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Freitag, 3. März 2023

#523 Bücherregal - Der Federmann

 


TitelDer Federmann(1. Teil - Nils Trojan)
AutorMax Bentow
VerlagGoldmann Verlag
GenrePsychothriller
Seiten416 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Kommissar Nils Trojan wird zusammen mit seinen Kollegen zu einem Tatort gerufen. Auf dem Leichnam einer jungen Frau befindet sich ein zerpflückter Vogel, zudem wurden ihr Teile der langen, blonden Haare abgeschnitten. Doch ihnen bleibt nicht viel Zeit, denn bei der Tatortbegehung werden sie zum nächsten Mordfall gerufen.

Review

CN: brutale Morde, tote Tiere

Vor einiger Zeit hatte ich den 8. Teil der Reihe gelesen, weil mich der Hase auf dem Cover angesprochen hatte. Und der Thriller hatte dann mein Interesse an den Ermittlern geweckt und das obwohl ich mittlerweile eine Abneigung gegen solche derart brutale Szenarien beim Lesen habe. Wie schon beim 8. Teil hat auch dieses Mal das Rotkehlchen auf dem Cover nur bedingt etwas mit der Handlung zu tun.

Wie man schon am Titel erahnen kann spielen Federn eine große Rolle. Ein wenig konnte ich mir schon im Vorfeld denken um was es gehen wird und deshalb war ich dann im Endeffekt auch gar nicht so überrascht. Ich war auf jeden Fall letztendlich dankbar darüber, dass der Autor einiges der Fantasie vom Leser überlässt und nicht alles bis ins kleinste Detail schildert. 

Nils Trojan ist definitiv alles andere als perfekt und im Laufe der Handlung wird er nicht nur einmal in die Ecke gedrängt. Denn er besucht eine Verhaltenstherapeutin aufgrund seiner Probleme und absolut niemand darf erfahren warum er diese braucht. Schließlich sollte er als Polizist funktionieren und sich nicht von seiner Kindheit beeinflussen lassen.

Immer wieder werden vom Autor falsche Fährten gelegt und es hatte richtig Spaß gemacht mit zurätseln. Es ist auf jeden Fall schön, dass auch mal so ein fiktiver Fall in Deutschland spielt. Anfangs ist das zwar etwas verwirrend, weil oft spielt so etwas ja in Amerika oder irgendwo an ganz dunklen, abgelegenen Orten. Und hier wurde einfach mal Berlin gewählt.

Positiv fand ich auch die Anzahl der Charaktere, die hier im Vergleich zu anderen Psychothrillern recht gering ist. Dadurch konnte ich mich auf die Handlung konzentrieren und war nicht permanent damit beschäftigt mich daran zu erinnern, wer denn nun schon wieder hinter diesem Namen steckt.

Was mir jedoch nicht so gut gefallen hatte waren die vielen glücklichen Zufälle, die Trojan dabei halfen den Täter zu finden. Das wirkte einfach total unglaubwürdig und dämpft etwas die Spannung. Leider wirkt er hier auch ziemlich klischeehaft und deshalb bin ich ganz froh, nicht mit diesem Band gestartet zu haben.

Auf das Motiv vom Täter wird kaum eingegangen, was einfach nur schade ist. Schließlich habe ich erwartet genau das in aller Ausführlichkeit erläutert zu bekommen, denn solch brutale Morde werden ja nicht ohne Grund begangen. 

Fazit

Mir hat der Thriller wirklich gut gefallen und er hat mich definitiv an die "Erik-Donner"-Reihe von Elias Haller erinnert. Ich freue mich schon darauf demnächst die restlichen Bände der Reihe zu lesen und bin schon ganz gespannt darauf, was mich erwarten wird.

Freitag, 8. April 2022

#449 Bücherregal - Der Mondscheinmann

 


TitelDer Mondscheinmann(8. Fall Nils Trojan Reihe)
AutorMax Bentow
VerlagGoldmann
GenrePsychothriller
Seiten416 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5


 Inhalt


Wie in einem Andachtsraum hatte der Täter rund um die Leiche Lilien und brennende Kerzen platziert. Doch grotesker Weise hat er ebenso Weinbergschnecken hinterlassen, die ihre Schleimspuren am Tatort ziehen. Nils Trojan steht vor einem großen Rätsel, denn was denkt sich derjenige dabei? Kurz darauf wird ein zweiter Leichnam gefunden und es scheint so, als würde es nicht bei diesen beiden bleiben.


Review

In die Reihe bin ich komplett ohne Vorwissen gestartet und den Klappentext hatte ich lediglich überflogen. Mir hatte das dunkle Cover mit dem Hasen direkt zugesagt und bei so einem Motiv konnte ich nicht anders als mir das Hörbuch auszuleihen. Wobei ich selbst nach dem Lesen nicht sagen kann, warum es ausgerechnet dieses Tier ist. Schließlich geht es hier ziemlich viel um Schnecken und das einzige was zu dem Cover passt ist das Haken schlagen des Täters, als der Ermittler auf diesen Jagd macht.

Bis zum Schluss bleibt es unklar wohin die Reise noch hingehen wird und was für perfide Spielchen der Täter mit dem ohnehin psychisch angeklagten Ermittler spielt. Denn je länger er braucht um dieser Mordserie ein Ende zu setzen, desto mehr Menschen müssen sterben. Und da keine Spuren an den Tatorten hinterlassen werden scheint es nahezu unmöglich den Fall zu lösen.

Was ich ein wenig schade fand beim Hörbuch war, dass die Kapitel nicht korrekt gekennzeichnet wurden. Es wurden immer wieder Kapitel aus Sicht des Täters erzählt und darin ging es ausschließlich um dessen Kindheit. An sich finde ich es immer interessant zu sehen was diesen so geprägt hat, aber hier hat es mich immer wieder aus der Handlung gerissen. Denn vor allem anfangs konnte ich das alles nicht zu ordnen und habe erst ziemlich spät gemerkt, dass es schlichtweg Rückblenden sind. Was total schade ist, denn diese Kapitel sind an sich wirklich gut ausgearbeitet und beleuchten die Seele und die möglichen Motive des Täters. Es ist auf alle Fälle beklemmend zu hören was er alles erlebt und geprägt hat. 

Diese beiden Handlungsstränge kommen sich mit der Zeit immer näher, weshalb es mir irgendwann total schwer fiel Pausen einzulegen. Irgendwann wollte ich nur noch wissen was passiert, wenn die beiden Stränge aufeinander treffen und wie sich das alles auflöst. Schließlich scheint jedes Ende möglich und bei Psychothriller weiß man ja nie so ganz, ob der angedeutete Täter tatsächlich die Morde begangen hat. Was das betrifft ist es eine wirkliche spannende Geschichte und ich finde es immer wieder toll, wenn man miträtseln kann und immer wieder hinters Licht geführt.

Leider wird her der Thrill an mehreren Stellen gedämpft, da vieles aus der Handlung generisch wirkte. Man hat das Gefühl dieses Handlungskonstrukt schon bei zu vielen Psychothrillern gesehen zu haben, dabei habe ich bisher noch keinen über Schnecken gelesen. Hier hätte ich mir mehr Überraschungsmomente erhofft.  Es ist halt ein psychisch angeschlagener Ermittler, der gefühlt alles alleine erledigt und deshalb waren einiges leider vorhersehbar.


Fazit

Alles in allem hat mich dieser Psychothriller recht gut unterhalten. Hoffentlich kann ich demnächst noch weitere Teile der Reihe lesen, die mir eventuell besser gefallen werden als dieser hier. 

Freitag, 29. Oktober 2021

#414 Bücherrregal - Der Insasse

 


TitelDer Insasse
AutorSebastian Fitzek
VerlagDroemer Knaur
GenrePsychothriller
Seiten384 Seiten
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt


Guido T. entführte zwei Kinder und folterte diese zu Tode. Nach seiner Verhaftung und Verlegung in den Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie in Berlin ist er nicht bereit sich zu weiteren möglichen Taten zu äußern, aber er zeigt der Polizei wo er die beiden Kinder versteckte. Dabei gehen die Ermittler davon aus, dass er auch den 6-jährigen Max entführt hatte. Die Ungewissheit ist für die Eltern des Jungen nur schwer zu ertragen und so entschließt sich der Vater dazu sich als Patient in genau jene Psychiatrie ein schleußen zu lassen. Schließlich möchte er einfach nur wissen was aus seinem Sohn geworden ist und vor allem ob er tatsächlich der Entführer ist.

Review

TW: Entführung, Folter & Mord von Kindern, psychische Erkrankungen

Das ist nun mein 7. Buch, welches ich von dem Autor gelesen habe und deshalb wusste ich schon ziemlich genau auf was ich mich da einlassen werde. Es ist einfach nur immer wieder faszinierend was für überraschende Wendungen Fitzek einbaut um für den nötigen Nervenkitzel und Spannung zu sorgen. Wenn ich die Gewaltszenen mit anderen Psychothrillern vergleiche, wird hier wirklich wenig darauf eingegangen was im einzelnen passiert. Was ich aber total begrüßenswert finde, schließlich muss man so etwas nicht zur Show stellen und einen reinen Fetischroman daraus machen. Die Opfer des Mörder sind nun einmal minderjährig und mir reicht es, wenn der Autor dem Leser selbst überlässt was er sich in seiner Fantasie ausmalt. Trotzdem werden hier einige Szenen sehr bildlich beschrieben, was ich aber auch so von anderen Werken des Autors kenne.

