Freitag, 5. Juni 2020

#300 Bücherregal - Daisy Jones & the Six







TitelDaisy Jones & The Six
AutorTaylor Jenkins Reid
VerlagUllstein Verlag
GenreHistorischer Roman
Seiten368 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de und dem Buchverlag für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Wenn Daisy Jones eins ist, dann ist es bildhübsch. Von ihren Eltern erhielt sie nie den Rückhalt, den sie wahrscheinlich gebraucht hätte um im Leben besser klar zu kommen. Schon früh hatte sie sich in den Kopf gesetzt Sängerin werden zu wollen und vor allem wollte sie wenn überhaupt nur ihre eigenen Lieder performen. Doch das klappte alles nicht so recht und so landete sie bei der Band "The Six". Daisy genoss den Lifestyle "Sex, Drugs and Rock'n'Roll" der 70er und dementsprechend toll fand sie es auch diese Musik auf der Bühne performen zu dürfen. Doch vollkommen unerwartet für die Fans löste sich die Band 1979 für immer auf.

Review

Direkt mal vorweg möchte ich eine Triggerwarnung setzen, denn im Buch geht es immer wieder um Drogen-, Tablette- und Alkoholmissbrauch.

Der ganze Roman ist wenn man es genau nimmt einfach nur ein Gespräch zwischen den einzelnen Mitgliedern der Band und anderen Personen, die ihnen nahe standen. An einer Stelle taucht eine Interviewerin auf, die quasi dieses Gespräch leitet. Es brauchte eine Zeit lang bis ich mich an den recht ungewöhnlichen Schreibstil gewöhnt hatte und ich bin recht froh darüber, dass ich das Buch tatsächlich beendet habe. Ursprünglich hatte ich es schon einmal in 2019 in Englisch versucht zu lesen, aber ich hatte recht schnell aufgegeben.

Vor allem die authentische Handlung hat mir gefallen und wie natürlich all die Skandale und der Drogenmissbrauch beschrieben wurde. Zu der Zeit galt halt noch "Sex, Drugs and Rock'n'Roll" und genau das liefert der Roman. Vieles was passiert kennt man halt aus Interviews von Künstlern dieser Zeit und deshalb wirkt das Geschriebene wahrscheinlich auch so real. Drogen wurden richtig glorifiziert und gehören einfach zum Künstler sein dazu. Und genau das steht im starken Kontrast zu der jetzigen Zeit, schließlich war es damals "normal" für manche Musiker Hotelzimmer zu zertrümmern und die Sucht bestimmten den Alltag. Und die Autorin schafft es einerseits genau das hervorzuheben, aber auch zu zeigen wie viel diese Sucht zerstört. Diesbezüglich hatte ich die ganze Zeit eine wirklich schlechte Vorahnung, weil ich solche Geschichten aus anderen Büchern kenne.
Hauptsächlich die beiden Hauptprotagonisten Billy und Daisy haben ein gewaltiges Suchtproblem und beide haben eine komplett andere Art damit umzugehen. Das sorgt für gewaltiges Konfliktpotential und das macht das alls so spannend. Zudem würde ich keinen von beiden jetzt unter sympathisch einstufen, was ich zur Abwechslung wirklich angenehm fand. So macht es einiges was passiert erträgerlicher und ich finde es gut, dass die Autorin diesen Weg gewählt hat. Zu oft geht es ja nur um das schöne, drogenabhängige Mädchen(oder den Jungen), was jeder liebt und mit dem man mitfühlt und dem einfach nur einen Weg aus der Sucht wünscht. Und da im Leben auch nicht immer alles dieses Klischee bedient finde ich es gut, dass auch einmal etwas anderes gezeigt wird.

Ein anderer wichtiger Punkt sind die starken weiblichen Rollen in diesem Buch. Selbst die Nebencharaktere sind mehrschichtig und zeigen immer wieder wie wichtig es ist für seine eigenen Rechte zu kämpfen.

Ganz am Ende befinden sich zudem einige wirklich tolle Liedtexte und ich finde es immer wieder schön, wenn Autoren sich die Mühe machen diese zu verfassen.

Was ich wirklich schade finde ist der Erzählstil, denn bei so einem Transpkript/Interview geht einfach unheimlich viel verloren. Ich hätte mir einfach mehr Beschreibungen der Orte/Figuren und alles gewünscht, weshalb ich normalerweise Bücher mit diesem Erzählstil meide. Was mir aber positiv an dem ganzen aufgefallen ist, dass jeder Charaktere eine andere Erzählweise hat und somit auch quasi eine eigene Stimme. Somit kann sie recht gut auseinander halten beim Lesen.


Fazit

Zusammend fassend lässt sich auf alle Fälle schreiben, dass es ein wirklich gelungener historischer Roman ist. Mich hätte es absolut nicht verwundert, wenn am Ende "basiert auf wahren Erlebnissen" gestanden hätte. Einige der Ereignisse sollen tatsächlich auf den Gerüchten rund um die Band  "Fleetwood Mac" basieren.

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