Freitag, 29. April 2022

#453 Bücherregal - Echo der Toten

 

  


TitelEcho der Toten(1. Fall für Friederike Matthée)
AutorBeate Sauer
VerlagUllstein Verlag
GenreKrimi/Lokalkrimi/Eifelkrimi/historischer Roman
Seiten384 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Im Jahre 1947 wird Richard Davies von der britischen Military Police mit der Aufklärung eines Mordes in der Eifel beauftragt. Deshalb wendet dieser sich an die weibliche Polizei von Köln, damit diese den einzigen Augenzeugen befragen kann. Aus dem Grund reist Friederike mit Davies in die Eifel um den 6-jährigen Jungen zu befragen, der bisher noch nicht dazu in der Lage war über das Geschehene zu sprechen. Der Ermittlerin fällt es schwer sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren da sie immer noch mit den Erinnerungen an den Krieg zu kämpfen hat.

Review

Mir hat besonders gut der Genremix aus Krimi und historischer Roman gefallen. Man erfährt eine Menge über das Leben der einfachen Bevölkerung nach dem II. Weltkrieg in der Eifel rund um Köln während der britischen Besatzung. Immer wieder wird der Kriminalfall an sich zur Nebensache, was für mich aber kein Problem war schließlich war der Rest spannend genug. 

Die Atmosphäre war dauerhaft geprägt durch den andauernden Hunger, die Kälte gepaart mit der Angst und ich hatte richtig mit gefiebert und darauf gehofft, dass alles ein gutes Ende für die Beteiligten nehmen wird. Denn jemand scheint großes Interesse daran zu haben die Lösung des Falles zu verhindern und gefühlt versucht ohnehin jeder Beteiligte ohne Rücksicht auf andere seine Schäfchen ins Trockene zu bringen.

Hinzu kommt dann noch eine Ermittlerin, die ihren Beruf ergriffen hat um in erster Linie sich mit einem spärlichen Verdienst über Wasser zu halten und eine Zimmer für sich und ihre kranke Mutter zu haben. Das ist in der Zeit in Köln alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Auch sonst hat sie mit allerlei Problemen zu kämpfen, da das Misstrauen der Gesellschaft gegenüber der Polizei zu der Zeit enorm hoch war. Und sie als Frau in dem Beruf es noch einmal viel schwerer als ihre männlichen Kollegen hat. Sie freundet sich erst nach und nach mit dem all dem an und versucht dann ihre Fähigkeiten zu verbessern. Was schwer bei so einem brisanten Fall ist, bei dem man gefühlt ständig in Wespennester herumstochern muss um an neue Informationen zu kommen. Besonders verständlich fand ich ihre Art mit den Opfern umzugehen und mir hat es richtig Leid getan, dass die Ressourcen zum Schutz von diesen zu der Zeit so gut wie gar nicht vorhanden waren. 

An sich gibt es viele verschiedene Handlungsstränge, die erst langsam miteinander verwoben werden. Dadurch wird der Fall aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet und dadurch wird mehr als deutlich, dass hier etwas gewaltig schief läuft.

Was das Ende betrifft bin ich etwas zwiegespalten, denn an sich hatte ich etwas vollkommen anderes erwartet. Aber wenn ich mal alle Schlüsselmomente des Buches in Betracht finde bin ich froh darüber, dass so eine realistische Auflösung gewählt wurde. Immerhin wäre alles andere zu schnell gegangen und die Personen hätten dafür ihre eigenen Werte verraten müssen bzw. nicht entsprechend ihres Charakters gehandelt. 

Mal schauen wie viele Charaktere hier aus dem Band in den nachfolgenden noch eine Rolle spielen werden. Vor allem die Vorgesetzt hatte mich wütend gemacht, denn sie kam mir sehr verbittert vor und es wird nie groß thematisiert, warum sie etwas gegen die Ermittlerin hat.


Fazit

Hoffentlich kann ich in den nächsten Wochen den zweiten Band lesen, denn das ist definitiv meine Lieblingskombination an Genre plus die Ermittlerin ist mir sympathisch. Bei mir hat der Auftakt der Reihe definitiv das Interesse geweckt und er hat mich gut unterhalten. Es ist halt immer wieder schön Krimis zu lesen, bei denen man allerhand Sachen lernt.

