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Freitag, 30. Juli 2021

#393 Bücherregal - Momo

 



TitelMomo
AutorMichael Ende
VerlagThienemann
GenreKlassiker/Fantasy
Seiten304 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Das kleine, struppige Mädchen namens "Momo" lebt abseits der Stadt in einem Amphitheater und hat nur das, was ihr die Leute geben. Sie bekommt dort relativ viel Besuch, denn ihr macht es nichts aus zuzuhören und anderen somit Zeit zu schenken. Doch als die grauen Herren den Menschen ein Geschäftsmodell anbieten ändert sich das schlagartig. Für sie ist es nämlich sehr wichtig, dass die Menschen Zeit sparen und ihnen somit zur Verfügung stellen. Sie setzen alles daran, damit genau das passiert. Als diese grauen Herren immer mehr Macht bekommt bittet Meister Hora, der Verwalter der Zeit, ausgerechnet Momo um Hilfe. 

Review

Seit dem ich als Kind die Theateraufführung auf einer Freilichtbühne gesehen hatte, wollte ich das Buch dazu lesen. Schon damals hatte mich die Handlung in seinen Bann gezogen und auch wenn ich vieles noch nicht verstanden hatte und die Tiefe des gezeigten nicht sehen konnte. Selbst nach all dieser Zeit wusste ich noch sehr genau was alles passiert und wie das alles ausgeht.

Man erfährt von Momo selbst wie sie die Sache mit den grauen Herren erlebt. Und genau das macht die Geschichte so interessant, schließlich ist sie noch ein Kind und kann gar nicht verstehen warum die Menschen das einzige kostbare was sie haben, nämlich Zeit, einfach so diesen Herren anvertrauen. Sie kann nur zusehen wie alles um sie herum die Farbe und das Wunderbare verliert und wie den Erwachsenen das vollkommen egal zu sein scheint. Und vor allem wie egal ihnen plötzlich ihre eigenen Kinder werden, die nur noch Zeitfresser für sie sind. Das alles kann man wunderbar auf unsere heutige Zeit beziehen an einigen Punkten hatte ich mich selbst wiedergefunden in der Story.

Michael Ende hat einfach einen wahnsinnig tollen Schreibstil, der die einzelnen Figuren richtig zum Leben erweckt hat. Ich bin quasi nur so durch die Handlung geflogen und wollte einfach nur wissen wie das alles weitergeht. Schließlich wird im Theater meist nur das wesentliche gezeigt und ich wollte all die Details entdecken, die in dieser Story stecken. An einigen Stellen wird das alles sehr philosophisch und eignet sich dadurch wunderbar für schöne Zitate. Diese Abschnitte haben mich oft sehr nachdenklich gestimmt und auch traurig gemacht. 
In den Figuren steckt so viel Liebe zum Detail und man muss schon sehr genau lesen, damit man nichts überliest. Es ist einfach nur schön zu sehen, dass der Autor hier wahnsinnig viel Arbeit hineingesteckt hat und quasi jede Kleinigkeit in irgendeiner weise eine Rolle spielt. Zu allen Charakteren hatte ich immer ein klares Bild vor Augen und das lag nicht nur an den Vorlagen, die in dem Buch vorhanden waren. Denn der Autor schafft es allein durch Worte sehr klare Bilder von allem möglich zu zeichnen und doch vage genug zu bleiben, dass der eigenen Fantasie noch genug Raum bleibt um die Figuren und die Umgebung quasi zu Ende zu zeichnen.

In der Ausgabe des Buches waren einige schöne Tuschezeichnungen vorhanden. Allgemein finde ich es immer wieder toll, wenn solche Bücher illustriert werden und man quasi alle paar Seiten etwas zum Anschauen hat.


Fazit

"Momo" ist definitiv ein zeitloser Klassiker, den man selbst als Erwachsener noch gut lesen kann. Es ist eine tiefgründige Handlung, die mich immer wieder aufs Neue fasziniert und zum Nachdenken anregt.

