Freitag, 8. Mai 2020

#294 Bücherregal - Vengeful - Die Rache ist mein







TitelVengeful - Die Rache ist mein(#2. Teil der Villain-Reihe)
AutorV.E. Schwab
VerlagFischer Verlag
GenreFantasy
Seiten528 Seiten
Meine Bewertung
4,5/5



Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.

 Inhalt

Marcella ist die Frau vom Unterweltboss Marcus Riggins und ist es vollkommen Leid immer nur dafür bekannt zu sein. Eines Tages wird sie von ihrem Mann umgebracht, doch wie durch ein Wunder wacht sie als Extraordinäre auf und hat plötzlich zerstörerische Kräfte. Sie schwört sich nicht nur Rache an ihrem Mann, sondern an vielen weiteren Menschen zu nehmen. In einem rasenden Tempo erreicht sie die Spitze der Macht, doch sie begeht einen Fehler. Denn man mischt sich nicht ungeschoren in den Streit zwischen Eli Ever und Victor Vale ein.

Review

Wegen der fesselnden Handlung habe ich das Buch nahezu in einem durch gelesen, da ich einfach nur wissen wollte wie das alles ausgeht. Mir hat die bilderhafte und packende Erzählweise unglaublich gut gefallen. Dieses Mal sind einige wirklich brutale Szenen dabei, die Grundatmosphäre im Buch noch düsterer und bedrohlicher erscheinen lassen. Den ersten Teil der Reihe hatte ich nicht ganz so extrem empfunden und deshalb hatten mich das alles auch ziemlich überrascht. Wobei das alles irgendwie zu so einer Welt dazu gehört und man kennt es von vielen anderen Geschichten über Antihelden/Helden, in denen das alles eben nicht geschönt wird und den Bösen jedes Mittel recht ist um beispielsweise an Informationen zu kommen.

Der Handungsaufbau trägt sein übriges zur Spannung bei, denn immer wieder wird in zwischen den Zeiten und Orten gesprungen. Dadurch bekommt man einen ziemlich guten Überblick über das Geschehen, auch wenn man oft nicht weiß warum jetzt bestimmte kleine und auf den ersten Blick unscheinbare Szenen eingeschoben wurden. Deswegen ist auch die Geschwindigkeit der Handlung unglaublich hoch. Man muss wirklich aufmerksam lesen, damit man allein wegen der Zeitsprünge nicht den Überblick verliert. Einen roten Faden sucht man hier vergeblich, was das alles nicht leichter macht.

Auch dieses Mal kann man nicht so wirklich erkennen wer nun gut oder böse ist und oft habe ich mich gefragt, ob die Personen moralisch richtig handeln und ihre Taten wirklich so verwerflich sind. Es ist auf jeden Fall faszinierend Geschichten über absolute Antihelden zu lesen, die alle ihre eigene Agenda verfolgen. Besonders spannend macht es dann die Ambivalenz der Charaktere, da  man ihr Verhalten nur bedingt vorher sehen kann.

Das Cover passt ganz gut zur Reihe und zeigt scheinbar Marcella, die in diesem Teil eine wichtige Rolle einnimmt. Mir gefällt besonders der Kontrast zwischen schwarz und dem kräftigen Rotton sehr gut. 

Was mich unheimlich störte beim Lesen war die hohe Anzahl der Charaktere. Gefühlt tauchen einfach zu viele auf, die auf irgendeine Weise eine wichtige Rolle spielen und mir fiel es an manchen Stellen schwer diese auseinander zu halten. Und das obwohl diese facettenreicher und einzigartiger nicht sein könnten. Mir hätte es gereicht wenn die Geschichte rund um Victor und Eli im Fokus geblieben wäre, auch wenn Marcella eine wirklich interessante Figur ist und mich die Hintergrundgeschichte dieser interessiert.

Das Problem wird dadurch verstärkt, dass der Hauptfokus auf der Handlung an sich liegt und keine so wirkliche Tiefe erzeugt wird. Die Charaktere entwickeln sich kaum weiter und auch sonst werden einige Themen/Charaktere nur oberflächlich angekratzt. Und dadurch bleiben manche von ihnen einfach zu blass und austauschbar.


Fazit


Das Buch macht nur mit genügend Hintergrundwissen Sinn und deshalb kann ich es auch nur denen empfehlen, die schon den ersten Teil der Reihe gelesen haben.  Wegen der Kritikpunkte ziehe ich einen halben Stern ab. 

