Titel | Krähenzeit(Jana Vogt/Ahrkrimi #1) |
Autor | Karin Joachim |
Verlag | Gmeiner Verlag |
Genre | Krimi/Lokalkrimi/Ahrkrimi |
Seiten | 320 Seiten |
Meine Bewertung |
Um zur Ruhe zu kommen entschloss sich die Tatortfotografin Jana Vogt dazu ins Ahrtal zu fahren, denn der letzte Einsatz bei der Kripo Köln hatte sie doch ganz schön mitgenommen. Doch ausgerechnet in dieser romantischen Gegend stößt sie während einer Wanderung in den Weinbergen zusammen mit ihrem Hund auf eine Leiche. Die Kripo Koblenz übernimmt die Ermittlungen und Jana kann es einfach nicht lassen und hört sich um. Doch genau das bringt sie in Gefahr, was ihr aber gar nicht bewusst ist.
Vor allem den Kriminalfall fand ich sehr spannend, denn dieses Mal sind wirklich viele beteiligt und die wenigsten wollen mit der Polizei kooperieren. Durch ihr Schweigen machen sie sich natürlich verdächtig und oft habe ich mich gefragt, was sie zu verbergen haben. Und vor allem warum der Tod bzw. Mord die Leute so gleichgültig lässt. Ist es etwas gut so, dass derjenige oder diejenigen tot sind und somit etwas nicht mehr verraten können? Wer profitiert von dem Ganzen? Alles ist sehr verzwickt und komplex und genau das liebe ich bei Krimis.
Die Konstellation der Ermittler macht das alles erst richtig interessant, denn hier ermittelt hauptsächlich eine Tatortfotografin mitsamt ihrem Hund. Und genau das darf sie eigentlich nicht, denn es ist nicht ihr Zuständigkeitsbereich und vor allem nicht ihr Fall. Somit hat sie auch absolut keinen Zugriff auf die Datenbanken und kann sich allerhöchstens ein paar Informationen von Bekannten und Kollegen einholen, was natürlich alles andere als legal ist. Mir war Jana samt ihrem Hund Usti sehr sympathisch und ich bin froh darüber, dass ich nach "Bittertrauben(2. Fall)" nun endlich den Auftakt der Reihe lesen konnte. Es ist auf alle Fälle schön zu sehen, dass Jana ihr Trauma so realistisch und nachvollziehbar dargestellt wird.
Dieser Krimi ist voller Lokalkolorit und somit erfährt man eine Menge über das Ahrtal, vor allem über Ahrweiler und Marienthal. Vor allem die detailreichen Beschreibungen, die mit vielen liebevollen Kleinigkeiten angereichert wurden helfen einem dabei sich zurecht zu finden. Das macht die Szenen oft sehr atmosphärisch und ich konnte mir das alles sehr gut vorstellen. Und vor allem als halbwegs ortskundige Person habe ich mich über all das gefreut.
Die Bewohner von Ahrweiler allen voran die dortigen Handwerker werden passend beschrieben. Dort kennt nun einmal jeder nahezu jeden und hat somit eine Meinung, doch mit außenstehenden allem voran der Polizei darüber reden will natürlich niemand. Vor allem diese Unstimmigkeiten unter Nachbarn oder Freunden geht sie nichts an, schließlich geht es hier ja um einen Mordfall. Und da will man erst recht in den Fokus der Ermittlungen geraten. Die Beschreibungen lassen das alles sehr dörflich erscheinen, was auch meinem Eindruck von Ahrweiler entspricht.
Am Besten an dem ganzen hat mir übrigens der detailreiche Schreibstil gefallen. Ich hatte immer ein genaues Bild vor Augen und konnte eine Menge über das Ahrweiler an sich lernen. So etwas finde ich vor allem bei Lokalkrimis total wichtig, dass man einen guten Eindruck von dem Ort an sich bekommt. Die Handlung kommt zudem nur mit wenigen Dialogen aus, was wirklich eine angenehme Abwechslung war.
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