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Sonntag, 17. Juli 2022

#473 Bücherregal - Becoming(Kurzrezension)

  



TitelBecoming
AutorMichelle Obama
VerlagPenguin
GenreAutobiografie
Seiten440 Seiten
Meine Bewertung
4,5/5

 Inhalt

Michelle Obama war die erste afroamerikanische First Lady der USA. Und sie gilt als eine der einflussreichsten Frauen der Welt. Sie setzte sich während ihrer Amtszeit viel für Frauen und Kinder ein und unter anderem für eine ausgewogene, gesunde Ernährung. Zeitgleich versuchte sie ihren Kindern gerecht zu werden und ihrem Mann eine Stütze zu sein, während viele Medienvertreter nur darauf warteten sie scheitern zu sehen.

Review

Beim Lesen erfährt man eine Menge über Michelles Obamas Kindheit, vor allem was sie geprägt hat und ihre Ambitionen sind. 

Mich hat es wenig überrascht, dass sie nie den Weg ins weiße Haus gehen wollte. Für eine Familie ist es nun einmal eine große Belastung und das Leben ändert sich nun einmal grundsätzlich auf allen Ebenen. Und es war von vorne herein klar, dass sie dann ihre Stelle als Anwältin aufgeben muss. Es ist auf jeden Fall spannend zu erfahren, warum sie ihre Meinung diesbezüglich geändert hatte. Es ist ja nun einmal keine kleine Veränderung und vor allem hatten die Leute ja eine Menge Erwartungen an sie. Zumal es genug gab, die nur auf einen Skandal und anderes gewartet hatten.

Unter anderem wird mehrfach darauf eingegangen wie ihr Alltag als First Lady aussah und wie sie das Amt auf ihre Bedürfnisse zurecht geschnitten hatte. Und wie schwer es war sich auf all das einzulassen, schließlich hatte sie ja jetzt für alles Mitarbeiter. Und musste für viele Sachen um Erlaubnis fragen, die vorher ganz normal für sie waren. Hinzu kamen dann ja noch ihre beiden Töchter, die eine halbwegs normale Kindheit haben sollten. Aber wie soll das gelingen, wenn sie rund um die Uhr von Sicherheitsmännern umgeben sind und man nicht einfach mal spontan irgendetwas zusammen unternehmen kann?

Dank den ganzen Interviews über das Buch wusste ich schon im Vorfeld, dass hier unter anderem das Thema "Paartherapie" beleuchtet wird. So etwas sollte viel öfters besprochen werden, schließlich ist es wichtig offen mit dem Partner/in über Probleme zu reden und sich wenn nötig Hilfe zu holen. 

Obwohl sehr auf die Privatsphäre der Personen geachtet wurde, hatte ich trotzdem das Gefühl alles wichtige aus dem Leben von Michelle Obama zu erfahren. Das Buch hat definitiv das Bild bestätigt, was ich durch die ganzen Medienauftritte von ihr hatte.


Fazit

Mir hat das Hörbuch wirklich gut gefallen, welches von der Autorin selbst eingelesen wurde. Man erfährt eine Menge spannende Fakten über ihr Leben und wie die Zeit im weißen Haus erlebt hat.

Freitag, 4. Februar 2022

#435 Bücherregal - Ungeschminkt

 

 



TitelUngeschminkt
AutorOlivia Jones
VerlagRowohlt Verlag
GenreBiografie
Seiten288 Seiten
Meine Bewertung
4,5/5


 Inhalt

Wie hat Oliver Jones die letzten 50 Jahre wahrgenommen und vor allem wie schafft er es immer wieder in die Rolle von "Olivia" zu schlüpfen? Eine wirklich sehr schillernde Persönlichkeit, die liebend gerne Kleider und glitzernde Schminke trägt. Wie war es in einer Zeit aufzuwachsen, in dem Männer in Frauenkleidern alles andere als akzeptiert wurden? Und vor allem wie kam es trotz all der Widrigkeiten dazu, dass er sich dazu entschlossen hatte trotzdem diesen Weg zu gehen? 

