Titel(Englisch) | Dunkelblau. |
Autor | Dominik Schottner |
Verlag | Piper Paperback |
Genre | Biographische Romane |
Seiten | 256 Seiten |
Meine Bewertung | 5/5 |
Inhalt
Wie hätte man seinen Vater retten können? Dieser Frage versucht Dominik Schottner auf den Grund zu gehen. Zeitgleich versucht er aber auch mit dem Buch die Alkoholsucht, die seinem Vater das Leben kostete zu verarbeiteten.
Review
Der Autor hat einen angenehmen Schreibstil und man hat die ganze Zeit das Gefühl als würde er einem gegenüber sitzen und einem die Geschichte erzählen. Er erzählt alles sehr gefühlvoll, jedoch ist es nicht schnulzig und dadurch wird das alles sehr gut nachvollziehbar.
Durch das Buch versucht der Autor das Leben seines Vaters nach dessen Tod zu rekonstruieren um herauszufinden wie er zum Alkoholiker wurde.
Immer wieder vergleicht er sich mit seinem Vater, da er Angst davor hat wie er zu werden.
Zudem werden immer wieder Fragen gestellt, welche jedoch nie beantwortet werden. Dieses hat mir wirklich gut gefallen, da es auf viele dieser Fragen einfach keine Antworten gibt.
Was mir wirklich gut gefällt ist die Beschreibung von den Höhen und Tiefen die ein Alkoholiker und zwangsläufig dessen direktes Umfeld durchmacht. Immer wieder wird auch die gescheiterten Versuche von seinem Vater aus der Alkoholsucht raus zukommen erwähnt.
Nachvollziehbar war auch die Beschreibung des schleichenden Prozesses des Alkoholismus bei seinem Vater und wie gut dieser es schaffte Jahre lang dieses vor seinen Arbeitskollegen zu verstecken.
Im Laufe des Buches geht der Autor immer wieder darauf ein wie normal es in unserer Gesellschaft ist zu trinken und es herrscht auch eine sehr große Akzeptanz. Diesbezüglich warnt er immer wieder vor dem Alkohol, da dieser sehr leicht verfügbar und vor allem sehr billig ist. Auch wird immer wieder auf die Rolle der Familie und dem Umfeld eingegangen, was meiner Meinung nach ein sehr wichtiger Faktor ist wenn man ein Buch über Alkoholismus schreibt.
Am Ende des Buches sind auch jede Menge Links und Adressen zu dem Thema Alkoholismus zu finden und es wird auch immer wieder Bezug zu anderen Büchern mit dem gleichen Thema genommen. Auch werden immer wieder Statistiken erwähnt um die Grausamkeit von der Erkrankung hervorzuheben.
Fazit
Es ist definitiv keine Lektüre für zwischendurch, vor allem wenn man schon selbst mit dem Thema konfrontiert wurde. Mich hat das Buch an vielen Stellen zutiefst berührt, weshalb ich immer wieder Pausen einlegen musste um mich wieder von den Erinnerungen distanzieren zu können. Leider ist das alles immer noch ein Tabuthema, was ich absolut nicht verstehen kann! Der Autor möchte mit diesem Thema die Leser wachrütteln, da Alkoholismus eine sehr schlimme Erkrankung ist und nicht nur die erkrankten selbst betrifft, sondern auch meist das direkte Umfeld von diesen!