Sonntag, 21. Juni 2020

#010 Graphic Novel - The Picture of Dorian Gray





TitelThe Picture of Dorian Gray
AutorStory: Roy Thomas Zeichner: Sebastian Fiumara
VerlagMarvel
GenreKlassiker
FormatPaperback
Bände1(152 Seiten)
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Auf dem Gemälde von Basil Hallward wurde der junge Dorian Gray eigentlich perfekt abgebildet. Er findet es aber total schlimm, dass das Bildnis im Gegensatz zu ihm nie altern wird. Denn wenn es nach ihm ginge würde er niemals altern, selbst wenn er dafür seine Seele verkaufen muss. Jedoch hätte er besser diesen Wunsch nie äußern sollen.

Rezension


Meine Erwartungen an die Graphic Novel waren vor dem Lesen gigantisch, schließlich ist das Buch ein Meisterwerk und es gehört zu meinen Lieblingsbüchern. Direkt zu Beginn möchte ich anmerken, dass es zu einen Gewaltszenen kommt und Charaktere sterben. Das alles wird teilweise sehr explizit dargestellt.

Der Zeichenstil ist fantastisch und passt zur Handlung. Die Panels sind nicht überladen und haben gerade genug Details um dem Leser das wichtigste zu übermitteln. Die Farben sind alles andere als strahlend und spiegeln die Emotionen der jeweiligen Szene wieder. Am besten hat mir der realistische Zeichenstil gefallen und wie gut die Gesichter der jeweiligen Figuren dargestellt wurden. Und wie die Farben im Laufe der Handlung immer gräulicher und dunkler wurden und somit alles noch einmal mehr in Szene gesetzt wurde.

Was mir nicht so gefallen hatte waren die teils doch sehr textüberladenen Seiten. Im Buch gibt es auch schon relativ viel Dialog und es ist wahnsinnig schwer das alles auf die doch recht wenigen Seiten herunter zukürzen, aber an manchen Stellen war es mir definitiv zu viel Text. Wobei das wirklich meckern auf hohem Niveau ist, schließlich hat das Original mehr philosophische Texte, endlos lange Dialoge und generell wenig Handlung. Folglich ist es um so schwerer das alles in einer Graphic Novel umzusetzen.

Ein anderer Kritikpunkt wäre die Darstellung mancher Gewaltszenen. Auf manchen Seiten tauchten total zufällig Comicelemente auf, die sich absolut gar nicht in die Szene einfügen wollten. Die haben diesen Szenen etwas lachhaftes gegeben und das passt einfach nicht dazu. Und mir hätte es generell besser gefallen wenn der Stil einheitlicher gewesen wäre und der Stil durchgehend dunkel gewesen wäre. Auf manchen Seiten ist der Zeichenstil wirklich schön und dementsprechend komisch ist es dann zu sehen wie stümperhaft manch ein Panel umgesetzt wurde. Was so etwas betrifft bin ich ohnehin sehr kritisch.

Fazit

Alles in allem ist es eine wunderschöne Graphic Novel, die einem einen guten Einblick in die Welt des Dorian Gray verschafft. Ich habe von Anfang nicht erwartet, dass diese an das Original herankommt schließlich wäre damit die Messlatte unerreichbar hoch. Und warum sollte man etwas lesen, was einen sowieso nur enttäuschen kann? Deshalb habe ich meine Erwartungen etwas heruntergeschraubt und wenn der Zeichenstil was besser gewesen wäre, dann hätte ich dem ganzen definitiv 5 von 5 Sternen gegeben. Was ich richtig erschreckend finde ist wie aktuell die Novel nach wie vor ist, schließlich gibt es nach wie vor immer noch mehr als genug Leute für denen das Äußere eines Menschen alles ist.