Review

Auf dieses Hörbuch hatte ich mich richtig gefreut und ich bin richtig erstaunt darüber, was für einen Einblick man hinter die Kulissen bekommt. Normalerweise nimmt Olivia Jones in den ganzen Shows schon kein Blatt vor den Mund und genau das war hier auch der Fall. Sie ist sich nicht zu schade dafür auch über die nicht so tollen Sachen zu berichten und man erfährt eine Menge über ihr Privatleben.

Vor allem hat mich der Anfänge ihres Drag-Queens Daseins interessiert. Denn zu der Zeit war noch wenig über all das bekannt und dementsprechend war ich gespannt darauf, wie ihr direktes Umfeld auf all das reagierte. Vieles war zu erwarten, schließlich fällt man mit schrillen Klamotten selten positiv auf als Schüler. Und damit eckt leider nach wie vor sehr schnell bei etlichen Verwandten, Bekannten und Nachbarn an. Besonders die Kapitel über ihre Anfänge haben mich nachdenklich gestimmt, in denen sie offen und ehrlich zu gab oft kein Geld für Essen gehabt zu haben. Und wie schwer es war am Ball zu bleiben und an den Träumen festzuhalten, auch wenn das oft viele Entbehrungen und Anfeindungen bedeutete. 

Ansonsten fand ich die Kapitel über die Arbeit als Travestie-Künstlerin sehr spannend, in der es unter anderem darum geht wie lange es dauert sich für Bühnenshows umzustylen. Und wie viel Geld und Mühe das alles kostet die passenden Outfits zu finden bzw. zu kreieren und sich um die ganzen Perücken zu kümmern. Die Abschnitte über die Schönheitsoperationen waren sehr interessant, denn hier wurde absolut gar nichts geschönt.

All das wird mit einer gehörigen Portion Selbstironie und zu erwartender Selbstdarstellung erzählt. Alles andere hätte auch nicht zu der Figur Olivia Jones gepasst.

In einigen Kapitel geht es zudem um Toleranz und wie wichtig es ist, sich genau dafür einzusetzen. Dieses Engagement kennt man ja von ihren vielen Auftritten und es ist schön zu sehen, wie oft es hier im Buch erwähnt wird. Es ist auf jeden Fall bewundernswert wie bodenständig Olivia Jones geblieben ist und vor allem wie sehr sie sich für diverse Nachwuchskünstler einsetzt.

Ein wenig schade fand ich jedoch die Umsetzung des Hörbuches. An sich ist nichts einzuwenden, dass Mitglieder ihrer Olivia-Jones-Familie all das eingesprochen haben. Jedoch merkt man an manchen Stellen allzu deutlich, dass manche von ihnen eher ewig Ahnung vom Einsprechen von Texten haben. Deshalb musste ich einige Kapitel des Öfteren pausieren, da es mir schwer fiel denjenigen über längere Zeit am Stück zuzuhören.


Fazit


Diese Autobiografie gibt einem einen guten Blick hinter die Kulissen eines nach außen hin sehr schillernden Lebens. Hier wird vieles offen angesprochen und man lernt viel über die Welt der Dragqueens kennen.

Freitag, 5. Februar 2021

#355 Bücherregal - Ich bin Linus

 


TitelIch bin Linus
AutorLinus Giese
VerlagRowohlt Verlag
GenreSachbuch/Autobiografie
Seiten224 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Erst mit 31 Jahren spricht Linus es erste Mal laut aus, was er seit seinem 6. Jahr Lebensjahr weiß. Doch viel zu lange hatte er aus Angst vor den Reaktionen anderer geschwiegen. Und gegenüber einer völlig fremden Person beim Bestellen eines Kaffees sagt er den Satz "Ich bin Linus". In diesem Buch erzählt er aus seinem Leben und wie es für ihn ist transgender zu sein.

