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Freitag, 10. Juni 2022

#464 Bücherregal - Krähenzeit

 

  


TitelKrähenzeit(Jana Vogt/Ahrkrimi #1)
AutorKarin Joachim
VerlagGmeiner Verlag
GenreKrimi/Lokalkrimi/Ahrkrimi
Seiten320 Seiten
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt

Um zur Ruhe zu kommen entschloss sich die Tatortfotografin Jana Vogt dazu ins Ahrtal zu fahren, denn der letzte Einsatz bei der Kripo Köln hatte sie doch ganz schön mitgenommen. Doch ausgerechnet in dieser romantischen Gegend stößt sie während einer Wanderung in den Weinbergen zusammen mit ihrem Hund auf eine Leiche. Die Kripo Koblenz übernimmt die Ermittlungen und Jana kann es einfach nicht lassen und hört sich um. Doch genau das bringt sie in Gefahr, was ihr aber gar nicht bewusst ist.

Review

Vor allem den Kriminalfall fand ich sehr spannend, denn dieses Mal sind wirklich viele beteiligt und die wenigsten wollen mit der Polizei kooperieren. Durch ihr Schweigen machen sie sich natürlich verdächtig und oft habe ich mich gefragt, was sie zu verbergen haben. Und vor allem warum der Tod bzw. Mord die Leute so gleichgültig lässt. Ist es etwas gut so, dass derjenige oder diejenigen tot sind und somit etwas nicht mehr verraten können? Wer profitiert von dem Ganzen? Alles ist sehr verzwickt und komplex und genau das liebe ich bei Krimis.

Die Konstellation der Ermittler macht das alles erst richtig interessant, denn hier ermittelt hauptsächlich eine Tatortfotografin mitsamt ihrem Hund. Und genau das darf sie eigentlich nicht, denn es ist nicht ihr Zuständigkeitsbereich und vor allem nicht ihr Fall. Somit hat sie auch absolut keinen Zugriff auf die Datenbanken und kann sich allerhöchstens ein paar Informationen von Bekannten und Kollegen einholen, was natürlich alles andere als legal ist. Mir war Jana samt ihrem Hund Usti sehr sympathisch und ich bin froh darüber, dass ich nach "Bittertrauben(2. Fall)" nun endlich den Auftakt der Reihe lesen konnte. Es ist auf alle Fälle schön zu sehen, dass Jana ihr Trauma so realistisch und nachvollziehbar dargestellt wird. 

Dieser Krimi ist voller Lokalkolorit und somit erfährt man eine Menge über das Ahrtal, vor allem über Ahrweiler und Marienthal. Vor allem die detailreichen Beschreibungen, die mit vielen liebevollen Kleinigkeiten angereichert wurden helfen einem dabei sich zurecht zu finden. Das macht die Szenen oft sehr atmosphärisch und ich konnte mir das alles sehr gut vorstellen. Und vor allem als halbwegs ortskundige Person habe ich mich über all das gefreut. 

Die Bewohner von Ahrweiler allen voran die dortigen Handwerker werden passend beschrieben. Dort kennt nun einmal jeder nahezu jeden und hat somit eine Meinung, doch mit außenstehenden allem voran der Polizei darüber reden will natürlich niemand. Vor allem diese Unstimmigkeiten unter Nachbarn oder Freunden geht sie nichts an, schließlich geht es hier ja um einen Mordfall. Und da will man erst recht in den Fokus der Ermittlungen geraten. Die Beschreibungen lassen das alles sehr dörflich erscheinen, was auch meinem Eindruck von Ahrweiler entspricht.

Am Besten an dem ganzen hat mir übrigens der detailreiche Schreibstil gefallen. Ich hatte immer ein genaues Bild vor Augen und konnte eine Menge über das Ahrweiler an sich lernen. So etwas finde ich vor allem bei Lokalkrimis total wichtig, dass man einen guten Eindruck von dem Ort an sich bekommt. Die Handlung kommt zudem nur mit wenigen Dialogen aus, was wirklich eine angenehme Abwechslung war.   


Fazit

Alles in allem hat mir der Ahrkrimi total gut gefallen und hoffentlich kann ich demnächst den 3. Fall der Reihe lesen, der auch schon bei mir herum steht. Es ist immer wieder schön Reihen zu finden, bei denen die einzelnen Teile eine angenehme Länge haben. Und bei der einmal eine etwas andere Ermittlertruppe die Hauptrolle einnimmt.

Freitag, 17. Juli 2020

#310 Bücherregal - Strandmord


TitelStrandmord(Romy Beccare: 7. Fall)
AutorKatharina Peters
VerlagAufbau Digital
GenreKrimi/Ostseekrimi
Seiten336 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5

 Inhalt

Ein aktueller Fall erinnert die Kommissarin Romy Beccare an einen Fall, der schon über 15 Jahre zurück liegt. Denn auch dieses Mal hat der Täter die nackte Frauenleiche am Strand abgelegt und die Lippen mit zwei Ringen verschlossen. Der Verdacht verhärtet sich als sie herausfindet, dass der Täter von damals mittlerweile in Neustrelitz wohnt und vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen wurde. Doch eine Spur spricht klar dagegen, denn das Opfer war allem Anschein nach eine Erpresserin. Und damit hat sie wohl einige Leute gegen sich aufgebracht.


