Titel | Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten; Einladung zum Klassentreffen |
Autor | Martin Schörle |
Verlag | Engelsdorfer Verlag |
Genre | Theaterstücke |
Seiten | 241 Seiten |
Meine Bewertung |
Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Martin Schörke für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares über das Portal https://rezi-suche.de/
Inhalt
Im ersten Stück "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" geht es um einen Monolog von dem Beamten Hans Fredenbeck. Schnell merkt man an, dass das Beamtentum in vollkommen ausmacht. Immer wieder verliert er sich in Dienstvorschriften und Statistiken und vergisst dabei vollkommen, dass auch ein Leben jenseits der Bürotür hat.
Im zweiten Stück "Einladung zum Klassentreffen" geht es um Carsten und Marina. Beide waren in der Schulzeit mal ein Paar und Carsten hat nie aufgehört Marina zu lieben. In einem Telefongespräch aufgrund des Klassentreffen, welches nach 20 Jahren stattfinden soll, erinnert Marina unweigerlich an das was sie hatten und an das was alles so schief lief in ihrem Leben.
Review
"Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten"
Das komplette Theaterstück ist im Monologstil gehalten und andere Charaktere kommen nicht zu Wort. Ich finde es einfach Wahnsinn, dass der Monolog um die 50 Seiten lang ist und man trotzdem nicht das Gefühl, dass man dem Beamten schon so lange zu hört. Er kommt von einem Thema zum anderen und findet immer wieder Sachen, die er an anderen auszusetzen hat. Passend dazu fügt er ab und an die passenden Paragraphen hinzu, was ein Klischee schlecht hin ist. Diese Paragraphen werden natürlich auch kommentiert und bewertet.
Aber nicht nur Paragraphen haben es ihm angetan, nein er stellt auch leidenschaftlich absolut sinnlose Statistiken auf.
Der Beamte neigt zu lustigen Übertreibungen. Er ist äußerst pedantisch und entspricht wirklich sehr vielen Klischees. Er macht sich um wirklich nahezu alles Gedanken und zum Beispiel philosophiert er über Radiergummis und verrennt sich dabei in seinem Monolog. Wobei ein solcher Radiergummi überhaupt erst der Auslöser für diesen Monolog war, da dieser nicht an der dafür extra markieren Stelle lag.
Alles in in allem lebt der Beamte in seiner eigenen Welt und hat mehr oder weniger keinen Sinn für Bindungen egal welcher Art und das obwohl er verheiratet ist.
Um den noch ein i-Tüpfelchen aufzusetzen hat er auch eine passende Frau, die für ein überraschendes Ende sorgt.
Und selbst nach dem Lesen frage ich mich, was zum Teufel ich da gelesen habe? Solche langen Monologe findet man ja doch eher selten in der Literatur.
"Klassenfahrt"
Im Gegensatz zum 1. Stück handelt es sich hierbei um einen Dialog.
Während Carsten alleine vor seiner Tür steht, hat Marina im Zug natürlich einige Mithörer. Vor allem eine ältere Dame gibt immer wieder einen bissigen Kommentar ab. Es ist definitiv ein ganz anderer Humor als beim 1. Stück und ich denke Mal man kennt das auch aus dem Alltag: Menschen die irgendwo draußen telefonieren während gefühlt die halbe Welt zuhören kann. Und während dem Gespräch kommen einige Sachen zur Sprache, die man eigentlich vor Fremden verschweigen würde.
Immer wieder gibt es einige Rückblenden, in denen Marina mit einem Therapeuten ihre Probleme bespricht. Dadurch lernt man einiges über Marina und ihre Gefühlswelt und versteht wahrscheinlich auch eher als Carsten, warum sie manche Wege gegangen ist.
Zudem ist es auch um einiges dramatischer und tragischer als das 1. Stück. Es regt definitiv zum Nachdenken an.
Fazit
Man muss dazu schreiben, dass ich zuletzt "Harry Potter und das verwunschene Kind" als Theaterstück gelesen hatte und ansonsten nur in der Schule mit diversen Theaterstücken konfrontiert wurde. Der Autor hatte mich jedoch angeschrieben und gefragt, ob ich Interesse an dem Buch hätte. Da ich nun einmal gerne Bücher aus Genre lese, die ich normalerweise nicht so beachte habe ich einfach einmal zugesagt. Und ich habe es definitiv nicht bereut! Deshalb noch einmal ein großes Dank an den Autor.Das 1. Stück "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" ist voller Witz, Sarkasmus, Zynismus und auch Gesellschaftskritik. Es hat mich auf alle Fälle gut unterhalten. Ich fand es jedoch etwas schwierig zu lesen, was am Schreibstil an sich lag. Jedoch muss man auch dazu schreiben, dass er widerrum recht typisch für Beamte ist.
Mir hat das 1. Stück definitiv besser als das 2. gefallen, da es einfach eher meinem Humor entspricht.
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