Mittwoch, 16. März 2022

#19 Graphic Novel - 1984

  







Titel(Englisch)1984
AutorGeorge Orwell Sybille Titeux de la Croix, Zeichner/Adapter: Amazing Améziane
VerlagSplitterverlag
GenreDystopie
FormatHardcover
Seitenanzahl232
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Winston Smith ist dafür zuständig die Vergangenheit umzuschreiben, damit sie der Weltvorstellung der Partei entspricht. Eigentlich weiß er genau, dass jegliche Art von Rebellion nicht toleriert wird. Aber trotz der ständigen Überwachung durch Big Brother in Form von Telescreens und Mikrofonen widersetzt er sich der Partei. Obwohl Affären nicht erlaubt sind hat er eine. Und schnell merkt er, dass alles sogar noch schlimmer ist als er es sich bisher vorstellen konnte. Big Brother weiß nun einmal alles und sieht auch alles. Und wer sich Big Brother widersetzt gehört nun einmal bestraft.

Rezension

Für die Graphic Novel diente als Vorlage der gleichnamige, dystopische Roman von George Orwell. Mich hat es wirklich positiv überrascht, dass sich einerseits wirklich viel vonn der Originalhandlung übernommen wurde und trotzdem eigene Elemente umgesetzt wurden.

Der Zeichenstil passt wunderbar zu dem dargestellten und hat etwas sehr rauhes und hartes. Oft wird sich auf sehr wenige Farben begrenzt und vor allem die Blautöne unterstreichen das Kalte dieser Welt. Passend zu bestimmten Szenen, wird alles in gelb-rot gehalten und unterstreichen noch einmal die Mimik der Personen. Was mich total fasziniert hat, denn die Gesichter sind meist sehr ausdrucksstark.

Ansonsten ist alles eher minimalistisch gehalten und die Panels sind teils sehr textlastig. Mir gefallen detaillierte Zeichnungen besser, aber das hätte ich finde ich den Fokus hier zu sehr von dem gezeigten gelenkt. Schließlich ist auch schon die Romanvorlage teils recht schwer zu verstehen und so machen manche Sprechblasen meist erst mit dem benötigten Hintergrundwissen Sinn und geben der Handlung mehr Tiefe. 

Durchgehend ist die Atmosphäre sehr beklemmend und ständig taucht "Big Brother" wieder auf um einen daran zu erinnern, dass er allgegenwärtig ist. Und obwohl ich vor Jahren das Buch gelesen hatte, habe ich mich auch dieses Mal gefragt warum Winston so schrecklich naiv ist. Natürlich gilt auch hier das Narrativ, dass die Hoffnung zuletzt stirbt. Jedoch wird an sehr vielen Stellen gezeigt wie die Mächtigen die Bewohner handhabt und wie wenig dort das einzelne Leben wert ist.

Was ich ein wenig schade fand ist, dass bestimmte sehr berühmte Zitate in der Graphic Novel gar nicht erwähnt wurden. An sich ist es verständlich, schließlich ist sie ja schon so recht umfangreich. Jedoch hat mir dann doch das ein oder andere gefehlt und deshalb bin ich ganz gespannt darauf, ob diese auch in den anderen Comicadaptionen keine Rolle spielt. Für den Gesamteindruck spielt es jetzt keine große Rolle, schließlich wird hier mehr als deutlich wie weit der Überwachungsstaat geht und wie sehr er die Meinung der Bewohner kontrolliert.

Fazit

Mir hat die Adaption wirklich gut gefallen und ich kann sie wirklich empfehlen, der einmal in die Welt von 1984 eintauchen möchte. Die Graphic Novel erklärt auf jeden Fall einige berühmte Zitate und mich hat sie definitiv nachdenklich gestimmt. Wie viel Überwachung ist gut und zur Verbrechensbekämpfung u.ä. vertretbar? Und vor allem wer verhindert, dass das System irgendwann missbraucht wird um bestimmte Ziele durchzusetzen? Was passiert wenn Medien nicht mehr unabhängig sind und der Staat vorschreibt, was die Wahrheit ist? Das alles ist ja aktueller denn je und zeigt einmal mehr wie zeitlos die Romanvorlage ist.

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