Sonntag, 17. Mai 2020

#297 Bücherregal - Red Queen(Kurzrezension)





TitelRed Queen(Teil 2 der #Alice-Reihe)
AutorChristina Henry
VerlagTitan Books
GenreFantasyhorror
Seiten313 Seiten
Meine Bewertung
4/5




 Inhalt

Eigentlich war es rund um die Alte Stadt immer grün, doch mittlerweile sind alle verbrannt. Hoffnung sucht man hier vergebens, doch das hält Hatcher und Alice nicht auf schließlich wollen sie seine Tochter finden. Auch wenn das bedeutet in die Hände der verrückten weißen Königin zu kommen oder die Länder des schwarzen Königs zu betreten. Schafft es Alice ihre Magie einzusetzen und Verbündete zu finden, die ihr bei der Suche behilflich sein könnten?

Review

Während der Handlung wird wieder sehr oft Bezug auf die Novel "Through the looking glass" von Lewis Carroll genommen, die ein Sequel zu "Alice in Wonderland" ist. Mir hat die Neuinterpretation der Charaktere ganz gut gefallen. Wobei man natürlich auch feststellt, dass vieles grundlegend anders ist und auch neues auftaucht.

Dieses Mal gibt es relativ wenig Handlung und die meiste Zeit überlegt Alice eigentlich nur wie es weiter gehen könnte. Oder es sich auf die Suche nach etwas begeben, aber auch dann passiert wenig. Die alptraumhaften Abenteuer aus dem vorigen Band fehlen einfach komplett und die Stimmung war nicht ganz so düster und bedrohlich, obwohl es ihm verzauberten Wald viele Gefahren gibt.
Auch hier wirkte wie beim vorigen Teil der Reihe das Ende sehr abrupt und gehetzt.  Es ist auf jeden Fall ein sehr überraschendes Ende, dass im Gegensatz zum Rest einfach nur düster ist. An sich ist es auf jeden Fall ein guter Abschluss dieser Diologie.

Um ehrlich zu sein las sich das alles nicht wie die Fortsetzung vom ersten Teil und ich hatte oft Schwierigkeiten das alles miteinander in Verbindung zu bringen. Alice und Hatcher ergeben ein fantastisches Team und dabei hätte man es einfach belassen soll. Was bringt es daraus mehr zu machen? Muss es zwangsläufig in jedem Buch auf so etwas hinauslaufen? In meinen Augen passt das alles einfach nicht in die Handlung hinein und wirkt auch viel zu konstruiert.


Fazit

Hier der Teil hat mir jetzt nicht so zu gesagt, aber trotzdem vergebe ich 4 von 5 Sternen. Auch wenn es eher eine 3,7 oder 3,8 ist, wenn man es genau nimmt. Alice ist nach wie vor auf der Suche nach sich selbst und muss noch lernen ihre Magie nutzen. Mir war das alles nicht düster genug und nach dem ersten Teil hatte ich genau das erwartet. Trotzdem hat es mich ganz gut unterhalten und da Hatcher sowieso die meiste Zeit nicht anwesend ist konnte ich auch den romantischen Teil ganz gut ausblenden.


Rezension zum 1. Teil "Alice"

Freitag, 15. Mai 2020

#296 Bücherregal - Noah





TitelNoah
AutorSebastian Fitzek
VerlagBastei Lübbe Audio
GenreVerschwörungsthriller
Seiten561 Seiten bzw. 432 Minuten
Meine Bewertung
4,5/5




 Inhalt

Zu gerne würde Noah wissen wer er wirklich ist. Er verbringt sehr viel Zeit mit einem Obdachlosen und teilt dessen Schlafstätte. Dieser hatte ihn aufgelesen und gesund gepflegt und ihm dem Namen aufgrund eines Tattoos auf seinem Handballen gegeben. Doch Noah sind diese Informationen nicht genug und deshalb versucht er herauszufinden wer er wirklich ist. Und während dieser Suche erfährt er, dass er Teil einer riesigen Verschwörung ist, die sich als Ziel gesetzt hat die Menschheit auf ein in ihren Augen für die Erde tolerierbare Größe zu reduzieren. Doch was hat es damit auf sich?