Durch die eher kurzen Kapitel samt Cliffhangern am Ende und ständigen Sichtwechsel fiel es mir wirklich schwer Lesepausen einzulegen. Anfangs musste ich mich erst an diese rasante Erzählweise gewöhnen, aber als ich dann drin war wollte ich einfach nur noch wissen wie das alles für Till ausgeht. 

Besonders schön fand ich den ständigen Nervenkitzel, da man nie wusste wer nun der Gute und wer der Böse ist. Und vor allem wer welche Ziele verfolgt und was diejenigen bereit dafür sind zu opfern. Was das betrifft bleibt es bis zum Schluss spannend und oft hat man das Gefühl, als hätte man endlich die Beweggründe der einzelnen Protagonisten durchschaut nur um dann wieder hinters Licht geführt zu werden.

So wirklich viel über die Handlung kann ich an dieser Stelle nicht schreiben, ansonsten würde ich den Plottwist verraten. Es ist auf jeden Fall ein Buch bei dem man auf die Details achten muss und bei dem man sich nicht all zu schnell ein Urteil erlauben sollte.

An einigen Stellen war mir das alles ein Stückchen zu überdreht und zu viel des Guten. Nichts anderes hatte ich bei einem Fitzek erwartet, aber es ist halt einfach nicht meins und ich habe es lieber, wenn das Erzählte nahe an der Realität ist. Hier meine ich noch nicht einmal die Brutalität der Taten oder ob diese tatsächlich so mal stattfinden könnten, sondern um all das drumherum. Das war mir an einigen Stellen zu überspitzt und dramatisch dargestellt wurden, was mir vor allem am Ende negativ aufgefallen war. 


Fazit

An sich ist es ein wirklich spannender Psychothriller, bei dem der Autor bewusst und wirklich geschickt mit den Erwartungen des Lesers spielt. Es ist auf jeden Fall ein Buch über das ich noch lange nach dem Beenden nachgedacht hatte. Was man hier zu lesen bekommt ist definitiv harte Kost und oft habe ich mir die Frage gestellt wie ich selbst in so einem Fall reagieren würde.

Freitag, 23. April 2021

#372 Bücherregal - Die Blutschule

 


TitelDie Blutschule
AutorMax Rhode
VerlagBastei Lübbe
GenrePsychothriller
Seiten255 Seiten
Meine Bewertung
2/5

 Inhalt

In einer Holzhütte mitten auf einer Insel des Storkower See in Brandenburg, setzt der Vater von den Teenagern Mark und Simon alles daran ihnen in seinen Augen lebenswichtige Fähigkeiten beizubringen. Die Teenager wollten eigentlich nur spannende Sommerferien haben, doch mit all dem was dort auf der Insel passiert konnten sie nicht rechnen. Denn ihr Vater will ihnen beibringen, wie man jagt, foltert und dann den Menschen tötet.

Review

TW: Explizite Gewaltdarstellungen, Folter(Tiere, Vater/Kind)

An das Buch bin ich mit relativ hohen Erwartungen heran gegangen, schließlich hatte mir "Das Joshua-Profil" von Sebastian Fitzek wirklich gut gefallen. Und "Blutschule" soll ja aus der Feder von Max Rhode sein, der Hauptfigur aus diesem Buch. 

Gefühlt wird hier jedes Klischee eines unerfahrenen Autors abgehakt, was ja an sich schon wieder eine Leistung ist. Wobei ich mich im Nachhinein frage, warum diese teils bis ins kleinste Detail erfüllt wurden und ob ich das jetzt wirklich positiv bewerten sollte. Schließlich ist es ja ein Psychothriller und keine Satire und deshalb möchte ich einfach nur vermerken, dass Fitzek hier ein wirklich zweifelhaftes, nicht perfektes Werk eines Jungautors mimt. 

Von den anderen Büchern des Autors Fitzek bin ich gewöhnt, dass diese oft alle einen Ticken drüber sind und auch hier driftet die Handlung oft ins absurde ab. Man hat das Gefühl als hätte er versucht immer noch einen drauf zu setzen, was oft einfach nicht nötig war. Das alles  führt dazu, dass man das Werk deutlich von seinen restlichen abgrenzen kann. Und somit wirkt es wie eines von jemanden, der gerade erst mit dem Schreiben begonnen hat und das passt ja zu Max Rhode. Jedoch hatte mich das alles zu sehr an bestimmte Horror/Psychothriller von anderen erinnert und oft halt in schlechter Ausführung.

Das größte Problem ist hier wirklich die geringe Seitenanzahl. Es fehlen die Übergänge bzw. Erklärungen, die einen als Leser abholen und zeigen warum sich Charakter A schlagartig geändert hat. Oder warum eben jetzt bestimmte Dinge passieren, die man eben nicht logisch erklären kann. An einigen Stellen gibt es interessante Ansätze Richtung Horror, nur verpufft dieser Moment meist viel zu schnell und da habe ich mich dann meist gefragt, was dieses Andeutungen nun schon wieder sollten. 
Diese Andeutungen sollten wohl für einen gewissen Gruselfaktor sorgen und eventuell auch Thrill erzeugen, jedoch habe ich mich meist nur geekelt und hätte liebend gerne auf bestimmte Beschreibungen verzichtet.

Das alles führt letztendlich dazu, dass die Folterungsszenen wirklich viel Platz einnehmen und selbst wenn diese oft nicht explizit beschrieben werden, hinterlassen sie einen ganz komischen Eindruck. Zumal hier wirklich Extreme gezeigt bzw. verwendet werden, die echt nicht hätten sein müssen. Aus dem Grund habe ich es auch in die Triggerwarnung gepackt, da ich für meinen Teil das Buch nicht gelesen hätte wenn ich das vorher gewusst hätte.

Was die Charaktere betrifft konnte ich keine Bindung aufbauen und sie wirkten bis zum Schluss blass und austauschbar.


Fazit

An sich wäre es ein solider Psychothriller für einen Schreiberneuling, der mich jedoch nicht begeistern konnte. Zu dem würde ich es eher in das Genre "Horror" einordnen, da der Thrill relativ kurz kam und stattdessen oft auf Horrorelemente zurückgegriffen wurde. Aufgrund der Kritikpunkte gebe ich dem Buch 2 von 5 Sternen. Und hätte es jemand anderes als David Nathan vorgelesen(Hörbuch), hätte ich es wahrscheinlich mitten drin abgebrochen.

Freitag, 24. April 2020

#291 Bücherregal - Ich kenne deine Lügen


Titel(Deutsch)Ich kenne deine Lügen
Titel(Englisch)The wronged sons
AutorJohn Marrs
VerlagEdition M
GenrePsychothriller
Seiten412 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5

 Inhalt

Catherine Mann verschwindet vollkommen ohne eine Erklärung spurlos. Für sie steht fest, dass er sie nicht einfach so verlassen hat und ihr fällt es schwer sein Verschwinden zu akzeptieren. Plötzlich ist sie ganze alleine dafür verantwortlich sich um ihre drei Kinder zu kümmern und vor allem den Unterhalt zu verdienen, was ihr anfangs unmöglich erscheint. Währenddessen genießt Simon die Freiheit und versucht diese mit aller Macht zu verteidigen, egal was er dafür tun muss. Nach 25 Jahren steht Simon plötzlich wieder vor Catherines Tür und bittet sie um ein Gespräch.


Review

Erst einmal möchte ich vorweg eine Triggerwarnung schreiben. Hier werden einige Gewaltszenen unter anderem eine Vergewaltigung bildhaft beschrieben. Das große Blutvergießen bleibt aus und ich habe was die Gewaltszenen betrifft schon weit aus absurde und schlimmere Psychothriller gelesen. An dieser Stelle möchte ich auch direkt anmerken, dass das Buch eher als Familiendrama zu sehen ist als ein Psychothriller, bei dem der Fokus die ganze Zeit auf den einzelnen Charakteren liegt(hauptsächlich Simon und Catherine).

Die Handlung an sich spielt sich auf zwei Zeitebenen ab und wird abwechselnd aus der Sicht von Simon und Catherine erzählt. Das heißt einmal erfährt man was zu dem Verschwinden geführt hat und wie es ab da weiter ging und wie der heutige Stand der Dinge ist. Das passiert in einer eher langsamen Geschwindigkeit und so erfährt man nach und nach warum Simon verschwunden ist.