Review

Der Krimi ist auf alle Fälle nichts für zarte Gemüter, auch wenn die Autorin die grausam zugerichteten Leichen nicht detailliert beschreibt. Man kann diesen Teil der Reihe auch komplett ohne Vorwissen lesen. Ganz am Ende des Bandes wird man mit allen nötigen Informationen über jedes einzelne Mitglied versorgt. Positiv hervorheben möchte ich hier auf alle Fälle, dass sich diese Nebenhandlungen nicht unnötig n den Vordergrund stellen und man gerade genug erfährt, damit die Personen greifbar und authentisch wirken.

Allein wegen der vielen Wendungen und möglichen Täter bleibt die Handlung durchgehend spannend. Die Ermittlerin Romy Beccare wirkte auf mich engagiert und sympathisch. Der Fokus liegt durchgehend auf der Ermittlung und somit gibt es auch relativ viele Verhöre und anderes. Das Team versucht zudem zusammen den Fall zu lösen, was mal eine schöne Abwechslung zu anderen Krimis ist.
Und die Autorin hat sich mal wieder ein kritisches Thema für ihre Handlung ausgesucht, denn es geht unter anderem um Medikamententests in der DDR. Das Geschilderte klingt durchaus realistisch.
Das Lokalkolorit ist sehr dezent gehalten und es hätte in meinen Augen ruhig etwas mehr sein können. Schließlich spielt die Handlung ja auf Rügen und ohne die Ortsnamen hätte das alles auch ganz wo anders stattfinden können.

Was mir vor allem ab der Hälfte des Krimis aufgefallen war, sind die teils nicht enden wollenden Dialoge. Manchmal gibt es nur einen kleinen Nebensatz bei einem Dialog, der über eine Seite geht und das ist mir definitiv zu wenig. Schließlich will man ja auch wissen wie diejenigen auf das Gesagte reagieren. Und ich finde es einfach anstrengend so einem Dialog zu folgen. Dadurch und wegen anderer Dinge entstehen immer wieder Längen, die die Spannung dämpfen und die Handlung ausbremsen. Selbst für einen Kriminalroman waren es einfach zu viele Längen.

Mir war das Ende einfach zu dick aufgetragen und ich hätte mir wirklich gewünscht, dass es wie der bisherige Verlauf der Handlung endet. So wirkt das alles einfach nur schrecklich insziniert und somit unglaubwürdig.


Fazit

Mir hat dieser Teil der Reihe jetzt nicht so zugesagt allein wegen der Dialoge. Der Krimi an sich ist eher kurzweilig und ich hatte ihn hauptsächlich wegen dem einfachen Schreibstil innerhalb kurzer Zeit durch gelesen.

Sonntag, 10. Mai 2020

#295 Bücherregal - Bernsteinmord(Kurzrezension)


TitelBernsteinmord(Romy Beccare #4)
AutorKatharina Peters
VerlagAufbau Taschenbuch
GenreKrimi/Lokalkrimi/Ostseekrimi
Seiten337 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Die gefesselte Leiche der Stralsunderin Mona Gluek wurde durch Touristen in einem Sumpf nahe des Schmachter Sees auf Rügen gefunden. Am vorigen Abend ging die Vermisstenanzeige für sie bei der Polizei ein, da sie ihren vierjährigen Sohn Benjamin nicht bei ihrer Babysitterin abholte und nicht zu erreichen war. Im Laufe der Ermittlungen stellt sich heraus, dass die Lebensgefährtin von Mona schon seit einem Monat verschwunden ist. Aufgrund dessen muss Romy Beccare ihren gemeinsamen Urlaub mit Jan Riechter abbrechen und zusammen versuchen sie den Mörder von Mona zu finden.

Review

Vor allem der angenehm flüssige Schreibstil gefällt mir an den Krimis von der Autorin.
Immer wieder gibt es überraschende Wendungen und es bleibt lange Zeit offen wer denn nun der Täter ist. Es gibt viele falsche Spuren und man muss aufmerksam lesen um nicht den Überblick über all die Beteiligten Personen zu verlieren. Schließlich kommt jeder als Täter in Frage und das macht das unheimlich spannend. Im Fokus des Krimis stehen die Ermittlungen, während man aber zeitgleich auch immer wieder Kleinigkeiten über die Hauptprotagonisten der Reihe erfährt. So geraten Romy und Jan nicht nur einmal aneinander, allein weil sie einfach auch verschiedene Methoden haben um so einen Fall zu bearbeiten/lösen. Auch über die restlichen Hauptprotagonisten erfährt man wieder einiges. Mir hat die Mischung von beidem Gefallen, allein da die Ermittlungen an sich ziemlich realistisch dargestellt werden. Es wird halt gefühlt jeder Stein umgedreht und jede Spur verfolgt und da ist es auch logisch, dass diese mal ins Leere führen und seitenlang bis auf Verhöre oder ähnliches einfach gar nichts passiert.

