Freitag, 13. September 2019

#237 Bücherregal - Goldene Zeiten im Gepäck







TitelGoldene Zeiten im Gepäck
AutorAdriana Popescu
VerlagPiper Verlag
GenreRoman
Seiten512 Seiten
Meine Bewertung
4,5/5



Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.

 Inhalt

Eigentlich hatte Karla gehofft, dass andere ihre Geheimnis nie erfahren werden. Aber Elisabeth Kaiser hat es trotzdem geschafft und erpresst mit ihrem Wissen die Pflegehelferin. Denn Frau Kaiser hat einen Plan und dafür braucht sie Karla, aber diese soll so wenig davon wissen wie möglich und sie nur quer durch Europa fahren. Denn bei den Olympischen Sommerspielen 1956 in Melbourne lernte sie jemanden kennen, doch diese Liebe durfte nicht sein. Und nach so vielen Jahren wird es endlich Zeit ein Versprechen einzulösen.

Review

Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von den Hauptprotagonisten Elli und Karla erzählt. So erhält man einen tiefen Einblick in die jeweilige Gefühlswelt. Zu Beginn von jedem Kapitel erfährt man wer gerade erzählt, wo die Person sich befindet und zu welcher Zeit das alles geschieht. So hat man die ganze Zeit einen guten Überblick über das Geschehen. Immer wieder gibt es auch Rückblenden in Ellis Vergangenheit, die einem nach und nach den Grund für ihre Reise verraten.

Die beiden Hauptprotagonisten Elli und Karla könnten unterschiedlich nicht sein. Doch trotzdem harmonieren sie miteinander und finden nach und nach immer mehr zueinander. Elli hat ein langes Leben hinter sich und bereut es damals bestimmte Schritte nicht gegangen zu sein. Karla ist noch jung und befindet sich gefühlt in einer Sackgasse, denn sie traut sich einfach nicht gewisse Schritte zu gehen. Elli ist wirklich nicht auf den Mund gefallen und das merkt man immer wieder an den spitzen Bemerkungen gegenüber Karla. Diese führen nicht nur zu sehr unterhaltsamen Dialogen, sondern regen Karla auch zum Umdenken an. Zu Beginn des Buches ist sie noch unsicher und lässt sich sehr leicht von anderen beeinflussen, weshalb sie eigentlich gar nicht weiß was sie wirklich will. Diese Unsicherheit versucht sie immer wieder zu kaschieren, aber so wirklich will ihr das nicht gelingen. Doch die spitzzüngigen Bemerkungen von Elli bringen sie dazu endlich einmal herauszufinden was ihre eigenen Ziele und Stärken sind. Beide haben auf jeden Fall ihre Ecken und Kanten und sind alles andere als perfekt, was sie so liebenswürdig und realistisch macht.

Das Cover ist liebevoll und ziemlich minimalistisch gestaltet. So sieht man Elli und Karla, die auf Karlas Auto zugehen mit dem sie nach Rumänien fahren.

Die Spannung wird durch die vielen teils doch sehr überraschenden Wendungen aufrecht erhalten. Selbst wenn die Szenen einmal trauriger werden, gibt es genug lustige Stellen um das alles wieder etwas aufzulockern. Durch den Schreibstil lässt sich das alles flüssig lesen und durch die bildhaften Beschreibungen hat man zu jeder Zeit ein klares Bild vor Augen.

So wirklich gestört haben mich nur einige Dialoge bei denen es gefühlt nur hin- und herging und wenn man dann nicht genau aufgepasst hat, dann hat man den Faden verloren.


Fazit


Während dem Lesen habe ich gemerkt, dass die Lesepausen immer größer wurden. Und nicht weil ich die Handlung irgendwie schlecht fand, sondern weil ich noch mehr Zeit mit den Hauptprotagonisten verbringen wollte. Mir sind die Hauptprotagonisten richtig ans Herz gewachsen und am liebsten würde ich noch eine Fortsetzung zu dem Buch lesen. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl mich richtig gehend zu langweilen auf der 500 Seiten andauernden Reise. Es kommen zwar Längen vor, aber die fallen nicht groß auf. Leider nimmt das ja mittlerweile Überhand mit den 300 Seiten andauernden Romanen, was ich wirklich schade finde.

Zusammenfassend lässt sich schreiben, dass es sich hierbei um einen unterhaltsamen Roman handelt, der zum Nachdenken anregt. Ist es wirklich wichtig sich vor schweren Entscheidungen zu drücken, nur weil man dem Gegenüber nicht verletzen möchte? Wie viel Stillstand hält man im Leben aus ohne daran zu zerbrechen? Kann man wirklich vor Entscheidungen oder Problemen wegrennen und was passiert wenn diese einen eines Tages einholen?

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