Mittwoch, 27. April 2022

Lesemonat März 2022

  




Hallo, 

jetzt ist der März schon wieder eine ganze Weile um und endlich habe ich es einmal geschafft den Rückblick auf meine gelesenen Bücher zu schreiben. Mit 9613 geschriebenen Wörtern liege ich klar unter dem Durchschnitt vom letzten Jahr, was sich aber hoffentlich demnächst ändern wird. Ans Manuskript möchte ich mich definitiv in den nächsten Wochen setzen, damit ich es endlich einmal fertig habe. Eigentlich wollte ich das im April während dem Camp Nanowrimo machen, aber da ich dank der Termine ständig an das Thema der Geschichte erinnert werde habe ich es dann doch nicht gemacht. Obwohl der Unfall bald 15 Jahre zurücklegt ist es für mich nach wie vor schwierig mich mit all dem auseinander zu setzen. Gefühlt ist damals etwas in mir gestorben und dank der Termine muss ich mich jetzt wieder mit all dem auseinander setzen.

Ansonsten habe ich nach etlichen Jahren endlich wieder eine neue Brille und sogar eine Sonnenbrille mit aktueller Stärke kann ich mein Eigen nennen. Zweitere war ja auch schon um die 8 oder 9 Jahre alt. Viel anders als meine vorige Brille sieht es jetzt nicht aus, da man bei meiner Sehstärke nun einmal nicht viel Auswahl hat. Jetzt ist das Zeichnen und Arbeit am Laptop endlich nicht mehr so anstrengend. Auch die Optikerin war erstaunt darüber wie gut ich das alles kompensieren konnte und tatsächlich hatte ich die Verschlechterung erst vor kurzem so richtig bemerkt und es nur auf das abblättern der Beschichtung geschoben.

  • Kat Menschiks und des Diplom-Biologen Doctor Rerum Medicinalium Mark Beneckes Illustrirtes Thierleben von Mark Benecke und Kat Menschiks, 3 von 5 Sternen
  • Echo der Toten von Beate Sauer, 4 von 5 Sternen
  • Becoming von Michelle Obama, 4,5 von 5 Sternen
  • Was wir von Quallen lernen können von Katharina Wolf, 4 von 5 Sternen
  • Gewollt. Geliebt. Gesegnet. von Wolfgang F. Rothe, 4 von 5 Sternen
  • Die Klaviatur des Todes von Michael Tsokos, 4 von 5 Sternen
  • Was Politiker nicht sagen von Gregor Gysi, 4 von 5 Sternen
  • Die unendliche Geschichte von Michael Ende, 4,5 von 5 Sternen
  • Du darfst nicht alles glauben, was du denkst von Kurt Krömer, 5 von 5 Sternen
  • Make your art no matter what von Beth Pickens, 3 von 5 Sternen
  • Ein Grab für zwei von Ralf Kamp, 4 von 5 Sternen

11 Bücher | 3.201 Seiten | 291 Seiten/Buch | 104 Seiten/Tag
Comic | 2 Graphic Novel | - Light Novel | 10 Manga
durchschnittliche Bewertung: 4/5
Verlage: 11
bereiste Länder: 5
Genre: 6(2xBiografie, 1xhistorischer Roman, 1xKlassiker, 1xKrimi, 1xRatgeber, 2xRoman, 2xSachbuch, 1xTrue Crime)

Highlight: Du darfst nicht alles glauben, was du denkst von Kurt Krömer, 5 von 5 Sternen
Flop: Make your art no matter what von Beth Pickens, 3 von 5 Sternen


"Kat Menschiks und des Diplom-Biologen Doctor Rerum Medicinalium Mark Beneckes Illustrirtes Thierleben" von Mark Benecke und Kat Menschiks ist ein illustriertes Buch, dass ein paar ulkige Geschichten über Tiere erzählt. Wie man an der Bewertung sehen kann, hat mir das alles eher weniger zugesagt. Mir war es schlichtweg zu wenige Illustrationen und einige der Fakten kannte ich schon. Trotzdem hat es mich dazu gebracht mich mit einigen Tierarten näher zu befassen.

"Echo der Toten" von Beate Sauer ist ein historischer Eifelkrimi rund um 1947, in dem es um die Aufklärung eines Mordes geht, den ein kleiner Junge beobachtet hatte. Wenn ich eins liebe dann ist es genau dieser Genremix und ich bin richtig froh darüber, diese Reihe entdeckt zu haben. Die Ermittlerin ist mir sympathisch und ich finde es schön, dass hier genau auf die Begleitumstände eingegangen wird. Wie sah zu der Zeit das Leben der Menschen aus und wie haben diese darauf reagiert, wenn die Polizei sie um mithilfe bat? Hoffentlich kann ich demnächst den zweiten Teil lesen.

"Becoming" von Michelle Obama ist die Autobiografie der Autorin und hier erzählt sie wie sie aufgewachsen ist und die Zeit im weißen Haus als "First Lady" erlebt hat. mir hat der Blick hinter die Kulissen wirklich gut gefallen und es hat noch einmal das Bild bestätigt, dass ich von der Autorin hatte. Es ist auf jeden Fall ein spannender Einblick, bei dem man eine Menge über sie als Menschen erfährt. 