Es wird ein nach wie vor aktuelles Thema aufgegriffen und zwar Hasskriminalität gegen Homosexuelle. Was ich ganz gut finde ist, dass die Autorin die Taten an sich nicht in all ihrer Grausamkeit beschreibt und es damit der Fantasie des Lesers überlässt. Lediglich über die Misshandlung und Vergewaltigung wird etwas ausführlicher geschrieben.

Auch das Lokalkolorit ist ganz schön und passt zu dem Bild das man von Rügen hat.
Was mich ein wenig irritiert hatte war der Wechsel der ständige Wechsel der Orte/Erzählperspektive. Das hätte man finde ich besser kennzeichnen sollen.


Fazit

Bisher habe ich erst einen weiteren Krimi aus der Reihe rund um die Ermittlerin Romy Beccare gelesen und mir gefällt sie eindeutig besser die um Emma Klar. Man kann den doch recht kurzweiligen Krimi ganz gut ohne Vorwissen lesen. Mich hat er relativ gut unterhalten, weshalb er auch 4 von 5 Sternen bekommt.

1. Fall: Hafenmord

Sonntag, 1. Dezember 2019

#260 Bücherregal - Die Frau auf Nordstrand






Titel(Deutsch)Die Frau auf Nordstrand
AutorAnna Johannsen
VerlagEdition M
GenreKrimi/Lokalkrimi/Thriller
Seiten331 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Auf der Halbinsel Nordstrand wurde die Leiche einer aus Thailand stammenden Frau gefunden, die mit einem friesischen Bauern verheiratet war. Dieser hatte vor ungefähr drei Monaten eine Vermisstenanzeige wegen seiner Frau aufgeben, aber trotzdem ist er der Haupttatverdächtige. Die LKA-Kommissarin Lena Lorenzen wird zu dem Fall hinzu gezogen. Sie ist sich sicher, dass der Mann nicht der Täter sein kann, jedoch fehlen ihr für ihre Behauptung jegliche Beweise. Kann sie es schaffen seine Unschuld zu beweisen?

Review

Im Vordergrund steht dieses Mal die klassische Ermittlerarbeit, also man erfährt sehr viel aus Lenas Alltag als LKA-Beamtin. Das war schon bei den vorigen Bänden so und das liebe ich auch so an dieser Reihe. So erhält man nämlich auch zusammen mit den Ermittlern alle relevanten Informationen und kann prima mit raten. Der Fall ist auch ziemlich kompliziert, das heißt es kommen mehrere als Täter infrage und dementsprechend langwierig gestaltet sich die Ermittlungsarbeit. Was ich daran besonders schön finde ist, dass hier alles ziemlich authentisch dargestellt wird.

Es tauchen auch wie Erck und Beke sowie andere Charaktere auf. Auch ihre Geschichte wird weitererzählt und ich finde es einfach schön, dass sie nicht vergessen wurden. Ich bin auf jeden Fall gespannt darauf wie der ihren Geschichte weiter geht, denn sie haben ja schon relativ großen Einfluss auf Lena und um die geht es ja letztendlich hauptsächlich. Auch bei den anderen Hauptprotagonisten hat mir die Charakterentwicklung gefallen und mal schauen, was diese für Auswirkungen hat.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm flüssig lesen und sie schafft es auch immer wieder die Spannung noch einen Ticken zu steigern. Oft hat man das Gefühl als wäre die Lösung des Falles zum Greifen nahe und dann merkt man recht schnell, dass man auf dem Holzweg war. Nachdem ich mich in der Handlung eingefunden hatte konnte ich den Krimi nicht mehr auf Seite legen und habe ihn regelrecht bis in die frühen Morgenstunden verschlungen.

Was ich bemerkenswert finde ist die Themenauswahl, denn die haben es teilweise ganz schön in sich. Zum Beispiel wird das Thema Thailänderinnen thematisiert und wie es für sie ist, wenn sie nach der Heirat eines Deutschen dann nach Deutschland kommen. Hier hat die Autorin wirklich gut recherchiert und ich finde es einfach wichtig, dass auch über solche Themen geredet bzw. geschrieben wird. Zudem Thema existieren ja leider viele Vorurteile und ich finde es gut, dass das Buch diese nicht bedient.

Das Lokalkolorit ist finde ich mal wieder ganz gut. Man bekommt einen relativ guten Einblick in das Leben auf der Halbinsel Nordstrand. Auch das Cover ist gut gefällt und passt zu den anderen in der Reihe. Es ist recht farbenfroh und es zeigt wohl einen Teil der Halbinsel.