Review


TW: Stalking, Hass
Was ich besonders schön finde ist die Art und Weise wie Linus über Transgender schreibt. Immer wieder betont er wie wichtig es ist sich von den bisherigen Vorstellungen von Geschlechtern zu trennen. Vor allem da es in sehr vielen Bereichen absolut keinen Sinn macht wie zum Beispiel Spielzeug, ein Großteil der Kleidung oder auch Rasierer. Oder Wickeltaschen speziell für Jungs oder Mädchen. 
Zudem wird ausführlich darauf eingegangen wie es für Linus war sich selbst einzugestehen transgender zu sein und wie schwer es war darüber mit anderen zu reden. Er betont immer wieder wie unterschiedlich die Wege der Einzelnen sind und nicht jeder transgender sich Operationen unterzieht, was vollkommen okay ist. Auch das sollte viel mehr diskutiert werden, allein damit niemand sich genötigt fühlt sich diesen zu unterziehen. Schließlich sind das meist keine kleinen Eingriffe und selbst die Hormone sind absolut keine Kleinigkeit. Passend dazu gibt es ein Kapitel zu diesen Themen und da wird an vielen Stellen deutlich wie schwer es ist in Deutschland seinen Namen und sein Geschlecht zu ändern. 

Ein ganzes Kapitel wird dem Thema Sprache gewidmet, schließlich kann man mithilfe dieser unheimlich viel Macht ausüben. Vor allem ohnehin schon benachteiligte Gruppen werden gerne durch diese ausgeschlossen und es wäre einfach schön, wenn unsere Sprache eines Tages viel inklusiver ist. Und deshalb ist es einfach unheimlich wichtig, dass darüber gesprochen wird.

Linus berichtet schonungslos ehrlich über den Hass, der ihm aufgrund seiner Lebensweise entgegenschlägt. Und das manche noch nicht einmal vor Stalking zurückschrecken. Viel zu oft denken Menschen leider noch immer, dass so etwas nur Einzelfälle sind. Jedoch gehört das alles schon längst zum Alltag viele und nicht immer sind es klar erkennbare Gründe. Und leider gibt es nach wie vor kaum Möglichkeiten sich als Opfer vor solchen Menschen zu schützen. Zumal viele Social-Media-Plattformen ohnehin absolut gar nichts gegen den Hass auf ihren Seiten machen. 

Hoffentlich wird es in Zukunft noch viel mehr Bücher in diese Richtung geben, die jungen Menschen eine Orientierung geben können. Im Buch werden an vielen Stellen hilfreiche Organisationen genannt an die man sich wenden kann. Leider ist es ja nach wie vor so, dass es viel zu wenige Menschen in der Öffentlichkeit gibt die sich mit solchen Themen befassen. Und wer sich einmal online mit einigen LGBT-Gruppen befasst hat weiß wie hochtoxisch Teile dieser sind. Mal davon abgesehen, dass man Internet allgemein viele transfeindliche Inhalte findet und die verunsichern halt ungemein wenn man auf der Suche nach seiner eigenen Identität ist. Und dann kommen noch Seiten hinzu, auf denen es darum geht wann man wirklich transgender ist und wann nicht. 

Der einzige Kritikpunkt ist der Aufbau des Buches, denn an manchen Stellen kommt es zu Wiederholungen und das stört schon ziemlich den Lesefluss.



Fazit

Auf etwas mehr als 200 Seiten erzählt Linus eindringlich aus seinem Leben und nimmt dabei keinen Blatt vor den Mund. Zum Großteil werden hier wirklich intime Themen besprochen. Aus dem Grund vergebe ich auch 4 Sterne, da hier einfach viele wichtige Themen angesprochen werden über die viel zu oft geschwiegen wird. 
Das Hörbuch hat Linus selbst eingesprochen, deshalb habe ich mir auch genau das angehört.

Mittwoch, 19. Februar 2020

#34 Booktalk - Born a crime(Farbenblind)

Hallo,

letztes Jahr hatte ich ja "Born a crime" von Trevor Noah gelesen und deshalb gibt es heute den Booktalk darüber.