Mittwoch, 10. April 2019

#22 Booktalk - Watership Down

Hallo,

Im Januar hatte ich den Klassiker "Watership Down" von Richard Adams gelesen. Das Buch hatte mich sehr nachdenklich gestimmt, deshalb habe ich diesen Booktalk verfasst.





Fiver ist der festen Überzeugung, dass die Menschen ihren Bau in naher Zukunft zerstören werden. Doch obwohl sich sein Bruder Hazel für ihn einsetzt, möchten die Kaninchen die die Gruppe anführen nichts davon wissen. Da ihn diese Vorahnung nicht loslässt machen sich Fiver und Hazel mit einigen anderen Kaninchen auf den Weg um einen eigene Gruppe mit eigenem Bau zu gründen. Doch leider verläuft all das nicht so reibungslos wie geplant.

Jedes Kaninchen hat einen eigenen Charakter und seine Eigenheiten. Sie sind alle liebevoll gezeichnet. Hierbei wird sich ziemlich an die Realität gehalten und der Autor hat sich an den Verhaltensweisen von Kaninchen orientiert. Das heißt hier wird nichts schön geredet nur um eine gute Handlung zu kreieren.
Am Anfang von jedem Kapitel befindet sich ein passendes Zitat und es gibt jede Menge Sagen rund ums Thema Kaninchen.
Das Buch hat mich auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen und obwohl ich die Handlung schon vom Film kannte, hat es mich richtig überrascht. Das geschriebene Wort gibt dem Ganzen einfach noch mehr Tiefe und nimmt einen noch mehr mit. Einige Szenen war einfach nur herzzerreißend und grausam, während andere einfach nur herzlich waren. Der Autor weiß einfach wie er bestimmte Sachen beschreiben muss um gewisse Gefühle beim Leser auszulösen. Die Umgebung wird gut beschrieben und man kann sich alles vorstellen. Leider trifft das auch bei den grausamen Szenen zu. Einiges davon würde ich am liebsten direkt wieder vergessen.
Vor allem der Handlungsstrang rund um Efrafa ist sehr gut konstruiert. Bei diesem Kaninchenbau handelt es sich um eine Diktatur mit all ihren Grausamkeiten. Hier wird nichts geschönt und die ganze Zeit ist eine bedrohliche Grundstimmung vorhanden. Man will am liebsten den Ort sofort verlassen, aber das ist nun einmal nicht möglich.

Einige Stellen sind recht langatmig und vor allem die Geschichten rund um die Kaninchen(Märchen? Sagen?) waren mir einfach zu lang. Sie sind definitiv gut ausgebaut, aber mich haben sie einfach nicht angesprochen.

Immer wieder wird deutlich wie grausam der Mensch gegenüber Kaninchen ist und das Streben nach Macht mit einem macht. Man fühlt richtig die Angst der Kaninchen und wie nervenaufreibend für sie die Suche nach einem neuen zuhause ist.

Lasst euch bitte nicht von der Tatsache ablenken, dass es sich hierbei um süße Kaninchen handelt. Auch Kaninchen sind vor allem wenn es um Revierkampf oder Kämpfe untereinander geht erbarmungslos miteinander und nicht immer geht es für beide gut aus. Das wird im Buch mehrfach deutlich und es ist eindeutig auch brutaler als die Verfilmung mit FSK 6. Einige Beschreibungen sind doch sehr graphisch und damit rechnet man ja nicht unbedingt, wenn man an Kaninchen denkt.
Wer den Film kennt sollte unbedingt das Buch lesen. Es hat mich wirklich gut unterhalten.
Am Ende des Buches werden einige Begriffe erklärt, die die Kaninchen beim Reden benutzen. Es regt definitiv zum Nachdenken an und zeigt auch, um was es wirklich im Leben geht.
Ich habe die englische Fassung gelesen.

Viele Grüße

Mittwoch, 13. März 2019

#21 Booktalk - To Kill a Mockingbird

Hallo,

Im Januar hatte ich den Klassiker "To Kill a Mockingbird" von Harper Lee gelesen. Und heute möchte ich es euch gerne in einem Booktalk vorstellen, da er mich ziemlich nachdenklich gestimmt hat. Und dieses Buch handelt von nach wie vor sehr wichtigen Themen.