Fazit

Hierbei handelt es sich um einen unblutigen Krimi mit nüchternen und kurzen Tatortbeschreibungen, das heißt wer hier entstellte Leichen sucht wird hier definitiv nicht fündig. Es ist von Vorteil die vorigen Bände gelesen zu haben, aber man findet sich auch locker ohne Vorwissen in der Handlung zurecht. Denn alles nötige was wirklich relevant ist erwähnt die Autorin. Der Fall an sich wird in diesem Band gelöst, während die Hintergrundhandlung natürlich weiter läuft. Gegen Ende wird einiges angedeutet, was eine interessante Wendung mit sich bringen könnte. Der Krimi hat zudem mit seinen 330 Seiten eine angenehme Länge.


Rezension zu "Der Tote im Strandkorb"(Die Inselkommissarin Band 1)
Rezension zu "Der Mann auf der Hallig"(Die Inselkommissarin Band 4)
Rezension zu "Juister Mohn"(Die Inselkommissarin(Lorenzen) und Büttner)

Sonntag, 18. August 2019

#230 Bücherregal - Hafenmord(Kurzrezension)


TitelHafenmord
AutorKatharina Peters
VerlagAufbau Taschenbuch
GenreKrimi/Lokalkrimi/Ostseekrimi
Seiten316 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Die Leiche des seit Tagen vermissten Kai Richardt wird im Keller einer ehemaligen Fischfabrik in Sassnitz gefunden. Das ist der erste Fall von Romy Beccare in ihrer neuen Dienststelle auf Rügen und eigentlich hatte sie mit einem ruhigeren Start gerechnet. Während das Gelände routinemäßig durchsucht wird, stößt das Team auf das Skelett einer Frauenleiche in einem der vielen Kühlgeräte. Und schnell stellt sich heraus, dass diese Frau auf brisante Informationen bezüglich Kai Richardt stieß und diesen auch zur Rede stellte. Doch wie hängen diese Fälle zusammen? Warum wurde Kai so viele Jahre nach der Frau ermordet und was deckte diese auf?

Review

Durch die vielen ausführlichen Beschreibungen kann man sich alles gut vorstellen. Immer wieder merkt man wie die Ermittlerin an ihre Grenzen stößt, denn die Bewohner der Insel sind alles andere als gesprächig. Auch auf die ehemaligen DDR und die Wiedervereinigung wird hier Bezug genommen und wie sich dadurch das Leben der Menschen auf Rügen verändert hatte.

Die Ermittlerin Beccare hat eine wirklich interessante Lebensgeschichte und im ersten Teil der Reihe erfährt man gerade so viel, dass man sich ein ungefähres und gutes Bild von ihr machen kann. Zudem ist sie eine sympathische Ermittlerin.

Im Fokus steht jeder Zeit die Ermittlung, was auch zu einem so kurzweiligen Krimi sehr gut passt, denn alles andere hätte nur gestört. Leider gibt es deswegen auch stellenweise ziemlich viele Verhöre am Stück, was aber ja auch zur Aufklärungsarbeit gehört.
Die Handlung nimmt erst ab der Hälfte an Fahrt auf und ab dann passieren die Dinge quasi Schlag auf Schlag.
Das Ende war jetzt nicht wirklich überraschend, aber da es sich aus dem Handlungsverlauf ergibt passt es definitiv zum Buch. Ich finde es immer schlimm, wenn dann irgendein absolut unlogisches Ende gewählt wird nur um einen wirklich überraschenden Höhepunkt zu kreieren.

Leider sind die meisten Charaktere viel zu stereotypisch und so handeln sie dann meist auch. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht und unvorhersehbare Handlungsweisen gewünscht. So nimmt es dem Ganzen doch ganz schön die Spannung.
Auch sonst gibt es ziemlich wenig Hintergrund- bzw. Nebenhandlung und mir fehlt irgendwie das gewisse Etwas bei dem Großteil der Hauptprotagonisten. Sie sind dann doch sehr blass und erscheinen austauschbar.


Fazit

Hierbei handelt es sich um den 1. Band einer Buchreihe rund um die Ermittlerin Romy Beccare. An sich ist es ein typischer Ostseekrimi, denn die Handlung bleibt durchgehend ruhig und auch die Ostsee an sich spielt eine Rolle. Er trumpft auf jeden Fall mit einer durchweg spannend beschriebenen Handlung auf und kommt dabei ohne bildhaft beschriebene Morde aus.
Ich bin auf jeden Fall gespannt darauf, ob sich der Fokus in den nachfolgenden Bänden nicht doch auf die Hauptprotagonisten verschiebt. Es ist auf jeden Fall mal tatsächlich etwas anderes einen Krimi mit so wenig Nebenhandlung zu lesen und da sticht er wirklich positiv heraus.
Ansonsten ist es auf jeden Fall ein eher leichter Krimi und er eignet sich auch prima für zwischendurch oder für den Urlaub.

