Titel | Kurt |
Autor | Sarah Kuttner |
Verlag | Fischer Verlag |
Genre | Roman |
Seiten | 240 Seiten |
Meine Bewertung |
Inhalt
Zusammen mit ihrem Freund Kurt hat sich Lena ein Haus in Oranienburg gekauft und sie hadert immer noch an ihrer Rolle in dieser Familienkonstellation. Denn Kurt hat einen Sohn und dieser ist immer wochenweise bei ihm bzw. bei seiner Ex Jana. Alles scheint sich nach und nach einzupendeln, doch dann stirbt der kleine Kurt auf einmal.
Review
Besonders interessant fand ich die Perspektive aus der erzählt wurde, da ja meist nur aus Sicht leiblicher Elternteile berichtet wird. Im Vorfeld hatte ich zudem eine Menge positive Rezensionen über das Buch gelesen und dementsprechend gespannt war ich darauf. Die lustigen Stellen haben mir recht gut gefallen und ich finde es immer wieder schön, wenn ein Roman über so ein ernstes Thema eben nicht durchgehend tiefgründig und schwermütig ist.
Leider hat mir der Erzählstil so überhaupt nicht zugesagt und oft war ich einfach nur von all den genannten Belanglosigkeiten genervt. Diese machen den Großteil des Buches aus und so bleibt wenig Platz für die handvoll Hauptprotagonisten, die dadurch blass und austauschbar bleiben. An sich ist es ein sehr flapsiger Erzählstil, was ich an sich nicht schlecht finde. Jedoch ist er einfach in manchen Situationen unangebracht und hier hätte man einfach mit gewissen Themen feinfühliger umgehen sollen.
Vor allem die Schlüsselszene um die sich ja letztendlich alles dreht fand ich schwierig zu ertragen. Jeder geht mit Trauer anders um und mir geht es weniger darum, wie Lena eben damit umgeht. Sondern die Beschreibung an sich fand ich einfach nur schrecklich gewöhnlich und emotionslos und genau das geht mir gegen den Strich. Das war quasi so als würde jemand beschreiben wie er eine Tür aufschließt oder sich die Schuhe anzieht. Nach dieser entscheidenden Szene spielt alles eine wahnsinnig große Rolle, außer die Gefühle von Lena.
Obwohl man es bei der geringen Seitenanzahl eigentlich schon erahnten konnte, hatte mich der Klischeehaufen an Charakteren eiskalt erwischt. Gefühlt ist hier alles dabei was man eben in Berlin von einem lesbischen Paar erwartet, was wohl etwas mehr Geld hat. Hinzu kommt noch die leibliche Mutter von Kurt, die das komplette Gegenteil von Lena ist. Und mit einigen Aussagen punktet, die bei mir Fragezeichen über den Kopf haben aufleuchten lassen. Und dann gibt es ja noch Kurt und Lena, die wirklich extrem viele Klischees eines alternativen Großstadt Paares erfüllen.
Fazit
Mir hat das Buch überhaupt nicht zugesagt und ich finde es einfach nur schade, dass mit einem sensiblen Thema wie der Tod eines Kindes und die daraus resultierende Trauerbewältigung so grob grob umgegangen wurde. Hier hatte ich mir einfach etwas mehr Feinfühligkeit erhofft.
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