Quelle: https://netgalley.de
Titel | Der Zorn der Vergeltung |
Autor | Martin Krüger |
Verlag | Edition M |
Genre | Thriller |
Seiten | 510 Seiten |
Meine Bewertung |
Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.
Inhalt
Ein Kunstexperte aus Frankfurt wird samt seiner Familie in ihrem eigenen Haus hingerechnet und alles deutet darauf hin, dass eine Gruppe Menschenhändler namens "Vier Apostel" dahinter stecken. Diese Spur führt die Kriminalhauptkomissarin Marie Winter und den BKA-Profiler Daniel Parkov nach Russland und in die Schweiz. Hinter den Aposteln ist zeitgleich ein Auftragsmörder her, der vor nichts zurück schreckt. Schnell geraten die beiden Ermittler zwischen die beiden Fronten und es wird immer unklarer, wer nun gut oder böse ist und was überhaupt unternommen werden kann um die Apostel zustoppen ohne zu viele Menschenleben zu gefährden.
Review
Was ich so unglaublich faszinierend fand ist, dass ich direkt nach den ersten Seiten wieder voll drin war in dieser Winter-und-Parkov-Welt. Vor allem Parkov hat einen unglaublichen Wiedererkennungswert und genau das mag ich an solchen Reihen, wenn man ohne viele Infos die Hauptprotagonisten wieder erkennt und man nicht erst ewig im Gedächtnis herum kramen muss.
Winter und Parkov geraten dieses Mal ganz schön aneinander, da sie beide eine ganz andere Berufsethik haben. Winter legt Wert darauf Gesetze einzuhalten und Parkov hat absolut kein Problem damit diese zu brechen, schließlich schafft er es so viel leichter an benötigte Informationen zu kommen. Seine KI Elvis ist auch wieder mit von der Partie und ich finde die Vorstellung auch sehr spannend, dass so eine KI wirklich irgendwann einmal großteils zum Einsatz kommen könnte. Diese Unterschiede bei der Berufsethik haben ein unglaubliches Konfliktpotential, denn immer wieder stellt sich die Frage wie lange Winter noch mitspielt. Immerhin jagen sie Leute, die sich jenseits des Gesetzes bewegen und Parkov ist ja im Grunde nicht besser, wenn er regelmäßig Gesetze bricht und da ist es vollkommen egal wie edel seine Motive sein mögen. Auch die anderen Hauptprotagonisten wirken genauso authentisch wie Winter und Parkov und bleiben keinesfalls blass.
Mich hat die Handlung einfach nur gefesselt, weshalb ich das Buch innerhalb von 2 Tagen durch gelesen hatte. Der Schreibstil lässt sich angenehm flüssig lesen und trägt auch dazu bei, dass die Spannung keinen Abbruch nimmt. Ich habe deshalb oft nicht gemerkt wie viel Zeit beim Lesen vergangen ist. Man kann sich zudem alles gut vorstellen, da der Schreibstil recht bildhaft ist.
Mir war das alles einen kleinen Ticken zu konstruiert und abgehoben, aber wer gerne zum Beispiel amerikanische Actionthriller liest wird dieses Buch wahrscheinlich lieben. Wahrscheinlich hätte es auch weniger konstruiert gewirkt, wenn man erfahren hätte was Parkov teilweise in die Wege leitet. So wird man immer wieder überrascht und ich habe mich manchmal gefragt, ob ich einfach nur Sachen überlesen habe. Damit bleibt zwar die Spannung erhalten, aber irgendwann rechnet man halt mit diesen geheimen Aktionen und dann zieht dieser Überraschungsmoment nicht mehr. Das ist jetzt meckern auf hohen Niveau, aber es ist halt auch der Grund warum ich einen Stern abgezogen habe.
Fazit
Das Buch endet mit einem gewaltigen Cliffhanger und ich bin echt gespannt darauf wie das alles weitergeht. Hier geht es unter anderem um Menschenhandel und wie weit Ermitteln die Gesetze sich selbst zurecht biegen oder sogar brechen um an ihr Ziel zu kommen. Auf ersteres wird jedoch nur wenig eingegangen, was aber nicht weiter schlimm ist.
Wenn ihr mit der Buchreihe anfangen wollt, dann solltet ihr mit "Die Gaben des Todes" beginnen. Dann lernt ihr Parkov besser kennen und stempelt ihn nicht direkt als arroganten Fatzkes ab. Es gibt halt schon einige Entwicklungen, die ihn prägen und ohne diese zu kennen wirkt er einfach nur ekelhaft arrogant. Er ist zudem nicht gefühlsduselig und sehr zielstrebig und selbstbewusst, was man leicht missinterpretieren kann. Für mich macht es ihn nur zu einem vertrauensvollen Ermittler, denn was will man mit einem Ermittler, der nicht in der Lage ist rational zu denken und zu handeln in entscheidenden Momenten?
Rezension zu "Die Gaben des Todes"
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Durch das kommentieren werden neben deinen eingegeben Formulardaten weitere personenbezogene Daten(z.B. die IP-Adresse) an die Google-Server übermittelt. Näheres dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google