Jetzt freue ich mich unheimlich auf den dritten Teil der Reihe und bin gespannt darauf wie die losen Enden zusammen geführt werden und ob die offenen Fragen endlich beantwortet werden.

Mittwoch, 6. Mai 2020

Lesemonat April






Guten Morgen,
auch der April wirkte unglaublich lange und ganz so als wolle er nie enden.
Insgesamt habe ich für den Blog 9.907 Wörter(veröffentlichte Beiträge) und für meine FFs 5.207 Wörter geschrieben. Das macht insgesamt 523 Wörter pro Tag.

  • Die Zeit der Spiele von Hendrik Falkenberg, 4/5 Sternen
  • Noah von Sebastian Fitzek, 4,5/5 Sternen
  • The Tattooist of Auschwitz von Heather Morris, 2/5 Sternen
  • The Curious Incident of the Dog in the Night-Time von Mark Haddon, 2/5 Sternen
  • Fische, die auf Bäume klettern von Sebastian Fitzek, 4/5 Sternen
  • 9 ½ perfekte Morde von Alexander Stevens, 4/5 Sternen
  • Cleaning the Gold von Karin Slaughter und Lee Child, 1/5 Sternen
  • Die Toten Hosen von Thees Uhlmann, 4,5/5 Sternen
  • 1Q84 von Haruki Murakami, 2/5 Sternen
  • Das Hannibal-Syndrom(Phänomen Serienmord) von Stephan Harbot, 4/5 Sternen

10 Bücher | 4.010 Seiten | 401 Seiten/Buch | 134 Seiten/Tag
1 Comic | 2 Graphic Novel | - Light Novel | 6 Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,2/5
Verlage: 7
bereiste Länder: 5
Genre: 6(1xhistorischer Roman, 1xKrimi, 2xRoman, 2xSachbuch, 2x Thriller, 2xTrue-Crime)

Highlight: Die Toten Hosen von Thees Uhlmann, 4,5/5 Sternen
Noah von Sebastian Fitzek, 4,5/5 Sternen
Flop: Cleaning the Gold von Karin Slaughter und Lee Child, 1/5 Sternen


Im 10. Teil der Reihe "Die Zeit der Spiele" von Hendrik Falkenberg tritt der Sportpolizist Hannes bei den olympischen Spielen an. Mir hat der Teil der Reihe ganz gut gefallen, auch wenn es einige Längen gab und mich Sportwetten absolut gar nicht interessieren. Mir gefällt einfach die Reihe rund um den Ermittler und ich bin gespannt darauf, ob mich auch die restlichen Teile begeistern werden.

Den Verschwörungsthriller "Noah" von Sebastian Fitzek hatte ich als Hörbuch und ich bin immer noch total begeistert davon. Die Handlung ist total eindringlich und führt einem mal wieder vor Augen worauf der Reichtum der westlichen Welt beruht. Und wie wichtig es ist auf seinen ökologischen Fußabdruck zu achten. Das alles während einer Pandemie zu hören war wahrscheinlich ein Fehler, aber ich bin ja nicht so empfänglich für Verschwörungstheorien/Weltuntergangsszenarien und deshalb war es ganz okay. Das Buch hat mir auf jeden Fall mal wieder gezeigt warum ich Fitzek als Autor so bewundere und ich hoffe, dass er irgendwann noch einmal einen solchen Thriller rausbringt. 

Wie man dem Titel von "The Tattooist of Auschwitz" von Heather Morris entnehmen kann geht es um den Tätowierer von Auschwitz. Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt auf 272 Seiten eine Geschichte, die eigentlich viel mehr Seiten verdient hätte. Mir hat einfach die Tiefe gefehlt und ohne Hintergrundwissen hätte ich mir den Großteil der Handlung gar nicht vorstellen können. 

In "The Curious Incident of the Dog in the Night-Time" von Mark Haddon geht es um einen Jungen, der gegen den Willen seines Vaters versucht den Mörder vom Nachbarshund zu finden. Mir hat es jetzt nicht zugesagt und teilweise fand ich die Beschreibungen grenzwertig. An sich ist es auf jeden Fall mal eine andere herangehensweise an so einen Fall.

"Fische, die auf Bäume klettern" von Sebastian Fitzek ist ein Sachbuch in dem der Autor seinen Kindern wertvolle Tipps fürs Leben gibt. Mir hat Hörbuch total gut gefallen, da es von Fitzek selbst eingesprochen wurde und ich viele der genannten Tipps gut fand. 