Atticus verteidigte zur Zeit der Depression in den 30er Jahren in den Südstaaten der USA einen jungen Afroamerikaner, der eine "weiße" Frau vergewaltigt haben soll. Erst ist es Atticus seiner Tochter Scout gar nicht bewusst was für Ausmaße dieser Gerichtsprozess annimmt und in welche Gefahr ihre Familie durch den Job von ihrem Vater gerät. Wichtige Themen sind in diesem Buch Segregation, Erwachsen werden und Gerechtigkeit.

Die gesamte Handlung wird aus der Sicht von einem 8 jährigen Mädchem erzählt und dieses merkt man auch immer wieder. Sie kann es einfach nicht verstehen, dass Mitte der 30er Jahre in Alabama für einen Farbigen kein fairer Prozess vorgesehen ist. Er oder sie ist immer schuldig, egal wie die Beweislage ist. Ich finde es gut, dass Harper Lee diese Erzählweise gewählt hat und so wird auch immer wieder hervorgehoben wie normal die Rassentrennung/Segregation für die Erwachsenen war, aber halt nicht für die Kinder. Es ist auch erstaunlich wie gut es der Autorin gelingt die Sprache darzustellen ohne in ein zu kindliches Sprachniveau abzurutschen. 
Was mich wirklich positiv überrascht hat sind die vielen durchaus lustigen Momente, die im starken Kontrast zu den doch sehr schrecklichen Themen in diesem Buch stehen. Es hebt noch einmal hervor wie normal Rassentrennung zu der Zeit war.
Vor allem bei der Tante sieht man wie schrecklich Vorurteile sind. Den Kindern wird verboten mit bestimmten Kindern zu spielen, da diese quasi nicht gut genug für diese sind(white trash). Das heißt der Stand innerhalb der Gesellschaft in dieser Gemeinde bestimmte mit wem man spielen durfte und mit wem eben nicht. 
Und es wird immer wieder hervor gehoben, dass die durch Rassentrennungen entstandenen unterschiedlichen Welten nicht miteinander vermischt werden dürfen. Atticus verteidigt als  Anwalt einen Afroamerikaner und bringt damit nicht nur sich selbst, sondern all seine Verwandten in Verruf, denn zu der Zeit war es nicht üblich genau dieses zu tun. Auch wenn Atticus es versucht seine Kinder vor den Auswirkungen des Gerichtsprozesses zu schützen, kann er gewisse Sachen einfach nicht verhindern. Und das zeigt einfach wie grausam die Gesellschaft zu der Zeit war und das es so etwas in der jetzigen Zeit eigentlich nicht mehr geben dürfte. Leider ist das Thema immer noch aktuell, weshalb das Buch auch noch nach wie vor sehr wichtig ist.
Die Handlung kommt mit einer handvoll grundverschiedener Hauptprotagonisten aus, die alle liebevoll gestaltet wurden. Am meisten hat mir Atticus gefallen, da er trotz all dem Gegenwind an seinen Ideen festhält und sich für das Gute einsetzt.

Man lernt wirklich viel über die Gesellschaft in den Südstaaten der USA in den 30er Jahren und kann sich ungefähr vorstellen, wie es ist dort aufzuwachsen. Die Autorin schafft es ein wirklich gut die Vorurteile und Grausamkeiten darzustellen ohne zu übertreiben.

Das Buch zeigt einem mehr als deutlich, dass es wichtig ist jeden Menschen ungeachtet der Herkunft zu respektieren. Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen, da es ein wirklich guter Klassiker ist. Es erinnert einen immer wieder daran was wirklich zählt bei einem Menschen und das ist auf alle Fälle nicht das Geld oder die Hautfarbe. 

