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Freitag, 12. März 2021

#363 Bücherregal - Die Toten auf Helgoland

 








Titel(Deutsch)Die Toten auf Helgoland(7. Fall)
AutorAnna Johannsen
VerlagEdition M
GenreKrimi/Lokalkrimi/Thriller
Seiten331 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Auf den ersten Blick deutet alles auf eine Verzweiflungstat hin, als die Leichen eines Paares tot in ihrem Wohnhaus aufgefunden wird. Aber war es wirklich ein erweiterter Suizid, oder hat es einer nur so aussehen lassen wollen? Denn einer von den Toten ist ein ehemaliger LKA-Beamter, der von Verdeckten Ermittlungen abgezogen wurde. Während dieser hatte er versucht an Informationen von einer kurdischen Familie zu bekommen. Bisher hatte die Beamtin Lena Lorenzen keine Erfahrungen mit organisierter Kriminalität gemacht, doch genau damit muss sie sich jetzt auseinander setzen.

Review

Alle relevanten Details aus vorigen Bänden bezüglich der Ermittler werden im Laufe der Handlung immer wieder aufgegriffen, das heißt selbst ohne Vorwissen findet man sich ganz gut zurecht. 

Dieses Mal geht es um organisierte Kriminalität und anfangs war ich dem Gegenüber sehr skeptisch, da man das alles ja eher weniger mit der idyllischen Nordseeseeinsel Helgoland in Verbindung bringt. Der Fall an sich ist äußerst komplex und man weiß lange Zeit gar nicht wohin sich das alles entwickeln wird. Immer wieder werden neue Spuren aufgegriffen, die im Sande verlaufen und nach und nach tauchen immer mehr Ungereimtheiten auf. Man weiß gar nicht wer nun die Wahrheit sagt und wer sie geschickt so verdreht, dass er eventuell aus dem Kreis der Verdächtigen rutscht. Denn irgendwer möchte scheinbar verhindern, dass die wahren Gründe für den Tod des LKA-Beamten ans Licht kommen. Zudem weiß man lange Zeit nicht, ob das alles tatsächlich mit den vorigen verdeckten Ermittlungen zusammenhängen könnte oder ob es ganz andere Gründe gibt.

Mal wieder steht die Ermittlungsarbeit im Vordergrund und die beinhaltet für Lena Lorenzen immer viele Verhöre und Gespräche mit Kollegen. Nebenbei erfährt man noch einiges aus dem Privatleben der Hauptprotagonisten, was einem dabei hilft sich ein klares Bild von den Beteiligten zu formen. 
Mich erstaunt es immer wieder wie gut man die Teile dieser Krimireihe in einem weg lesen kann. Wahrscheinlich liegt das neben dem angenehm flüssigen Schreibstil unter anderem an den dialoglastigen, kurzen Kapiteln. Er kommt ohne große Verschnörkelungen und Umschreibungen aus und trotzdem hatte ich als Leser das Gefühl bestens informiert zu sein.

Auch dieses mal gibt es unglaublich viel Lokalkolorit, wobei ich mir an manchen Stellen ein wenig mehr Details gewünscht hätte. Vor allem was Helgoland an sich betrifft hätte ich diese gebraucht, da ich mir manche Dinge einfach nur sehr schwer vorstellen konnte. Ansonsten wird sehr deutlich geschrieben wie die Bewohner von Helgoland auf die Ermittler reagieren und ich finde es immer wieder schön, wie die Autorin die nordische Mentalität darstellt. Auch sonst werden viele örtliche Besonderheiten mit einbezogen, wie die Krabbenbuden und anderes.

Das Cover ist wirklich schön und passt prima zu dem Rest der Reihe. Zusehen ist eine Felsformation auf Helgoland.



Fazit

Mal wieder ein gelungener Krimi bei dem ich mich frage, ob die angedeuteten Geschehnisse bald eintreffen werden. Und wenn ja im welchen Umfang die den Fortlauf der Geschichte verändern werden. Während dem Lesen hatte ich nämlich die ganze Zeit das Gefühl, als würde es sich um den letzten Band der Reihe handeln. Schließlich wurden schon in den vorigen Bänden Andeutungen diesbezüglich gemacht und deshalb freut es mich umso mehr, dass das hier nicht das Ende war.


