Hallo,
im August hatte ich den Thriller "Totenfang" von Simon Beckett gelesen und dazu passend gibt es heute einen Booktalk.Im Marschland in der Region Essex wurde an einer Flussmündung die eine stark verweste Leiche gefunden. Nach dem Fundort könnte es sich um Leo Villers handeln, der schon einige Zeit vermisst wird. Sehr zum Missfallen seines Vaters hatte dieser eine Affäre mit einer verheirateten Frau und stand letztendlich sogar im Verdacht diese ermordet zu haben. Am nächsten Tag findet David Hunter durch Zufall in den Backwaters den Fuß einer anderen Leiche und er kommt ins Grübeln. Wer sind die beiden Toten? Und vor allem warum scheint in diesem Ort jeder so seine Geheimnisse zu haben? Und warum ist hier so ein Misstrauen untereinander?
Hierbei handelt es sich um den 5. Teil der Reihe rund um den forensischen Anthropologen David Hunter, die mir im Gegensatz zu den vorigen Teilen weniger gut gefallen hatte. Trotzdem kam ich in meiner Gesamtbewertung auf 4 von 5 Sternen und im nachfolgenden möchte ich gerne auf die Gründe dafür eingehen.
Dieses Mal war ich richtig froh darüber, dass ich das als Hörbuch ausgeliehen und somit die Wiedergabegeschwindigkeit auf 2,6 setzen konnte. Ab einem Punkt wollte ich einfach nur noch wissen wie das alles für Hunter ausgeht. Auch dieses Mal gibt es unheimlich viele Handlungsstränge und lange Zeit ist es nicht klar in welche Richtung sich das alles entwickeln wird. Dafür spielen einfach zu viele Komponenten eine tragende Rolle und es ist immer wieder schön zu sehen was für interessante Charaktere in dieser Reihe auftauchen.
Vor allem die Beschreibungen zu der Landschaft und allem drum und dran haben mir dabei geholfen mir das alles ein wenig besser vorstellen zu können. Bisher habe ich erst wenige Bücher gelesen in denen die Gezeiten eine Rolle spielen und so in den Handlungsverlauf eingebaut werden wie in diesem hier. Es ist nun einmal etwas vollkommen anderes, wenn sich beim Fundort der Leiche ständig der Wasserstand ändert. Generell finde ich das Marschland als solches sehr faszinierend und deshalb hatte ich mich richtig darüber gefreut, dass es auch einmal in meiner Lieblingsthrillerreihe eine große Rolle spielt.
Ansonsten erfährt man wirklich viel über die Wasserleichen und wie zum Beispiel Leichenwachs entsteht. Nichts anderes erwarte ich von einem Thriller rund um einen Forensiker und mich fasziniert es immer wieder auf wie viele unterschiedliche Details in den jeweiligen Büchern eingegangen wird.
Am meisten hat mich das Ende überrascht und wie wenig ich den Täter als solchen auf den Schirm hatte. Allgemein wird man dieses mal sehr oft auf die falsche Fährte gelockt und quasi hinters Licht geführt.
Leider gab es einige Längen in denen gefühlt gar nichts passierte und das ist auch mit der Hauptgrund, warum ich das Buch nicht ganz so wie die anderen Teile der Reihe begeistern konnte. An manchen Stellen hatte ich mich schlichtweg gefragt warum bestimmte Geschehnisse so unglaublich detailliert erwähnt werden und wieso die nicht aufs wesentliche zusammen gekürzt wurden. Sie tragen absolut nichts zum Handlungsverlauf bei und helfen einem allerhöchstens dabei sich ein besseres Bild von David Hunter zu machen. Das waren dann auch meist die Stellen in denen jeglicher Thrill im Nichts verpuffte, auch wenn man ja im Hinterkopf noch den Krimifall hat.
Und dann kommt noch eine Figurenkonstellation zu, die einem gefühlt in jedem Teil der Reihe begegnet und weshalb die meiste Zeit altbekannte Wege gegangen werden. Dadurch war ich manchmal ziemlich verwirrt, da mir einiges schon bekannt vorkam. Was wirklich schade ist, schließlich gibt es so unglaublich viele Möglichkeiten den Alltag eines Forensikers spannend zu erzählen. Und nicht jede Ermittlung muss mit einer potentiellen neuen Beziehung/Freundschaft enden.
Alles in allem ist es ein spannender Thriller, der mit vielen Überraschungen punkten kann. Man kann ruhig ohne Vorwissen mit diesem Teil starten, da alles wissenswerte im Laufe der Handlung erzählt wird.
Kennt ihr das Buch und wenn ja, wie fandet ihr es?
Liebe Grüße
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