Trevors Vater ist Deutschschweizer und seine Mutter ist eine südafrikanische Xhosa, weshalb die Beziehung der beiden während dem Apartheidsregime verboten war. Trotz allem gingen sie diese ein und daraus entstand Trevor. Während seiner Kindheit erlebte er immer wieder, dass sich seine Mutter wie oft gegen das Regime auflehnte. Denn systematischer Rassismus war Alltag, der Großteil der Bevölkerung litt unter Armut und hatte keine Chance diesem zu entkommen und anderes. Und Trevors Mutter wollte so viel mehr, als einer Frau ihrer Ethnie zustand. Heute ist er Comedian und moderiert die "Daily Show" in den USA.

Das Buch war direkt nach der Ankündigung auf meine Wunschliste gewandert und ich bin unheimlich froh darüber, es endlich einmal gelesen zu haben. Man erfährt viel über das was ihn alles im Laufe des Lebens so geprägt hat. Und vor allem erfährt man wie es für ihn war als Ergebnis einer Straftat aufzuwachsen. Denn während der Apartheid war Geschlechtsverkehr zwischen Europäern und Eingeborenen verboten und wurden auch relativ hoch bestraft. Somit waren auch die daraus entstanden Kinder ein Problem und diese wurden  ihren Eltern weggenommen und in ein Heim auf dem Land geschickt.

Durch die vielen Anekdoten und Erklärungen lernt man ganz nebenbei interessantes über Südafrika und vor allem die Auswirkungen der Apartheid. Beim Lesen habe ich oft gedacht, dass das alles ganz schön lange her sein muss. Jedoch endete diese erst 1994 und es ist wirklich erschreckend was Trevor Noah da teilweise beschreibt. Er erwähnt auch wie schwierig teilweise die Verständigung ist, was bei 11 Amtsprachen und zahlreichen weiteren nicht sehr überraschend ist. Auch die gewaltige Diskrepanz zwischen Arm und Reich wird thematisiert und wie sich das auf sein Leben ausgewirkt hat und ihn auch geprägt hat. Das alles wird nur oberflächlich thematisiert, was aber für eine Autobiografie vollkommen okay ist.

Beim Lesen hatte ich oft Trevor Noahs Stimme im Ohr, denn er schreibt genauso wie er spricht und ich mag seinen Erzählstil einfach. Er schafft es selbst ernstere Ereignisse locker zu erzählen und das ohne bei einem das Gefühl zu erregen, als wolle er dafür Anerkennung oder Mitleid. Da sich alles so angenehm flüssig lesen ließ, fiel es mir des öfteren schwer das Buch auf Seite zu legen. Obwohl er viele Geschichten sehr humorvoll beschreibt, macht sich trotzdem ein beklemmendes Gefühl breit. 

Auch sonst sollte man sich vor dem Lesen bewusst sein, dass das Buch nicht nur lustige Stellen hat. Und das ist auch vollkommen okay so, schließlich sollte man das was Trevor Noah und viele andere erlebt haben nicht ins Lächerliche ziehen nur um dem Leser ein lustiges Buch zu liefern. Manche Passagen erinnern durchaus an sein Stand-Up-Programm, aber diese "lustigen" Passagen machen bei weitem nicht den Großteil des Buches aus. 

Und genau das finde ich so toll, denn Trevor schafft es mit gut platzierten Pointen immer wieder die Stimmung aufzulockern, so dass einen die Realität nicht erschlägt und das alles eben nicht ins Lächerliche gezogen wird. Vor allem schafft er es respektvoll über all das zu schreiben und das ohne sich selbst als etwas besseres darzustellen oder eben das alles ins Lächerliche zu ziehen.

An mehreren Stellen geht es explizit um häusliche Gewalt und es ist so wichtig, dass auch so etwas thematisiert wird. Leider ist das was geschildert wird in vielen Ländern der Welt vollkommen normal und viel zu oft wird es zu einem Tabu-Thema gemacht. Es ist erschreckend was Trevor Noah in den Abschnitten schildert. Diese Abschnitte machen nur einen kleinen Teil des Buches aus und man kann sie gut überspringen. Es ist einfach nur beklemmend das alles zu lesen und macht einfach unfassbar wütend.

