Mittwoch, 20. Oktober 2021

#18 Buch und Film - Schneemann


      



Hallo,

vor kurzem hatte ich "Schneemann" von Jo Nesbø gelesen und heute möchte ich in einem Blogeintrag das Buch und den Film besprechen.


Warum ermordet der Serienmörder nach und nach neun junge Mütter? Und was hat es mit dem Schneemann auf sich, den er an jedem Tatort hinterlässt? Diesen Fragen geht Harry Hole in dem 7. Teil der Reihe nach und zu Beginn ahnt er nicht, wie schwierig das alles sein wird. Denn immer wieder folgt er den falschen Spuren und als er dem Täter zu Nahe kommt, wird er selbst zum Gejagten. 



"Schneemann" von Jo Nesbø, 496 Seiten, Ullstein Verlag

3,5 von 5 Sternen

Von dem Autor habe ich schon einige Bücher gelesen und es ist einfach immer wieder toll zu sehen wie er es schafft einen auf die falsche Fährte zu locken. Schon sehr früh gibt es einen der als Serienmörder infrage kommt, jedoch wollen die Puzzlestücke nicht zusammen passen. Und dann passieren Sachen, die die bisherigen Ermittlungen vollkommen über den Haufen werfen. Schließlich geht es darum sehr schnell den Täter zu fassen, was aber natürlich nicht möglich ist. Denn den Mord an sich muss man demjenigen erst einmal nachweisen und vor allem muss man erst einmal den Schuldigen finden. Egal wie groß der Druck von außen ist muss man gewissenhaft arbeiten und genau das ist dieses Mal kaum möglich.

Manche Wendungen in dem Fall konnte ich nicht ganz nachvollziehen, da sie sich nicht so wirklich in die Handlung einfügen wollten. Sie hatten auf jeden Fall dafür gesorgt, dass die Spannung konstant oben blieb und die Ermittlungen nicht ganz rund liefen. Man wird auf jeden Fall einige Male ziemlich überrascht und einige Male hatte ich die Fähigkeiten von Hole deshalb infrage gestellt. Er ist halt ein wirklich sehr gewöhnungsbedürftiger und ganz schön schrulliger Ermittler.

Was mir jedoch so gar nicht zugesagt hatte war die Brutalität mit der der Mörder vorging. Man hatte das Gefühl als würde sich das alles nach und nach steigern und irgendwann war das alles einfach nur noch absurd und unglaubwürdig. 

Irgendwie hatte ich ganz verdrängt, dass es bei der Reihe rund um Harry Hole ganz viel um Alkohol und Geschlechtsverkehr geht. Im ersten Teil war mir das gar nicht so negativ aufgefallen, aber dieses Mal fand ich es schon sehr gewöhnungsbedürftig. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass ich statt den zweiten Teil direkt zum 7. gegriffen habe und mir somit einiges an Hintergrundwissen fehlt.

An sich ist es auf alle Fälle ein spannender, skandinavischer Krimi. Die Fälle werden gegen Schluss immer brutaler und es ist durchgehend eine düstere, bedrückende Stimmung vorhanden.





Regisseur: Tomas Alfredson, Spieldauer: 119 Minuten, unter anderem mit Michael Fassbender, Rebecca Ferguson und Charlotzte Gainsbourg, FSK 16

3,5 von 5 Sternen

Eigentlich hatte ich bei den Schauspielern gedacht, dass mich der Film restlos begeistern wird. Und somit hatte ich die schlechten Sternebewertungen ignoriert und nur wenige Rezensionen im Vorfeld gelesen. 

Am meisten haben mir die unzähligen Landschaftsaufnahmen gefallen und einige Male ist mir das Herz fast stehen geblieben, als die Autos über die geschlossenen Schneedecken auf recht engen Brücken fuhren. Norwegen ist schon ein sehr faszinierendes Land und mich hat es wirklich überrascht wie viel man in diesem Krimi davon zu sehen bekommt. 

Zudem hat mir die Besetzung der Rollen wirklich gut gefallen. Michael Fassbender verkörpert die Rolle des Harry Hole wirklich gut und auch sonst wirkte alles recht stimmig. Man muss halt bei solchen Filmen nicht jedes Klischee bedienen und ich finde es gut, dass das Klischee des heruntergekommenen Alkoholikers nicht zu sehr bedient wurde. Leider erfährt man sonst recht wenig über den Ermittler.

Was mir jedoch weniger gut gefallen hatte war die Umsetzung des Filmes. Das Buch hat ja relativ viele Handlungsstränge, die ja wie bei vielen Krimis dazu dienen den Fall so spannend wie möglich zu erzählen. Schließlich braucht es viele verschiedene Fährten denen man folgen kann, alles andere wäre schlichtweg langweilig. Im Film wird genau das gleiche Prinzip angewendet, jedoch kann man bei zwei Stunden nicht allen Handlungssträngen gerecht werden. Und genau das passiert hier, denn vieles wird groß in Szene gesetzt und spielt dann im weiteren Verlauf absolut keine Rolle mehr. Die Gewaltszenen hatte ich teilweise übersprungen, da sie mir zu inszeniert aussahen. Sie passten einfach nicht in das Gesamtbild und wirkten oft wie ganz zufällig dazwischen gefriemelt. Und nicht wie etwas, was halt wirklich genau zu diesem Zeitpunkt stattfand. Zudem erinnert mich die dazugehörigen Kamerafahrten an all die anderen x-beliebigen skandinavischen Thriller in denen die Tatorte eine blutige Leiche im Schnee eine Rolle spielten.

Aus den oben genannten Gründen komme ich bei diesem Film auf 3,5 von 5 Sternen und ich finde es im Nachhinein wirklich schade, dass sie dem ganzen kein Alleinstellungsmerkmal gegeben haben. Schließlich bietet das Buch eine gute Grundlage um einen spektakulären Film zu drehen über jemanden, der ausschließlich junge Frauen ermordet. Und deshalb ist es wirklich schade, dass all das Potential einfach nicht genutzt wurde.


Hat einer von euch schon das Buch gelesen oder den Film gesehen? Was ist eure Meinung dazu? 
Gerne verlinke ich hier eure Rezensionen. 


LG

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