Viele Grüße

Mittwoch, 13. Februar 2019

#19 Booktalk - Fahrenheit 451

Hallo,

Im Dezember hatte ich den Klassiker "Fahrenheit 451" von Ray Bradbury gelesen. Und heute möchte ich es euch gerne in einem Booktalk vorstellen, da er mich ziemlich nachdenklich gestimmt hat.






Guy Montag ist Feuerwehrmann und er lebt in einem Staat, in dem die Feuerwehr keine Feuer bekämpft sondern diese gezielt legt um Bücher zu verbrennen. Die Bevölkerung wird mit Videos und Drogen möglichst dumm gehalten, damit niemand gegen das System rebelliert. Den Feuerwehrmann kommen nach und nach immer mehr Zweifel auf und er beginnt das System zu hinterfragen und nimmt heimlich Bücher von seinen Einsätzen mit um diese zu Lesen. Immer wieder stellt er sich die Frage, was so schlimm an diesen sein soll? 

Die Handlung enthält wirklich viele Wendung und ist äußerst spannend, da einfach jeder Verlauf möglich ist. Mir fiel es äußerst schwer das Buch auf Seite zu legen und da es auch noch recht dünn ist, war es schnell durch gelesen. Es hat mich definitiv zum Nachdenken angeregt und mir mal wieder gezeigt, was ich alles nicht haben will im Leben.
Vor allem der Kontrast zwischen Clarisse und Guy hat mir gefallen. Da sieht man mal wieder, dass man Freigeister nie ganz auslöschen kann egal wie sehr man Menschen mit Telemedien manipuliert. Und das es oft nur einen kleinen Funken braucht um ein großes Feuer in jemand anderen zu entfachen. 
Am meisten überrascht hat mich das Ende, auch wenn es nur eine logische Konsequenz war. Hier möchte ich nichts vorweg nehmen, also lasst euch einfach überraschen.

An manchen Stellen war es dank der vielen Metaphern recht schwer der Handlung zu folgen. Und einiges hätte besser ausgearbeitet werden müssen, denn so ist manches einfach nur verwirrend.

So wirklich viel wird über die dystopische Welt nicht verraten und trotzdem erfährt man mehr als genug um sich alles gut vorstellen zu können. Die Menschen werden durch die Medien manipuliert und möglichst dumm gehalten, damit niemand das System in Frage gestellt. Bücher werden schonungslos verbrannt und die Menschen werden für den Besitz dieser bestraft. Nur der Besitz zensierter Bücher, Schundliteratur und anderes ist erlaubt und die Nachrichten werden auf das wesentliche beschränkt. Lediglich die Arbeit und der Kosum ist wichtig und Individualität ist nicht erwünscht. 
Die Telemedien sollen die Bevölkerung soweit ablenken, dass sie nicht feststellen wie drist das eigene Leben doch ist und man kein Alleinstellungsmerkmal hat. Jegliche Kommunikation untereinander ist verpönt, schließlich soll niemand erfahren welche Kriege im Namen der Bevölkerung geführt werden. Und um all das zu erreich geht das zwischenmenschliche und das was ein Überleben einer Gesellschaft ermöglicht vollkommen verloren.

Das Thema ist nach wie vor aktuell und ich hoffe einfach einmal, dass diese Dystopie nie zur Realität wird. Es fällt mir unheimlich schwer mir ein Leben ohne Bücher und ohne lesen vorzustellen und finde es einfach nur beängstigend, wie viel aus der Dystopie doch zutrifft. Viele lassen sich jetzt schon durch die Telemedien manipulieren und ziehen eine Spielekonsole bzw. eine Telenovela jeder Zeit den Kontakt zu anderen Menschen vor. Und auch die Gleichgültigkeit mit der die Gesellschaft in der Dystopie den Krieg zur Notiz nehmen ist ja heutzutage allgegenwärtig. 
Es gibt so viele einzelne Aspekte die man bei diesem Buch kontrovers diskutieren kann und ich finde genau das macht das Buch aus. Mich hat es jetzt allein von der Handlung nicht vom Hocker gehauen, jedoch find ich die Ideen und Theorien hinter dieser Dystopie äußerst spannend. Könnte es wirklich zu etwas kommen, da ein totalitärer Herrscher es so haben möchte? Es gab ja schon oft genug Bücherverbrennungen aus den unterschiedlichsten Beweggründen.
Ich hab das Buch auf Englisch gelesen, also kann ich nichts über die deutsche Version schreiben.