In "Was wir von Quallen lernen können" von Katharina Wolf geht es um Henry, der all seinen Mut zusammen nimmt und dem Barkeeper Max seine Nummer zusteckt. Ein wenig schade fand ich es schon, dass hier alles im Zeitraffertempo erzählt wurde. Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten und es zeigt einfach mal wieder wie wichtig es ist miteinander zu reden.

"Gewollt. Geliebt. Gesegnet." von Wolfgang F. Rothe ist ein Buch voller Erfahrungsberichte rund um das Thema queer sein in der katholischen Kirche. Es zeigt auf alle Fälle wie wichtig solche Diskussionen sind und das alles viel öfters öffentlich diskutiert werden sollte um die längst überfälligen Veränderungen in Gang zu bringen.

In "Die Klaviatur des Todes" von Michael Tsokos erzählt der Rechtsmediziner von diversen Todesfällen und ähnlichem, unter anderem ob zum Beispiel die Aussagen des Opfers zu dem vorhandenen Verletzungsmuster passen.  Besonders gut gelungen fand ich die Auswahl der Fälle, die dieses Mal ein sehr breites Spektrum abdecken. Somit gibt es einen sehr guten Einblick in die Forensik.

In "Was Politiker nicht sagen" von Gregor Gysi geht der Autor darauf ein, wie Politik funktioniert. Besonders interessant fand ich den Aspekt über die ganzen medialen Möglichkeiten, die das politische Geschehen in das Wohnzimmer der Leute bringt. Und hier wurden sowohl die Vor- als auch die Nachteile beleuchtet. Das Sprachniveau vom Buch ist wie bei den Reden des Autors recht gut, aber bei den meisten Wörtern kann man gut erraten um was es geht.

"Die unendliche Geschichte" von Michael Ende erzählt die Geschichte von einem Jungen, der immer mehr in ein Buch hinein gezogen wird und letztendlich dem Hauptprotagonisten dabei hilft die kindliche Kaiserin zu retten. Mir hat das Hörbuch total gut gefallen und es hat mich an die vielen Märchen erinnert, die ich als Kind gelesen hatte. Es gibt auf alle Fälle viele fantastische Wesen zu entdecken und besonders gut fand ich den Glücksdrachen "Fuchur".

In "Du darfst nicht alles glauben, was du denkst" von Kurt Krömer erzählt der Autor wie ihm die schwere Depression zusetze und wie er die Zeit in der Tagesklinik erlebte. Mir hat der schonungslos ehrliche Blick auf das alles gefallen. Es ist nun einmal nicht leicht sich Hilfe zu holen, vor allem da man in unserer Gesellschaft bis zum Schluss gefälligst zu funktionieren hat. Mich hat das geschriebene auf alle Fälle zum Nachdenken und zum reflektieren über das eigene Leben angeregt.

Im Ratgeber "Make your art no matter what" von Beth Pickens geht es darum kreativen Tätigkeiten nachzugehen, auch wenn einen diverse Umstände regelmäßig daran hindern. Obwohl die Tipps speziell für Künstler sein sollten, sind genau von denen sehr wenige zu finden. Das was man findet ist sehr allgemein gehalten und hat mir somit wenig geholfen.

Im Eifelkrimi "Ein Grab für zwei" von Ralf Kamp gerät Herbie ausgerechnet in eine Kleinganovengeschichte. Mich hat der Krimi fantastisch unterhalten und ich liebe es einfach wie der Autor mit den Klischees über die Eifelbewohner spielt.


Im Mai stehen jetzt nur noch eine handvoll wichtige Termin und ich bin ganz gespannt darauf, wann der wichtigste von denen passieren wird. Bisher habe ich noch keine genauen Informationen und ich hoffe, dass alles glatt gehen wird. Den Großteil habe ich auf jeden Fall schon einmal hinter mich gebracht und ich bin einfach nur froh darüber das MRT überstanden zu haben. Bisher hatte ich nie Probleme damit und jetzt hatte ich es erste Mal eine ganz leichte Panikattacke im Vorfeld. Beim letzten Mal hatte ich es auf den Ort geschoben und war deshalb ganz froh darüber, dass ich wo anders einen Termin hatte. Überraschendes ist da jetzt nicht rausgekommen, also heißt es weiterhin abwarten. Es ist auf jeden Fall gut zu wissen, dass es keinen Grund zur Besorgnis gibt.


Und wie war euer Lesemonat? Gerne verlinke ich hier eure Beiträge.