Bei "9 ½ perfekte Morde" von Alexander Stevens handelt es sich um True-Crime und der Autor beschreibt aus der Sicht eines Strafverteidigers mehrere verschiedene Fälle bzw. Mordmethoden. Ich fand das Hörbuch total interessant, auch wenn ich einiges im Vorfeld schon wusste. Es ist immer wieder schön ein Buch in dem Genre zu finden bei dem die geschilderten Fälle nüchtern erläutert werden. Um das alles ein bisschen besser zu verstehen werden die Fälle auch juristisch erläutert.

"Cleaning the Gold" von Karin Slaughter und Lee Child ist eine Novella, die mich maßlos enttäuscht hat. Will Trent ermittelt in Fort Knox, was eigentlich total spannend klingt. Es fehlt komplett der rote Faden und oft habe ich mich gefragt, was das für ein abstruser Fall ist. Zu allem Überfluss ist die Novella mal gerade halb so lang wie angegeben und der Rest ist eine Leseprobe.

"Die Toten Hosen" von Thees Uhlmann ist teil der KiWi-Musikbibliothek und das stand ja schon seit der Veröffentlichung auf meiner Wunschliste. Das Hörbuch hat mir mal wieder gezeigt warum ich die Musik von der Band als auch die des Autors so unglaublich gerne höre und ich finde die Idee hinter den Büchern toll. Es ist schön mal von anderen zu lesen warum sie die Band so lieben. 

In "1Q84" von Haruki Murakami geht es um die Auftragsmörderin Aomame, die in eine Parallelwelt gerät. Über das Buch habe ich die letzte Zeit wirklich oft geschrieben. Ich weiß nicht ob wirklich männlich, ältere und japanische Leser die hauptsächliche Lesegruppe waren. Aber leider kam genau der Eindruck während dem Lesen auf und ich glaube solch präzise Beschreibungen von Körpern hatte ich schon lange nicht mehr in irgendeinem Buch gelesen. Und vor allem die Beschreibungen der Intimbereiche ist mir im Gedächtnis geblieben und eigentlich sollte einem doch als erstes die Handlung des Buches einfallen? 

Als letztes hatte ich dann "Das Hannibal-Syndrom(Phänomen Serienmord)" von Stephan Harbot gehört, darin geht es um Serienmorde in Deutschland. Die einzelnen Kapitel gehen unter die Haut und während dem Hören musste ich nicht nur einmal eine Pause einlegen um das alles erst einmal zu verarbeiten. Es handelt sich hier um echte Fälle, teilweise werden Gespräche mit Tätern zitiert und es ist vollkommen unbegreiflich was da alles geschildert wird.



Meine Wunschliste ist jetzt bei nur noch 179 Büchern und ich bin gespannt darauf, ob ich Ende Mai wieder einige davon abhaken kann. Ich habe tatsächlich das Hörbuch für mich entdeckt und ich werde jetzt in Zukunft statt Podcast vermehrt diese während dem Zeichnen hören. Deshalb habe ich auch schon wieder relativ viele Blogeinträge vorgeschrieben, damit ich auch genug Zeit dafür habe. Ansonsten hoffe ich einmal, dass ich im Mai keine weiteren Community-Masken nähen muss. Das alles per Hand zu nähen ist doch anstrengender als gedacht und da merkt man einfach mal wieder wie viel Arbeit in so etwas steckt.
Ansonsten steht im Juni der Geburtstag von meinem Blog an, denn der wird sage und schreibe 15 Jahre alt. Momentan bin ich mir total unsicher, ob ich so wie jeder andere Buchblog Bücher verlosen möchte oder etwas anderes. 

Viele Grüße

Sonntag, 3. Mai 2020

#293 Bücherregal - Look for me(Kurzrezension)



TitelLook for me
AutorLisa Gardner
VerlagArrow
GenreThriller
Seiten416 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

In ihrem eigenen zuhause wurden 4 der 5 Familienmitglieder erschossen, fast schon brutal hingerichtet. Lediglich die 16-jährige Tochter konnte scheinbar überleben, denn von dieser fehlt jede Spur. Oder deutet ihre Abwesenheit daraufhin, dass hier etwas ganz Schlimmes passiert ist und sie mitunter mitverantwortlich für den Tod ihrer Familie ist? Sowohl Detective D.D. Warren als auch Flora Dane(aus "Find her", Teil 6) versuchen den Fall aufzuklären und das Mädchen zu finden und verfolgen dabei ganz unterschiedliche Ziele.