So wirklich gepackt hatte mich das Buch erst in der 2. Hälfte und bis dahin empfand ich viele Stellen nur als äußerst langatmig. Zumal ich schon relativ früh heraus hatte auf was das alles hinaus läuft, da ich die letzte Zeit sehr oft True-Crime-Podcasts höre und mich das alles an einen gewissen Fall erinnert hatte, denn da ging es auch um das Thema "Schweigen ist tödlich". Und die kleinen Informationen, die man erfährt sind das Lesen der Längen einfach nicht wert. Das macht das alles noch frustrierender und oft habe ich mich geärgert, dass die Erzähler einfach nicht zum Punkt kommen. Dafür bekommt man aber wenigstens am Schluss eine halbwegs glaubwürdige Erklärung für Simons fluchtartiges Verschwinden, denn seine Frau samt den drei Kindern ohne eine solche zurückzulassen setzt ja schon irgendein schlimmes Ereignis voraus.

Vor allem Simons Handlungsstrang wird irgendwann immer absurder und entbehrt sich jeder Logik. Ich weiß noch nicht einmal ob das dazu diente den Charakter auszuschmücken oder man es genauso gut weglassen könnte. Denn all das was ihm passiert passt einfach nicht zusammen und man hätte ruhig auf etwas mehr "Realität" Wert legen sollen. So wird die Handlung nur ins Absurde gezogen und das passt einfach nicht zu dem Genre. Überraschenderweise ist der Teil in dem das auslösende Ereignis beschrieben wird vom Aufbau und allem wirklich gut und nachvollziehbar, also eigentlich etwas was mir in den ganzen Kapiteln davor gefehlt hat. Ich fand Simon schon sehr früh unsympathisch, weshalb es mir meist auch egal war was mit ihm passierte.


Fazit

Um ehrlich zu sein schwanke ich zwischen 3,5 und 4 Sternen, denn wenn ich nur die erste Hälfte bewerten müsste wären es definitiv nur 3 Sterne. Und auf die kommt es ja letztendlich an, da man dort den Leser dazu bringen sollte am Ball zu bleiben. Ich wusste von anderen, dass sich dieses dran bleiben lohnt ansonsten hätte ich das Buch definitiv abgebrochen.

Deshalb und aufgrund der anderen Kritikpunkte gibt es auch nur 3,5 Sterne, denn von einem Psychothriller mit 4 Sternen erwarte ich einfach eine packende Handlung von Anfang bis Ende. Die deutsche Übersetzung lässt sich wirklich gut weglesen.

Das einzige was das Buch bei mir bewirkt ist, dass ich mich wieder ausführlich mit dem Thema "Schweigen tötet" beschäftigt habe. Oft sind es die ungesagten Worte, die Steine ins Rollen bringen und katastrophale Folgen haben. Und in der Handlung wird nicht nur einmal bewiesen, dass ein kleiner Satz mitunter das alles hätte verhindern können.

Mittwoch, 8. April 2020

#35 Booktalk - Gone Girl

Hallo,

im Februar habe ich "Gone Girl" von Gillian Flynn gelesen und deshalb gibt es heute den Booktalk darüber.




Nach dem Verschwinden seiner Ehefrau Amy an ihrem 5. Hochzeitstag fragt sich Nick Dunne, wer sie überhaupt war und was sie sich gegenseitig angetan haben. Er selbst ist plötzlich der Hauptverdächtige in dem Fall und Freunde von Amy meinen, dass sie Angst vor ihm hatte. Doch Nick kennt diese Freunde nicht und sich sicher, dass sich diese Personen nur wichtig machen wollen. Während den Ermittlungen kommen immer Hinweise zusammen, die auf ihn als Täter hindeuten. Und das könnte im schlimmsten Fall für ihn die Todesstrafe bedeuten.

Um ehrlich zu sein fällt es mir total schwer das Buch zu bewerten, denn so wirklich zugesagt hatte mir nur ein Teil der zweiten Hälfte. Wenn der Rest auch gestimmt hätte, dann wäre es wahrscheinlich eins meiner Lieblingspsychothriller.

Nach und nach kommen immer mehr Geheimnisse ans Licht und irgendwann erscheinen dann natürlich auch die beiden Erzähler Nick und Amy in einem komplett anderen Licht. Man weiß nie so genau wer nun der Böse ist und ob man denjenigen für seine Taten/Gedanken wirklich verurteilen sollte oder nicht. Man weiß zudem nie so genau wer nun die Wahrheit erzählt und wer seine Geschichte verändert um sich selbst in einem besseren Licht dastehen zu lassen. Und genau das liebe ich einfach an Psychothrillern: Dieses ständige hinterfragen müssen von Informationen.

Vor allem Amy als Erzählerin hatte mich unglaublich wütend gemacht, denn sie beschwert sich pausenlos trotz ihrer zahlreichen Privilegien. Man merkt einfach in welchen Kreisen sie sich bewegt  oder bewegt hatte und so benimmt sie sich auch. Arbeit nur als Hobby ansehen zu können, weil man das Geld dafür nun einmal hat und dann über lange Zeit rum zuheulen, wenn man dann dieses Privileg verliert ist einfach nur extrem unsympathisch. Mir war das zeitweise zu dick aufgetragen und es hätte wahrscheinlich auch der Spannung gut getan, wenn man die ein oder andere Passage weggelassen hätte. Schließlich braucht man gar nicht so viele Informationen um eine Person unsympathisch zu finden. Auch Nick war mir an vielen Stellen einfach nur komplett unsympathisch und fast schon verachtenswert.

Die Handlung muss einen in der ersten Hälfte einfach überzeugen und fesseln und das war hier definitiv nicht der Fall. Mir fiel es allein wegen der Längen unglaublich schwer mich zum Lesen zu motivieren und oft hatte ich mit mir gehadert, ob ich das Buch nicht einfach abbrechen sollte. Die erste Hälfte enthält einfach unglaublich viele Wiederholungen und sie ist zäh wie Kaugummi, es findet kaum ein Spannungsaufbau statt. Und dementsprechend lange hatte ich dann auch gebraucht bis ich das Buch fertig gelesen hatte.

Wenn man Amy und Nick in den beiden Buchhälften vergleicht weiß man auch gar nicht so genau, ob es sich dabei um die selben Charaktere handelt. Der Kontrast war mir einfach zu stark und oft habe ich mich gefragt, ob das vom Autor so beabsichtigt war. An manchen Stellen erschien es mir fast so als wären diese einfach gegen einen anderen Charakter ausgetauscht wurden und das macht das alles sehr unglaubwürdig.

Was die zweite Hälfte betrifft habe ich auch einiges zu bemängeln, denn einiges war einfach nur absolut absurd und viel zu konstruiert. Es liest sich einfach stellenweise wie eine Parodie und als hätte die Autorin gewollt, dass der Leser kopfschüttelnd vorm Buch sitzt mit großen Fragezeichen. Wäre mittendrin noch ein Axtmörder auftaucht, dann hätte ich es noch nicht einmal hinterfragt. Oder um es ganz im Sinne des Buches zu machen: Ein kleines Mädchen, mit Teddy und Axt. Das hätte mich vielleicht noch die Augenbraue zweifelnd heben lassen, aber so war ich irgendwann total abgestumpft und fragte mich, ob irgendwann noch eine Pointe kommt oder ein Lichtblick. Es war einfach vieles zu weit hergeholt und realitätsfern. Ich denke mal man kann sich denken, wie das alles ausgeht und um ehrlich zu sein hatte ich mir ein anderes Ende erhofft. 

Alles in allem kann ich dem Buch allein wegen der vielen Kritikpunkte nur 2 von 5 Sternen geben. Die Struktur des Buches und der abwechselnde Erzählstil und vor allem der Twist sind eigentlich total gut und vielversprechend. Es ist auch irgendwie okay zwei Erzähler zu haben, die man als Leser abgrundtief hasst. Jedoch fand ich vor allem das letzte Viertel(oder Drittel?) einfach nur schrecklich, da es viel zu absurd und weit hergeholt war. Am Besten gefallen hat mir das zweite Drittel und auf den Anfang und das Ende könnte ich eigentlich ganz gut verzichten. Und wenn man das erste Drittel überarbeitet und vor allem kürzt, dann ist es definitiv auch ganz okay.

Kennt ihr das Buch? Wie findet ihr es?

Viele Grüße

Freitag, 24. Januar 2020

#274 Bücherregal - Das Paket


TitelDas Paket
AutorSebastian Fitzek
VerlagDroemer Knaur
GenrePsychothriller
Seiten368 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Nachdem die Psychiaterin in einem Hotel vergewaltigt wurde und ihr der Kopf geschert wurde, verlässt sie aus Angst das Haus nicht mehr. Schon seit längerem überfällt in Berlin jemand Frauen und schert ihnen die Haare, weshalb er von der Presse nur "Friseur" genannt wird. Obwohl Emma nie das Gesicht des Täters gesehen hatte, ist sie total paranoid und glaubt in jedem Mann den Täter zu sehen. Als sie der Postbote bittet ein Paket für ihren Nachbarn anzunehmen, packt sie die Angst. Denn sie wohnt mit ihrem Freund schon lange in Berlin Grunewald und sie hat diesen Namen noch nie gehört. Was hat es mit dem Paket auf sich?