LG

Sonntag, 24. April 2022

#57 Manga - No. 6 Band 1-3

 




Titel(Deutsch)Nr. 6
Titel(Englisch)Nr. 6.
AutorAtsuko Asano(Story), Hinoki Kino(Zeichnungen)
VerlagEgmont Manga
GeschlechtScience Fiction/Dystopie
Bände1-3(9 erschienen, abgeschlossen)
Meine Bewertung
5/5

 Inhalt

Aufgrund von langandauernden Atomkriegen gibt es nur noch wenige Städte, in denen man leben kann. Eine von ihnen ist No. 6, in der die Bevölkerung mithilfe von Technik rund um die Uhr überwacht und kontrolliert wird. Solange man sich an die Regeln hält ist ein Leben im Wohlstand möglich, verstößt man gegen diese wird man an den Rand der Stadt gebracht. Dort ist das Leben weniger komfortabel und man darf auch nicht mehr ins Innere der Stadt zurück. Genau das hat Shion erlebt, aber er macht das Beste draus und arbeitet mittlerweile als Parkwächter. Ausgerechnet während seiner Schicht taucht eine Leiche auf und sein Kollege verstirbt. Die Todesumstände sind mehr ungewöhnlich und die Regierung beschließt deshalb die Zwischenfälle zu vertuschen und Shion als Täter zu verhaften. Wie kann er es schaffen aus diesem System auszubrechen und zu flüchten, wenn jeder Winkel der Stadt überwacht wird? 

Rezension

#1. Band: 

Shion ist ein Elitestudent, bis er in einer stürmischen Nacht einem auf der Fahndungsliste stehenden Gefangenen Obdach gibt anstatt ihn zu melden. Seit dem lebt er am Rand der Stadt, was ihm erst einmal bewusst werden lässt was für ein Leben er bis dato führte.

Mir passiert es ja wirklich sehr selten, das sich mal einen Manga finde und den in einem Rutsch durchlese und es kaum erwarten kann nach dem nächsten Band zu greifen. Aber genau das ist hier der Fall und ich bin froh darüber, dass die Reihe schon komplett erschienen ist. 

Die dystopische Welt an sich hat jetzt nicht vieles neues zu bieten und verglichen mit vielen neueren Büchern aus dem Genre erscheint sie fast schon langweilig. Trotzdem finde ich hat sie etwas besonderes, denn die Kinder werden schon mit 2 Jahren getestet und das Ergebnis prägt von dem Zeitpunkt ihr gesamtes Leben. Heißt also das Wohnumfeld, die Berufschancen und vieles mehr hängen von den eigenen Fähigkeiten ab. Im ersten Teil erfährt man was das betrifft relativ wenig und ich bin gespannt darauf, ob dieses Erzähltempo eingehalten wird. Es ist auf jeden Fall mal was anderes so viele Seiten zu lesen und sich mal so gar nicht informiert zu fühlen. Besonders gut finde ich übrigens die Roboter und hoffentlich bekomme ich die noch ganz oft zu Gesicht.

Die Dynamik zwischen Shion und Rat ist sehr interessant und ich bin ganz gespannt darauf, wie sich das Verhältnis zwischen den beiden verändern wird. Sie scheinen auf dem ersten Blick das komplette Gegenteil voneinander zu sein und so etwas verspricht ja immer viele Konflikte.

Der Zeichenstil passt wunderbar zu der Story, wenn man das Alter der Charaktere bedenkt. Die Figuren und die Hintergründe sind wunderschön gezeichnet und haben die Menge an Details, die es nötig macht um die Dialoge passend zu ergänzen. Zudem geben die Panels einem einen guten Einblick in eine Welt, in der Roboter eine große Rolle spielen und alles ziemlich rein und fast schon utopisch wirkt.


#2. Band: 

Mithilfe von Rat begibt sich Shion auf die Flucht, denn auch er ist mittlerweile zur Fahndung ausgeschrieben.

Obwohl die vielen lustigen Szenen absolut gar nicht zu der Handlung an sich passen, lockern sie diese perfekt auf und ließen mich kurz vergessen wie bedrückend das alles ist. Die meisten Dystopien, die ich bisher gelesen habe waren was das betrifft ganz anders und hatten nahezu durchgehend eine ernstere Atmosphäre. Ich bin gespannt darauf, wie sich die Grundatmosphäre noch ändern wird. Schließlich deutet ja alles daraufhin, dass Shion ohne Rat absolut verloren wäre und dieser kann ja schließlich nicht ewig der Babysitter von ihm sein und ihn beschützen. An sich scheint Shion lernfähig zu sein, was mir Hoffnung macht. Ich hasse es einfach, wenn Charaktere in dem Maße voneinander abhängig sind und sich das bis zum Schluss nicht ändert.