Zusammenfassend lässt sich schreiben, dass es eine wirklich gelungene Autobiografie ist. Auch wenn es wahrscheinlich für Trevor Noah einfacher gewesen wäre über den "American Dream" zu schreiben,  hat er dieses Buch seiner Kindheit und Jugend gewidmet. Das Geschriebene regt definitiv zum Nachdenken an und ich finde es toll, dass er dieses Buch geschrieben hat. Auch bei seinen Stand-Up-Programmen und auch sonst erzählt er immer wieder darüber, denn es ist so wichtig das alles nicht zu vergessen und vor allem aufzuarbeiten. 

Kennt ihr das Buch? Wie findet ihr es?

Viele Grüße

Sonntag, 9. Februar 2020

#278 Bücherregal - Over the Top(Kurzrezension)


Titel(Englisch)Over the top: A raw journey to self-love
AutorJonathan Van Ness
VerlagHarper One
GenreAutobiografie
Seiten276 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Viele kennen Jonathan Van Ness als den gut gelaunten und positiven Pflegeexperten aus der Netflix Sendung "Queer Eye". Doch was viele nicht wissen ist, dass er in einer kleiner Stadt im US-Bundesstaat Illinois aufwuchs und dort ein einfaches Ziel für viele war. Diese kamen mit seiner Art nicht zurecht und er war ihnen einfach zu schwul. Hier in diesem Buch erzählt er wie all diese Erlebnisse ihn zu dem Menschen gemacht hat der er heute ist.

Review

Die Warnung direkt zu Beginn des Buches steht nicht ohne Grund dort und ich finde es wirklich gut, dass genauso diese dort steht. Es werden viele Themen erwähnt und auch besprochen, die es ganz schön in sich haben und triggernd wirken können. Es geht unter anderem um Homophobie, HIV, Depression, Tod, Mobbing und Sexuelle Nötigung.

Auf die meisten Themen wird gar nicht so genau eingegangen, was ich aber nicht schlimm finde. Ich denke mal man kann sich ganz gut vorstellen wie es Menschen ergeht die Drogen nehmen u.a. und darüber gibt es ja genügend andere Bücher, die das sehr detailliert beschreiben. Hier liegt der Fokus eindeutig auf all dem was danach kam und wie er es letztendlich geschafft hat wieder auf die Füße zu kommen. Und ich denke es ist jedem vollkommen selbst überlassen inwiefern er über so etwas berichten möchte, weshalb ich mir da auch kein Urteil erlaube. Durch solche Informationen macht man sich nun einmal verletzlich und da kann ich es schon sehr gut nachvollziehen, warum da nicht näher darauf eingegangen wurde. Zumal man immer Leuten begegnen wird die das alles klein reden oder meinen es würde zu oberflächlich besprochen, egal wie man das alles berichtet. Meistens benutzt er jede Menge Sarkasmus, wenn es mal um etwas ernsteres geht. Mich hat das nicht weiter gestört, weil ich selbst was  das betrifft nicht anders bin.

Was mich beim Lesen etwas gestört hatte waren die fehlenden Altersangaben. Oft wusste ich gar nicht in welchem Zeitraum bestimmte Sachen passiert sind.


Fazit

Einige Stellen haben mich weniger interessiert, weshalb ich die meist eher überflogen habe. Trotzdem finde ich es gut, dass die Autobiografie genau diese beinhaltet. Man merkt einfach wie begeistert er von Eiskunstlaufen ist und wie lange diese große Liebe schon vorhanden ist. Und da diese Stellen nur einen sehr kleinen Teil des Buches ausmachen, hat es mich nicht weiter gestört.
Es ist auch so geschrieben wie er spricht, was ich aber absolut nicht schlimm finde. So macht es das alles erst interessant und man hat das Gefühl, als würde er selbst einem all das erzählen. Manche Satzbauten fand ich zwar etwas schwierig, aber so ist das halt bei einer Autobiografie.

