Posts mit dem Label HarperTeen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label HarperTeen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 7. August 2020

#314 Bücherregal - Solitaire


Titel(Deutsch/Englisch)Solitaire
AutorAlice Oseman
VerlagHarper Collins
GenreContemporary Young Adult
Seiten368 Seiten
Meine Bewertung
2/5

 Inhalt

Die 16-jährige Tori Spring liebt es zu lesen und zu bloggen. Sie ist introviert und würde liebend gerne öfters mit anderen interagieren, aber steht sich dabei selbst im Weg. Eigentlich hatte sie einige Freunde, doch dann passierte das mit ihrem Bruder Charlie und jetzt muss sie sich um die A-Levels kümmern, damit sie sich an der Uni einschreiben kann. Und dann taucht auf einmal die Organisation Solitaire auf und Michael Holden tritt auch noch in ihr Leben. Eigentlich ist es das vollkommen gleichgültig, auf jeden Fall denkt sie das.

Review

Erst einmal möchte ich vorweg erwähnen, dass es hier im Buch um psychische Erkrankungen, Esstörungen, Selbstverletzendes Verhalten, Suizid/Suizidversuch geht und ähnliches.

Was mir beim Lesen total gefehlt hatte waren Erklärungen für bestimmte Handlungsweisen. Vor allem gegen Schluss hat man das Gefühl als wäre die Ich-Erzählerin nur ein sehr impulsives Teenager-Mädchen, was jetzt nicht ungewöhnlich für das Alter ist. Aber rein als Übersprungshandlung sich fast umzubringen fand ich dann doch etwas weit hergeholt. Allgemein hätte man mit dem Thema psychische Erkrankungen besser und sensibler umgehen können, schließlich handelt es sich ja hierbei um ein Jugendroman und dementsprechend sprachlos haben mich manche Passagen gemacht.

Vor allem ist es problematisch, dass gefühlt an keiner Stelle das Wort "Psychologe" geschweige denn Therapie auftaucht. Ich hatte jetzt nicht das Gefühl als wären die Probleme von Charlie romantisiert wurden, aber ich hatte das starke Gefühl als wären sie nur Mittel zum Zweck gewesen. Und das hat mich dann an Fanfics erinnert in denen es nur darum geht, dass sih Charakter X um Charakter Y sorgt und nicht darum das alles halbwegs realistisch darzustellen. Auch wenn das bedeutet dem Leser zu signalisieren, das psychische Erkrankungen gar nicht so schlimm sind. Und das Leben nun einmal weiter geht und es dem Umfeld einfach vollkommen egal ist. Natürlich gibt es auch solche Fälle, aber das scheint ja hier nicht der Fall zu sein. Immerhin haben diejenigen Freunde, teilweise sogar beste Freunde und trotzdem scheint denen das alles vollkommen egal.

Ein weiterer Kritikpunkt wäre der Handlungsstrang rund um das Thema "Liebe". Es ist ja keine Seltenheit, dass in einem YA-Roman ein Junge auftaucht und das Mädchen dann plötzlich keine psychischen Probleme mehr hat. Und genau das ist hier der Fall, was ich total widerlich finde. Eine psychische Erkrankung wird nicht schlagartig besser, nur weil man sich verliebt. Und so wie sich Tori verhält deutet alles darauf hin, dass sie psychisch nicht ganz auf der Höhe ist. Und leider wählt die Autorin genau den Weg aus, den ich total verwerflich finde.

Auch sonst ist Tori einfach eine Person, der man lautstark die Meinung sagen möchte. Immerhin grenzt sie sich ja freiwillig von allen anderen ab und stellt sich so hin, als wäre niemand für sie da. Dabei hat sie jede Menge Leute um sich, die sich um sie kümmern. Oft benimmt sie sich dann auch wie ein verzogenes Mädchen, dass alles hinterher getrafen haben möchte. Und um die sich gefälligst alle zu kümmern haben. Passiert dies nicht ist es ein Weltuntergang und das war auch eine der Gründe warum ich das Buch am liebsten mitten drin abgebrochen hätte. Und leider wird es oft genug während der Handlung so dargestellt als wäre dieses Verhalten vollkommen normal und okay.


Fazit

Lohnt es sich das Buch zu lesen? Wenn man Wert auf einen logischen Handlungsaufbau legt wahrscheinlich nicht. Man braucht es wohl auch nicht zu lesen um die anderen Teile der Reihe zu verstehen. Man kann der Autorin zu gute halten, dass das ihr Debütroman ist. Aber selbst das rechtfertigt finde ich nicht die Darstellung von psychischen Erkrankungen. Die Betroffenen haben schon genug mit der Stigmatisierung zu kämpfen und da braucht es nicht noch einen weiteren Roman in dem das alles überzogen und fragwürdig dargestellt wird.