Die Slums an sich scheinen auf jeden Fall ein sehr interessanter Ort zu sein und ich bin gespannt darauf, was man noch so alles von diesen gezeigt bekommt. Über die Welt an sich gab es bisher wenige Informationen und hoffentlich bleibt das noch eine ganze Weile so. Es ist nämlich ganz angenehm nicht zu wissen was da noch alles auf einen zukommt und vor allem ob man den wenigen Informationsquellen trauen kann. Immerhin scheint da jemand nicht zu wollen, dass die Bewohner von No. 6 die Wahrheit kennen lernen.  Und deshalb bin ich ganz gespannt darauf, was man im nächsten Band alles erfährt. Und was für spannende Charaktere auftauchen werden.

#3. Band: 

Zusammen mit Rat lebt Shion nun im Westblock und langsam lernt er für sich selbst zu sorgen. Währenddessen sucht Shions Freundin Safu verzweifelt nach ihm, weshalb sie festgenommen wird.

Die Wespen breiten sich immer weiter aus und diesbezüglich gibt es einige neue, verstörende Informationen. Wobei ich diese nicht ganz zu ordnen kann, denn kann man dieser Person wirklich trauen und vor allem wie soll sie das alles hinbekommen haben? Schließlich tauchen solche Wesen ja nicht aus dem Nichts auf und folgen dann freiwilligen irgendwelchen Befehlen? Und wenn sie zum Beispiel zu dem Zwecke der Vernichtung von No. 6 gezüchtet wurden stellt sich die Frage, wie Menschen von außerhalb an die Ressourcen kamen? Innerhalb der Mauern scheint es ja sehr schwierig zu sein Sachen unbemerkt zu erledigen aufgrund der dauerhaften Überwachung durch Mikrofone und Kameras bei verdächtigen Aktivitäten. Und dann sind ja auch alle um einen herum mögliche Spitzel, die natürlich Vorteile durch das Melden von Saboteuren bekommen. Wie man sehen kann bringt mich die Handlung ganz schön zum Nachdenken und ich bin richtig gespannt darauf welche meiner Theorien im Endeffekt stimmt. Aus dem Grund liebe ich nämlich das Dystopiegenre, denn ist nahezu alles möglich und es immer spannend zu sehen welche Wege gegangen werden. 

Die Dynamik zwischen Shion und Rat beginnt sich zu verändern und man sieht was für ein Einfluss sie aufeinander haben. Was das betrifft frage ich mich inwiefern das den weiteren Verlauf der Story verändern wird. Schließlich ist Shion immer noch sehr naiv und da frage ich mich schon, wie er auf der Dauer in den Slums überleben will. Und bei Rat weiß man so gar nicht was er letztendlich im Schilde führt und was es bedeutet, wenn er tatsächlich Gefühle gegenüber Shion zulässt. Und damit meine ich jetzt nichts romantisches, denn Rat hat ja ohnehin sehr große Probleme Menschen an sich heranzulassen. 

Hoffentlich kann ich so bald wie möglich den nächsten Band lesen.

Freitag, 22. April 2022

#452 Bücherregal - Cyber Trips

 




TitelCyber Trips(Band 2 der Reihe Neon Birds)
AutorMarie Grashoff
VerlagLübbe Verlag
GenreScience Fiction
Seiten448 Seiten
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt


Ist es überhaupt möglich KAMI zu besiegen? Auch im Jahr 2101 geht der Kampf weiter und momentan sieht es nicht so aus, als bestünde wirklich die Chance den Virus zu besiegen. Dieser befällt immer mehr Menschen und macht diese zu Cyborgs, die dem Befehl von KAMI befolgen.  Aus dem Grund versucht Andra damit Kontakt aufzunehmen, denn es wird noch lange Zeit dauern bis tatsächlich ein Heilmittel gefunden wird.


Review

Besonders über den Rückblick direkt zu Beginn des Buches hatte ich mich gefreut, denn all die Details konnte ich mich nicht mehr erinnern und so fiel mir der Einstieg viel leichter. 

Die Handlung wird wie im ersten Teil der Reihe von verschiedenen Charakteren erzählt. Mir waren teilweise die Übergänge zu fließend, weshalb ich an manchen Stellen den Ortswechsel viel zu spät bemerkt hatte. Das ist auch das einzige Manko an dieser Erzählweise, denn ansonsten fand ich sie total klasse. So verfolgt man mehrere Handlungsstränge gleichzeitig und bekommt somit alle wichtigen Informationen in Bezug auf KAMI zeitnah geliefert. Wobei diese wieder einmal ein paar Sachen aus ihrer Sicht erzählt und so ganz kann ich das noch nicht einordnen. Nicht immer wirken ihre Sätze schlüssig und man das Gefühl, als würde sie sich an manchen Stellen selbst widersprechen. Ich bin auf jeden Fall gespannt darauf, wie es mit ihr im nächsten Band weitergehen wird. 