Sonntag, 30. Juni 2019

#216 Bücherregal - Der Mann auf der Hallig







Titel(Deutsch)Der Mann auf der Hallig
AutorAnna Johannsen
VerlagEdition M
GenreKrimi/Lokalkrimi/Thriller
Seiten303 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Die Leiche von Klaas Rieckert wird mit Fesselspuren auf einer Sandbank entdeckt. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass es sich sehr wahrscheinlich um einen seit 10 Jahren gesuchten Dreifachmörder handelt. Lena Lorenzen übernimmt die ersten Ermittlungen und versucht den Fall ohne ein großes Ermittlerteam zu lösen, denn die Bewohner der Hallig Hooge sind gegenüber Fremden alles andere als mitteilungsbedürftig. Immer wieder stellt sie sich die Frage wie der Mord an Rieckert mit den anderen drei Morden zusammen hängen könnte.

Review

Typisch für einen Lokalkrimi spielt die Nordsee eine große Rolle und es wird auch des öfteren aufgegriffen wie misstrauisch die Menschen auf der Hallig Hooge sind. Sie trauen anderen nicht und da spielt es auch keine Rolle, ob Lena von der Nordseeinsel Amrum kommt oder eben nicht. Man kann sich die Hallig Hooge gut vorstellen und wie die Menschen dort leben.

Auch die Ermittlerarbeit an sich spielt eine Rolle, denn mitten drin muss Lena den Fall aufgeben, weil eine andere Behöre bzw. Soko die Ermittlungen übernimmt. Das passt ihr natürlich absolut nicht und genau das merkt man beim Lesen auch. Es ist auf jeden Fall spannend zu sehen wie sie mit dieser Situation umgeht und wie sie im Gegensatz zu ihren Kollegen die Menschen auf der Hallig behandelt.

Zudem bietet die Konstellation der einzelnen Charaktere viel Konfliktpotential und dadurch kommen erstaunlich viele als potentieller Mörder infrage. Da muss man zwar beim Lesen allein wegen der vielen Namen höllisch aufpassen, aber das hat nicht weiter gestört.
Der Fokus liegt hier bei den Ermittlungen, das heißt das Privatleben nimmt zwar Einfluss auf die Haupthandlung, aber mehr auch nicht.

Ein weiterer Handlungsstrang beinhaltet ungelöste, alte Mordfälle von vor 10 Jahren. Denn das Mordopfer ist scheinbar der damals gesuchte Dreifachmörder und es stellt sich die Frage, wer und vor allem warum dieser umgebracht wurde. Hängt das etwa mit den damaligen Mordfällen zusammen oder war es reiner Zufall? Dieser Handlungsstrang ist gut in die Haupthandlung verwoben und man erfährt auch ziemlich viel über die alten Mordfälle.
Vor allem das Ende und die vielen Wendungen zwischendurch fand ich überraschend und es war auch eine gute und logische Auflösung des Falls.


Fazit

Lena Lorenzen ist eine durchaus sympathische Ermittlerin. Auch hier bekommt man kurze Einblicke in ihr Privatleben und wie sie mit dem Berufsstress umgeht. Denn die ganze Pendelei zwischen ihrer Wohnung in Kiel, ihrem Freund und dem Einsatzort sind dann doch ganz schön stressig.

Wenn ich es mit dem 1. Teil der Reihe vergleiche, dann sehe ich echt große Fortschritte und ich bin wirklich froh dran geblieben zu sein. Lena ist um einiges greifbarer als Ermittlerin und das Buch ist alles andere als oberflächlich. Es greift ein wichtiges Thema auf und zeigt auch, dass man halt nicht immer die Wahl hat. Und sich manchmal für den Weg entscheiden muss, der einem selbst am wenigsten Schaden zufügt.

Das Buch ist wieder eher kurz und man hat es auch schnell durch gelesen. So eignet es sich prima als Krimi für zwischendurch oder für den Urlaub. Auch hier gibt es keine brutal zugerichteten Leichen oder bildhafte Tatortbeschreibungen o.ä., was ich wirklich gut finde.

Rezension zu "Der Tote im Strandkorb"(Die Inselkommissarin Band 1)
Rezension zu "Juister Mohn"(Die Inselkommissarin(Lorenzen) und Büttner)

Sonntag, 16. Juni 2019

#212 Bücherregal - Dünenblut







Titel(Deutsch)Dünenblut
AutorSven Koch
VerlagKnaur TB
GenreKrimi/Lokalkrimi/Thriller
Seiten352 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Tjark Wolf verbrachte seinen Urlaub zusammen mit einer dänischen Kollegin namens Anne Madsen in seinem Ferienhaus in Dänemark. Und als er schweren Herzens wieder nach Deutschland fährt um seinen Dienst beim LKA Niedersachsen anzutreten wird er prompt verhaftet. Denn in seinem Ferienhaus wurde Blut von Anne gefunden, jedoch fehlt von ihr selbst jede Spur. Deshalb steht Tjark unter Mordverdacht, aber anstatt sich festnehmen zu lassen flieht er kurzerhand. Er beschließt sich auf die Suche nach Anne zu machen und nach demjenigen, der sie aus seinem Ferienhaus entführte. Und er hat den Verdacht, dass der Runen-Killer hinter der Sache steckt immerhin ermittelt Anne gegen ihn.

