Freitag, 23. Juli 2021

#392 Bücherregal - Schuldig

   




TitelSchuldig
AutorKanae Minato
VerlagC. Bertelsmann
GenreRoman/Krimi
Seiten320 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Vor drei Jahren verbrachten die fünf Studenten zusammen in einem etwas abgelegenen Haus gemeinsam ihre freien Tage. Doch als einer von ihnen alleine einen Nachzügler mit dem Auto am Bahnhof abholen soll verunglückt er tödlich auf der recht kurvenreiche Straße. Und ausgerechnet jetzt wurde all jenen, die damals zusammen dort waren, anonyme Briefe zugestellt. Sie werden beschuldigt ihren Freund ermordet zu haben und nach und nach kommt raus, dass an diesem Tag eins zum anderen führte.

Review

Besonders sticht bei diesem Roman die nüchterne Erzählweise hervor, die viel über die japanische Kultur verrät. Obwohl die Hauptprotagonisten alle untereinander befreundet sind, wissen sie sehr wenig übereinander. Es wirkt alles sehr distanziert und erst nach dem Unfalltod von einem in ihrer Gruppe merken sie, dass sie eigentlich gar nichts nennenswertes übereinander wissen. Darauf liegt dann die gesamte Handlung über der Fokus, weshalb man über die restlichen Personen so gut wie nichts erfährt. Oft hat man zudem das Gefühl als würden die Speisen und der Kaffee viel bedeutsamer sein und ab der Hälfte ging mir das richtig auf die Nerven.

Wobei ich erst einmal eine ganze Zeit lang brauchte um überhaupt in die Handlung reinzukommen und mich für diese doch eigenartige Story begeistern zu können. Wahrscheinlich hat es mich deshalb umso mehr genervt, dass Fukase ständig vom Thema abgewichen ist nur um von irgendwelchen Buchweizennudeln zu berichten. Oder vom Kaffee mit der besonderen Röstung. Das hat die gerade aufkommende Spannung gedämpft und oft habe ich mich gefragt, ob ich das Buch wirklich bis zum Ende lesen möchte. 

Ohnehin war es komisch, dass ausgerechnet Fukase von all dem berichtet. Natürlich ist es auch mal schön wenn ein Außenseiter, der nicht so wirklich in den Quark kommt, die Hauptrolle einnimmt in einem Krimi. Jedoch hatte man das Gefühl als wären ihm die Restaurant- und Cafébesuche viel wichtiger als jenen zu finden, der ihm unterstellt ein Mörder zu sein. Für manche spielt der kulinarische Aspekt eine sehr große Rolle in ihrem Leben, doch das alles hätte man viel platzsparender dem Leser näher bringen können. Zudem bemitleidet er sich ziemlich oft selbst, was auch gefühlt wichtiger als die Suche nach dem Verfasser des Briefes ist.

Überraschend fand ich vor allem das Ende und eigentlich liebe ich solche Wendungen. Jedoch dauerte es einfach zu lange bis die Handlung wirklich Fahrt aufnahm und deshalb konnte mich der überraschende Plottwist auch wenig begeistern.

Ganz am Ende des Buches gibt es eine Seite mit nützlichen Hinweisen von der Übersetzerin, die einem die japanische Kultur etwas näher bringen soll. Das finde ich immer besonders schön, vor allem bei Büchern in denen das alles eine so zentrale Rolle spielt wie in diesem hier.



Fazit

Alles in allem ein eher durchschnittliches Buch, welches kaum einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Für einen Krimi war es mir nicht spannend genug, deshalb vergebe ich nur 3 von 5 Sternen.

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