Durch den bildgewaltigen Schreibstil konnte ich mir alles gut vorstellen. Die Charaktere wurden quasi zu Leben erweckt und am liebsten würde ich diese Welt auch mal erleben, aber bei all den Gefahren ist das wahrscheinlich gute Idee. 

Der Zeitpunkt an dem die meisten Charaktere aufeinander trafen und sich somit die Handlungsstränge kreuzten, hat mich positiv überrascht. Was das betrifft bin ich auf jeden Fall gespannt darauf, wie das den Ausgang der Handlung beeinflussen wird. Schließlich hat sich ja das Virus rasant ausgebreitet und so ganz weiß man ja nicht, wie man die Moja der zweiten Generation vernichten soll. Und dann kommt ja noch hinzu, dass unzählige Menschen evakuiert werden müssen, aber wie stellt man das bei der aktuellen Gefahrenlage überhaupt an? Und dann gibt es ja noch unzählige offene Handlungsstränge, weshalb ich noch gar nicht abschätzen kann was noch alles passieren wird. 

Einerseits sind mir einige der Charaktere so sehr ans Herz gewachsen, dass ich für sie ein Happy End wünsche. Aber andererseits kann ich mir auch gut vorstellen, dass genau das nicht eintrifft und man im Abschlussband noch mit einigen bösen Überraschungen konfrontiert wird.

Leider gab es dieses Mal einige Längen, weshalb ich nicht immer ganz aufmerksam zugehört hatte. Zudem hatte ich oft genug das Gefühl, als würde es keinen Schritt vorwärts gehen was die Handlung betrifft. Die Kämpfe führten meist nur zu einem minimal Fortschritt und auch sonst war der Band so ein typischer Mittelband einer Trilogie, also eher ein einziger Cliffhanger. Trotzdem fand ich es gut, dass es im Gegensatz zum 1. Band ein paar weniger Actionszenen gab. Schließlich ging es ja dieses Mal hauptsächlich darum einen Schlachtplan zu entwickeln und zu gucken, wie man das Ziel doch noch erreichen kann.


Fazit


Alles in allem hat mich dieses Buch gut unterhalten und ich bin schon ganz gespannt darauf, wie diese Trilogie zu Ende gehen wird. Vielleicht wird der Teil dann wieder so gut, dass ich ihm genauso wie dem ersten 4,5 von 5 Sternen geben werde. Denn dieses Mal habe ich aufgrund der Längen und weil gefühlt nichts voran ging nur 4 von 5 Sternen vergeben können.

Booktalk zu "Neon Birds"

Mittwoch, 20. April 2022

#20 Graphic Novel - Die Flüsse von London Band 4-6

 





TitelDie Flüsse von London
AutorStory: Ben Aaronovitch, Zeichner: Andrew Cartmel, Lee Sullivan
VerlagPanini
GenreFantasy
FormatSoftcover
Bände4-6(fortlaufend)
Meine Bewertung
3,5/5


 Inhalt


Peter Grant ist nicht nur ein Zauberer in Ausbildung, sondern arbeitet auch als Constable bei der Metropolian Police in London. Zusammen mit seinem Vorgesetzten Nightingale, der auch ein Zauberer ist, versucht er übernatürliche Fälle zu lösen.
Hierbei handelt es sich um die Graphic Novel zu der gleichnamigen Buchreihe.



Rezensionen

Vol 1-3

Vol 4:

Für seine Detektivprüfung kramt Peter Grant seine skurrilsten Fälle aus um zu zeigen, wie gut er arbeitet.

Vor längerer Zeit hatte ich die ersten drei Bände der Graphic Novel Adaption gelesen und eigentlich wollte ich die dazugehörigen Bücher lesen. Jedoch sind die immer noch auf meiner Wunschliste und vielleicht schaffe ich es ja nach dem lesen der nächsten drei Bände endlich einmal damit anzufangen.

Mir hat die Kurzgeschichtensammlung wirklich gut gefallen und sie zeigt sehr gut, wie perfekt die Genres Krimi/Mystery und Fantasy zusammen passen. Für mich erscheint es total logisch, dass es in London ein spezielles Department für diese Art von Arbeit gibt und sich der Detective genau dafür rechtfertigen muss. Schließlich sind ja übernatürliche Taten nicht gerade leicht zu erklären, vor allem wenn das Gegenüber nicht an so etwas glaubt. Und er muss in dieser Befragung quasi beweisen, dass er tatsächlich als Detective Constable geeignet ist. Und da ist es nun einmal nahe liegend, dass er knifflige Fälle glaubwürdig erläutert.