Review

Man erfährt nach und nach wieso Tjark Wolf als Hauptverdächtiger in einem Mordfall gesucht wird. Somit geht es im ersten Teil der Handlung hauptsächlich um all das was im Klappentext steht und danach geht es auch schon Schlag auf Schlag weiter.
Normalerweise hat ein Ermittler allerhand Möglichkeiten um einem Tatverdächtigen auf die Schliche zu kommen. Jedoch fallen nahezu all diese weg, wenn der Ermittler in einem fremden Land unterwegs ist und zudem auch noch der Hauptverdächtige ist.
Genau diese Jagd wird prima dargestellt und es ist spannend zu sehen wie Tjark sich daraus Vorteile zieht. Denn mit der Polizei auf den Fersen baut er darauf, dass der wahre Mörder nicht plötzlich Jagd auf ihn macht.
Durch die vielen bildhaften Beschreibungen kann man sich die Umgebung prima vorstellen. Und wie zu erwarten bei einem Küsten-Krimi(Nordsee) spielt diese eine große Rolle und auch der typische Ostfriese darf nicht fehlen. Und auch die dänische Küste wird immer wieder ausführlich beschrieben.
Immer wieder gibt es Kapitel aus der Sicht von verschiedenen Charakteren um den Leser auf eine falsche Fährte zu locken. Durch die relativ schnellen Sichtwechsel ist auch das Erzähltempo ziemlich hoch und man fliegt quasi nur so durch die Seiten. Es gibt zu dem auch noch kaum störende Nebenhandlung und die vielen Wendungen sorgen für ausreichend Spannung.

Lediglich das Ende hatte mir nicht gefallen, da es nicht so wirklich in den Storyverlauf passte. Es wirkte alles sehr konstruiert und nicht realistisch. So ein Ende passt besser zu einem reinen Actionthriller und nicht zu einem Kriminalthriller.


Fazit

Im Vordergrund steht dieses Mal Tjark Wolf und er ermittelt quasi den Fall im Alleingang. Er ist auf der Flucht dänischen Polizei und sein eigenes Ermittlerteam in Deutschland ist oder will ihm keine große Hilfe sein. Deshalb steht auch Tjark komplett im Vordergrund und nur an wenigen Stellen erfährt woran gerade sein Team arbeit oder was diese über sein Verhalten denken. Denn immerhin geht er ein großes Risiko ein und gefährdet damit auch den Fortbestand seines Teams und die Karrieren der einzelnen Mitglieder.
Was ich noch positiv hervorheben möchte ist, dass der Autor auf bildhaft beschriebene Gewaltszenen mehr oder weniger verzichtet. Die Morde an sich werden fast schon nüchtern beschrieben, aber mehr auch nicht.
Der Krimi eignet sich prima für zwischendurch und man hat ihn auch schnell durch gelesen, dadurch eignet er sich auch prima für den Urlaub.

Sonntag, 9. Juni 2019

#210 Bücherregal - Juister Mohn








Titel(Deutsch)Juister Mohn
AutorElke Bergsma; Anna Johannsen
VerlagAmazon Publishing
GenreKrimi/Lokalkrimi
Seiten287 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Die Nichte vom Staatsanwalt wurde zusammen mit ihrem Freund tot in einer öffentlichen Toilette auf der nordfriesischen Insel Juist gefunden. Auf den ersten Blick sieht es so aus als hätten die beiden eine Überdosis genommen, trotzdem verlangt der Staatsanwalt nach einer Mordermittlung. Deshalb ist auch klar, dass der Komissar Büttner seinen Urlaub absagt und sich unverzüglich nach Juist macht. Als die Hauptkommissarin Lorenzen von dem Fall hört, erinnert er sie an einen ähnlichen Fall auf Sankt Peter-Ording. Aus dem Grund kontaktiert sie Büttner und reist auch nach Juist um diesen zu unterstützen. Ein Strauß Mohnblumen am Tatort könnte auf weitere geplante Morde hindeuten, weshalb sie sich mit der Aufklärung des Falles beeilen müssen.


Review

Wenn man die beiden Ermittler Büttner und Lorenzen vergleicht merkt man einfach wie unterschiedlich sie ermitteln und vorgehen. Für Lorenzen kann ein Fall nicht schnell genug abgeschlossen werden und für Büttner hat das alles Zeit. Aber auch sonst sind sie grundverschieden, was zu einem richtig spannenden Konfliktpotential führt. Ich wollte teilweise einfach nur noch wissen, wann der Geduldsfaden reißt und jeder sein eigenes Ding durchzieht. Denn vor allem Büttner würde liebend gerne auf die Hilfe von Lorenzen verzichten und viel lieber auf Andalusien seinen Urlaub genießen anstatt mit einer viel zu arbeitseifrigen Ermittlerin zusammen arbeiten zu müssen.
Jedes Kapitel wird abwechselnd aus der Sicht von Büttner und Lorenzen erzählt. Dadurch bekommt man einen relativ guten Überblick über den Fall und wie die beiden das alles einschätzen.
Bei dem Fall spielen die Assistenten keine große Rolle, das heißt sie ermitteln im Hintergrund. Das fand ich ziemlich schade, denn ich hätte gerne mehr über ihre Partner gelesen.

