Mittwoch, 19. Mai 2021

#15 Graphic Novel - Queer

   





TitelQueer: A graphic history
AutorStory: Meg-John Barker, Zeichner: Julia Scheele
VerlagIcon-Books
GenreLGBT/Soziologie
FormatHardcover
Bände1(176 Seiten)
Meine Bewertung

 Inhalt

Wie hat sich unser Verständnis über das Geschlecht und die Sexualität im Laufe der Zeit verändert? Und was ausschlaggebend dafür, dass wir überhaupt die heutigen Ansichten haben? Was bedeutet überhaupt "sexuelles Spektrum"? Und vor allem was sorgte dafür, dass sich die Sichtweise über die Jahre hinweg stetig verändert hat.

Rezension

Ein Großteil der Theorien wird mit je 2-3 Sätzen erklärt und meistens helfen die Bilder einem nicht dabei das alles wirklich zu verstehen. Einige Seiten musste ich öfters lesen und habe sie trotzdem nicht verstanden. Hier hätte man das alles aufs wesentliche herunterbrechen und das dann wirklich für den Laien verständlich erklären sollen. Und die meisten Theorien sind einfach zu komplex um genau das mit ihnen zu machen. Zumal sie nur im historischen Kontext Sinn ergeben und diese Einordnung fehlt vollkommen. Stattdessen werden einige auf die heutige Zeit bezogen, was natürlich absolut keinen Sinn ergibt. Allgemein hätte ich mir Informationen über die Entstehungszeit und die damalige Gesellschaft gewünscht, einfach um all das genannte besser einordnen zu können.

Stattdessen wird vieles einfach aus dem Kontext herausgerissen und man erfährt zum Beispiel gar nicht, dass das genannte nur Teil einer sehr umfangreichen "Queer Theorie" derjeweiligen Person war. Und im Zuge dessen wirklich mehr als verwerfliche Definitionen/Erklärungen formuliert wurden.

Dann kommt noch die eigene Interpretation des Autors hinzu, die dort absolut gar nichts zu suchen hat und wenn als solche gekennzeichnet werden muss. Und wenn man einige Theorien recherchiert, bekommt man von ihnen ein komplett anderes Bild als in dieser Graphic Novel vermittelt wird.
Ein anderes Problem hatte ich mit der Definition von LGBT/Queer. Man hat das Gefühl als wolle der Autor mit allen Mitteln versuchen jeden in diese Gruppe zu zwängen, auch wenn dieser hetero ist und "nur" einen Fetisch hat. Hier werden einige wirklich sehr fragwürdige Aussagen getätigt und einiges wird so vereinfacht dargestellt, dass man keiner der genannten Gruppen wirklich gerecht wird.

Letztendlich frage ich mich warum das alles überhaupt als Graphic Novel herausgegeben wurde. Viel zu oft sieht man nur Porträts der einzelnen Personen und meist schmücken die dann die komplette Seite und werden im Laufe des Buches wieder verwendet. Dadurch geht jede Menge Platz flöten und die Gesichter der Personen helfen einem ja absolut nicht dabei die Theorien wirklich zu verstehen. Wenn dann mal Schaubilder zu sehen sind, ergeben sie selten Sinn. Bei manchen muss man auch erst einmal rätseln wie man sie überhaupt zu lesen hat. Der Text ist dann meistens am Anfang oder ans Ende der Seite gequetscht und wenn man Glück hat passt er sogar zu dem gezeigten und hilft einem dabei das alles zu verstehen.


Fazit

An sich bietet die Graphic Novel einen guten Einblick in die einzelnen Theorien, jedoch hatte ich aufgrund des Klappentextes etwas anders erwartet. Aufgrund der Kritikpunkte vergebe ich 2 von 5 Sternen. Mir waren die Texte zu akademisch und kompliziert verfasst, weshalb ich vieles mehrfach lesen musste. Mir fehlte oft das Hintergrundwissen um alles richtig einordnen und verstehen zu können, was irgendwann einfach nur noch ärgerlich war. So ein Thema als Graphic Novel umzusetzen klappt einfach nicht, da die Theorie an sich schon unheimlich komplex sind und man sie ohne historische Einordnung nur schwer nachvollziehen kann.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das kommentieren werden neben deinen eingegeben Formulardaten weitere personenbezogene Daten(z.B. die IP-Adresse) an die Google-Server übermittelt. Näheres dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google