Guten Morgen :)
Hoffentlich hattet ihr alle einen guten Start ins neue Jahr.
Heute geht es um ein Thema, welches mir sehr am Herzen liegt.
Eine Lehrerin meinte einmal, dass sie noch nie einen so introvertierten Menschen wie mich getroffen hat. Und das meinte sie nicht böse. Viele in meinem Umfeld haben das im Laufe der Jahre angemerkt, aber die wenigsten hatten je ein Problem damit. Es wurde halt einfach akzeptiert, dass ich nicht mit auf Feiern gehe oder gerne meine Nase in Bücher vergrabe.
Introversion ist nichts wofür man sich schämen sollte und ich finde es immer schade, dass man teilweise mit Vorurteilen zu kämpfen hat.
#1 Du musst die Veränderung nur wollen:
Es ist ein Persönlichkeitsmerkmal, was man sich aber nicht selbst angeeignet hat. Ich kanns nicht einfach ablegen, nur weil mir danach ist. Es ist nun einmal angeboren und es ist auch nichts, was ich an mir verändern möchte!
#2 Du bist einfach nur schüchtern:
Nicht jeder introvertierte Mensch ist schüchtern. Und nur weil jemand schüchtern erscheint, ist er es nicht zwangsläufig. Nicht jeder Introvertierte ist zurückhaltend im Umgang mit anderen Menschen. Introvertierte reden ziemlich wenig in der Regel und auch nicht mit jedem. Wobei es natürlich auch Themen und Gelegenheiten gibt bei denen ein introvertierter sehr viel redet. Introvertierte brauchen einfach einen Grund für ein Gespräch oder eine Interaktion mit anderen Menschen, die wenigsten würden es nur machen um sich die Zeit zu vertreiben. Das hat aber absolut nichts mit Schüchternheit zu tun!
#3 Introversion ist gleich Introversion:
Ein ganz klares Nein: Jeder ist unterschiedlich stark introvertiert oder extrovertiert und das in unterschiedlichen Bereichen. Bei manchen halten sich die beiden Persönlichkeitsmerkmale die Waage, andere sind ganz klar das eine oder andere in bestimmten Bereichen.
#4 Du musst dich nur öffnen wollen:
Viele denken, dass introvertierte bewusst sich vor allen verschließen. Dabei ist dem nicht so, es gehört einfach zu dem Persönlichkeitsmerkmal. Man redet halt nur, wenn es darauf ankommt und das öffnen braucht einfach Zeit. Das ist aber meist keine bewusste Entscheidung.
#5 Du bist nicht sozial:
Introversion und Smalltalk passen nicht wirklich zusammen. Auf Feiern trifft man selten introvertierte. Freunde sollen wenn möglich wirklich Freunde sein und keine oberflächlichen Bekannte. Viele introvertierte verbringen ihre Zeit lieber im kleinen Kreise anstatt im großen. Aber das macht einen noch lange nicht zu jemandem, der nicht sozial ist! Nicht jeder braucht einen großen Freundeskreis um glücklich zu sein. Und nicht jeder Smalltalk-Meister ist automatisch sozial, also warum sollte einer der es nicht kann oder macht auch zwangsläufig nicht sozial sein?
#6 Introvertierte bevorzugen das alleine sein:
Extrovertierte Menschen brauchen andere um wieder Energie zu schöpfen, sie brauchen den Trubel. Introvertierte jedoch brauchen dieses nicht und ihnen reicht oft ein Bad oder ein Buch oder einfach eine andere ruhige Tätigkeit. Das kann in Anwesenheit von anderen vertrauten Personen oder auch alleine geschehen. Auch wenn introvertierte meist kein Problem damit haben einmal Zeit nur mit sich zu verbringen, haben sie meist nichts gegen etwas Gesellschaft solange diese ihnen nicht die Energie raubt.
#7 Sei einfach aktiver:
Das liegt nicht in der Natur der Introvertierten. Vor allem in Gruppenarbeiten gehen wir gerne einmal unter und oft kommen uns die besten Ideen erst, wenn wir hinterher wieder alleine für die Gruppenarbeit arbeiten. Natürlich gibt es auch Situationen in denen die Führung übernommen wird, aber das ist oft nicht der Fall.
Es ist wichtig, dass es sowohl extrovertierte als auch introvertierte gibt. Beide Persönlichkeitsmerkmale haben unterschiedliche Vor- und Nachteile, aber an sich ist keine grundsätzlich besser oder schlechter als die anderen.
Kennt ihr diese Vorurteile auch?
Liebe Grüße
Pea