Das Privatleben der Ermittler spielt keiner große Rolle, was bei einem so kurzen Krimi jetzt auch gar nicht so sehr verwundert. Hier hätte man noch einiges rausholen können und ich hätte gerne mehr über die Protagonisten erfahren. Dafür steht halt die Ermittlung im Fokus was ja auch nicht schlecht ist.

Die Handlung an sich ist wirklich gut erzählt und man kann sich alles gut vorstellen. Auch die eigenwilligen Inselbewohner wurden gut dargestellt. Es entsteht an manchen Stellen eine Situationskomik, die das alles ein wenig auflockert.

Was ich wirklich interessant fand war, dass es doch relativ viele Tatverdächtige gab und viele Spuren nach und nach im Sand verliefen.


Fazit

Für mich ist der Krimi so eine klassische Strandlektüre oder eine, die man liest um abends mal runter zu kommen und abzuschalten. Es ist halt ein wirklich seichter Krimi, der weder mit bildhaft beschriebenen Tatorten oder Morden punktet und ich finde das macht diese Lokalkrimis auch aus. Von den Ost- bzw. Nordfriesenkrimis erwarte ich einfach schon so etwas und ich wurde definitiv nicht enttäuscht.

Alles in Allem ist man mit dem Buch recht schnell durch und somit ist es eher etwas für zwischendurch. Man merkt während dem Lesen, dass zwei Autoren am Werk waren. Dieses fällt aber keinesfalls negativ auf und ich könnte mir auch eine Fortsetzung von dem Buch vorstellen. Die beiden Ermittler bringen einfach eine Menge Potential mit sich und es wäre ja dann schon spannend zu wissen wie das alles abläuft, wenn die beiden eben nicht auf einer Insel festsitzen.
Es lässt sich auch ohne große Vorkenntnisse gut lesen, denn man erfährt auch im Buch ziemlich viel über die beiden Hauptprotagonisten.

Freitag, 24. Mai 2019

#205 Bücherregal - Nachts schweigt das Meer








Titel(Deutsch)Nachts schweigt das Meer
Titel(Englisch)Hellbay
AutorKate Penrose
VerlagFischer Verlag
GenreKrimi/Lokalkrimi
Seiten466 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Hauptziel von DI Ben Kitto war es auf den Inseln wieder zu sich selbst zu finden. Nachdem er seine Partnerin verloren hatte ist er sich nicht mehr ganz so sicher, ob er wirklich weiter bei der Mordkommission in London arbeiten möchte. Und deshalb zieht es ihn auf Bryher, eine der Scilly-Inseln um seinen Onkel beim Bootsbau zu helfen. Hier ist er aufgewachsen und er kann sich noch gut an die Ruhe erinnern. Wenige Tage nach Ankunft wird die Leiche von Laura an den Strand gespült und Ben fällt es schwer sich eben nicht einzumischen. Kurzerhand übernimmt er zusammen mit einem jüngeren Polizisten die Ermittlung und stellt schnell fest, dass eigentlich jeder als Täter in Frage kommt.


Review

Immer wieder wird dem Ermittler Ben das Leben schwer gemacht, denn eine Mordermittlung auf so einer kleinen Insel ist etwas ganz anderes als eine London. Zudem wird er immer wieder mit den Eigenarten der Bewohner konfrontiert. Obwohl er dort aufgewachsen ist hat er Schwierigkeiten sich einigen Bewohnern anzunähern, obwohl eigentlich alle nur wissen wollen wer für den Tod von Laura verantwortlich ist. Jede Familie hat halt ihre Geheimnisse und manche sollten besser nicht gelüftet werden. Und man will ja auch nicht zu viel sagen, denn in gewisser Weise ist man ja doch bei einer Insel mit nur 72 dauerhaften Bewohnern voneinander abhängig.

Typisch für Lokalkrimis nimmt die Insel Bryher eine relativ große Rolle ein und man könnte sie fast schon als eigenen Charakter sehen. Sie wird wirklich gut beschrieben und man hat oft ein genaues Bild vor Augen. Vor allem die unterschiedlichen Häuser der Bewohner werden gut beschrieben und vor allem bei Rose ihrer Hütte hat man ein sehr genaues Bild vor Augen.

Durch den lockeren und bildhaften Schreibstil kann man sich alles gut vorstellen und es fällt einem leicht sich ein Bild von den einzelnen Protagonisten zu machen. Einige bleiben eher blass und im Hintergrund, während die Hauptprotagonisten alle mit liebevollen Details und Eigenheiten ausgestattet werden. Es gibt eine viel Zahl an Protagonisten und gefühlt ist alles dabei: ein exzentrischer Maler, ein reiche Familie, eine Kräutersammlerin, ein Schiffsbauer und vieles mehr.
Die Handlung wird abwechselnd von Ben und von einer dritten Person aus Rose Sicht erzählt. Vor allem der Handlungsstrang um Rose ist teilweise sehr beängstigend und man fragt sich immer wieder, wie Menschen so grausam sein können. Aber auch Ben gerät in heikle Situationen und man hofft einfach auf einen guten Ausgang.

