Sonntag, 17. Oktober 2021

#412 Bücherregal - Tausend Teufel(Kurzrezension)

  


TitelTausend Teufel(Max Heller 2. Fall)
AutorFrank Goldammer
VerlagDTV
Genrehistorischer Roman/Krimi
Seiten368 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Nach wie vor hat der Hunger und die Kälte Dresden im Winter 1947 fest im Griff. Die sowjetischen Besatzer rufen eine Volkspolizei ins Leben, zu der nun auch der Kriminaloberkommissar Max Heller gehört. Er wird zum Fundort einer kopflosen Leiche gerufen, jedoch wird der Rotarmist einfach ohne Rücksprache mit ihm vom Fundort durch das Militär abtransportiert. Und durch reinen Zufall stoßen die Ermittler auf einen Rucksack, in dem sich der Kopf der Leiche befindet. Warum hat das Militär so zügig eingegriffen und wer hat den Mann enthauptet?

Review

Besonders detailliert werden die Lebensumstände in Dresden nach dem II. Weltkrieg im Jahre 1947 beschrieben. Dadurch konnte ich mir ein relativ gutes Bild von der Umgebung in dem der Ermittler arbeitet machen und mir zudem alle Charaktere gut vorstellen.

 Man merkt immer wieder wie zerrissen die Gesellschaft ist und wie schwer es deshalb Max Heller fällt die nötigen Informationen beisammen zutragen. Die sowjetischen Besatzer scheinen großes Interesse daran zu haben den Mord an dem Rotarmisten zu vertuschen und somit begibt sich Heller immer wieder Lebensgefahr. Jeder misstraut aufgrund der Kriegserfahrung jedem und eigentlich weiß man, dass es auch besser wäre wenn Heller einfach weggucken würde. Dieser Umstand zerrt natürlich sowohl an ihm, als auch seinem Umfeld. Und dann kommt noch die Kälte hinzu, die sich durch jede Kleidungsschicht frisst und der Hunger, der einfach nicht zu stillen ist.

Es ist auf jeden Fall eine Ermittlung, die mich zum nachdenken und inne halten angeregt hatte. Und noch nicht einmal weil ich unbedingt den Täter herausfinden wollte. Sondern wegen der Frage was Gerechtigkeit überhaupt in diesen Zeit wert ist und ob es überhaupt richtig ist einen Fall aufzuklären, den die Besatzer scheinbar unter den Teppich kehren wollen?

Den einen Stern Abzug gibt es für die unendlich vielen Nebenhandlungen, weshalb ich manchmal den Kriminalfall vollkommen vergessen hatte. Es ist halt dieses Mal sehr deutlich zu erkennen, dass es vielmehr um die äußeren Umstände als um die Tat an sich geht.

Fazit

An sich ist es auf jeden Fall ein gelungener Genremix und die Reihe werde ich definitiv weiterhin verfolgen. Es ist einfach spannend einem Ermittler über die Schulter zu schauen, der eben nicht all die modernen Möglichkeiten wie DNA-Analyse und Handyortung zur Verfügung hat.

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