platt und man merkt vor allem an diesen beiden Punkten, dass es sich hierbei um einen Debütroman handelt.

Mein einziger Kritikpunkt sind die teils sehr ausufernden Beschreibungen, die absolut nicht zu einem Thriller passen und für unnötige Längen sorgen. Einiges davon hätte man zusammen kürzen können ohne auf irgendwelche interessanten Informationen verzichten zu müssen. Deshalb würde ich das auch eher in das Genre Roman einordnen, da durch diese Beschreibungen kein Nervenkitzel aufkommt. 


Fazit

Hoffentlich schaffe ich es zeitnah die Fortsetzung des Thrillers zu lesen, denn darauf habe ich gerade unheimlich viel Lust. Mich hat das Buch definitiv gut unterhalten und deshalb kann ich auch über die nicht so gelungen Sachen hinweg sehen und 4,5 Sterne vergeben. Es regt zum Nachdenken an und sich mal darüber Gedanken zu machen, was weltpolitisch momentan so los ist und wohin das alles führen könnte.

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