Mir haben jetzt nicht alle Kurzgeschichten gleich gut gefallen, was mich aber wenig gestört hat. Sie geben den einzelnen Charakteren mehr Tiefe und man erfährt einiges interessantes über diese. Sie dienen halt dazu ein runderes Bild über die Welt in der das alles spielt abzuliefern und das merkt man beim Lesen. Was das betrifft bin ich auf alle Fälle gespannt darauf, ob mir diese Zusatzinformationen in den nachfolgenden Bänden weiter helfen werden.

Besonders witzig fand ich die kurzen Einschübe, wo auf einer Seite eine sehr kurze Begebenheit erzählt wurde. Manche waren davon richtig witzig und zeigen den tollen Humor des Autors.

Der einzige Manko in meinen Augen ist immer noch die Colorierung. Die Zeichnungen sind wirklich fabelhaft, die Farben passen gut zu einander rund sind schlichtweg einmal etwas anders. In vielen Panels gibt es liebevolle Details zu finden, wie den Parkettboden oder die goldenen Bilderrahmen. Generell sind die Hintergründe eine Augenweide. Auch an den Gesichtern kann man jede Gefühlsregung ablesen und nach dem Lesen hatte ich direkt das Bedürfnis selbst zum Stift zu greifen. Jedoch fand ich die Schattensetzung bei den Figuren zu weich.  

Wenigstens habe ich schon den nachfolgenden Band ausgeliehen und kann somit direkt weiter lesen.

Vol 5:

Das Opfer einer Kindesentführung soll als Beute bei einer Hetzjagd dienen.

Ein wenig schade finde ich es schon, dass die einzelnen Bände so unfassbar dünn sind. Dieses Mal gibt es wieder um die 7 Seiten wissenswertes über Füchse in der Mythologie u.a. An sich erfährt man viel interessantes und am liebsten hätte ich danach noch weiter recherchiert. Aber so wird halt auch der Hauptstory viel Platz weggenommen. Allgemein ist es schon sehr auffällig, dass diese sehr knapp erzählt wird und ohne Geplänkel auskommt. Weshalb die Charaktere kaum zur Geltung kommen und nach dem Lesen bei mir immer ein Fragezeichen über dem Kopf bestehen bleibt. Schließlich wird man dieses Mal mit zwei spektakulären Geschehnissen konfrontiert, dabei wäre einer von beiden vollkommen ausreichend gewesen. Zumal beide nur so vor Klischees trotzen und man somit sehr schnell weiß wie das alles ausgehen wird. Deshalb habe ich den Zeichnungen auch viel mehr Beachtung geschenkt als der Handlung, da diese schlichtweg spannender waren.

Alles in allem vergebe ich aus den oben genannten Gründen nur 3 von 5 Sternen. Hoffentlich gibt es im nachfolgenden Band wieder mehr Magie und übernatürliches zu bestaunen.

Vol 6:

Hodette lässt ihre Dealer per Boot das übernatürliche Gras an die Kundschaft verteilen.

Wie schon zu erwarten ist die Handlung eher leichte Kost und hat mich ziemlich gelangweilt, wahrscheinlich weil hier schlichtweg zu viele Klischees bedient werden. Aufgrund der geringen Seitenanzahl werden ziemlich viele Zwischenschritte übersprungen, damit die Protagonisten zügig den Fall lösen können. Und genau diese Beschreibungen hätte ich gebraucht um das alles nachvollziehen zu können. So wirkt das alles viel zu konstruiert und in sich nicht schlüssig, was total schade ist.

Der Plottwist hat mich dieses Mal total überrascht und bisher habe ich noch relativ wenige Stories über dieses Thema gelesen. Dabei ist es an sich total interessant und ich mag es, wenn übernatürliche Kräfte für etwas genutzt werden. Über den Zweck kann man natürlich streiten, aber wer weiß für was man das alles noch nutzen könnte.

Was mich dieses Mal eiskalt erwischt hatte war die sexualisierte Darstellung manche Charaktere. Von anderen Fantasycomics kenne ich ja schon einiges, aber eigentlich hätte ich gut und gerne hier bei der Reihe darauf verzichten können. 

Für die nächsten Wochen habe ich mir fest vorgenommen die dazu gehörigen Bücher zu lesen und mal schauen, ob ich diese besser finde. Ein wenig schade ist es schon, dass die Graphic Novels hauptsächlich mit dem phänomenalen Zeichenstil auftrumpfen und bei der Handlung so viel Potential verschenkt wird. 

Obwohl mir die Zeichnungen und die Leichtigkeit was die Fälle betrifft total gut gefallen, gebe ich diesem Band nur 3 Sterne. Mal schauen ob ich die Reihe mit anderen Augen sehen werde, wenn ich die dazugehörigen Bücher gelesen habe.

