Freitag, 29. Oktober 2021

#414 Bücherrregal - Der Insasse

 


TitelDer Insasse
AutorSebastian Fitzek
VerlagDroemer Knaur
GenrePsychothriller
Seiten384 Seiten
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt


Guido T. entführte zwei Kinder und folterte diese zu Tode. Nach seiner Verhaftung und Verlegung in den Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie in Berlin ist er nicht bereit sich zu weiteren möglichen Taten zu äußern, aber er zeigt der Polizei wo er die beiden Kinder versteckte. Dabei gehen die Ermittler davon aus, dass er auch den 6-jährigen Max entführt hatte. Die Ungewissheit ist für die Eltern des Jungen nur schwer zu ertragen und so entschließt sich der Vater dazu sich als Patient in genau jene Psychiatrie ein schleußen zu lassen. Schließlich möchte er einfach nur wissen was aus seinem Sohn geworden ist und vor allem ob er tatsächlich der Entführer ist.

Review

TW: Entführung, Folter & Mord von Kindern, psychische Erkrankungen

Das ist nun mein 7. Buch, welches ich von dem Autor gelesen habe und deshalb wusste ich schon ziemlich genau auf was ich mich da einlassen werde. Es ist einfach nur immer wieder faszinierend was für überraschende Wendungen Fitzek einbaut um für den nötigen Nervenkitzel und Spannung zu sorgen. Wenn ich die Gewaltszenen mit anderen Psychothrillern vergleiche, wird hier wirklich wenig darauf eingegangen was im einzelnen passiert. Was ich aber total begrüßenswert finde, schließlich muss man so etwas nicht zur Show stellen und einen reinen Fetischroman daraus machen. Die Opfer des Mörder sind nun einmal minderjährig und mir reicht es, wenn der Autor dem Leser selbst überlässt was er sich in seiner Fantasie ausmalt. Trotzdem werden hier einige Szenen sehr bildlich beschrieben, was ich aber auch so von anderen Werken des Autors kenne.

Durch die eher kurzen Kapitel samt Cliffhangern am Ende und ständigen Sichtwechsel fiel es mir wirklich schwer Lesepausen einzulegen. Anfangs musste ich mich erst an diese rasante Erzählweise gewöhnen, aber als ich dann drin war wollte ich einfach nur noch wissen wie das alles für Till ausgeht. 

Besonders schön fand ich den ständigen Nervenkitzel, da man nie wusste wer nun der Gute und wer der Böse ist. Und vor allem wer welche Ziele verfolgt und was diejenigen bereit dafür sind zu opfern. Was das betrifft bleibt es bis zum Schluss spannend und oft hat man das Gefühl, als hätte man endlich die Beweggründe der einzelnen Protagonisten durchschaut nur um dann wieder hinters Licht geführt zu werden.

So wirklich viel über die Handlung kann ich an dieser Stelle nicht schreiben, ansonsten würde ich den Plottwist verraten. Es ist auf jeden Fall ein Buch bei dem man auf die Details achten muss und bei dem man sich nicht all zu schnell ein Urteil erlauben sollte.

An einigen Stellen war mir das alles ein Stückchen zu überdreht und zu viel des Guten. Nichts anderes hatte ich bei einem Fitzek erwartet, aber es ist halt einfach nicht meins und ich habe es lieber, wenn das Erzählte nahe an der Realität ist. Hier meine ich noch nicht einmal die Brutalität der Taten oder ob diese tatsächlich so mal stattfinden könnten, sondern um all das drumherum. Das war mir an einigen Stellen zu überspitzt und dramatisch dargestellt wurden, was mir vor allem am Ende negativ aufgefallen war. 


Fazit

An sich ist es ein wirklich spannender Psychothriller, bei dem der Autor bewusst und wirklich geschickt mit den Erwartungen des Lesers spielt. Es ist auf jeden Fall ein Buch über das ich noch lange nach dem Beenden nachgedacht hatte. Was man hier zu lesen bekommt ist definitiv harte Kost und oft habe ich mir die Frage gestellt wie ich selbst in so einem Fall reagieren würde.

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