Review

Vor allem die Darstellung der psychischen Erkrankung der Hauptprotagonistin Emma hat mir gefallen, denn diese wird realistisch dargestellt und es passiert auch nicht, dass sie während dem Laufe der Handlung diese Erkrankung plötzlich verliert. Dadurch weiß man als Erzähler eigentlich nie was jetzt nun real und was nur ein Produkt ihrer Fantasie/Paranoia ist. Ein paar Mal habe ich mich schon gefragt, wieso Emma so handelt und fand es dann auch unlogisch, jedoch ist das Handeln eines Menschen selten rational zu erklären und einiges ist wahrscheinlich wirklich ihrer ausgeprägten Paranoia und den Medikamenten geschuldet.

Dieses Mal hatte ich mir die Taschenbuchversion zugelegt, denn das Cover ist einfach ein Traum. Es fühlt sich wie ein Paket an und die blutrote Schrift passt total gut dazu.

Durch das hohe Handlungstempo, die relativ kurzen Kapitel und die vielen Cliffhanger baut sich eine Menge Spannung auf und ich bin quasi nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch kaum auf Seite legen können. Der Schreibstil ist recht einfach und kommt ohne Schnörkel aus. Fitzek schafft es detaillierte Beschreibungen der Umgebung und Charaktere zu liefern und oft kommt später heraus, das viele der genannten Sachen eine Rolle spielen. Eigentlich bin ich nicht so der Fan von detaillierten Beschreibungen, jedoch fand ich sie dieses Mal ganz okay und meist habe ich dann auch beim Lesen dran erinnert, dass das ein oder andere schon einmal eine Rolle spielte.

Leider gibt es was die Auflösung des Falles betrifft mehrere Plotholes, was das alles ziemlich unglaubwürdig erscheinen lässt. Auch sonst gibt es einige Szenen, die man sich ruhig hätte sparen können oder die man einfach näher an der Realität hätte schreiben sollen. Mir war es einfach oft ein wenig zu viel Grausamkeit, ein wenig zu viel konstruiert und vor allem war es dadurch oft einfach abzusehen was da passiert.  Schließlich wartet man auf etwas absurdes und dann hätte einem eher etwas ganz normales/harmloses überrascht.

Was mich auch irritiert hatte war der Klappentext zu dem Buch, denn der hat mehr oder weniger mal so gar nichts mit der Handlung zu tun, Das Paket taucht zwar auf, aber man erwartet als Leser einfach was vollkommen anderes, schließlich bringt es das Böse ins Haus(passiert nicht). Man bekommt zwar eine viel umfangreichere Geschichte geliefert als der Klappentext verspricht, aber trotzdem sollte man genau das doch angeben?

Die Charaktere sind mir zu einfach und bis auf Emma bleiben sie bis zum Schluss blass und austauschbar.


Fazit

Am Ende des Buches gibt es um die 30 Seiten zum Thema "10 Jahre Fitzek", die ich aber um ehrlich zu sein nicht gelesen habe. Ich möchte es einfach mal erwähnt haben, dass man nur um die 335 Seiten Psychothriller und nicht wie angegeben 368 Seiten geliefert bekommt.

Wie soll ich das Buch jetzt abschließend bewerten? Immerhin hat es mich gut unterhalten und wenn man die teilweise abstruse Handlung nicht so kritisch sieht, dann ist es ein wirklich guter Psychothriller. Positiv möchte ich noch hervorheben, dass er recht unblutig ist und ohne viel Gemetzel auskommt. Es ist also eigentlich ein recht klassischer Psychothriller bei dem mit den Erwartungen/Psyche des Lesers gespielt wird.

Allein wegen der Kritikpunkte würde ich nur 3,5 Sterne vergeben, aber dafür fand ich das Cover und den komplexen Aufbau der Handlung einfach zu gut. Und letztendlich zählt ja auch bei einem Buch wie gut es einen unterhalten hat und deshalb vergebe ich 4 Sterne.

Mittwoch, 25. Dezember 2019

#004 Buch und Film - Abgeschnitten



Hallo,

vor kurzem habe ich "Abgeschnitten" von Sebastian Fitzek und Michael Tsokos gelesen und heute möchte ich in einem Blogeintrag das Buch und den Film zu besprechen.

Handlung


Während einer Obduktion in Berlin findet der Rechtsmediziner Paul Herzfeld im Kopf einer verstümmelten Leiche die Handynummer seiner Tochter. Als er versucht diese anzurufen erfährt er, dass Hannah entführt wurde und er die Polizei nicht einschalten darf. Herzfeld lässt sich notgedrungen auf die Schnitzeljagd ein. Der nächste Hinweis zu dem Verbleib seiner Tochter befindet sich in einer Leiche auf Helgoland, doch wegen einem Orkan hat er keine Chance daran zu kommen. Seine einzige Hoffnung ist Linda, die den Toten gefunden hatte. Das einzige Problem ist, dass Linda noch nie einen Menschen seziert hat und genau das aber tun muss um an den Hinweis zu kommen. Kann Herzfeld seine Tochter retten?




Abgeschnitten von Michael Tsokos und Sebastian Fitzek, 416 Seiten, Knaur

Erst einmal vorweg möchte ich darauf hinweisen, dass diese Buches absolut gar nichts für Zartbesaitete ist. Es werden relativ nüchtern und ausführlich Obduktionen und Gewaltszenen(u.a. eine Vergewaltigung) beschrieben. Hier merkt man halt sehr deutlich, dass Tsokos ein Rechtsmediziner ist und da diese Szenen relativ häufig vorkommen, sollte man mit solchen Szenen kein Problem haben. Dadurch ähnelt das Buch einem Splatter und ich bin wirklich gespannt darauf, wie das in der Verfilmung umgesetzt wurde. Ich hatte von Anfang an nichts anderes erwartet und wäre wahrscheinlich überrascht gewesen, wenn Tsokos seine Arbeit nicht mit hätte einfließen lassen. Es gibt halt recht wenige Krimis/Thriller über Rechtsmediziner und bisher ist mir  auch noch keiner in die Hände gefallen, bei dem so ins Detail gegangen wird wie bei diesem hier.

Was mich besonders fasziniert bei diesem Buch ist die Fähigkeit der beiden Autoren jedes Kapitel mit einem Cliffhanger zu versehen und einen so zum weiter lesen zu bringen. Ich habe das Buch an 2 Tagen durch gelesen, weil ich einfach wissen wollte wie das alles ausgeht. Durch den Schreibstil lässt sich alles angenehm flüssig lesen und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, als müsste ich mich durch den Text quälen, was wahrscheinlich auch ein Stück weit der Umgangssprache geschuldet ist. Wenn man ein wenig mit den Autoren vertraut ist, dann findet man auch ganz leicht heraus wer welchen Teil geschrieben hat.

Die Handlung wird hauptsächlich aus der Sicht von Linda und Herzfeld von einem Erzähler geschildert. Die einzelnen Charaktere wirken authentisch und sind mit vielen Details ausgestattet. Es wird sich auf einige wenige beschränkt und diese sind zum größtenteils auch grundverschieden. Gegen Ende hatte ich leider etwas den Überblick verloren was die Beziehungen der Personen untereinander betrifft.

Was mir auch total viel Spaß gemacht hatte war das miträtseln bei der Suche nach Hannah. Leider weiß man schon ab der Hälfte des Buches wer der Täter ist und das hat dann die Freude etwas gemindert. Denn ab da geht es eigentlich nur noch darum Hannah zu finden und herauszufinden was für eine Rolle sie bei all dem spielt.

Mir war die Handlung an manchen Stellen einfach zu konstruiert und abgefahren. Das gab all dem etwas von einer Parodie, was ich wirklich schade finde. Vor allem gegen Ende fällt das negativ auf.

Die ständigen Perspektivwechsel haben dem Thriller zwar die Spannung genommen, aber trotzdem fand ich ihn ziemlich gut. Auch die vielen Zufälle nehmen dem Ganzen etwas die Glaubwürdigkeit, aber da es sich sich um Fiktion handelt möchte ich darüber hinweg sehen. Letztendlich zählt für mich, ob es keine Widersprüche gibt und man der Handlung leicht folgen kann, was beides der Fall ist. Vor allem im Genre Psychothriller ist es recht schwer was das betrifft gute Bücher zu finden und deshalb bin ich froh darüber dieses hier gefunden zu haben.

Im Buch werden wichtige Themen wie Selbstjustiz und das deutsche Rechtssystem im allgemeinen aufgegriffen. Das alles wird ausführlich an mehreren Stellen besprochen und das Buch gibt einen Anreiz dazu sich mal genauer damit auseinander zu setzen. Einiges ist mir aus anderen Büchern mit dieser Thematik bekannt und mich erschreckt es einfach immer wieder.

Alles in allem vergebe ich dieses Mal 4 von 5 Sternen, da der Psychothriller ziemlich temporeich ist und es mir wirklich schwer fiel ihn einmal aus der Hand zu legen. Die Autoren schaffen es ziemlich gut mit den Emotionen von einem zu spielen, auch wenn es auf manchen Seiten einfach nur eklig war.



Warner Home Video, Spieldauer: 126 Minuten, unter anderem mit Moritz Bleibtreu, Jasna Fritzi Bauer, Fahri Yardim und Lars Eidinger

Eigentlich stört es mich immer total, wenn wichtige Schlüsselszenen bei Buchverfilmungen verändert werden. Jedoch fand ich das hier total passend, da man ansonsten die Handlung wahrscheinlich nicht verstanden hätte. Es ist halt schwer ein Buch mit über 400 Seiten in einen 2 Stunden Film zu verwandeln, vor allem wenn so viel durchaus wichtiges passiert.