Rezension zu "Der Tote im Strandkorb"(Die Inselkommissarin Band 1)

Sonntag, 5. Juli 2020

#307 Bücherregal - Der Tote auf Amrum







Titel(Deutsch)Der Tote auf Amrum(6. Fall)
AutorAnna Johannsen
VerlagEdition M
GenreKrimi/Lokalkrimi/Thriller
Seiten334 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Mal wieder ist die Hauptkommissarin Lena Lorenzen wegen einem Fall in ihrer alten Heimat Amrum und muss während den Ermittlungen feststellen, dass das alles ganz schön viel mit ihr zu tun hat. Denn in der Schublade des Mordopfers befindet sich ein Foto von ihrer Mutter und sie kann sich nicht erklären wie es ausgerechnet dahin gekommen sein könnte. Zudem handelt es sich um Marten Hilmer, einem reichen Immobilienbesitzer, der für seine vielen Frauengeschichten bekannt ist und bei dem mitunter der ein oder andere Immobilienkauf nicht ganz so glatt lief.

Review

TW: versuchte Vergewaltigung
Am Besten gefällt mir an dieser Krimireihe der Schreibstil und das Setting. Es lässt sich alles flüssig lesen und oft hatte ich dabei die Zeit vergessen. Das Ermittlerteam rund um Lena Lorenzen ist total sympathisch und ich finde es immer wieder schön zu sehen, wie sich die Handlungsstränge rund um diese entwickeln. Denn man erfährt einiges über sie, obwohl diese Informationen immer nur am Rande eingestreut werde und somit nicht den Fokus vom Fall wegnehmen. Zudem gibt es immer genug um Lokalkolorit, damit man auch ja nicht vergisst auf welcher nordfriesischen Insel man sich befindet.

Der Fall an sich ist total komplex und es gibt unheimlich viele, die ein wirklich gutes Mordmotiv hätten. Im Laufe der Handlung gibt es immer wieder neue Ermittlungsansätze und Hinweise und man muss wirklich genau aufpassen um nicht den Überblick zu verlieren. Aus dem Grund hatte ich den Krimi regelrecht verschlungen, weil ich einfach nicht wusste wer denn nun der Täter ist und ich endlich Klarheit haben wollte. Ungefähr nach der Hälfte der Handlung denkt man sich, dass endlich einmal der richtige Verdächtige in Haft sitzt und der Fall endlich gelöst ist nur um festzustellen, dass dem doch nicht so ist.

Dann gibt es im Laufe der Handlung einen Hinweis, der das Leben einiger Hauptprotagonisten ziemlich auf den Kopf stellt. Ich bin total darauf gespannt wie sich das alles noch entwickeln wird und was das letztendlich für Konsequenzen nach sich zieht.

Endlich geht es mal in dem Fall Groll weiter und es werden alle nötigen Informationen geliefert um diesen zu verstehen. Das zieht sich ja jetzt schon über einige Bände und ich wusste auch nur noch ganz grob um was es ging. Es bleibt auf alle Fälle spannend und ich hoffe, dass das alles ein gutes Ende für Lena nehmen wird. Was wahrscheinlich total an der Realität vorbei wäre, wenn man die ganzen Statistiken zu (versuchten) Vergewaltigungen in Betracht zieht. Was das betrifft ist es schön zu sehen, dass sie von anderen unterstützt wird. Leider ist das ja immer noch ein Tabuthema und oft ist es ja so, dass so ein Machtmissbrauch meist nicht geahndet wird und das alles meist nur intern geregelt wird.

Dieses Mal gibt es wieder einmal ein schönes Cover, bei dem mir besonders die Farbauswahl und natürlich das Motiv gefallen. Es zeigt einem einen langen Weg und zeigt einem, dass Lena vermutlich genau dieser bevorsteht. Und nach dem Lesen kann ich dem nur zustimmen. So wie es aussieht steht sie was das betrifft erst am Anfang und jetzt sind ein paar Steine ins Rollen gekommen, die wahrscheinlich noch großes auslösen werden.


Fazit

Den Krimi kann man gut ohne Vorwissen lesen. Trotz der 330 Seiten hatte ich den Krimi wegen des guten Schreibstils rasch durch gelesen. Er kommt komplett ohne grausam zugerichtete Leichen aus und die Ermittlungen stehen zu jeder Zeit im Vordergrund.


