Titel | Der Fledermausmann(Harry-Hole 1. Fall) |
Autor | Jo Nesbø |
Verlag | Ullstein Verlag |
Genre | Krimi/Norwegenkrimi |
Seiten | 432 Seiten |
Meine Bewertung |
Inhalt
Ausgerechnet in Australien wurde ein norwegischer Soap-Star ermordet. Aus dem Grund reist der alkoholkranke Ermittler Harry Hole extra aus Oslo an, um dem Aborigine Andrew Kensington bei der Suche nach dem Mörder zu helfen. Jedoch stellt sich heraus, dass dieser gar nicht so unschuldig ist wie anfangs vermutet. Doch dann taucht dessen Leiche auf und Harry gerät zusehends unter Druck, schließlich reißt die Mordserie nicht ab. Und so entschließt er sich einen Lockvogel zu benutzen, doch fällt der Täter ausgerechnet auf diesen Trick rein?
Review
TW: Alkoholismus
Eigentlich hatte ich einen tollen Krimi erwartet, schließlich ist die Harry-Hole-Reihe beliebt. Da es sich um den 1. Band der Reihe handelt wollte ich nicht ganz so streng sein und haben auch die Messlatte nicht so hoch wie sonst angesetzt. Aber trotz allem wurde ich enttäuscht, obwohl ich das Buch ab der Hälfte in einem durch gelesen hatte.
Das Hauptproblem war einfach, dass ich absolut nicht in die Handlung reinkam. Für mich machte es von Anfang an keinen Sinn, dass ein norwegischer Ermittler extra wegen einem Mordfall nach Australien reist. Und dann auch noch so ein problematischer Typ, der eigentlich immer nur für Ärger sorgt. Und so las ich immer nur wenige Seiten am Stück und fragte mich, ob ich immer nur die selben Seiten gelesen hatte oder es tatsächlich so viele Wiederholungen gab. Es ging wirklich oft um Alkohol, Bettgeschichten und das weibliche Geschlecht. Und viel zu oft stand all das im Vordergrund, was ich einfach nur gewöhnungsbedürfte finde. Vor allem die Metaphern über die Frauen waren sehr speziell. Und dann kamen noch unzählige Nebengeschichten hinzu, die das alles unnötig in die Länge ziehen. Oft hatten diese zwar interessante Informationen über das Land und die Leute, aber vieles davon hätte man in wenigen Sätzen erzählen können.
Die einzelnen Charaktere waren oft nur eine schlechte Ansammlung von Klischees und so ist es einfach nur schade, dass sie nicht aus ihrer Rolle ausbrechen durften. Und somit wirken sie einfach nur sehr flach und austauschbar. Dadurch wird man mit vielen Vorurteilen konfrontiert und oft hatte ich mir gewünscht, dass wenigstens einer der Charaktere das alles kommentieren würde. Aber das geschieht leider zu keinem Zeitpunkt.
Dann spielt der Alkoholismus von Hole zeitweise eine sehr dominante Rolle, was stellenweise einerseits sehr überzeugend war, aber an anderen Stellen einfach nur total unglaubhaft. Was das betrifft bin ich total gespannt auf die nachfolgenden Bänden, denn selbst ein trockener Alkoholiker hat sein Leben lang mit der Sucht zu zu tun. Und wenn man so ein Thema anschneidet, dann sollte man es nicht einfach irgendwann unter dem Teppich kehren. Ansonsten ist Hole ein typischer nordischer Charakter, der den Leser nahezu komplett aus seiner Gefühlswelt raushält und daran muss man sich auch erst einmal gewöhnen.
Teilweise war die Übersetzung recht holprig bei der 16. Auflage(von 2010). Vor allem die englischen(kursiv gedruckt) Sätze stören massiv den Lesefluss und oft ergeben sie an sich gesehen keinen Sinn. Diejenigen werden ja wahrscheinlich miteinander Englisch geredet haben und da macht es einfach keinen Sinn ein paar Bruchstücke eben nicht ins Deutsche zu übersetzen.
Fazit
Trotz der Kritikpunkte vergebe ich 3 von 5 Sternen und mal schauen, ob mir die Harry-Hole-Reihe doch noch irgendwann zusagt. Hier der Teil soll ja der schwächste der Reihe sein und der nachfolgende soll wohl im Vergleich um Längen besser sein.
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