Titel(Deutsch) | - |
Titel(Englisch) | The black Flamingo |
Autor | Dean Atta |
Verlag | Balzer+Bray |
Genre | Jugendroman |
Seiten | 416 Seiten |
Meine Bewertung |
Michael lebt in London und ist Zyperngrieche und Jamaikaner. Und immer wieder stellt er sich die Frage, ob er überhaupt wirklich einer dieser Gruppen angehört. Erst an der Universität lernt die "Drag society" kennen und dort lernt er sich selbst und seine Vorlieben zu kennen. Denn bisher hatte er sich immer gefragt, ob es wirklich okay ist als Junge bestimmte Sachen zu machen bzw. zu mögen.
TW: Homophobie(auch internalized), Rassismus
Die komplette Handlung wurde im Versstil erzählt, was anfangs ziemlich gewöhnungsbedürftig war. Dadurch hat man das Buch auch unglaublich schnell durch gelesen und mich hatte es im Endeffekt verwundert wie viele Seiten es letztendlich waren. Was den Erzählstil betrifft bin ich nach wievor sehr zwiegespalten und so lange ich nur ab und an mit diesem konfrontiert werde, finde ich ihn gar nicht so schlecht. Man muss halt wirklich sehr aufmerksam lesen, da das meiste in Metaphern und zwischen den Zeilen versteckt ist und eben sehr komprimiert erzählt wird.
Da alles von Michael selbst erzählt wurde bekommt man einen recht tiefen Einblick in seine Gefühlswelt und Gedanken. Man erlebt quasi hautnah mit wie er nach und nach realisiert, dass er eben sehr gerne bestimmte Kleidungsstücke tragen würde. Oder eben Spielzeuge haben möchte, welche für einen Jungen in der Gesellschaft als nicht typisch angesehen wird. All das merkt er schon als kleines Kind und erst nach und nach realisiert er warum seine Mutter so dahinter her ist, dass er eben all das eben nicht macht. Leider wird dieses Thema relativ selten in der Literatur und in den Medien aufgegriffen und es war auch eine der Hauptgründe warum ich überhaupt Interesse an diesem Buch hatte. Es ist nun einmal leider immer noch so, dass man komisch beäugt wird wenn man eben nicht Kleidung entsprechend seines Geschlechts trägt oder eben nicht heterosexuell ist. Und oft bleibt es ja nicht nur bei Blicken.
Seine Sexualität war eher nebensächlich und es ist schön zu sehen, wie realistisch all das dargestellt wurde. Hier wird nichts unnötig romantisiert und es wird gezeigt wie verankert heteronormative Vorstellungen nach wie vor in unserer westlichen Gesellschaft sind.
Was mich richtig überrascht hatte war, dass auch die internalisierte(Internalized) Homophobie angesprochen wurde. Diese wird ja eher selten thematisiert, dabei kann diese für denjenigen auch ein überaus großes Problem darstellen.
An vielen Stellen wird die Frage gestellt, ob man einer marginalisierten Gruppe zu viel angehören kann. Leider wird einem das viel zu oft suggeriert und deshalb ist es umso wichtiger, dass dieses angesprochen wird.
Wie zu erwarten ging es in diesem Buch viel um das Finden der eigenen Identität und das akzeptieren dieser. Und wie schwer es nun einmal ist sich selbst zu finden, wenn man in keine Schublade passt und immer wieder damit konfrontiert wird, dass genau das für die nähere Umgebung ein Problem zu sein scheint. Die Illustrationen war nicht Teil des eBooks, weshalb ich sie an dieser Stelle nicht bewerten kann. Es ist auf jeden Fall schön, dass das Thema "Drag" immer mehr Einzug in die Literatur findet. Und es endlich auch einmal mehr Jugendromane darüber gibt.
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