Review

Erst einmal möchte ich vorweg anmerken, dass es hier einige sehr verstörende und brutale Szenen gibt.
Der Hauptteil in diesem Buch nimmt eine Verschwörungstheorie ein, die ja auch im Zuge der Covid-19 Pandemie wieder in ähnlicher Form aktuell wurde. Die Idee an sich ist keine neue und es gibt unzählige Bücher über Pandemien, jedoch hat mich bisher "Noah" am meisten zum Nachdenken angeregt.

Oft habe ich beim Hören eine Pause eingelegt, da die genannten Informationen einfach nur erdrückend sind. Vieles wusste ich schon im Vorfeld, schließlich werden solche Themen wie Ausbeutung auf denen der Wohlstand in der westlichen Welt beruht in vielen Romanen und Sachbüchern thematisiert und es gibt sehr viele gute Dokumentationen darüber. Aber es in so einem Umfang in einem Unterhaltungsroman anzutreffen und schonungslos mit der Lebenswirklichkeit der Betroffenen konfrontiert zu werden ist noch einmal etwas anderes. Und wenn Fitzek was schafft, dann ist es einem zu verdeutlichen wie schlimm das alles ist. Mir kam das jetzt auch alles nicht wie ein erhobener Zeigefinger vor, immerhin wurde ja nur berichtet und nicht ständig hervor gehoben wer daran Schuld hat. Es ist halt alles etwas komprimierter und persönlicher als in vielen nüchtern erzählten Berichten in Sachbüchern bei denen man meist nur mit abstrakten Zahlen konfrontiert wird. Und die genannten Zahlen in dem Buch entsprechend der Realität, was das alles noch erschreckender macht.

All diese schweren Themen werden aus der Perspektive von verschiedenen Charakteren erzählt, die all ihre eigene Sicht auf die Dinge haben und somit ihren eigenen Stempel beim Erzählen draufdrücken. Genau das finde ich gut gelungen und es ist interessant zu erfahren die Charaktere das alles erleben und was sie darüber denken.

Wie gewohnt gibt es auch wieder viele Cliffhanger und so fiel es mir oft schwer den richtigen Moment zu finden um mal eine Pause beim Hören einzulegen. Es ist auf jeden Fall immer spannend zu erfahren wie sich die einzelnen Handlungsstränge beeinflussen und wie sie nach und nach zu einem zusammen verwoben werden.

Mein einziger Kritikpunkt ist das viel zu konstruiert wirkende Ende. An sich ist es wirklich meckern auf hohen Niveau, schließlich hat mich der Thriller ansonsten gut unterhalten und überzeugen können. Aber trotzdem ziehe ich dafür einen halben Stern ab, da es mir einfach zu überspitzt und in die Länge gezogen war.


Fazit

Das alles ist sehr gesellschaftskritisch und es ist gut, dass diese Themen immer wieder in den Fokus rücken. Denn seien wir mal ehrlich: Zu oft verdrängt man diese und versucht sich mit dem Gedanken zu trösten, dass das System kein Umdenken und erst recht keine Umstrukturierung zulässt. Und deshalb finde ich es auch immer wieder schön auf Bücher zu stoßen, die einen zum Nachdenken anregen und einen noch einmal daran erinnern, dass auch kleine Veränderungen eine große Wirkung haben können.

Da es sich um mein erstes Hörbuch handelt möchte ich zu dem Aspekt nicht groß etwas schreiben, da mir die Vergleichsmöglichkeiten fehlen. An sich ist es wirklich schön ausgearbeitet und mir hat es gefallen wie Simon Jäger beim Sprechen bestimmte Stellen betont oder seine Stimme verstellt hatte. Lediglich als er seine Stimme versucht hatte ganz dunkel zu verstellen empfand ich es als unangenehm, was aber vielleicht auch an meinen billigen Kopfhörern lag.

Mittwoch, 13. Mai 2020

#003 Comic und Verfilmung - V for Vendetta






Was würde passieren, wenn in Zukunft faschistischen in England an der Macht wären? V for Vendetta hat es sich zur Aufgabe gemacht gegen den autoritären Polizeistaat zu rebellieren und alles in seiner Macht stehen zu tun, damit die Menschen in Machtpositionen für ihre Taten bestraft werden. Denn er ist es Leid in einem Staat zu leben, in dem die Menschen nicht frei sein dürfen und in dem ihr Handeln und ihre Gedanken von Politikern vorgegeben werden.