Vor allem die Auswahl der Schauspieler hat mir gefallen, auch wenn ich dem gegenüber anfangs skeptisch war. Manchmal gibt es ja einen guten Cast und alles andere ist dann Mist, aber das ist hier definitiv nicht der Fall. Vor allem Lars Eidinger spielt seine Rolle sehr überzeugend, aber das schafft er ja meistens wenn er so eine Rolle übernimmt.

Was ich total ätzend fand waren alle die Szenen mit dem Flackerlicht(Stroboskoplicht). Ich kann mir schon denken was das für einen Effekt haben sollte, jedoch empfand ich es einfach nur als anstrengend diese Szenen zu gucken und habe meistens die Augen geschlossen. Die Szenen hätte man auch auf ganz anderem Wege grausam darstellen können. 

Es ist eine gelungene Buchverfilmung und ein Film, den ich mir wahrscheinlich noch einmal angucken würde. Er beinhaltet einige sehr brutale Szenen und manches hätte ich lieber nicht gesehen, aber durch das das Buch war ich ja darauf vorbereitet. Im Endeffekt war ich sogar froh darüber, dass der Film im Gegensatz zum Buch nur wenige von diesen Szenen beinhaltet und die Handlung abgeändert wurde. Der Film ist passend zur Thematik durchgehend eher düster gehalten und es gibt etliche Jumpscares. Dadurch konnte man finde ich ziemlich gut die Logikfehler ignorieren und wenn ich hier den Film mit anderen in dem Genre vergleiche, dann hat er auch recht wenige Fehler. Ich habe auf jeden Fall schon lange nicht mehr einen so guten Psychothriller gesehen. 

Hat einer von euch schon das Buch gelesen oder den Film gesehen? Was ist eure Meinung dazu? 
Gerne verlinke ich hier eure Rezensionen. 

LG

Sonntag, 27. Oktober 2019

#250 Bücherregal - The silent patient(Kurzrezension)


Titel(Englisch)The silent patient
AutorAlex Michaelides
VerlagOrion
GenrePsychothriller
Seiten339 Seiten
Meine Bewertung
2/5

 Inhalt

Alicia Berenson war eine berühmte Künstlerin und mit dem Fotografen Gabriel verheiratet und lebte in London. Eigentlich war es ein Tag wie jeder anderer, an dem Gabriel spät von einem Shooting nachhause kam. Und ohne erkennbaren Grund schoss Alicia ihm 5 Mal ins Gesicht. Und seit dem Zeitpunkt schweigt Alicia eisern und ist mit Medikamenten zugepumpt in einer forensischen Psychiatrie untergebracht. Nach einigen Jahren schafft es Theo Faber endlich eine Arbeitsstelle in der Psychiatrie zu bekommen und auch noch Alicia zu behandeln. Er hat es sich fest vorgenommen sie zum Reden zu bringen, aber ist das wirklich eine so gut Idee? Kann er die Wahrheit verkraften?

Review

Mich hat schon seit langem eine Wendung in einem Buch nicht mehr so sprachlos gemacht. Ich kann noch nicht einmal einordnen, ob der Plottwist jetzt genial ist oder einfach nur vollkommener Schwachsinn. Es fasziniert mich auf jeden Fall und passt super zum Genre "Psychothriller", da er einen alles was bis zu dem Zeitpunkt geschah infrage stellen lässt.

Der Autor spielt mit vielen Klischees, was die Orte, die Handlung als auch die Charaktere betrifft. Das gelingt ihm mal mehr und mal weniger gut. Es ist der erste Roman vom Autor und dass er sonst immer nur Drehbücher schreibt merkt man sehr deutlich an der fehlenden Tiefe.

Was mich wirklich gestört hat sind die einzelnen Charaktere. Sie wirken alle durch die Bank weg leblos, blass und vollkommen austauschbar. Selbst Theo als Hauptprotagonist ist nicht wirklich greifbar, was einfach nur schade ist. So konnte ich zu keinem eine Bindung aufbauen und mir war es dehalb auch vollkommen egal was mit ihnen passiert.

Das zweite was mich gestört hat sind die Dialoge. Viele tragen einfach nichts zur Handlung bei und manche sind einfach nur verwirrend. Warum fährt Charakter x zu Charakter y um mit diesem nur wenige Worte zu wechseln? Das alles hätte man genauso als Telefongespräch einbauen können, dann wäre es wenigstens logisch gewesen. Auch die Dialoge in den Tagebucheinträgen wirken sehr konstruiert und deplatziert. Da hätte indirekte Rede wirklich vieles retten können. Vor allem beim letzten Tagebucheintrag gibt es einen großen Logikfehler was den zeitlichen Ablauf betrifft.
Was mich auch ein wenig verwirrt hatte war der Klinikalltag. Das alles spielt die meiste Zeit in einer forensischen Psychiatrie in der verurteilte Straftäter untergebracht sind. Und trotzdem erscheinen einige Vorgänge doch sehr unrealistisch.

Fazit

Auf hier das Buch hatte ich mich wirklich gefreut, denn ich liebe einfach Psychothriller und von hier dem hatte ich im Vorfeld schon viel gutes gehört. Es gibt unglaublich viele gute Rezensionen zu dem Buch und es wurde auch sehr viel Werbung geschaltet. Und jetzt nachdem lesen des Buches frage ich mich, ob diese Rezensionen überhaupt zu dem Buch passen. Ich bin deshalb mit wirklich hohen Erwartungen heran gegangen und wurde leider nur enttäuscht.

Hier war ich mir zudem echt unsicher mit der Bewertung. Wie bewertet man ein Buch, bei dem man die Idee hinter Handlung und den Plottwist fantastisch findet aber den Rest absolut nicht mag? Mir tut es Leid dem Ganzen nur 2 Sterne geben zu können. Um das alles was passiert korrekt einordnen und verstehen zu können müsste ich das Buch noch einmal lesen, was ich aber nicht so gern mache. Vielleicht würde mir das alles dann auch besser gefallen. Die ganze Handlung ist einfach vom zeitlichen Ablauf schwer einzuordnen, was das alles nicht besser macht.

Das Buch lässt sich auf jeden Fall gut zwischendurch lesen, denn es hat nur 339 Seiten. Das Tempo der Handlung ist recht langsam, was eher untypisch für einen Thriller ist.

Sonntag, 6. Oktober 2019

#244 Bücherregal - UnAuthored Letters(Kurzrezension)


Titel(Englisch)UnAuthored Letters 
AutorTara C. Allred
VerlagPatella Publishing
GenrePsychothriller
Seiten393 Seiten
Meine Bewertung
1,5/5

 Inhalt

Rebecca verbrachte nach dem sie mehrfach missbraucht wurde viel Zeit in verschiedenen Institutionen um damit klar zu kommen. Nach Jahre langer Therapie kann sie sich endlich ein Leben aufbauen. Während sie mit ihrem ehemaligen Therapeuten Dr. Sanders und ihrem gemeinsamen Sohn ein ruhiges Leben führt, erreichen sie auf einmal Drohbriefe. Ihr Mann ist sich sicher, dass Rebecca dieser verfasst hat. Aber ist das wirklich so?

Review

Die Grundidee für die Handlung ist an sich sehr gut und spielt mit den menschlichen Abgründen. Der Hauptprotagonisten kann man nicht trauen, weil sie psychisch krank ist und scheinbar unter Wahnvorstellungen leidet. Folglich weiß man auch nicht, ob sie wirklich von einer Dritten Person bedroht wird oder eben nicht. Genau das sind eigentliche perfekte Zutaten für einen gelungenen Psychothriller, jedoch hapert es hier leider an der Umsetzung.
Jedoch werden einige Aspekte rund um psychische Erkrankungen treffend erklärt. Leider wird man durch so etwas nicht immer als vollwertiger Mensch wahrgenommen und Aussagen werden viel zu häufig in Frage gestellt. Und manche behandeln dann Betroffene wie ein kleines Kind, welches nicht in der Lage ist selbständig Entscheidungen zu treffen.

Zeitweise hatte ich das Gefühl als würde es sich bei dem Buch um den Aufsatz von einem Oberschüler handeln. Es fiel mir oft schwer der Handlung zu folgen und es fehlte einfach der rote Faden. Oft habe ich mich gefragt, ob das Buch überhaupt Korrektur gelesen wurde.
Der Großteil des Buches besteht gefühlt aus Gesprächen, die mal mehr und mal weniger nachvollziehbar sind.

