Freitag, 7. Mai 2021

#375 Bücherregal - Future Food Inc.

 


TitelFuture Food Inc.
AutorMalte Hartwieg
VerlagSelfpublished(Jeder Tag zählt)
GenreWirtschaftsthriller
Seiten406 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Aufgrund seiner Schulden und einem unregelmäßigen Einkommen, kann Bernhard Freund nicht seinen gewünschten Lebensstil führen. Als ihm auf einmal Joe Santers ein wirklich lukratives Geschäftsmodell vorschlägt, denkt er nicht lange nach. Doch dann stellt er fest wie töricht diese Entscheidung war und es für ihn jetzt kein Zurück mehr gibt. Denn er hat sich mit den falschen Leuten angelegt und diese wollen jetzt ihr Geld zurück. Unter anderem hat er es auf einmal mit der brasilianischen Fleischindustrie zu tun.

Review

CN: Folter/Mord
Vor allem das Oberthema an dem Buch fand ich interessant, denn über die Fleischindustrie hört man ziemlich viel. Genauso viel hört man über die Spekulationen an der Börse, kuriose Finanzgeschäfte und vieles mehr. In wie fern das Genannte der Realität entspricht kann ich nicht beurteilen, aber es hat mich dazu veranlasst ein wenig zu recherchieren. Ein wenig hört man ja immer in den Medien darüber, über Billigfleisch und wie es überhaupt dazu kommt den Preis dafür so extrem zu drücken. Und vieles war mir im Vorfeld bekannt, aber einiges konnte ich trotzdem dazu lernen. Es ist auf jeden Fall ein sehr bedrückendes Thema, was hier relativ gut umgesetzt wurde.

Die Primisse rund um Bernhard Freund klingt im ersten Viertel glaubwürdig, da er aufgrund von Schulden und dem Versprechen nach schnellen Geld diesen Job annahm. Genau das ist die Masche von solchen Leuten und da ist es klar, dass sie bei ihm offene Türen einrennen. Es ist einfach nur beängstigend zu lesen wie das alles passiert und wie leicht man da mitunter reinrutscht.

Leider gibt es ein paar Erzählstränge, die einfach mittendrin abgebrochen werden. Warum diese plötzlich keine Relevanz haben erfährt man einfach nicht, stattdessen verschwinden die Stränge mit samt der Charaktere einfach im Nichts und werden nicht mehr erwähnt.

Was mich vollkommen irritiert hatte beim Lesen war die vollkommene Naivität von Bernhard Freund. Solche Menschen mag es geben und ist auch vollkommen okay in als Hauptprotagonisten zu haben. Aber wieso passieren ihm so viele glückliche Fügungen, die ihn immer wieder in die richtige Richtung schubsen und ihn auf weitere Hinweise stoßen lassen? So wirkt das alles schrecklich konstruiert und das obwohl er oft genug scheitert mit seinen Vorhaben. All das passiert während alle möglichen Klischees abgeklappert werden und an manchen Stellen hätte ich das Buch am liebsten in die Ecke geschmissen und abgebrochen. Vollkommen stereotype Nebencharaktere sind ja okay, aber der Haufen an bedienten Vorurteilen gegenüber bestimmten Personengruppen ist mir einfach im Gesamten zu groß.
 
Während der Handlung kommt es zu seiner Folterung eines Menschen und selbst jetzt nach dem ich das Buch ein paar Tage beendet habe frage ich mich, was mir diese Szene sagen wollte. Größtenteils hatte ich die übersprungen und ich kann jetzt nicht behaupten, dass diese Szene einen Mehrwert für die Handlung hatte. Für mich wirkte die Szene generell sehr unglaubwürdig und ganz so, als wäre es halt ein Thriller-/Schockelement was man halt verwendet haben muss für das Oberthema. Zumal all das ja psychisch etwas mit einem macht und genau die Seite wurde hier komplett vernachlässigt.


Fazit

An sich ein wirklich spannender Thriller, wenn man über den Kuddelmuddel an Vorkommnissen vor allem gegen Ende des Buches hinwegsieht. 

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