Sonntag, 30. Juni 2019

#216 Bücherregal - Der Mann auf der Hallig







Titel(Deutsch)Der Mann auf der Hallig
AutorAnna Johannsen
VerlagEdition M
GenreKrimi/Lokalkrimi/Thriller
Seiten303 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Die Leiche von Klaas Rieckert wird mit Fesselspuren auf einer Sandbank entdeckt. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass es sich sehr wahrscheinlich um einen seit 10 Jahren gesuchten Dreifachmörder handelt. Lena Lorenzen übernimmt die ersten Ermittlungen und versucht den Fall ohne ein großes Ermittlerteam zu lösen, denn die Bewohner der Hallig Hooge sind gegenüber Fremden alles andere als mitteilungsbedürftig. Immer wieder stellt sie sich die Frage wie der Mord an Rieckert mit den anderen drei Morden zusammen hängen könnte.

Review

Typisch für einen Lokalkrimi spielt die Nordsee eine große Rolle und es wird auch des öfteren aufgegriffen wie misstrauisch die Menschen auf der Hallig Hooge sind. Sie trauen anderen nicht und da spielt es auch keine Rolle, ob Lena von der Nordseeinsel Amrum kommt oder eben nicht. Man kann sich die Hallig Hooge gut vorstellen und wie die Menschen dort leben.

Auch die Ermittlerarbeit an sich spielt eine Rolle, denn mitten drin muss Lena den Fall aufgeben, weil eine andere Behöre bzw. Soko die Ermittlungen übernimmt. Das passt ihr natürlich absolut nicht und genau das merkt man beim Lesen auch. Es ist auf jeden Fall spannend zu sehen wie sie mit dieser Situation umgeht und wie sie im Gegensatz zu ihren Kollegen die Menschen auf der Hallig behandelt.

Zudem bietet die Konstellation der einzelnen Charaktere viel Konfliktpotential und dadurch kommen erstaunlich viele als potentieller Mörder infrage. Da muss man zwar beim Lesen allein wegen der vielen Namen höllisch aufpassen, aber das hat nicht weiter gestört.
Der Fokus liegt hier bei den Ermittlungen, das heißt das Privatleben nimmt zwar Einfluss auf die Haupthandlung, aber mehr auch nicht.

Ein weiterer Handlungsstrang beinhaltet ungelöste, alte Mordfälle von vor 10 Jahren. Denn das Mordopfer ist scheinbar der damals gesuchte Dreifachmörder und es stellt sich die Frage, wer und vor allem warum dieser umgebracht wurde. Hängt das etwa mit den damaligen Mordfällen zusammen oder war es reiner Zufall? Dieser Handlungsstrang ist gut in die Haupthandlung verwoben und man erfährt auch ziemlich viel über die alten Mordfälle.
Vor allem das Ende und die vielen Wendungen zwischendurch fand ich überraschend und es war auch eine gute und logische Auflösung des Falls.


Fazit

Lena Lorenzen ist eine durchaus sympathische Ermittlerin. Auch hier bekommt man kurze Einblicke in ihr Privatleben und wie sie mit dem Berufsstress umgeht. Denn die ganze Pendelei zwischen ihrer Wohnung in Kiel, ihrem Freund und dem Einsatzort sind dann doch ganz schön stressig.

Wenn ich es mit dem 1. Teil der Reihe vergleiche, dann sehe ich echt große Fortschritte und ich bin wirklich froh dran geblieben zu sein. Lena ist um einiges greifbarer als Ermittlerin und das Buch ist alles andere als oberflächlich. Es greift ein wichtiges Thema auf und zeigt auch, dass man halt nicht immer die Wahl hat. Und sich manchmal für den Weg entscheiden muss, der einem selbst am wenigsten Schaden zufügt.

Das Buch ist wieder eher kurz und man hat es auch schnell durch gelesen. So eignet es sich prima als Krimi für zwischendurch oder für den Urlaub. Auch hier gibt es keine brutal zugerichteten Leichen oder bildhafte Tatortbeschreibungen o.ä., was ich wirklich gut finde.

Rezension zu "Der Tote im Strandkorb"(Die Inselkommissarin Band 1)
Rezension zu "Juister Mohn"(Die Inselkommissarin(Lorenzen) und Büttner)

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