Quelle: https://netgalley.de
Titel(Deutsch) | Von Hoffnung getragen |
Autor | Ella Zeiss |
Verlag | Amazon Publishing Deutschland |
Genre | Historischer Roman |
Seiten | 414 Seiten |
Meine Bewertung |
Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.
Inhalt
Mit gerade mal 16 Jahren wird Anfang 1942 Harald Pfeiffer ins Zwangsarbeitslager gegen seinen Willen geschickt. Dort begegnet er Annas Sohn Erich, der auch dorthin gebracht wurde. Durch die lebensfeindlichen Bedingungen überleben nicht viele die Zwangsarbeit.
Nach dem Krieg und der Auflösung der Arbeitslager machen sich Anna und Yvonne auf die Suche nach Erich. In Tscheljabinsk begegnen sich Harald und Yvonne und obwohl diese Begegnung nur sehr kurz war, können sie beide den anderen nicht vergessen. Russlanddeutsche werden zudem nach wie vor diskriminiert und müssen sich als Arbeitskraft der Sowjetunion zur Verfügung stellen, so dass ein richtiges kennen lernen erschwert wird.
Review
Hier in diesem Buch werden die Handlungsstränge aus dem vorigen zusammen geführt und miteinander verwoben. Zu Beginn von jedem Kapitel erhält man eine Zeit- und Ortsangabe, damit man nicht den Überblick verliert.
Mich hat das Schicksal der beiden Familien zu tiefst berührt und oft habe ich mit den Tränen gekämpft. Es ist wirklich absurd wie die Russlanddeutschen in der Sowjetunion unter Stalin behandelt wurden und heutzutage kann man sich das kaum noch vorstellen. Sie waren nur eine billige Arbeitskraft und Menschen 2. Klasse. Und trotzdem haben die beiden Familien nicht aufgegeben und fest daran geglaubt, dass es nicht ewig so weitergehen kann.
In diesem Band geht es hauptsächlich um Yvonne und Harald, das heißt ihre Eltern sind nicht mehr so im Fokus. Man erlebt mit wie sie Erwachsen werden in einer Welt, in der sie nicht willkommen sind und ihnen alle möglichen Steine in den Weg gelegt werden.
Der Schreibstil ist wie beim 1. Teil eher nüchtern, aber trotzdem macht es das Erlebte der Protagonisten nicht weniger grausam. Man kann sich die Handlungsorte gut vorstellen und auch das Leben in einem Arbeitslager zu der Zeit wurde verständlich beschrieben.
Man hat beim Lesen das Gefühl als würde die Welt der Hauptprotagonisten im Laufe der Handlung nach und nach immer bunter und farbenfroher. Im 1. Teil war es das Gegenteil und die Welt wurde immer düsterer und grauer und vor allem hoffnungsloser. Das merkt man auch vor allem an dem was und wie es erzählt wird. Es ist einfach nur erschreckend zu wissen, dass das alles vollkommen normal war zu der Zeit. Oft ging es einfach nur ums überleben und später wurden auch Kinder als Arbeitskräfte eingesetzt. Es wird an vielen Stellen gezeigt, dass sich jeder selbst der nächste war und eine Denunziation immer im Rahmen des möglichen war. Selbst als der Krieg vorbei war wurden Russlanddeutsche weiterhin für viele Jahre oder auch Jahrzehnte wie Menschen 2. Klasse behandelt.
Fazit
Am Schluss des Buches sind noch einmal einzelne Protagonisten aufgelistet und wie ihr Leben weiter geht. Die Handlung basiert auf realen Ereignissen und der Familiengeschichte der Autorin. Ich finde es wirklich bemerkenswert, dass so ein Buch daraus geworden ist. Es zeigt einfach wie grausam diese Zeit war und das wird auch viel besser vermittelt als in einem Geschichtsbuch. Ich stelle es mir für die Autorin sehr schwer vor, denn das Buch ist über die Lebensgeschichte ihrer Großeltern und somit war es wahrscheinlich auch sehr schwer beim Schreiben neutral zu bleiben. Denn zu keinem Zeitpunkt der Handlung merkt man eine Verbitterung oder eine Verurteilung der Personen, die für das Regime gearbeitet haben. Im Vordergrund stehen zu jeder Zeit die Hauptprotagonisten und wie se mit den einzelnen Situationen umgehen. Ich finde es schade, dass es so wenig historische Roman zu diesem Thema gibt und deshalb finde ich es auch so gut, dass die Autorin genau diesen Roman verfasst hat. Man darf einfach nicht vergessen was unter Stalin alles passiert ist, denn nicht nur in Deutschland unter Hitler haben die Menschen zu der Zeit unfassbares Leid erfahren.
Man erfährt auch ziemlich viel über die Trudarmee und da taucht auch einiges auf, was wahrscheinlich nicht so bekannt ist über die Sowjetunion. Obwohl der Begriff etwas anderes vermuten lässt, handelte es sich hier um ein Lager für Zwangsarbeit für russlanddeutsche und andere.
Booktalk zum 1. Teil
Hey Peanut,
AntwortenLöschenWenn man bedenkt, dass das wirklich so ähnlich passiert st, ist das wirklich eine herausragende Leistung nicht die Hoffnung zu verlieren. Mich haben beide Teile zutiefst berührt.
LG, Moni