Mittwoch, 25. September 2019

#29 Booktalk - Morgen ist leider auch noch ein Tag

Hallo,

vor wenigen Tage hatte ich "Morgen ist leider auch noch ein Tag" von Tobi Katze gelesen. In dieser Autobiografie geht es um die Themen Depression und Selbstmord und auch Humor. Ob diese drei Themen wirklich zusammen passen erläutere ich im nachfolgenden Teil.





Tobi Katze ist Poetry Slammer und Autor. Hier in diesem Buch erzählt er wie es war die Diagnose "Depression" zu bekommen und sich mit der Krankheit zu arrangieren. Selbstironisch berichtet er aus seinem Alltag und nimmt sich und die Depression dabei nicht ganz so ernst. Er zeigt immer wieder, dass das alles wenig mit Traurigkeit zu tun hat. Ihm ist es wichtig offen darüber zu reden und Vorurteile aus dem Weg zu räumen. Vor der Diagnose war er es gewohnt die Leere mit viel Alkohol und Parties und den falschen Freunden zu füllen und alles dafür zu tun, damit niemand ahnt wie es in ihm aussieht. 

Das Buch hat wirklich lange auf meiner Wunschliste herum gedümpelt und ich war mir immer unsicher, ob es mir wirklich gefallen könnte. Dabei hatte ich schon viel darüber gelesen und eigentlich trifft das genau meinen Humor. Und dann habe ich es per Zufall in einem öffentlichen Bücherschrank gesehen und musste es einfach mitnehmen. Und ich musste feststellen, dass mich das Buch sehr gut unterhalten hat. Ich habe es schlussendlich ab der Hälfte in einem durch gelesen und ich konnte mich an wirklich vielen Stellen wiederfinden. Ich habe im Gegensatz zum Autor jedoch so gut wie keine Erfahrung was Partys oder Alkohol betrifft, aber was den Rest betrifft habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. 

Man bekommt einen relativ tiefen Einblick in das Leben des Autors und wie es für ihn war mit die Diagnose "Depression" zu bekommen und wie er und sein Umfeld darauf reagierten. Ob sich das alles genau so zu getragen hat erfährt man nicht, aber aus eigener Erfahrung weiß ich wie nah dran die einzelnen Geschehnisse an der Realität sind. Denn mit vielem was der Autor konfrontiert wird erlebt man selbst, wenn man auch diese Diagnose hat. Und ich habe selbst schon oft erlebt wie überfordert viele damit sind und wie viele trotz aller möglichen Aufklärungskampagnen Depression mit Traurigkeit oder Faulheit gleich setzen und es als eine Art Modeerkrankung ansehen. Es ist leider nun einmal eine Krankheit, über die viel zu wenig gesprochen wird und über die es leider viel zu viele Vorurteile gibt. Wobei man hier auch klar stellen muss, dass die Depression viele Gesichter hat und der Autor hier nur zeigt wie sie sich in seinem Fall äußert. 

Schließlich ist in den Augen von viel zu vielen "nur" eine Art Traurigkeit und viele setzen das mit einer Charakterschwäche gleich, die man nur überwinden muss. Und wenn das nicht klappt, dann gibt es ja noch immer Pillen und da muss nur fest genug an die Wirkung glauben. Dass das alles sehr wenig mit der Realität zu tun hat spielt da oft keine Rolle und leider denken auch einige Betroffene so. Auch eine Depression kann einem mitunter das Leben kosten und genau das wird hier thematisiert. Wie der Autor mit dem Thema Suizid umgegangen ist mag für manche vielleicht nicht richtig erscheinen, aber jeder hat seine eigene Art damit umzugehen. Der Autor hat eine ziemlich lockere Art damit umzugehen, aber auch das musste er erst lernen. Genauso wie er lernen musste mit der Depression zu leben und Therapie und Medikamente keine Wunderheilung mit sich bringen. Das heißt wer hier ein durchgehend witziges Buch erwartet wird wohl enttäuscht sein. Der Autor berichtet schonungslos auch von den hässlichen Seiten der Depression und die kann man nicht alle mit einem Witz kaschieren oder schönreden.