Viele Grüße

Mittwoch, 15. August 2018

#05 Booktalk - 1984

Guten Morgen :)


Vor längerem habe ich "1984" von George Orwell gelesen und dazu gibt es heute den Booktalk. Ich finde es ist nach wie vor ein sehr wichtiges Buch und da es für viele Dystopien eine Art Vorlage ist, sollte man es ruhig einmal gelesen haben. Ich hatte in der Oberstufe "Schöne neue Welt" von Aldous Huxley lesen müssen und wir hatten auch ganz kurz über "1984" gesprochen.



Winston Smith ist dafür zuständig die Vergangenheit umzuschreiben, damit sie der Weltvorstellung der Partei entspricht. Eigentlich weiß er genau, dass jegliche Art von Rebellion nicht toleriert wird. Aber trotz der ständigen Überwachung durch Big Brother in Form von Telescreens und Mikrofonen widersetzt er sich der Partei. Obwohl Affären nicht erlaubt sind hat er eine. Und schnell merkt er, dass alles sogar noch schlimmer ist als er es sich bisher vorstellen konnte. Big Brother weiß nun einmal alles und sieht auch alles. Und wer sich Big Brother widersetzt gehört nun einmal bestraft.

George Orwell schaffte es mit diesem Buch eine wirklich beängstigende und zum Teilen auch durchaus realistische Zukunftsvision zu schaffen. Gefühlt ist es eine bis ins letzte Detail durchdachte und sehr komplexe Dystopie. Selbst eine neue Sprache wurde entwickelt("Neusprech/Newspeak"), die am Ende des Buches erklärt wird. Damit sollte freies Denken verhindert werden und die Politiker wollten dadurch steuern, was die Personen denken bzw. sagen.
Durchgehend herrscht eine düstere und beängstigende Grundstimmung vor. Winston hat ständig Angst davor entdeckt zu werden und für seine Gedanken bestraft zu werden. Aber auch der Krieg und die ständigen Abwürfe von Bomben auf die Stadt stellen eine Bedrohung da. Jedoch feiert die Bevölkerung diesen Krieg, was das alles sehr grotesk wirken lässt. Was ich auch beängstigend finde ist, dass selbst die Kinder zu Spitzeln ausgebildet werden und das alles als sehr normal und bestrebenswert angesehen wird.
Die Charaktere sind sehr vielschichtig und es gibt viele grundverschiedene. Winston Smith bekommt nach und nach immer mehr Zweifel am System und denkt sogar, dass die Regierung selbst hinter all den Bombenabwürfen steckt. Zeitgleich ist ihm aber auch bewusst, dass er diese Gedanken gar nicht haben darf und diese sogar bestraft werden dürfen. Im Laufe der Handlung wird er immer misstrauischer und geht auf der Suche nach der Wahrheit ein ganz schönes Risiko ein. Dieses Gedankenchaos wird ziemlich gut dargestellt.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und man kann sich alles gut vorstellen.

Stellenweise war mir die Handlung an sich zu weit hergeholt, aber da es sich um eine Dystopie handelt passt es einfach.

Das Buch ist von 1948 und das merkt man am Vokabular und dem Schreibstil an sich. Trotzdem ist es in meinen Augen absolut lesenswert, auch wenn es an einigen Stellen eher langatmig ist und nichts im Vergleich ist zu heutigen Dystopien was Spannung und Szenarien betrifft ist. Ich fand es einfacher zu lesen als "Animal Farm/Farm der Tiere" von George Orwell.
Mich hat das alles nachdenklich gestimmt und hoffentlich tritt nie all das ein, was in diesem Buch passiert.

