Freitag, 16. Oktober 2020

#330 Bücherregal - 9 1/2 perfekte Morde


Titel9 1/2 perfekte Morde
AutorAlexander Stevens
VerlagPiper Verlag
GenreTrue Crime
Seiten224 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Die Dunkelziffer bei Tötungsdelikten ist erschreckend hoch, dabei sollte es doch dank DNA-Analysen, Handyortung und vielem mehr ein leichtes sein diese aufzuklären. Jedoch muss man diese Delikte erst einmal als solche erkennen und das passiert leider nicht immer, egal wie offensichtlich ein Tod durch Fremdverschuldung auch sein mag. Aus dem Grund befasst sich der Strafverteidiger Alexander Stevens mit 10 Mordfällen und erläutert warum diese so lang ungeklärt blieben oder die Täter nur vergleichsweisen milde Strafe bekamen. 


Review

Erst einmal möchte ich vorweg erwähnt haben, dass an wenigen Stellen detailliert beschrieben wird wie Menschen ums Leben kommen und deshalb ist dieses Buch wahrlich nur etwas für Menschen, die mit solchen Themen umgehen können. Es ist jetzt nicht reißerisch beschrieben wurden, aber trotzdem geht es unter die Haut. Und wer suizidal ist bzw. über Selbstmord nachdenkt sollte auch einen großen Bogen um dieses Buch machen. Das Kapitel über dieses Thema beschreibt traurige Tatsachen, über die definitiv geredet werden muss in unserer Gesellschaft, aber vor denen Betroffene auch gewarnt werden müssen. Wer sich vorab informieren möchte dazu: Das Stichwort ist Selbstmordhelfer.

Besonders gut gefallen hat mir der schwarze Humor des Autors und ich denke wenn man daran keinen Gefallen hat empfindet man einige Stellen im Buch als pietätlos. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und ich fand es gut, dass bestimmte Begriffe auf verständliche Weise für den Laien erklärt werden.

Wenn man schon viele True-Crime-Bücher/Zeitschriften gelesen hat kennt man schon den ein oder anderen Fall und kann sich schon denken welche perfekten Morde zu 100%iger Wahrscheinlichkeit in diesem Buch auftauchen werden. Das finde ich aber nicht weiter schlimm, da jeder Autor meist eine Sichtweise auf die Dinge hat und diese sich allein schon wegen ihrem Beruf maßgeblich unterscheiden. Und ich finde es ganz interessant das alles mal aus der Sicht eines Anwalts zu erfahren.

Das letzte Kapitel des Buches beschäftigt sich mit dem Parkhausmord, den ich im Vorfeld schon kannte durch ein anderes Buch. Es ist immer wieder erschreckend wie dreist und selbstverständlich der Täter dort vorgegangen ist.

Was ein wenig anstrengend war beim Zuhören war, dass der Autor teilweise sehr ausführliche Ausschweifungen bzw. Erklärungen ablieferte. Hier hätte ich lieber noch einen "perfekten" Mord mehr gehabt und dafür etwas kompaktere Erklärungen. Vor allem in der zweiten Hälfte fiel das negativ auf. Passend zu seinem Job geht er auch ausführlich auf das deutsche Rechtssystem ein.

Ein anderer Kritikpunkt ist der Titel des Buches, der finde ich einfach zu überspitzt ist. Auch das Cover hätte man passend wählen können, in dem man eben nicht ein Foto von dem Anwalt drauf packt. Denn das finde ich gibt dem Buch einen schmierigen Beigeschmack, der aber gar nicht sein müssten.


Fazit

Alles in allem ist es mit seinen etwas über 220 Seiten ein sehr kurzweiliges Buch, welches sich durch seine sachlichen und unblutigen Beschreibungen positiv von anderen Büchern in diesem Genre abhebt.

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