Vor allem anfangs hat man das Gefühl als würden große Teil der Handlung einfach fehlen. Das heißt man kann auch gar nicht nachvollziehen warum der Hauptprotagonist jetzt auf einmal so handelt und oft wird man deshalb auch vor vollendete Tatsachen gestellt. Anstatt die Handlung der ersten Kapitel in wenigen Sätzen zusammen zufassen muss man sich durch viele unnütze Längen lesen. So fehlt gefühlt genau dieser Platz gegen Mitte des Buches und einige Handlungsstränge werden deshalb viel zu kurz erläutert.
Zum Beispiel wird auch nie erklärt was Rebecca passiert ist zu Beginn der Handlung. Was hat ihr Vormund ihr eventuell angetan? Die Charaktere bleiben alle bis zum Ende blass und man erfährt viel zu wenig über sie.
Ansonsten ist allgemein das Tempo sehr langsam und die vielen Längen machen es schwer dem Ganzen zu folgen.



Fazit

Mir hat das Buch aus den oben genannten Gründen nicht gefallen und ich frage mich immer noch, warum ich es überhaupt zu Ende gelesen habe. Vielleicht gefällt es ja dem ein oder anderen. Von einem Award-Gewinner hatte ich einfach mehr erwartet.

Freitag, 5. Juli 2019

#217 Bücherregal - Die Angst schläft nie


TitelDie Angst schläft nie
AutorRachel Caine
VerlagEdition M
GenrePsychothriller
Seiten380 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Bisher war Gina immer der Meinung, dass sie zusammen mit ihrem Mann Mel ein sehr schönes und ruhiges Leben führt. Bis ein Auto in ihre Garage fährt und ihr Mann als Serienmörder zu Tode verurteilt wird. Von einem auf den anderen Tag liegt ihre ganze Welt in Scherben und leider haben es einige Menschen auf Rache abgesehen. Sie und ihre Kinder nehmen neue Identitäten an, doch trotzdem kehrt keine Ruhe in ihr Leben ein. Sie kaufen sich ein Haus in Tennesse und Gwen(ehemals Gina) hat endlich das Gefühl angekommen zu sein. Bis auf einmal die Leiche einer jungen Frau im See gefunden wird und vieles an dem Mord ähnelt der Vorgehensweise von Mel. War das wirklich ihr Ehemann, will ihr jemand eine Botschaft senden oder ist das alles nur ein Zufall?

Review

Die Handlung wird ausschließlich aus Gwens Sicht erzählt und die Kapitel sind sehr lang. So fällt es einem leicht dem Geschehen zu folgen, die Orientierung zu behalten und da man nicht weiß was die anderen Charaktere gerade machen bleibt das alles spannend.

Es lässt sich flüssig lesen und durch den bildhaften Schreibstil kann man sich alles gut vorstellen. Ich hatte direkt eine idyllische Landschaft mit vielen Hügeln, Wald und wenigen Häusern im Kopf. Halt eine typische Szene aus einem Psychothriller(Film). Die Kulisse an sich ist zwar etwas abgedroschen, aber ich lese gerne Bücher mit dieser.

Vieles über die Vergangenheit von Gina erfährt man erst im Laufe der Handlung, weshalb sich erst nach und nach ein vollständiges Bild ergibt. So versteht man auch erst gegen Mitte bzw. Ende warum Gina/Gwen zu gewissen Schutzmaßnahmen greift und versucht ihr Kinder vor allem möglichen abzuschirmen. Ohne all das Wissen erscheint sie einem viel zu paranoid und als würde sie aus einer Mücke einen Elefanten machen.

Ganz am Anfang ist die Handlung sehr spannend, jedoch gibt es ab der Mitte des Buches einfach zu viel Längen. Es passiert lange einfach gar nichts ehe es wieder total spannend und rasant weiter geht. Und das Gina/Gwen gegenüber ihren Kindern Schuldgefühle hat wird auch lang und breit erläutert, was ab einem gewissen Punkt einfach nur noch nervt.

Leider passieren dann während diesen Längen auch einige Dinge, die nicht zu Gina/Gwen passen und wo man sich dann auch fragt, ob eine sehr verängstigte Frau wirklich so handeln würde. Das nimmt dem Ganzen dann doch die Authentizität.

Lediglich das Ende fand ich überzogen, da Gwen gefühlt übermenschliche Kräfte hat. Hier hätte die Autorin ruhig einen Gang zurück schrauben können. Und auch sonst wirkt das Verhalten der Polizei etwas weit hergeholt selbst für amerikanische Verhältnisse. Selbst eine kleine Dorfpolizei muss sich im Hinterland an die Gesetze halten!


Fazit

Der Psychothriller beinhaltet sehr aktuelle Themen und ist definitiv nichts für zarte Gemüter. Er zeigt schonungslos die hässlichen Seite des Internet und was sich manche dort erlauben, so lange sie sich hinter einem anonymen Namen verstecken können und den Menschen nicht direkt gegenüber treten müssen. Es wird schonungslos spekuliert und das sie eventuell mit ihrer Vermutung bezüglich Gina Royal vollkommen daneben liegen ist nicht relevant. Viele schrecken vor Stalking und Vandalismus nicht zurück, denn laut ihnen war Gina Mels Helferin. Und genau vor diesen Menschen flüchtet Gina, zieht immer wieder um und entkommt ihnen scheinbar nicht. Dadurch ist sie immer auf der Hut und man weiß nie wie real die Gefahr ist. Genau diese Reaktion auf das Trauma ist real dargestellt und ich kann mir schon vorstellen, dass diese Geschichte durchaus im Rahmen des möglichen in Amerika spielt.

Es geht wie in einigen amerikanischen Thrillern/Psychothrillern ziemlich viel um Waffen, was wahrscheinlich für den ein oder anderen auch ziemlich abwegig klingt.

Was mich wirklich positiv überrascht hat ist, dass hierbei um die Angehörigen des Mörders geht. Wie beeinflusst so etwas die Ehefrau und die eigenen Kindern? Kann man als Ehefrau wirklich von nichts wissen? War sie wirklich das Opfer der Justiz oder ist an den Vorwürfen wirklich etwas dran?

Hierbei handelt es sich um den 1. Teil einer Buchreihe, weshalb es am Ende einen großen Cliffhanger gibt. Ich weiß noch nicht so genau, ob ich den 2. Teil wirklich lesen werde. Natürlich möchte ich wissen wie das alles ausgeht, aber die Längen im 1. Teil waren mir einfach zu viel.

Mittwoch, 19. Juni 2019

#26 Booktalk - Die Stille vor dem Tod

Hallo,

Im März hatte ich den Thriller "Die Stille vor dem Tod" von Cody McFadyen gelesen und heute gibt es einen Booktalk dazu.





Die Familie Wilton wird auf brutale Weise ermordet. Am Tatort ist eine mit Blut geschriebene Nachricht für Smoky Barrett an der Wand. In unmittelbarer Nachbarschaft der Familie werden zwei weitere Familien ermordet aufgefunden. Warum will der Mörder ausgerechnet Smoky Barrett als Ermittlerin? Und was soll sie laut Mörder von diesen Taten lernen? Dieser Fall fordert alles von ihr und schafft sie es trotz des immensen Drucks die Nerven zu behalten?


Der erste Teil des Buches ist spannend geschrieben und man will einfach wissen wie das alles ausgeht. Leider gibt es dann einen plötzlich Cut und alles ist einfach nur ein absolutes Chaos.


Die Handlung an sich macht keinen Sinn und ist einfach nur eine Aneinanderreihung von allen erdenklichen Grausamkeiten. Und genau das macht die ganze Handlung unlogisch, da das alles viel zu realitätsfern ist. Es klingt eher wie eine sehr verworrene Verschwörungstheorie und kann qualitativ auch absolut gar nicht mit den anderen Büchern des Autors mithalten. Und es klingt so als wolle man einfach nur grausame Morde aufzählen bzw. erwähnen und Kriegsverbrechen wurden auch erwähnt. Man erfährt gar nicht was letzteres mit der Handlung zu tun hat und scheinbar soll das alles nur ein großer Cliffhanger für den 6. Band sein, was ich sehr schade finde. Es gibt keinen roten Faden, der sich durch das Buch zieht.

Mich hat die Handlung ab einen gewissen Punkt einfach nur noch verstört und es war mir einfach zu viel des Guten. Solche geschilderten Fälle mag es gegeben haben, aber die alle an einem Ort zu finden ist doch sehr ungewöhnlich. Man ahnt zwar immer wieder worauf der Autor damit hinaus will, aber ein paar weniger Fälle hätten es auch getan. Vor allem die aus der Zeit des II. Weltkrieges hätte man ruhig weglassen können.

Der Schreibstil unterscheidet sich zu den vorigen Büchern deutlich und es kam mir so vor, als würde ich das Buch von einem anderen Autor lesen. Manche Sachen wie die Narben/Haare von Smoky werden auch anders als in vorigen Büchern beschrieben, was ich sehr merkwürdig fand. Als Autor sollte man schon wissen wie die Hauptprotagonistin aussieht und wie sie die Haare hat gegen Schluss von Band 4, da Band 5 kurze Zeit danach spielt.

Es gibt viele Längen und viel zu viele Plotholes. Vieles macht einfach keinen Sinn oft fehlen jegliche Erklärungen. Und die ganzen Traumsequenzen zwischen durch verwirren einen nur zusätzlich.