Review

Vor Jahren war ich total begeistert von der Reihe und dann hatte ich sie aus den Augen verloren bzw. wusste im Buchladen nie so genau bei welchem Teil ich aufgehört hatte zu lesen. Und jetzt als ich diesen Teil angefangen hatte war ich wieder sofort drinnen und habe ihn auch kaum aus der Hand gelegt. Die Handlung ist einfach nur unfassbar fesselnd und dadurch das D.D. Warren einen interessanten Sidekick bekommen hat, wollte ich einfach nur wissen wie das ihre Herangehensweise an Fälle verändert. Schließlich ist Flora ja nur ein CI(Informant) und hat damit ganz andere Möglichkeiten als sie an Informationen heran zu kommen. Flora ist das Opfer bei einem der früheren Fälle von Warren.

Der Thriller greift ein wirklich wichtiges Thema auf und ist wahrscheinlich auch deshalb nicht für jeden geeignet. Es geht um Bandenrivalität unter Jugendgangs, Kindesmissbrauch und allgemein das Pflegefamiliensystem. Vor allem letzteres wird thematisiert, denn da ist in den letzten Jahre einiges gravierend in Schieflage geraten wegen der Opiatkrise und anderen Faktoren.
Was ich auch noch toll fand war, dass die Handlung auf mehreren Zeitebenen und aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. So drehen sich die beiden Haupthandlungsstränge um Warren und Flora, die versuchen das Mädchen zu finden. Und dann gibt es immer wieder Aufsätze von dem Mädchen, in der sie ihre Familiengeschichte erzählt. Dadurch erfährt man immer stückchenweise was vor sich geht und wird nicht vor vollendete Tatsachen gestellt.

Am meisten gefällt mir an der Reihe die Auswahl an Charakteren, denn sie sind überwiegend total gut ausgearbeitet und selbst Nebencharaktere bestehen meist nicht nur aus Klischees. Vor allem die Hauptprotagonistin machen eine unglaubliche Charakterentwicklung durch und ich lerne immer wieder gerne mehr über sie kennen. Warren hat sich im Laufe der Reihe unglaublich geändert und in diesem Teil merkt man auch, wie sehr ihr Sohn, das Alter und das Eheleben sie verändert haben. Was diese Nebenhandlung betrifft wurde ein gutes Mittelmaß gefunden und es erschien mir beim Lesen nicht wie eine Länge oder einen Part, den ich gerne überspringen würde. Auch die wichtigsten Nebencharaktere bekommen meist eine ausführliche Lebensgeschichte und so werden diese auch greifbarer.


Fazit

An sich kann man den Thriller auch sehr gut ohne Vorwissen lesen, denn alles nötige wird erklärt. Möchte man jedoch die Rahmenhandlung und somit auch die Hauptprotagonisten verstehen sollte man die vorigen Bände lesen.
Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die nächsten Teile und bei Gelegenheit werde ich auch die passende Novelle zu diesem Teil lesen. Ich bin kein großer Fan von diesen und überspringe sie meist.

Am Besten hat mir die Message von diesem Buch gefallen. Im ersten Teil ging es ja darum, dass man um seine Träume kämpfen und an sie glauben muss. Im zweiten Teil jedoch geht es um Veränderung und dass nichts in Stein gemeißelt ist. Man muss nicht die Fehler der anderen wiederholen, man kann genauso gut seinen eigenen Weg gehen und es eventuell sogar besser als andere machen.

Freitag, 1. Mai 2020

#292 Bücherregal - Escape from Camp 14


Titel(Deutsch)Flucht aus Lager 14
Titel(Englisch)Escape from Camp 14
AutorBlaine Harden
VerlagViking
GenreBiografie
Seiten205 Seiten
Meine Bewertung
4,5/5

 Inhalt

In den Gefangenenlagern von Nordkorea befinden sich zwischen 150.000 und 200.000 Menschen. Diejenigen die dort geboren wurden, sterben auch dort in der Regel. Shin Dong Hyuk ist einer der wenigen, dem die Flucht gelang. Er selbst ist das Kind, welches aufgrund einer Belohnungsehe zwischen zwei Insassen entstand. Im Lager selbst verdiente er sich als Spitzel gewisse Privilegien und für ihn waren die öffentlichen Exekutionen Normalität. Diese dienten als Abschreckung und deshalb musste er auch bei der Hinrichtung seiner eigenen Familie dabei sein.