Vor allem die Frage des Täters bleibt lange offen und die Antwort darauf hat mich tatsächlich überrascht. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet und viel zu lange hatte ich die falsche Person im Visier. Ich finde es immer spannend, wenn man bis zum Schluss bei Krimis mit raten kann.

Was am meisten auffällt bei dem Krimi ist die relativ ruhige Handlung, die aber immer wieder wieder durch bestimmte Ereignisse aufgewirbelt wird.
Auch die Nebenhandlungen halten die Spannung aufrecht und oft möchte man einfach nur wie wie es weiter geht.


Fazit

Das Buch ist wahrscheinlich eher nichts für schwache Nerven, auch wenn die Leichen nicht so bildhaft beschrieben werden wie in anderen Büchern. Jedoch könnten die Themen häusliche Gewalt den ein oder anderen verstören. Ansonsten lässt es sich leicht lesen und man merkt beim Lesen nicht wie die Zeit vergeht.

Hierbei handelt es sich um den 1. Teil, also kann man wohl auf weitere Fälle mit dem sympathischen Ben Kitto hoffen. Er ist halt doch ein sehr angenehmer und ruhiger Ermittler mit einer durchaus interessanten Hintergrundgeschichte. Und ich bin gespannt darauf, ob sein Wolfshund "Shadow" auch im 2. Teil auftauchen wird.

Freitag, 15. März 2019

#185 Bücherregal - Kalter Grund


TitelKalter Grund
AutorEva Almstädt
VerlagBastei Lübbe
GenreKrimi/Lokalkrimi
Seiten272 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Auf dem Hof von einem Bauernhof in dem idyllischen Ostholstein werden drei Leichen gefunden. Dies ist der erste große Fall von der Kommissarin Pia Korittki, der sie direkt mit den weniger schönen Seiten der Ermittlungsarbeit konfrontiert. Vor allem ihr Kollege Unruh hätte lieber einen erfahrenen Kollegen an seiner Seite. Nachdem auch noch eine 16-jährige aus dem Dorf verschwindet wird klar, dass der Fall komplizierter ist als zuerst angenommen.

Review

Der Fall an sich ist spannend und durchaus interessant. Der Spannungsbogen bleibt jedoch relativ flach und es gibt eine ruhige Handlung mit vielen Wendungen.
Außerdem gibt es viele verschiedene und ineinander verwobene Handlungsstränge mit vielen liebevollen Details. Man kann sich alles prima vorstellen.
Typisch für einen Lokalkrimi sind die ausführlichen Beschreibungen der Umgebung und Orte. Man merkt definitiv, dass es sich um Dorfmenschen handelt da niemand so wirklich mit der Polizei reden möchte.
Durch die düstere und bedrohliche Atmosphäre hat man ständig das Gefühl, dass es ein verschneiter und bewölkter Tag ist.
Die Handlung ist logisch aufgebaut und in sich schlüssig. Das Cover passt zur Handlung und Grundstimmung.
Es gibt ziemliche viele Charaktere und der Fall ist eher undurchsichtig. Das erhöht die Spannung, da viele als Täter in Frage kommen und die Familie nicht sehr beliebt war im Dorf.

Teilweise sind die Formulierungen recht holprig, was bei einem Debüt relativ normal ist. Auch die Dialoge hätten besser sein können.
Die Charaktere bleiben bis zum Schluss blass, was kein Wunder bei so einem kurzen Krimi ist. Trotzdem sind einige durchaus sympathische und liebevoll gezeichnete Charaktere dabei.
Pia ist mir etwas zu naiv und leichtsinnig für den Beruf. Sie hat es schwer sich als weiblicher Grünschnabel bei ihren Kollegen und den Dorfbewohnern  zu behaupten.
Die Bettgeschichte hätte definitiv nicht sein müssen.
Es gibt keine Stellen die den Krimi auflockern und somit ist er durchgehend ernst.


Fazit

Das Buch ist schnell durch gelesen und eher leichte Kost. Es eignet sich prima für zwischendurch und ist unterhaltsam. Man bekommt richtig Lust darauf den Nachfolgeband zu lesen. Es ist überhaupt nicht brutal oder blutig und die Mordopfer bzw. Tatorte werden sehr knapp beschrieben. Es ist definitiv ein guter Einstieg in die Bücherreihe. Auch wenn es kein Pageturner ist kann man das Buch weiter empfehlen, da es sich für den Urlaub oder einen entspannten Abend eignet.
Man sollte das Buch aufmerksam lesen, da der Mörder nicht so leicht zu erraten ist. Der Hauptaugenmerk liegt auf Pias Leben und wie sie arbeitet.
Hierbei handelt es sich um einen typischen norddeutschen Krimi, die Ermittlungen sind wichtiger als alles andere und die menschlichen Abgründe und Intrigen spielen eine große Rolle.