Im Fokus stehen die Psyche von Smoky und des Serienkillers, wobei ich es stellenweise nicht wie einen Psychothriller empfand sondern eher wie einen Auszug aus einem Psychologiebuch. Vor allem als der Teil über Smokys Psyche kam war ich kurz davor das Buch abzubrechen. Es ist jetzt nicht schlecht dargestellt, aber es passt einfach nicht zu der Handlung. Es nimmt einfach unheimlich die Spannung und "bremst" sie quasi komplett auf 0 runter. Wobei eigentlich genau der Abschnitt wichtig ist, immerhin zeigt er was all die Fälle mit der Psyche eines Menschen anstellen und keiner unverwundbar ist. Vielleicht hätte eine Kürzung von dem Teil auch schon diesen Zusammenhang darstellen können.

Der Fall an sich wird leider auch nicht groß besprochen, das heißt oft kommt es ganz plötzlich zu neuen Erkenntnissen im Fall. Man kann somit nicht miträtseln, was ich sehr schade fand. Es scheint fast so als wäre all das vollkommen zweitrangig und als würde nur eine absurde Verschwörungstheorie eine Rolle spielen.


Das Buch ist nichts für schwache Nerven, da hier die Morde und Szenen teilweise sehr bildhaft beschrieben werden. Auch die Themen wie Gewalt in allen erdenklichen Formen sind an manchen Stellen nicht ohne und das könnte bestimmte Personengruppen triggern.

Ich hatte mich richtig gefreut auf das Buch gefreut, auch wenn die Veröffentlichen immer weiter nach hinten verschoben wurde(2016). Als ich dann die schlechten Bewertungen sah, war ich erst einmal enttäuscht und wollte es mir dann auch nicht kaufen. Deshalb hatte ich mir auch 1 Jahr nach dem es mir geschenkt wurde mit dem Lesen Zeit gelassen und um ehrlich zu sein kann ich die schlechten Bewertungen durchaus nachvollziehen. Wahrscheinlich würde ich dem ganzen 3 von 5 Sternen geben, da ich es stellenweise gar nicht nicht so schlecht fand. Vor allem wurde auch mal berücksichtigt, dass die Charaktere auch nur Menschen sind und keine eiskalten Maschinen.

Hierbei handelt es sich um den 5. Teil der Reihe und trotzdem wird in meinen Augen zu ausführlich die Vergangenheit der Charaktere beleuchtet. Das heißt wer die anderen Teile kennt wird wahrscheinlich durch die längeren Erklärungen über die Narben von Smoky oder wie ihre Ziehtochter zu ihr kommt gelangweilt. Den Teil hätte man definitiv kürzen können.

Viele Grüße

Sonntag, 21. April 2019

#196 Bücherregal - Retribution Ridge(Kurzrezension)


Titel(Englisch)Retribution Ridge
AutorAnna Willett
VerlagTHE BOOK FOLKS Australian horror thriller and suspense publishers
GenrePsychothriller
Seiten231 Seiten
Meine Bewertung
1,5/5

 Inhalt

Seit dem Tod ihrer Mutter haben die beiden Geschwister Milly und Judith kaum ein Wort gewechselt. Und nach all den Jahren der Stille lädt Judith Milly zu einer Wandertour in der Nähe von Perth in Australien ein. Auch Harper eine ehemaliger High School Freundin ist mit von der Partie. Alles scheint gut zu laufen, doch die Vergangenheit holt die drei ein. Und plötzlich wird der kleine Wandersausflug zu einem Alptraum.

Review

Es gibt viele überraschende Wendungen, die die Spannung aufrecht erhalten.

Um ehrlich zu sein hatte ich mitten drin den Faden verloren. Es wurde ohne große Hinweise zwischen den Handlungsorten gesprungen und da wusste ich irgendwann nicht mehr was gerade los ist, geschweige denn wer anwesend ist und wer wen jagt. Hier hätte man einfach die Sprünge deutlicher kennzeichnen müssen.
Es gibt auch einige logische Fehler und damit meine ich nicht nur die ungeahnten Kräfte der Protagonisten. Mit manchen Verletzungen kann man nun einmal nicht quer durch den Busch rennen, egal in welcher Situation man sich befindet. Und das war nur ein Fehler von vielen, die die Handlung ins absurde geführt haben.
Das Ende fand ich unpassend und viel zu konstruiert. Es schien ganz so als wolle man einfach nur zum Ende kommen. Und die letzten paar Kapitel hätte man ruhig weglassen können.
Von den ganzen Charakteren fand ich keinen so wirklich sympathisch und mir war es dann auch relativ egal was mit ihnen passiert.


Fazit

Das Buch ist definitiv nichts für jemanden mit schwachen Nerven. Es ist ein ziemlich brutaler Psychothriller und einige Szenen werden ziemlich bildlich beschrieben. Mir hat das Buch wegen der oben genannten Gründe nicht gefallen, wobei es jedoch auf mehreren Plattformen durchaus gute Bewertungen hat.

Sonntag, 7. April 2019

#192 Bücherregal - One for sorrow(Kurzrezension)


Titel(Englisch)One for sorrow
AutorSarah A. Denzil
VerlagCreateSpace Independent Publishing Platform
GenrePsychothriller
Seiten295 Seiten
Meine Bewertung
1,5/5

 Inhalt

Leah Smith ist überzeugt davon, dass ihre Patientin Isabel Fielding unschuldig in der forensischen Psychiatrie untergebracht wurde. Doch als Krankenschwester hat sie da kaum eine Möglichkeit diese Unschuld zu beweisen. Isabel wird vorgeworfen, dass sie mit 14 Jahren ein 6 jähriges Mädchen umgebracht hatte. Doch Isabel ist das komplette Gegenteil von einer kaltblütigen Mörderin und auch ein True-Crime-Blogger ist überzeugt von deren Unschuld. Kann Leah zusammen mit dem Blogger die Wahrheit ans Licht bringen?

Review

Es gibt viele unerwartete Wendungen und die erste Hälfte des Buches lässt sich gut lesen.

Der Handlungsverlauf ist wirklich langsam und oft hat man das Gefühl, als würde man in einer Art Zeitschleife stecken. Und mit jedem erneuten durchlaufen der Zeitschleife wird alles absurder. Das Ende befindet sich im zweiten Teil des Buches, was ich jetzt auch nicht so prickelnd finde.
Also nach dem Lesen kann ich nur hoffen, dass eine forensische Psychiatrie nicht so versagt wie in diesem Buch. Hier hätte ich mir einfach mehr Recherche und mehr Bezug zur Realität gewünscht. Natürlich können Straftäter auch von dort fliehen, aber ich bezweifle das es ausgerechnet wie im Buch beschrieben funktionieren würde. Das ist einfach nur total zufällig und so konstruiert, dass selbst ein Lottogewinn wahrscheinlicher erscheint. Das ist jetzt vollkommen überspitzt dargestellt, aber mich macht so eine falsche Darstellung immer wütend.




Fazit

Um ehrlich zu sein frage ich mich, warum ich das alles gelesen habe. Wahrscheinlich weil ich zu dem Zeitpunkt kein anderes Buch zur Hand hatte oder ich einfach gehofft hatte, dass es noch besser wird. Das Buch hatte ich kostenlos erhalten und darüber bin ich wirklich froh. Bei den großen Plattformen hat es wirklich viele sehr gute Bewertungen und ich frage mich wieso. Jeder der ein wenig Ahnung von der Materie hat erkennt die Plotholes sehr früh und wie wenig Sinn vor allem das Ende macht.
Hierbei handelt es sich um einen Psychothriller, also ist es definitiv kein Buch für Leute mit schwachen Nerven.

Sonntag, 31. März 2019

#190 Bücherregal - Walk into silence(Kurzrezension)


Titel(Englisch)Walk into silence
AutorSusan McBride
VerlagThomas & Mercer
GenrePsychothriller
Seiten368 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Als Patrick seine Ehefrau Jenny als vermisst meldet ist lange Zeit nicht klar, ob sie nicht doch freiwillig das Weite suchte. Als sich die Polizei auf die Suche nach Jenny macht wird schnell klar wie sehr Patrick seine Frau kontrollierte. Und das auch die erste Ehe von Jenny alles andere als schön war. Ihr einziger Sohn starb mit 6 Jahren bei einem Unfall und es war nie ganz klar, ob es wirklich nur ein Unfall war oder nicht. Wie hängen all die Dinge zusammen, wenn sie überhaupt einen Zusammenhang haben?

Review

Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen.
Durch die vielen Wendungen bleibt die Handlung spannend und mir fiel es oft schwer das Buch auf Seite zu legen, da ich einfach wissen wollte warum die Frau verschwand.
Die Handlung dreht sich um einige wenige Charaktere, die alle ihre Eigenheiten haben. Dadurch das es so wenige sind, erfährt man einiges über sie.
Vor allem über die Hauptprotagonisten Jo Larsen erfährt man ziemlich viel und die Andeutungen machen einfach Lust auf mehr. Aus dem Grund bin ich auch gespannt auf die Folgebände, da sie mir als Ermittlerin durchaus gefällt. Die Nebenhandlung rund um ihr Privatleben und ihre Vergangenheit fügt sich gut in die Haupthandlung ein und drängt sich nicht in den Vordergrund.
Was mir auch gefallen hat ist, dass man das meiste über Jenny und Finn in Form von Tagebucheinträgen erfährt.