TitelV for Vendetta
AutorAlan Moore
ZeichnerDavid Lloyd
VerlagVertigo
GenreDystopie
Seitenanzahl296
Meine Bewertung
4/5


Direkt vorweg möchte ich anmerken, dass ich den Comic mehrmals begonnen hatte zu lesen und dann immer nach 30-40 Seiten aufgegeben hatte wegen dem Zeichenstil und der Schriftart. Beides ist nicht meins und so wirklich eine abschließende Meinung habe ich mir auch nicht abbilden können, aber ich finde es faszinierend wie konsequent der Zeichenstil durchgezogen wurde und was für einen hohen Wiedererkennungswert dieser hat. Und es gibt viele Seiten, die wirklich einfach nur genial umgesetzt wurden und mehr an Illustrationen im Pop-Art-Stil erinnern anstatt an einen Comic.

Mit V for Vendetta ist Alan Moore ein wirklich eindrückliches, beängstigendes Werk gelungen, was mich noch eine ganze Zeit lang nach dem Lesen beschäftigt hat. Die Dialoge enthalten einige wirklich gut zitierbare Stellen. Immer wieder habe ich beim Lesen meine eigenen Prinzipien/Wertevorstellungen hinterfragt oder warum ich bestimmte politische Ansichten habe und bestimmte Ansichten wiederum verurteile. Mittlerweile gibt es ja recht viele Dystopien über faschistische, totalitäre Staaten und ich finde hier wurde das alles ganz gut umgesetzt. Ein wenig hat es mich während dem Lesen an 1984 erinnert, da auch hier Videokameras u.a. für die totale Überwachung zum Einsatz kommen. Und in beiden Dystopien geht es darum die Menschen gleichzuschalten und ihnen jegliche Form von Freiheit zu nehmen.

Man erfährt in Form von Rückblenden wieso Faschisten an die Macht kamen und allgemein wie sich der Staat aufbaut. 

V ist alles andere als der perfekte Hauptprotagonist der Story und man merkt schnell, dass er voller Fehler steckt und nicht immer ganz so handelt wie er sollte. Ob seine Vendetta wirklich moralisch vertretbar ist hat der Leser selbst zu entscheiden und hierfür bekommt man auch mehr als genug Entscheidungshilfen geliefert. Man merkt durchgehend was für Ideologien er folgt und ihm jedes Mittel recht ist um diese auch durch zusetzen. Oft benutzt er Zitate um seinen Standpunkt zu verdeutlichen, aber so wirklich schlau wird man aus ihm nicht. Als Antagonist dient ein ebenso zweifelhafter Charakter, der wirklich viele negative, verwerfliche Charaktereigenschaften/Einstellungen in sich vereint. Was das betrifft schießen beide eindeutig den Vogel ab.

Ein anderer Pluspunkt sind die unglaublich vielen Details, die man während dem Lesen entdecken kann und genau das finde ich macht auch den Reiz aus. Manche Seiten sind ja sehr textlastig und da ist es ganz schön auch mal passend zum Medium leicht übersehbare Details in den Panels zu finden.
Man merkt auf alle Fälle beim Lesen, dass sich der Comic ausschließlich an Erwachsene richtet. Er ist recht anspruchsvoll und man kann ihn nicht einfach mal nebenher lesen. Ganz ungewöhnlich für das Medium gibt es relativ viel Text zu lesen. Auch wenn mir der Zeichenstil nicht gefallen hat gebe ich dem ganzen 4 von 5 Sternen.






TitelV for Vendetta
RegisseurJames McTeigue
SchauspielerNatalie Portman, Hugo Weaving, Stephen Rea, John Hurt
Dauer132 Minuten
Meine Bewertung
4,5/5

Die Grundatmosphäre ist passend zur Vorlage und den Themen durch gehend beängstigend und bedrückend. Ich war richtig gespannt auf das was als nächstes passieren könnte. Vor allem die wenigen Actionszenen haben es in sich und ich finde es gut, dass der Hauptfokus auf der Handlung/Message an sich lag. Die Dialoge haben wie in der Vorlage viele lustige Stellen und regen zum Nachdenken an. Auch die Actionszenen gleichen denen der Vorlage, was mich aber nicht groß gestört hatte. Es werden viele nach wie vor aktuelle Themen angesprochen und es ist erschreckend wie zeitlos der Film dadurch wirkt.

Ein anderer großer Pluspunkt sind die vielen tollen Schauspieler, die ihre Rollen wunderbar darstellen. Hier lohnt sich definitiv mal ein Blick bzw. reinhören in die Originalversion auf Englisch.