Review

Was ich wirklich lobenswert finde ist, dass der Autor absolut nichts schönt. Es wird alles relativ nüchtern beschrieben und es liest sich einfach wie ein Tatsachenbericht eines Journalisten. Das nimmt den Folterungen u.ä. keinesfalls die Grausamkeit, aber es zeigt das der Autor mit so einem Thema respektvoll umgehen kann. Ich hätte es einfach nur verwerflich empfunden, wenn er das nicht so sachlich getan hätte. Er überlässt es außer an einigen wenigen Stellen dem Leser sich ein eigenes Urteil darüber zu fällen. Da die Stellen über Shin Dong Hyuk in der dritten Person geschrieben wurde entsteht eine emotionale Distanz als Leser zu dem Geschehen, was ich aber nicht weiter schlimm finde.

Vieles erinnert an die Arbeitslager unter Hitler oder Stalin und man ist geneigt dazu auszublenden, dass es sich hierbei um ein noch existierendes Internierungslager in Nordkorea handelt. Und genau das stimmt mich als Leser nachdenklich und bedrückt mich, denn dieses Lager existiert schon sehr lange und wird von der nordkoreanischen Regierung schlichtweg geleugnet.

Man kann sich aufgrund anderer Berichte aus ähnlichen Lagern ungefähr vorstellen wie das Leben dort aussehen mag. Das Lager 14 ist nur ein kleiner Teil des Internierungslagers und dort sind hauptsächlich die dort gewollt gezeugten Kinder und Gefangene, die lebenslang dort untergebracht sind. Und dort war auch Shin Dong Hyuk untergebracht, da er genauso wie sein Bruder als Arbeiter gezeugt wurde. In dem Lager werden die Kinder schon früh von den Eltern getrennt, damit man sie in den Schulen zu willenlosen Arbeiter erziehen kann. Für ihn selbst war seine eigene Mutter nur ein Konkurrent wenn es um Nahrung ging und es war überlebenswichtig für ihn ihren Fluchtversuch zu melden. So etwas wie Liebe oder Zuneigung hatte er nie erfahren und für ihn war das Leben dort vollkommen normal, schließlich wusste er nicht wie die Menschen außerhalb leben. Und genau das hat mich unfassbar traurig und wütend gemacht und es war dann auch eine der vielen Stellen, an denen ich das Buch mal auf Seite legen und durchatmen musste. Und ich denke Mal es ist vollkommen klar, dass ein Mensch der in so einem Lager groß wurde unglaubliche Schwierigkeiten damit hat mit dem Leben in Freiheit klar zukommen.

Zusätzlich erhält man wichtige Informationen rund um Nordkorea, die teilweise gar nicht so bekannt sind. Das heißt man erfährt nicht nur was es mit diesem Lager auf sich hat, wer da alles drinnen ist sondern auch wie die Gesellschaft und Wirtschaft von Nordkorea funktioniert. Dadurch kann man das alles auch besser einordnen und mich hat es nicht gestört, dass diese Informationen den Großteil des Buches ausmachen.

Rund um das Buch gab es nach der Veröffentlichung viele kontroverse Diskussionen, schließlich wirkt vieles wie aus einer zu grausamen Dystopie und offiziell existiert dieses Lager ja nicht. Auch hatte Shin Dong Hyuk einiges an Aussagen revidiert, aber größtenteils sollen die Geschehnisse trotzdem stimmen. Zwischenzeitlich war er wohl auch im Lager 18 untergebracht, in denen es nicht ganz so drakonisch zugeht und aus dem einige Häftlinge mit der Zeit wieder entlassen werden. Fakt ist auf alle Fälle er hat Narben am Körper, die wohl durch Folter entstanden sind und es ist nicht der erste Gefangene, der von den unhaltbaren Zuständen in diesen Lagern berichtet. Es ist halt keine lückenlose, geschweige denn fehlerfreie Erzählung, was aber in meinen Augen auch logisch erscheint und nicht zu erwarten ist bei so etwas.



Fazit

Das Buch wurde auch verfilmt und erhielt den Titel "Camp 14 - Total Control Zone", welcher einfach nur passend ist. Es ist auf alle Fälle keine leichte Lektüre und nichts was man mal so nebenbei lesen kann. Mich hat das alles ziemlich aufgewühlt, obwohl es sachlich geschrieben wurde.