Leider gibt es am Ende des Buches einige offene Fragen übrig. Ich weiß nicht, ob das beabsichtigt ist oder nicht, aber ich hätte gerne das ein oder andere schon gerne noch gewusst.



Fazit

Hierbei handelt es sich um den 1. Teil einer Buchreihe, jedoch ist die Handlung rund um Jenny in sich geschlossen. Das heißt es gibt ein passendes Ende und man muss nicht den 2. Teil lesen um herauszufinden wie das alles ausging.
Das Buch ist wahrscheinlich nichts für jemanden, der nicht mit den Tod von Kindern und PTBS umgehen kann.

Freitag, 15. Februar 2019

#177 Bücherregal - Der Fotograf


TitelDer Fotograf
AutorJohn Katzenbach
VerlagKnaur TB
GenrePsychothriller
Seiten688 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5

 Inhalt

Jeffers entführt eine Studentin und diese soll seine bisherigen Morde als eine Art Buch niederschreiben. Bisher hatte er diese immer nur in Form von Fotos für sich selbst festgehalten, aber er möchte den nächsten großen Schritt wagen. Nachdem Jeffers die Nichte von Detective Mercedes ermordet, macht sie sich auf die Jagd nach ihm. Denn die Polizei hat scheinbar den falschen Mörder festgenommen und das will sie nicht auf sich beruhen lassen. Und sie nimmt sich fest vor den wahren Mörder auf eigene Faust zu schnappen.

Review


Es gibt nur wenige, aber dafür sehr kompexe und gut durchdachte und durchaus komplexe Charaktere.

Es dauert einige Zeit bis die Handlung wirklich beginnt und ich fand es ziemlich schwer bis zu diesem Punkt zu lesen. Es passiert leider gefühlt ewig viel zu wenig und das ist wirklich schade. Allgemein gesehen ist die Handlung an sich an sehr vielen Stellen langatmig und es fiel mir auch ziemlich schwer dann einfach weiterzulesen und darauf zu hoffen, dass sich das noch bessert. Trotz allem bleibt es spannend und ich wollte am Ende einfach nur, dass die Studentin gerettet wird.
Am meisten hat mich das Ende am Buch gestört. Es passt einfach vorne und hinten nicht und es ist einfach viel zu spektakulär.

Die Nichte von Detektiv Mercedes wird ermordet aufgefunden, doch sie hält jemand anderen als den festgenommen Mann für den Täter und macht sich auf die Suche nach dem wahren Täter.
Der 2. Handlungsstrang ist aus der Sicht vom Mörder, weshalb man auch schon sehr früh weiß wer der Täter ist. An sich ist das ein wirklich interessanter Erzählstil, da Jeffers all seine Morde einer gerade entführten Studentin gesteht. Es ist wirklich erschreckend wie kaltblütig er handelt und all das gibt dem Buch das gewisse etwas.



Fazit

Im Gegensatz zu anderen Psychothrillern gibt es hier keine blutigen, brutalen und entsetzliche Morde. Hier wird wirklich auf das psychische Element gesetzt und das Hauptaugenmerk ist immer die Jagd nach dem Täter. Auf vorige Morde wird auch nicht so wirklich eingegangen, was mich bei der Länge des Buches doch sehr irritiert hat. Für meinen Geschmack wurde gut mit der Psyche gespielt. Alles in allem hätte das Buch spannender und auch kürzer sein können.
Auch wenn das Buch mich jetzt nicht so vom Hocker gerissen hat, fand ich es trotzdem toll und einfach typisch Katzenbach allein vom Schreibstil her. Er hat durchaus schon bessere Bücher verfasst wie zum Beispiel "Der Patient" oder "Die Anstalt".
Hierbei handelt es sich um eine Neuauflage bzw. neue Übersetzung von dem Buch "Das Auge", welches eins seiner 1. Bücher ist und schon 1987 erschien.

Freitag, 23. November 2018

#153 Bücherregal - Nicht ihre Schuld


TitelNicht ihre Schuld
AutorNoah Fitz
VerlagCreateSpace Independent Publishing Platform
GenrePsychothriller
Seiten480 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Nach der Entführung zweier Mädchen fehlt von diesen jede Spur. Monate später wird eine weibliche Leiche gefunden, welche das Medaillon von einem der beiden Mädchen im Mund hat. Nicht weit entfernt vom Fundort wurde die Familie Frühling auf brutale Art ermordet. Hat der psychisch kranke Sohn seine Eltern so zugerichtet? Wieso musste das Mädchen sterben und wo befinden sich die beiden verschollenen Mädchen?


Review

Das Buch wurde aus Sicht des Psychologen/Ermittlers Johannes und des entführten Mädchen geschrieben. Die beiden Stile unterscheiden sich deutlich und man hat oft das Gefühl, als wäre das Mädchen viel jünger als angegeben.
Der Handlungsverlauf schreitet schnell vorran.

Es passiert ziemlich viel nebensächliches, was der Geschichte zwar Leben einhaucht aber im Grunde könnte man davon sehr viel weglassen. Durch diese "Nebengeräusche" zieht sich die Handlung und der Spannungsbogen bleibt relativ flach und somit kommt auch kaum Spannung auf.
Besonders gegen Ende merkt man das und nach dem Klimax/Höhepunkt hätte sich der Autor besser kürzer gefasst. Ich hatte mir ab einem gewissen Punkt das Ende nur noch herbeigesehnt. Allgemein gesehen lässt das Ende zu wünschen übrig. Viele Handlungsstränge werden einfach mittendrin abgebrochen.
Die Charaktere verhalten sich an manchen Stellen sehr unerwartet. Zudem gibt es viel zu viele auf die man achten muss und sie sind alle sehr einfach gehalten. Leider werden diese immer einmal wieder nur mit Vor- oder Nachnnamen erwähnt, weshalb ich oft den Überblick verloren hatte.
Nicht alle Szenen scheinen realistisch und dieses nimmt der Geschichte einiges an Glaubwürdigkeit.
Ein bisschen haben mich auch die vielen vulgären Ausdrücke gestört.
Was ich mich frage ist, wieso wird das LKA so negativ dargestellt? Und warum kennt jeder jeden in der Geschichte?


Fazit

Wegen dem Thema Entführung ist das Buch definitiv nichts für schwache Nerven. Ich hatte wegen der vielen positiven Bewertungen einiges mehr erwartet und glücklicherweise hatte ich das Buch nur ausgeliehen. Das Buch an sich eignet sich prima für zwischendurch und man hat es auch schnell durch gelesen.

Freitag, 5. Oktober 2018

#139 Bücherregal - The game you played


Titel(Englisch)The game you played
AutorAnni Taylor
VerlagCreateSpace Independent Publishing Platform
GenrePsychothriller
Seiten434 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Als Phoebe gerade mit ihrem 2 jährigen Sohn auf einen Spielplatz ist und eine Sekunde nicht aufpasst verschwindet dieser spurlos. 6 Monate lang tappen die Ermittler im Dunkeln, bis auf einmal Briefe mit geheimnisvollen Reimen an Phoebe adressiert auftauchen. Phoebe lässt sich auf ein Spiel mit dem Entführer ein und begibt sich und Tommy damit in Gefahr.

Review

Die Handlung ist interessant und wird hauptsächlich abwechselnd von Phoebe und Luke, die Eltern des kleinen Jungen erzählt.

Das Ende empfand ich als viel zu weit hergeholt. Die erste Hälfte des Buches hatte mir noch ziemlich zugesagt, jedoch wird die Handlung in der zweiten Hälfte immer unlogischer. So wirklich spannend wird es auch erst ab der zweiten Hälfte.
An vielen Stellen ist alles ein wenig langatmig und es geschieht einfach zu vieles, was man eigentlich genauso gut weglassen könnte. Der Spannungsbogen ist dadurch ziemlich flach. Im Nachhinein frage ich mich immer noch was der Teil rund um Dash sollte. Stellenweise ist alles vorhersehbar und das trotz zahlreicher Wendungen.
Vor allem der Teil nach dem Klimax/Höhepunkt war einfach viel zu lang und man hätte ihn um einiges kürzer fassen sollen.  Mich hat vor allem dieser Teil verwirrt und mich erschließt sich auch der Sinn dahinter nicht.
Teilweise fehlt mir zudem der Bezug zum Genre "Psychothriller", auch wenn der Täter ziemlich verstörend ist passiert mir einfach zu viel normales/harmloses.
Die Charaktere empfand ich als ziemlich flach und es fiel mir richtig schwer zu einem von ihnen eine Bindung aufzubauen.
Phoebe als Mutter ist ein Rätsel an sich, da sie keine Mutter sein will aber trotz allem will sie ihr Kind zurück haben. Wenn sie vorher mit dem Kind vollkommen überfordert war, warum will sie es dann unbedingt wieder haben?


Fazit

Das Buch ist nichts für schwache Nerven. Es ist ganz okay für zwischendurch, aber mich hat es jetzt nicht so gefesselt. Das Buch und die Handlung an sich haben viel Potential, was aber nicht wirklich genutzt wurde.