Freitag, 11. Januar 2019

#167 Bücherregal - Und ich habe nichts geahnt





Titel(Deutsch)Und ich habe nichts geahnt
AutorRenate Höhne
Verlagmvg Verlag
GenreBiografie/Sachbuch
Seiten192 Seiten
Meine Bewertung
5/5



 Inhalt

Kurz nach der Silberhochzeit von Renate und Detlef wird das Leben der beiden komplett auf den Kopf gestellt. Renate dachte immer sie hätte alles im Leben um glücklich zu sein. Und vor allem ging sie davon aus ihren Mann zu kennen. An einem Samstag stürmen Polizeibeamte ihre Wohnung und teilen ihr mit, dass ihr Mann ein gesuchter Doppelmörder sei. Sie erfährt Sachen über ihren Mann, die sie nie in Erwägung gezogen hatte. Während der anschließenden Zeit verliert sie alles was ihr einst wichtig war, aber sie schafft einen Neuanfang.

Review

Das Buch wurde in einem angenehm flüssigen Schreibstil aus der Sicht der Autorin verfasst.
 Die Geschichte ist äußerst bewegend und hat mich sehr berührt und nachdenklich gestimmt. Kann man einem Menschen wirklich kennen? Es ist beängstigend wie leicht Narzissten einen manipulieren und auch steuern können. Und wie sie keine Schuldgefühle haben.
Man wünscht sich einfach nur Gerechtigkeit dafür, dass er ihr Leben vollkommen zerstört hat und sie durch ihn quasi vor dem nichts steht bzw. allein vor einem Scherbenhaufen.
Ich habe großen Respekt vor der Autorin, da sie mit all dem an die Öffentlichkeit gegangen ist. Leider vergessen viele wie verherrend solche Taten für die nächsten Angehörigen sind und man oft halt selbst lieber ein Auge zudrückt, wenn man eine Person nicht verlieren will. Und man sich so quasi auch bereitwillig manipulieren  lässt. Die Autorin lässt alle Hüllen fallen und berichtet schonungslos ehrlich wie sie das alles so lange toleriert hat und wie schlimm das war die Wahrheit über einen Menschen über Dritte zu erfahren, den man glaubt zu kennen und vor allem jemanden, den man bedingungslos liebt.
Das Buch macht auch klar, dass man auf Menschen mit Persönlichkeitsstörungen oft selbst kaum Einfluss nehmen kann. Und man als Partner das oft übersieht und denkt, dass er schon nichts schlimmes macht, da er ja auch den Mörder für seine Taten verurteilt hat.



Fazit

Psychisch labile sollten das Buch besser nicht lesen, auch wenn man weiß worum es geht ist es schwere Kost. Es ist kaum nachvollziehbar wie grausam das alles ist und wie sehr das Sprichwort „Liebe macht blind“ zutreffen kann.  Es ist also nichts für jemanden, der von solchen Themen  getriggert werden könnte.
Das Buch ist definitiv lesenswert. Durch die vielen Erklärungen versteht man auch warum sie so naiv war. Sie war emotional abhängig von ihn und er hat sich ihre Naivität mit Zuneigung erkauft. Er hatte immer Ausreden für seine Nachtfahrten gefunden. Das alles stimmt sehr nachdenklich und ich muss noch oft daran denken. Man weiß nie was der Partner wirklich denkt und will ihn oder sie ja auch nicht pausenlos kontrollieren um sicher zu stellen, dass er oder sie eben kein Doppelleben führt.
Die Autorin erzählt relativ nüchtern und es ist keine Mitleidsmasche. Das heißt es fehlen reißerische Beschreibungen, weshalb es wirklich gut zu lesen ist

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