Rezension zu "Der Tote im Strandkorb"(Die Inselkommissarin Band 1)

Sonntag, 9. Juni 2019

#210 Bücherregal - Juister Mohn








Titel(Deutsch)Juister Mohn
AutorElke Bergsma; Anna Johannsen
VerlagAmazon Publishing
GenreKrimi/Lokalkrimi
Seiten287 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Die Nichte vom Staatsanwalt wurde zusammen mit ihrem Freund tot in einer öffentlichen Toilette auf der nordfriesischen Insel Juist gefunden. Auf den ersten Blick sieht es so aus als hätten die beiden eine Überdosis genommen, trotzdem verlangt der Staatsanwalt nach einer Mordermittlung. Deshalb ist auch klar, dass der Komissar Büttner seinen Urlaub absagt und sich unverzüglich nach Juist macht. Als die Hauptkommissarin Lorenzen von dem Fall hört, erinnert er sie an einen ähnlichen Fall auf Sankt Peter-Ording. Aus dem Grund kontaktiert sie Büttner und reist auch nach Juist um diesen zu unterstützen. Ein Strauß Mohnblumen am Tatort könnte auf weitere geplante Morde hindeuten, weshalb sie sich mit der Aufklärung des Falles beeilen müssen.


Review

Wenn man die beiden Ermittler Büttner und Lorenzen vergleicht merkt man einfach wie unterschiedlich sie ermitteln und vorgehen. Für Lorenzen kann ein Fall nicht schnell genug abgeschlossen werden und für Büttner hat das alles Zeit. Aber auch sonst sind sie grundverschieden, was zu einem richtig spannenden Konfliktpotential führt. Ich wollte teilweise einfach nur noch wissen, wann der Geduldsfaden reißt und jeder sein eigenes Ding durchzieht. Denn vor allem Büttner würde liebend gerne auf die Hilfe von Lorenzen verzichten und viel lieber auf Andalusien seinen Urlaub genießen anstatt mit einer viel zu arbeitseifrigen Ermittlerin zusammen arbeiten zu müssen.
Jedes Kapitel wird abwechselnd aus der Sicht von Büttner und Lorenzen erzählt. Dadurch bekommt man einen relativ guten Überblick über den Fall und wie die beiden das alles einschätzen.
Bei dem Fall spielen die Assistenten keine große Rolle, das heißt sie ermitteln im Hintergrund. Das fand ich ziemlich schade, denn ich hätte gerne mehr über ihre Partner gelesen.

Das Privatleben der Ermittler spielt keiner große Rolle, was bei einem so kurzen Krimi jetzt auch gar nicht so sehr verwundert. Hier hätte man noch einiges rausholen können und ich hätte gerne mehr über die Protagonisten erfahren. Dafür steht halt die Ermittlung im Fokus was ja auch nicht schlecht ist.

Die Handlung an sich ist wirklich gut erzählt und man kann sich alles gut vorstellen. Auch die eigenwilligen Inselbewohner wurden gut dargestellt. Es entsteht an manchen Stellen eine Situationskomik, die das alles ein wenig auflockert.

Was ich wirklich interessant fand war, dass es doch relativ viele Tatverdächtige gab und viele Spuren nach und nach im Sand verliefen.


Fazit

Für mich ist der Krimi so eine klassische Strandlektüre oder eine, die man liest um abends mal runter zu kommen und abzuschalten. Es ist halt ein wirklich seichter Krimi, der weder mit bildhaft beschriebenen Tatorten oder Morden punktet und ich finde das macht diese Lokalkrimis auch aus. Von den Ost- bzw. Nordfriesenkrimis erwarte ich einfach schon so etwas und ich wurde definitiv nicht enttäuscht.

Alles in Allem ist man mit dem Buch recht schnell durch und somit ist es eher etwas für zwischendurch. Man merkt während dem Lesen, dass zwei Autoren am Werk waren. Dieses fällt aber keinesfalls negativ auf und ich könnte mir auch eine Fortsetzung von dem Buch vorstellen. Die beiden Ermittler bringen einfach eine Menge Potential mit sich und es wäre ja dann schon spannend zu wissen wie das alles abläuft, wenn die beiden eben nicht auf einer Insel festsitzen.
Es lässt sich auch ohne große Vorkenntnisse gut lesen, denn man erfährt auch im Buch ziemlich viel über die beiden Hauptprotagonisten.