Wie zu erwarten wurde die Handlung dem Medium Film ein wenig angepasst, unter anderem wurden einige Nebenhandlungen komplett gestrichen. Das hat dem Ganzen aber absolut nicht geschadet und ich finde es gut, dass es dadurch alles ein wenig kompakter und übersichtlicher wurde. Denn die Handlung an sich ist schon ziemlich komplex für einen Film und alles andere wäre der Comic Vorlage auch nicht gerecht wurden.

Ungefähr in der Mitte des Filmes gab es eine Szene, die mir einen Ticken zu lang war. Das ist jetzt meckern auf hohen Niveau, aber da fiel es mir wirklich schwer nicht einfach vorzuspulen.
Diesen Film kann man auch prima ohne jegliches Vorwissen gucken. 




Der Comic und der Film sind sich im großen und ganzen relativ ähnlich und ich finde beides gelungen. Mir hat jedoch der Film einen Ticken besser gefallen, allein weil ich beim Comic mehrere Anläufe brauchte und der Zeichenstil mehr als gewöhnungsbedürftig für mich war.

Sonntag, 10. Mai 2020

#295 Bücherregal - Bernsteinmord(Kurzrezension)


TitelBernsteinmord(Romy Beccare #4)
AutorKatharina Peters
VerlagAufbau Taschenbuch
GenreKrimi/Lokalkrimi/Ostseekrimi
Seiten337 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Die gefesselte Leiche der Stralsunderin Mona Gluek wurde durch Touristen in einem Sumpf nahe des Schmachter Sees auf Rügen gefunden. Am vorigen Abend ging die Vermisstenanzeige für sie bei der Polizei ein, da sie ihren vierjährigen Sohn Benjamin nicht bei ihrer Babysitterin abholte und nicht zu erreichen war. Im Laufe der Ermittlungen stellt sich heraus, dass die Lebensgefährtin von Mona schon seit einem Monat verschwunden ist. Aufgrund dessen muss Romy Beccare ihren gemeinsamen Urlaub mit Jan Riechter abbrechen und zusammen versuchen sie den Mörder von Mona zu finden.

Review

Vor allem der angenehm flüssige Schreibstil gefällt mir an den Krimis von der Autorin.
Immer wieder gibt es überraschende Wendungen und es bleibt lange Zeit offen wer denn nun der Täter ist. Es gibt viele falsche Spuren und man muss aufmerksam lesen um nicht den Überblick über all die Beteiligten Personen zu verlieren. Schließlich kommt jeder als Täter in Frage und das macht das unheimlich spannend. Im Fokus des Krimis stehen die Ermittlungen, während man aber zeitgleich auch immer wieder Kleinigkeiten über die Hauptprotagonisten der Reihe erfährt. So geraten Romy und Jan nicht nur einmal aneinander, allein weil sie einfach auch verschiedene Methoden haben um so einen Fall zu bearbeiten/lösen. Auch über die restlichen Hauptprotagonisten erfährt man wieder einiges. Mir hat die Mischung von beidem Gefallen, allein da die Ermittlungen an sich ziemlich realistisch dargestellt werden. Es wird halt gefühlt jeder Stein umgedreht und jede Spur verfolgt und da ist es auch logisch, dass diese mal ins Leere führen und seitenlang bis auf Verhöre oder ähnliches einfach gar nichts passiert.

Es wird ein nach wie vor aktuelles Thema aufgegriffen und zwar Hasskriminalität gegen Homosexuelle. Was ich ganz gut finde ist, dass die Autorin die Taten an sich nicht in all ihrer Grausamkeit beschreibt und es damit der Fantasie des Lesers überlässt. Lediglich über die Misshandlung und Vergewaltigung wird etwas ausführlicher geschrieben.

Auch das Lokalkolorit ist ganz schön und passt zu dem Bild das man von Rügen hat.
Was mich ein wenig irritiert hatte war der Wechsel der ständige Wechsel der Orte/Erzählperspektive. Das hätte man finde ich besser kennzeichnen sollen.


Fazit

Bisher habe ich erst einen weiteren Krimi aus der Reihe rund um die Ermittlerin Romy Beccare gelesen und mir gefällt sie eindeutig besser die um Emma Klar. Man kann den doch recht kurzweiligen Krimi ganz gut ohne Vorwissen lesen. Mich hat er relativ gut unterhalten, weshalb er auch 4 von 5 Sternen bekommt.

1. Fall: Hafenmord