Titel | Ein Grab für zwei(Teil 10 der Reihe Herbie Feldmann) |
Autor | Ralf Kramp |
Verlag | KBV |
Genre | Krimi/Lokalkrimi/Eifelkrimi |
Seiten | 340 Seiten |
Meine Bewertung |
Inhalt
Ausgerechnet zu einer Tankstelle wird Herbie gelotst um seine Tante Hettie mal wieder abzuholen. Doch was wollte sie in dort, denn weder Sprit noch aktuelle Zeitungen gibt es dort zu kaufen? Und wer kommt bei so einer heruntergekommenen Tankstelle bloß auf die Idee die Waschanlage zu benutzen? Zu allem Übel muss er dann mit seinem Begleiter Julius den Job vom Inhaber übernehmen, der sich im Krankenhaus befindet. Und bei einem sind sich die beiden sicher, dass hier etwas ganz schön faul ist. Zufälligerweise wird zeitgleich ein Skelett in der Nähe gefunden, weshalb der Bauer direkt denkt es handle sich um eine alte Römervilla tief unter seinem Feld.
Review
Besonders gut hat mir das ganze Lokalkolorit gefallen, da ich selbst in der Nähe von Blankenheim aufgewachsen bin. Natürlich gibt es den stereotypischen Eifler Bauer mit irgendwelchen fragwürdigen Theorien. Und die alte Frau, die ihre Nase überall reinsteckt und mit allen Wassern gewaschen ist darf natürlich auch nicht fehlen. Passend dazu geht es um diverse Familienintrigen und die Spekulationen darum, schließlich braucht der Mensch auf dem Lande so etwas zur eigenen Unterhaltung. Gefühlt wird hier kein Klischee ausgelassen, was ich absolut nicht schlimm finde. Manche Autoren schaffen es einfach wunderbar mit denen zu spielen und Dinge so überspitzt darzustellen, dass es witzig und alles andere als herablassend wirkt.
Die Geschehnisse konnte ich mir richtig gut vorstellen, da sie wunderbar zu der Kulisse passen. Rund um Blankenheim die Gegend ist nun einmal sehr verlassen und jeder kennt jeden. Weshalb die einzelnen oft sehr bemüht darum sind ihr Gesicht zu wahren.
Der lockere, leichte Schreibstil durchtränkt mit tiefschwarzen Humor führt einen wunderbar durch die Handlung. Zudem trumpft diese nicht mit spektakulären, blutigen Mordfällen geschweige denn Taten auf. Dadurch passt das alles wunderbar zu dem Handlungsort und wirkt allgemein dadurch und wegen dem Handlungsaufbau in sich schlüssig. Schließlich passen ja solche Kleinganovengeschichten gut aufs Land und zu einer Hofanlage, die gefühlt im nirgendwo liegt.
Und das ausgerechnet Herbie darüber stolpert wundert mich da wenig. Er scheint nicht viel über die Auswirkungen seiner Taten nachzudenken und es ist schon sehr fragwürdig, wie er sich in diesem Buch verhält. Ich konnte mir das total gut bildlich vorstellen, wie ausversehen in irgendetwas reinstolpert und anstatt sich schnell aus dem Spinnennetz zu befreien sich immer weiter darin verheddert. Und das nur weil seine Neugierde viel zu groß ist.
Der einzige Kritikpunkt meinerseits ist, dass hier schlichtweg zu viele Namen auftauchen. Deshalb fiel es mir anfangs sehr schwer die einzelnen Charaktere auseinanderzuhalten und das obwohl diese oft sehr einprägsame Spitznamen haben. Mir fällt es ohnehin sehr mir Namen zu merken und deshalb war ich ganz froh über diese Spitznamen. Als ich mir dann endlich einmal merken konnte wer denn nun wer ist, hatte mir das Lesen richtig Spaß gemacht.
Fazit
Alles in allem ist es ein eher lustiger, unblutiger Krimi, der viele Klischees über die Eifel bedient. Man kann ihn auf alle Fälle gut ohne Vorwissen lesen. Mich hat er definitiv gut unterhalten, weshalb ich so schnell wie möglich einen weiteren Teil der Reihe lesen möchte.
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