Freitag, 12. April 2019

#193 Bücherregal - Der Tote im Strandkorb


TitelDer Tote im Strandkorb
AutorAnna Johannsen
VerlagEdition M
GenreKrimi
Seiten284 Seiten
Meine Bewertung

 Inhalt

In einem Strandkorb auf Amrum wird die Leiche des Leiter eines Kinderheimes gefunden. Obwohl alles auf einen natürlichen Tod hindeutet übernimmt das LKA die Ermittlung und leitet eine Obduktion in die Wege. Lena Lorenzen bekommt den Fall zugewiesen und ihr wird schnell klar, dass mehr hinter dem Ganzen steckt als zunächst angenommen. Eigentlich hält Lenas Vorgesetzter nicht viel von ihr, da sie oft eigenmächtig handelt und sich nicht immer an die Gesetze hält. Und während der Ermittlungsarbeit wird ihr klar, warum ihr Chef ausgerechnet sie auf Amrum geschickt hatte.

Review

Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen.
Die Hauptprotagonisten sind sympathisch, auch wenn mir Lena etwas zu abseits der Gesetze und Regelungen arbeitet. Sie ist halt bei Herzblut bei der Sache und das merkt man bei ihrer Ermittlungsarbeit immer wieder. Ihr Hauptziel ist es nun einmal die Täter zu fassen und da riskiert sie auch mehrfach ihren Job für. Sie entspricht zudem dem Klischee eines Norddeutschen, welche ja eher als kühl und verschlossen gelten. Leider blieben die Figuren eher blass, was sich hoffentlich in den nachfolgenden Büchern ändern wird.

Um ehrlich zu sein hatte ich mir etwas mehr von Amrum gewünscht, als nur Fähre fahren, Möwengeschrei und verschlossene Inselbewohner. Mir fehlen einfach die Beschreibungen der Umgebung und was eine Insel so aus macht. So hätte die Geschichte genauso gut auf einer ostfriesischen Insel spielen können.
Im Vordergrund steht die Ermittlungsarbeit und es gibt auch nur eine wirkliche Nebenhandlung rund um Lenas Privatleben. Hier hätte man natürlich mehr rausholen können, aber für den 1. Teil einer Reihe ist das durchaus zu verkraften.
Leider ist die Handlung ab einem gewissen Punkt vorhersehbar und die Spannung blieb auch allein wegen fehlender Wendungen aus. Das Ende fand ich zu konstruiert und abrupt. Es hat sich einfach nicht in den Handlungsverlauf eingefügt.


Fazit

Das Buch ist der Auftakt einer neuen Buchreihe und ist schnell durch gelesen, da es nur 284 Seiten hat. Mir war die Handlung leider viel zu oberflächlich und ich bin mir unsicher, ob ich die Reihe weiter verfolgen möchte. Lena ist in meinen Augen nicht greifbar genug als Ermittlerin und man sollte die Hauptprotagonisten nach dem ersten Teil einer Reihe eigentlich schon ein bisschen besser kennen als das hier der Fall ist. Als Feierabendbuch zum Entspannen ist das Buch durchaus geeignet, aber als Krimifan hat es mich schon ziemlich enttäuscht. Das Buch hat eine unglaublich gute Bewertung, weshalb auch die Erwartung dementsprechend hoch war.
(Spoiler!) Hier geht es unter anderem um Menschenhandel(Kinder), was ja eine nach wie vor sehr wichtige Thematik ist. Deshalb ist das Buch wahrscheinlich auch nicht für jeden etwas. Letztendlich wird darauf nicht explizit eingegangen, was wahrscheinlich auch an der geringen Seitenanzahl des Buches lag. Das fand ich um ehrlich zu sein ziemlich schade, aber es gibt ja recht viele Krimis die so ein Thema nur oberflächlich behandeln. Zudem fehlt mir etwas der Bezug zur Ermittlerin. Man merkt mit welcher Verbissenheit sie arbeitet, aber trotzdem berührt sie das Thema nicht wirklich. Hier fehlt einfach die emotionale Tiefe und die ist bei so einem Thema durchaus sehr wichtig. Zudem müsste sie die Rückkehr auf Amrum um einiges mehr berühren und aufwühlen und das war definitiv nicht der Fall.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das kommentieren werden neben deinen eingegeben Formulardaten weitere personenbezogene Daten(z.B. die IP-Adresse) an die Google-Server übermittelt. Näheres dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google