Auch für Nicht-Betroffene eignet sich das Buch prima um mal einen Einblick in die Thematik zu bekommen. Es ist halt mehr oder weniger ein Alltagsbericht, aber man könnte es auch als lustigen Roman auffassen in dem der Autor einem aus seinem Leben in der Ich-Perspektive erzählt. Das alles kratzt aber noch ziemlich an der Oberfläche der Thematik, das heißt etwas tiefgründiges kann man nicht erwarten. Mich hat es nicht gestört, schließlich habe ich auch nichts philosophisches und tiefgründiges erwartet.

Aufgrund der Längen kann ich dem Buch trotz des Lobes nur 4,5 von 5 Sternen geben. Alles in allem hat mir der Erfahrungsbericht auf alle Fälle gezeigt nicht alleine mit dem Problem zu sein und einige Passagen haben mich auch zum Lachen und Schmunzeln gebracht. Und das Buch zeigt einfach, dass man eine Depression auch mit Humor nehmen kann.

Habt ihr dieses Buch schon gelesen? Wie fandet ihr es oder habt ihr noch vor es zu lesen? Sollte es mehr Bücher über psychische Erkrankungen geben? Gerne verlinke ich hier eure Rezension.

Viele Grüße

Sonntag, 15. April 2018

#90 Bücherregal - Ich fühle so tief ich kann(Kurzrezension)


TitelIch fühle so tief ich kann
AutorLiane Cornelius
VerlagBooks on Demand
GenreRoman/Autobiografie
Seiten396 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Liane Cornelius ist hochsensibel und in ihrem autobiografischem Roman erzählt sie uns von den Schattenseite dieser Gabe. Als Kind hatte es Lilly nicht leicht und auch im Erwachsenenalter zieht sie das Unglück magisch an. Sie muss mehrerer schwere Operationen über sich ergehen lassen und dadurch lernt sie Andreas kennen. Er ist ihr Physiotherapeut und so ganz anders wie sie selbst. Während sie warmherzig ist, lässt er so gut wie keine Gefühle zu. Sie verliebt sich in ihn und merkt nicht, wie sehr er sie manipuliert.

Review

Das Buch ist in einem angenehm flüssigen Schreibstil verfasst und beinhaltet viel Hintergrundhandlung und ist mit sehr vielen liebevollen Details versehen. Es tauchen nur wenige Personen auf, aber diese werde alle sehr detailliert beschrieben.
Ich konnte Lillys Gedankengänge als ebenfalls hochsensible Persönlichkeit durchaus nachvollziehen, auch wenn sie um einiges emotionaler ist als ich.
Das Cover ist wunderschön, jedoch müsste die Schrift etwas heller sein. Es passt zum Buch an sich, da es sich um eine Liebe zwischen einer sehr warmherzigen und einer kühler Person handelt.
Besonders gefallen haben mir die kurzen Texte zu Beginn und am Ende des Buches.

Für meinen Geschmack war alles ein wenig zu langamtig, doch für eine Autobiographie in der Dicke ist es eine durchaus gängie Handlungsgeschwindigkeit.

Die Liebe findet auf anderer Ebene statt und somit auf eine ganz andere Art und Weise. Dadurch weiß man nicht immer was gerade wirklich geschieht und was nicht.


Fazit

Man muss sich beim Lesen voll und ganz auf das Buch einlassen. Wenn man auf übernatürliche Bindungen zwischen Menschen und dem Thema Dual-Seelen steht, dann ist es wahrscheinlich eine durchaus interessante Lektüre.

Die Autorin bietet auf ihrer Homepage einen Test an, ob man als Leser für das Buch infrage kommt.

Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Liane Cornelius für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares über das Portal https://rezi-suche.de/
Weitere Infos zum Buch findet ihr übrigens auf der Seite von Liane Cornelius: Hier (Werbung gemäß §2 Nr.5 TMG)