Freitag, 10. Juli 2020

#308 Bücherregal - Clap when you land



Titel(Englisch)Clap when you land
AutorElizabeth Acevedo
VerlagHarperTeen
GenreJugendbücher
Seiten432 Seiten
Meine Bewertung
5/5

 Inhalt

Jeden Sommer wartet Camino Rios darauf, dass ihr Vater sie endlich in der Dominikanischen Republik besucht. Voller Vorfreude reist sie zum Flughafen. Währenddessen wird in New York City Yahaira Rios zum Direkt gerufen und bekommt mitgeteilt, dass ihr Vater bei einem Flugzeugabsturz starb. Und dieser Tod deckt Geheimnisse auf, die eigentlich nie ans Licht kommen sollten. Denn bis zu diesem Zeitpunkt wussten die beiden Mädchen nicht, dass sie eigentlich Halbschwestern sind. Nicht nur der Verlust macht ihnen zu schaffen, sondern dass ihr Vater wohl ein Doppelleben führte.

Review 

Triggerwarnung: Tod eines Elternteils, sexueller Übergriff und Stalking

Direkt einmal vorweg möchte ich anmerken, dass die komplette Handlung in freien Versen geschrieben wurde. Da ich ohnehin schon relativ viel in dem Stil gelesen habe fand ich es nicht weiter schlimm und ich hatte es trotz der 432 Seiten innerhalb von 1 Stunde und 12 Minuten durch gelesen. Durch die Versform sind die Seiten halt relativ leer und es lässt sich wirklich gut lesen, wenn man keine Probleme mit diesem Schreibstil hat. Ich fand es erfrischend mal mit einem anderen Schreibstil konfrontiert zu werden und da ich ohnehin so etwas liebe, war schnell klar diese Geschichte ist genau meins. Man muss halt immer mal bedenken, dass diese Idee nicht neu ist und in abgewandelter Form tausendfach existiert. Und deshalb ist es umso schöner mal was neues zu lesen. Und der Handlungsort ist auch mal ein anderer, was ein zusätzlicher Pluspunkt ist.

Nicht nur der Verlust von einem Elternteil spielt eine große Rolle, sondern auch wie viele Privilegien zum Beispiel der Geburtsort/Wohnort mit sich bringt. Und wie genau das die Auswirkungen von so einem Verlust beeinflussen kann. Durch die Versform werden viele wichtige Themen nur oberflächlich angekratzt, aber das war von vorne herein klar und zu erwarten. Trotz dem hatte ich als Leser das Gefühl genug Informationen zu haben und vieles ist ohnehin selbst erklärend.

Was ich auch total schön fand ist der LGBT-Bezug und das es nicht nur POC sondern auch queere Charaktere gibt. Und es wird hier Bezug auf ein tragisches Flugzeugunglück genommen, welches sich im November 2001 ereignete und für kein großes, lang anhaltendes mediales Aufsehen sorgte. Obwohl das Flugzeug in Queens(New York) mitten in die Häuser stürzte und der 11. September noch gar nicht so lange her war. Da der Großteil der Passagiere dominikanischer Herkunft erschütterte es vor allem die dominikanische Gemeinde in New York. Auch im Buch geht es um die beiden Orte/Länder und ich finde es schön mal in einem YA-Roman über diese zu lesen. Und wenn man mal die Nachrichten de letzten Monate/Jahre betrachtet, dann ist es ja immer noch so. Über manche Flugzeugabstürze wird wochenlang berichtet und andere, vor allem in ärmeren Ländern erscheinen einem nur wie eine Randnotiz(genauso wie viele andere Meldungen).

Ein weiterer Pluspunkt sind die vielen Fehler der Hauptprotagonisten. Das macht diese so realistisch und es ist immer wieder schön, wenn es keine reine Ansammlung von Klischeehaufen gibt. Und es ist nun einmal sehr prägend, wenn man in dem Alter erfährt was für ein Mensch der eigene Vater war. Und es eben nicht der tolle Papa in erster Linie war, sondern einer der ein 1A-Doppelleben führte und zwei Frauen betrog(Heiratsschwindler). Und es nicht geschafft hatte seinen gar nicht mehr so jungen Töchtern die Wahrheit zu sagen. Es ist auf jeden Fall erschreckend darüber zu lesen, wobei es ja leider kein Einzelschicksal ist und es solche Fälle nun einmal gibt.

Durch die Reimform fiel es mir etwas schwerer in die Handlung wirklich reinzukommen und den Überblick über all die Charaktere zu bekommen. Das fand ich jetzt nicht weiter schlimm und ich finde es gut, dass man sich erst einmal zurecht finden muss. Zumal es relativ schnell ging und es ja klar angegeben ist aus welcher Perspektive nun erzählt wird. Es gibt halt nur einen Hinweis direkt zu Beginn des Kapitels und das war mir einfach zu wenig.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich auf jeden Fall schreiben, dass das Buch einem ein besonderes Leseerlebnis beschert und mit den Themen sensibel umgeht. Die Geschichte hat mich nachdenklich gestimmt, obwohl ich vieles im Vorfeld schon wusste.

