Titel | Es kann nur eine geben |
Autor | Carolin Kebekus |
Verlag | Kiepenheuer & Witsch |
Genre | Sachbuch |
Seiten | 352 Seiten |
Meine Bewertung |
Inhalt
In diesem Buch setzt sich die Autorin mit dem Phänomen auseinander, dass es immer nur eine Frau bis ganz nach oben schafft. Und ein enormer Rivalenkampf unter diesen entsteht, denn es kann immer eine schaffen. Und wenn genau das passiert ist, geschehen immer ganz schreckliche Sachen. Zum Beispiel wurden Adam und Eva aus dem Paradies geworfen oder irgendein Prinz muss daher kommen und die Prinzessin retten.
Review
Wenn ich mich an meine eigene Kindheit zurück erinnere, ist es doch sehr erschreckend wie allgegenwärtig der Frauenhass war. Vor allem als ich noch auf eine reine Mädchenschule ging war das Konkurrenzdenken extrem ausgeprägt und als vollkommen normal deklariert. In den unteren Stufen nahm es dann richtig kroteske Ausmaße wegen der Kleidung und dem Make-Up an. Unter anderem geht es genau darum in diesem Buch, denn Mädchen bekommen schon von klein an beigebracht wie sie sich am Besten zu verhalten und kleiden haben. Und wehe man passt nicht in die Schablone Frau, dann muss man alles daran setzen wieder darein zu passen. Und das zieht sich bis ins Hohe Erwachsenenalter und wehe man hat nach der Geburt eines Kindes keinen perfekten Körper und schafft es alles perfekt zu managen. Am Besten sorgt man nebenbei noch dafür, dass keine Konkurrenz vorhanden ist damit man immer glänzen kann. Vieles davon erzählt die Autorin anhand von eigenen Erlebnissen oder lässt wie im Kapitel über die Mutterrolle jemand anderen zu Wort kommen.
Besonders das Kapitel über diverse Filme und die Medienbranche ist mir in Erinnerung geblieben. Das wird ja immer wieder von diversen, vor allem weiblichen Menschen angeprangert. Und wenn man das Augenmerk wirklich mal darauf legt ist es erschreckend wie wenige weibliche Hauptrollen es gibt. Oder generell junge Frauen mit viel Medienpräsenz. Und dann gibt es ja noch die vielen, unzähligen Märchen in denen es nur darum geht die Frau vor irgendetwas zu retten.
Der Teil über weibliche Gesundheit ließ mich innehalten, auch wenn mir die Fakten alle bekannt sind. Jedoch kenne ich noch zu viele, die eben absolut gar nichts darüber wissen oder es gerne verleugnen. Und da gibt es so viele Aspekte, die in der Regel kaum beachtet werden wenn darüber berichtet wird.
Wie zu erwarten war wird zudem der Karneval beleuchtet. Ansonsten wird die Kirche thematisiert und wie wenig progressiv diese sich gibt. Viel neues ist was beides betrifft nicht dabei, jedoch kann man das alles nicht oft genug besprechen und eben kritisieren.
Beim Hören hatte ich immer wieder gemerkt, dass es eben ein Sachbuch für die breite Masse ist und Feminismus auf viele kleine, leicht verständliche Bausteine runtergebrochen wurde. Dafür wurde wirklich viel Umgangssprache benutzt und vieles ganz platzt formuliert. Was aber nicht schlimm ist, schließlich ist es wichtig das alles noch zugänglicher zu machen und zu zeigen, was das alles bedeutet. Leider können ja immer noch sehr viele Menschen mit dem Begriff nichts anfangen oder ziehen ihn ins lächerliche.
Fazit
Das Buch regt einen dazu an über seine eigene Einstellung nachzudenken und vor allem Werte und Meinungen zu hinterfragen. Viele der genannten Probleme zeigen einfach, wie viel Arbeit in Sachen Feminismus noch vor uns liegt und manches gar nicht so offensichtlich ist.
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