Titel | Echo der Toten(1. Fall für Friederike Matthée) |
Autor | Beate Sauer |
Verlag | Ullstein Verlag |
Genre | Krimi/Lokalkrimi/Eifelkrimi/historischer Roman |
Seiten | 384 Seiten |
Meine Bewertung |
Inhalt
Im Jahre 1947 wird Richard Davies von der britischen Military Police mit der Aufklärung eines Mordes in der Eifel beauftragt. Deshalb wendet dieser sich an die weibliche Polizei von Köln, damit diese den einzigen Augenzeugen befragen kann. Aus dem Grund reist Friederike mit Davies in die Eifel um den 6-jährigen Jungen zu befragen, der bisher noch nicht dazu in der Lage war über das Geschehene zu sprechen. Der Ermittlerin fällt es schwer sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren da sie immer noch mit den Erinnerungen an den Krieg zu kämpfen hat.
Review
Mir hat besonders gut der Genremix aus Krimi und historischer Roman gefallen. Man erfährt eine Menge über das Leben der einfachen Bevölkerung nach dem II. Weltkrieg in der Eifel rund um Köln während der britischen Besatzung. Immer wieder wird der Kriminalfall an sich zur Nebensache, was für mich aber kein Problem war schließlich war der Rest spannend genug.
Die Atmosphäre war dauerhaft geprägt durch den andauernden Hunger, die Kälte gepaart mit der Angst und ich hatte richtig mit gefiebert und darauf gehofft, dass alles ein gutes Ende für die Beteiligten nehmen wird. Denn jemand scheint großes Interesse daran zu haben die Lösung des Falles zu verhindern und gefühlt versucht ohnehin jeder Beteiligte ohne Rücksicht auf andere seine Schäfchen ins Trockene zu bringen.
Hinzu kommt dann noch eine Ermittlerin, die ihren Beruf ergriffen hat um in erster Linie sich mit einem spärlichen Verdienst über Wasser zu halten und eine Zimmer für sich und ihre kranke Mutter zu haben. Das ist in der Zeit in Köln alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Auch sonst hat sie mit allerlei Problemen zu kämpfen, da das Misstrauen der Gesellschaft gegenüber der Polizei zu der Zeit enorm hoch war. Und sie als Frau in dem Beruf es noch einmal viel schwerer als ihre männlichen Kollegen hat. Sie freundet sich erst nach und nach mit dem all dem an und versucht dann ihre Fähigkeiten zu verbessern. Was schwer bei so einem brisanten Fall ist, bei dem man gefühlt ständig in Wespennester herumstochern muss um an neue Informationen zu kommen. Besonders verständlich fand ich ihre Art mit den Opfern umzugehen und mir hat es richtig Leid getan, dass die Ressourcen zum Schutz von diesen zu der Zeit so gut wie gar nicht vorhanden waren.
An sich gibt es viele verschiedene Handlungsstränge, die erst langsam miteinander verwoben werden. Dadurch wird der Fall aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet und dadurch wird mehr als deutlich, dass hier etwas gewaltig schief läuft.
Was das Ende betrifft bin ich etwas zwiegespalten, denn an sich hatte ich etwas vollkommen anderes erwartet. Aber wenn ich mal alle Schlüsselmomente des Buches in Betracht finde bin ich froh darüber, dass so eine realistische Auflösung gewählt wurde. Immerhin wäre alles andere zu schnell gegangen und die Personen hätten dafür ihre eigenen Werte verraten müssen bzw. nicht entsprechend ihres Charakters gehandelt.
Mal schauen wie viele Charaktere hier aus dem Band in den nachfolgenden noch eine Rolle spielen werden. Vor allem die Vorgesetzt hatte mich wütend gemacht, denn sie kam mir sehr verbittert vor und es wird nie groß thematisiert, warum sie etwas gegen die Ermittlerin hat.
Fazit
Hoffentlich kann ich in den nächsten Wochen den zweiten Band lesen, denn das ist definitiv meine Lieblingskombination an Genre plus die Ermittlerin ist mir sympathisch. Bei mir hat der Auftakt der Reihe definitiv das Interesse geweckt und er hat mich gut unterhalten. Es ist halt immer wieder schön Krimis zu lesen, bei denen man allerhand Sachen lernt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Durch das kommentieren werden neben deinen eingegeben Formulardaten weitere personenbezogene Daten(z.B. die IP-Adresse) an die Google-Server übermittelt. Näheres dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google