Freitag, 10. April 2020

#288 Bücherregal - Serpent & Dove



Titel(Englisch)Serpent & Dove
AutorShelby Mahurin
VerlagHarperTeen
GenreFantasy/Young Adult
Seiten528 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Vor 2 Jahren floh Louise LeBlanc vor ihrem Hexenzirkel nach Cesarine, wo jedoch Hexen gejagt und verbrannt werden. Deshalb kann sie keine Magie nutzen und versucht deshalb durch Stehlen ihr Überleben zu schützen. Als Hexenjäger(Chasseur) ist es Reids Aufgabe solche wie Louise zu vernichten um das Volk zu schützen, jedoch wird er gezwungen Louise zu heiraten. Er weiß jedoch nicht wer sie eigentlich nicht und eines Tages werden die beiden von ihrer Vergangenheit eingeholt.

Review

Das Cover ist ein Traum und passt wunderbar zu dieser Zeit mit den ganzen Goldverzierungen und es sieht einfach sehr edel aus.

Die einzelnen vorkommenden Personen kann man auch nicht einfach in Gut und Böse einteilen, was das alles so authentisch und nachvollziehbar macht. Oft werden ihre Beweggründe nachvollziehbar beschrieben und es fällt wirklich schwer eine Seite zu beziehen, wenn es hart auf hart kommt.

Vor allem die einzelnen Gruppierungen der Hexen haben mir gefallen und wie zum Beispiel die Hexenverfolgung in die Handlung eingebaut wurde. Allgemein wurde die beschriebene Welt mit vielen liebevollen Details ausgestattet und wenn man ihr noch einen Namen bzw. Standort gegeben hätte, dann würde ich sie einfach nur fantastisch finden. Sie hat etwas sehr düsteres und bedrohliches an sich, was finde ich wunderbar zu dem Thema Hexen passt.

Was den Weltenaufbau betrifft bin ich mir trotzdem uneins, denn der ist ja super wichtig bei einer Fantasygeschichte. Allein von den Namen her, den französischen Flüchen und die Beschreibung der Orte müsste die Geschichte im alten Frankreich rund um 1500 spielen, jedoch wird dies an keiner Stelle erwähnt. Hier hätte man besser eine komplett neue Welt erschaffen oder die vorhandene eindeutig französisch gemacht. So ist das nichts halbes und nichts ganzes und das liest sich immer so, als hätte sich derjenige das einfach leicht machen wollen. Auch die benutzte Sprache passt absolut nicht in die Zeit und oft hatte ich das Gefühl, als würde das alles in der heutigen Zeit spielen.

Ein anderer Kritikpunkte wäre die Liebesgeschichte, die absolut keinen Sinn ergibt. Es gibt so unsagbar viele genannte Faktoren, die genau gegen diese sprechen und trotzdem gibt es von jetzt auf gleich diese Liebe zwischen zwei Charakteren. Wenn sich das alles langsam angebahnt hätte und man als Leser das gemerkt hätte, dann wäre es wenigstens halbwegs nachvollziehbar gewesen.

Zudem gibt es auch einige Längen, was durchaus bei einem Buch mit über 500 Seiten zu erwarten ist. Ein paar dieser Szenen war finde ich vollkommen überflüssig und die hätte man ruhig weglassen können. Leider weiß man beim Lesen ja nie so genau, ob man so etwas einfach überspringen sollte oder nicht.


Fazit

Normalerweise wäre das hier ein Buch gewesen, welches ich nach sehr vielen und auch langen Lesepausen erst beendet hätte. Die Kritikpunkte sind für mich welche, die ich in der Regel nur schwer ignorieren kann. Trotzdem musste ich beim Lesen feststellen, dass mich das Buch relativ gut unterhält und ich vieles wie zum Beispiel die Sache mit der Beziehung gut ausblenden kann. Es ist auf jeden Fall durchaus nachvollziehbar, warum es sich hierbei um einen Bestseller handelt.

Was den zweiten Teil betrifft bin ich mir unsicher, ob ich den wirklich lesen soll. Es gibt jetzt nichts was ich unbedingt noch über die Welt heraus finden möchte und die Liebesgeschichte interessiert mich schlichtweg nicht. Lediglich das was zwischen den Hexen und den Chasseur(Jägern) passiert interessiert mich, aber noch ein so dickes Buch kostet ganz schön Überwindung, obwohl ich eigentlich solche dicken Bücher mag. Mir fehlt es an vielen Stellen einfach an Tiefe und reflektierten Handeln und einfach eine richtige Reaktion auf das was passiert.