Freitag, 26. April 2019

#197 Bücherregal - Von Hoffnung getragen








Titel(Deutsch)Von Hoffnung getragen
AutorElla Zeiss
VerlagAmazon Publishing Deutschland
GenreHistorischer Roman
Seiten414 Seiten
Meine Bewertung
5/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Mit gerade mal 16 Jahren wird Anfang 1942 Harald Pfeiffer ins Zwangsarbeitslager gegen seinen Willen geschickt. Dort begegnet er Annas Sohn Erich, der auch dorthin gebracht wurde. Durch die lebensfeindlichen Bedingungen überleben nicht viele die Zwangsarbeit.
Nach dem Krieg und der Auflösung der Arbeitslager machen sich Anna und Yvonne auf die Suche nach Erich. In Tscheljabinsk begegnen sich Harald und Yvonne und obwohl diese Begegnung nur sehr kurz war, können sie beide den anderen nicht vergessen. Russlanddeutsche werden zudem nach wie vor diskriminiert und müssen sich als Arbeitskraft der Sowjetunion zur Verfügung stellen, so dass ein richtiges kennen lernen erschwert wird.


Review

Hier in diesem Buch werden die Handlungsstränge aus dem vorigen zusammen geführt und miteinander verwoben. Zu Beginn von jedem Kapitel erhält man eine Zeit- und Ortsangabe, damit man nicht den Überblick verliert.

Mich hat das Schicksal der beiden Familien zu tiefst berührt und oft habe ich mit den Tränen gekämpft. Es ist wirklich absurd wie die Russlanddeutschen in der Sowjetunion unter Stalin behandelt wurden und heutzutage kann man sich das kaum noch vorstellen. Sie waren nur eine billige Arbeitskraft und Menschen 2. Klasse. Und trotzdem haben die beiden Familien nicht aufgegeben und fest daran geglaubt, dass es nicht ewig so weitergehen kann.

In diesem Band geht es hauptsächlich um Yvonne und Harald, das heißt ihre Eltern sind nicht mehr so im Fokus. Man erlebt mit wie sie Erwachsen werden in einer Welt, in der sie nicht willkommen sind und ihnen alle möglichen Steine in den Weg gelegt werden.

Der Schreibstil ist wie beim 1. Teil eher nüchtern, aber trotzdem macht es das Erlebte der Protagonisten nicht weniger grausam. Man kann sich die Handlungsorte gut vorstellen und auch das Leben in einem Arbeitslager zu der Zeit wurde verständlich beschrieben.

Man hat beim Lesen das Gefühl als würde die Welt der Hauptprotagonisten im Laufe der Handlung nach und nach immer bunter und farbenfroher. Im 1. Teil war es das Gegenteil und die Welt wurde immer düsterer und grauer und vor allem hoffnungsloser. Das merkt man auch vor allem an dem was und wie es erzählt wird. Es ist einfach nur erschreckend zu wissen, dass das alles vollkommen normal war zu der Zeit. Oft ging es einfach nur ums überleben und später wurden auch Kinder als Arbeitskräfte eingesetzt. Es wird an vielen Stellen gezeigt, dass sich jeder selbst der nächste war und eine Denunziation immer im Rahmen des möglichen war. Selbst als der Krieg vorbei war wurden Russlanddeutsche weiterhin für viele Jahre oder auch Jahrzehnte wie Menschen 2. Klasse behandelt.



Fazit

Am Schluss des Buches sind noch einmal einzelne Protagonisten aufgelistet und wie ihr Leben weiter geht. Die Handlung basiert auf realen Ereignissen und der Familiengeschichte der Autorin. Ich finde es wirklich bemerkenswert, dass so ein Buch daraus geworden ist. Es zeigt einfach wie grausam diese Zeit war und das wird auch viel besser vermittelt als in einem Geschichtsbuch. Ich stelle es mir für die Autorin sehr schwer vor, denn das Buch ist über die Lebensgeschichte ihrer Großeltern und somit war es wahrscheinlich auch sehr schwer beim Schreiben neutral zu bleiben. Denn zu keinem Zeitpunkt der Handlung merkt man eine Verbitterung oder eine Verurteilung der Personen, die für das Regime gearbeitet haben.  Im Vordergrund stehen zu jeder Zeit die Hauptprotagonisten und wie se mit den einzelnen Situationen umgehen. Ich finde es schade, dass es so wenig historische Roman zu diesem Thema gibt und deshalb finde ich es auch so gut, dass die Autorin genau diesen Roman verfasst hat. Man darf einfach nicht vergessen was unter Stalin alles passiert ist, denn nicht nur in Deutschland unter Hitler haben die Menschen zu der Zeit unfassbares Leid erfahren.

Man erfährt auch ziemlich viel über die Trudarmee und da taucht auch einiges auf, was wahrscheinlich nicht so bekannt ist über die Sowjetunion. Obwohl der Begriff etwas anderes vermuten lässt, handelte es sich hier um ein Lager für Zwangsarbeit für russlanddeutsche und andere.

Booktalk zum 1. Teil