Meiner Meinung nach müsste dieses Buch eine Pflichtlektüre in der Schule werden. Und das nicht nur, weil Ausschnitte von diesem Buch oft zitiert werden. Es würde ja schon reichen das Buch grob in der Schule zu besprechen um diese Zitate zu verstehen. Vieles was in diesem Buch passiert ist gehört leider schon in einigen Ländern zum Alltag. Hierbei gehe ich nicht nur von der Hirnwäsche an sich aus, sondern auch von der Überwachung durch Smart Home Geräte. Oder manche Medien verdrehen die Wahrheit so lange bis sie ihnen passt oder sie zeigen nur was in ihr Weltbild passt. Das zeigt sich natürlich noch deutlicher in den Ländern ohne Pressefreiheit!
Das Buch zeigt die negativen Seiten von Propaganda und totaler Überwachung: Jeder kann für einen falschen Gedanken gefoltert werden bis er wieder das "richtige" also das vorgegebene denkt.
Zum Beispiel wird die Geschichte bzw. Vergangenheit laufend der Wahrheit von der Partei angepasst und niemand darf das hinterfragen. Irgendwann weiß niemand mehr was wirklich geschehen ist und die Leute denken die Lügen entsprechen der Realität.

Manche vergleichen das Buch gerne mit "Schöne neue Welt" von Aldous Huxley, obwohl beide Bücher nicht viele Gemeinsamkeiten haben. In beiden geht es um totalitären Diktaturen und es handelt sich jeweils um Dystopien. Bei "Schöne neue Welt" steht vor allem der Konsum und das Glücksgefühl an sich im Vordergrund. Medikamente sollen jegliche Form von Rebellion unterdrücken. Hier gibt es auch nur einen Staat. Bei 1984 verhindert die ständige Überwachung durch Mikrofone und Monitore eine Rebellion. Hier gibt es ganze drei Weltmächte zwischen denen ständig Krieg herrscht und die Gründe dafür werden immer wieder abgeändert.

Habt ihr das Buch schon gelesen? Wie fandet ihr es?

LG

Sonntag, 17. Juni 2018

#108 Bücherregal - Sternstunden der Menschheit(Kurzrezension)


TitelSternstunden der Menschheit
AutorStefan Zweig
VerlagBooks on Demand
GenreKlassik/Historischer Roman
Seiten225 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Stefan Zweig erzählt in 14 Kurzgeschichten bedeutende Sternstunden der Menschheit. Unter anderem befasst er sich hier mit Goethe, Leo Tolstoi, Cicero und Lenin. Stefan Zweig selbst nannte diese Kurzgeschichten "historische Miniaturen".

Review

Der Schreibstil ist angenehm und ansprechend. Der Autor erzählt spannend und detailliert und man merkt richtig wie dramatisch manche Situationen waren. Man erfährt wieso es überhaupt erst soweit gekommen ist und man kann sich alles gut vorstellen.
Mir fiel es teilweise richtig schwer das Buch aus der Hand zu legen, weil manche Gechichten richtig fesselnd erzählt werden.
Die Auswahl finde ich sehr interessant, zum Beispiel geht es um Scotts Südpolexpedition und die Schlacht um Waterloo. In einer Geschichte geht es auch darum wieso das mit dem Überseetelegraphenkabel zwischen Irland und Neufundland so schwierig war. Alles in allem geht es um viele Geschehnisse, die auf den Fehlentscheidungen einer einzelnen Person oder einen kleinen Gruppe beruhen.


Fazit

Die Texte sind  kurz und ich kann es jedem empfehlen, da es ein wirklich lesenswertes Buch ist. Man sollte sich auf alle Fälle Zeit nehmen für das Buch.