Sonntag, 17. April 2022

#56 Manga - Attack on Titan Band 31-34

 

 




Titel(Deutsch)Attack on Titan
Titel(Japanisch)進撃の巨人 (Shingeki no Kyojin)
AutorHajime Asayama
VerlagCarlsen
GenreAction/Fantasy/Horror
Bände34(beendet)
Meine Bewertung
3/5

Inhalt


Seit mehr als einem Jahrhundert leben die Menschen hinter einer 50 Meter hohen Mauer, die sie vor den riesigen Titanen schützen soll. Niemand weiß mehr wie es außerhalb der Mauern aussieht und es wird alles daran gesetzt, dass die Menschen hinter den drei Mauern in den jeweiligen Bereichen in Sicherheit leben können. Jedoch durchbricht eines Tages ein Titan die äußerste Mauer und nimmt somit zusammen mit anderen Titanen den äußersten Ring ein und unzählige Menschen werden an dem Tag von ihnen gefressen. Jetzt wird alles daran gesetzt, dass diese nicht auch noch die beiden inneren Gebiete erobern können.

Review

#31. Band 

Endlich hat Zeke es geschafft mir Eren zu reden, doch dieser hat ganz andere Pläne als Zeke.

Beim Lesen hatte ich immer wieder das Gefühl, als würden die Charaktere in einem Auto ohne funktionierende Bremse und Lenkung auf eine Betonmauer zufahren. Es erscheint alles so hoffnungslos und als könne nie wieder was gut werden, schließlich haben sie keine Chance gegen die neuen Gegebenheiten vorzugehen. Aus dem Grund bin ich total gespannt wie es weitergeht, schließlich sind es ja noch 3 Bände und darin wird es ja nicht nur um die Zeit nach dem finalen Kampf gehen. 

Dieses Mal passiert erstaunlich wenig was die Handlung voran bringt und dieses ständige Warten auf wichtige Schlüsselmomente macht richtig mürbe. Stattdessen erfährt man eine Menge über die Charaktere und sieht vor allem bei dem Hauptprotagonisten wie sie durch den gefühlt ewig andauernden Krieg sich verändert haben. Sie sind mittlerweile komplett anders und mal schauen, wer am Ende auf wessen Seite steht.

#32. Band: 

Können die verbliebenden Mitglieder der Survey Corps Eren noch stoppen oder ist schon alles zu spät?

Gefühlt ging es in diesem Band nur um die politischen Aspekte und wie involvierten damit fertig werden. Mir hat das jetzt weniger zugesagt und das obwohl ich sonst kein Problem mit diesem Thema in irgendwelchen Geschichten habe. Mir fehlten einfach oft die Erklärungen um mich zurechtzufinden und manche Szenen habe ich deshalb schlichtweg nicht verstanden. An sich gibt das alles der Handlung an sich mehr Tiefe und man versteht dadurch die Welt in der das alles spielt einen Ticken besser. Jedoch ist es wirklich schade, dass Erklärungen meist so geballt auf einmal kommen und dann gefühlt die Hälfte fehlt. Vielleicht liefern ja die restlichen beiden Bände die nötigen Antworten. Ich habe auf jeden Fall massive Probleme die Handlungsweisen bzw. Veränderung der Survey Corps als auch von Eren zu verstehen.

#33. Band: 

Eren hat sich mittlerweile komplett verwandelt und das Ende der kompletten Menschheit steht scheinbar bevor.

An diesem Band merkt man vor allem wie sehr sich all die Charaktere verändert haben und der Krieg einen unweigerlich verändert und das eigene Weltbild ganz schön ins Schwanken bringen kann. Ein Großteil der Hauptprotagonisten ist überall die Jahre Erwachsen wurden und realisiert immer mehr, was sie alles durchmachen mussten. Und was dazu angetrieben hat. Auch wenn ich die Umsetzung von all dem jetzt nicht gut finde möchte ich an dieser Stelle hervorheben, dass ich diese Charakterentwicklung wirklich bemerkenswert finde. Und allgemein wie oft hier sensible Themen eingestreut werden. Manches davon hätte man ruhig ausführlicher besprechen können und ich bin gespannt darauf, ob das in den ganzen Ablegern von SnK geschieht. Ansonsten hat die Handlung eine wirklich interessante Wendung kurz vor Ende genommen und ich bin richtig gespannt darauf, ob all das angedeutete passieren wird.

#34. Band: 

Schaffen es die Survey Corps den Attack Titan zu stoppen?

Mit dem Ende hatte ich definitiv nicht gerechnet und ich habe echt lange gebraucht um mir klar darüber zu werden, warum ich es alles andere als toll fand. Die nachfolgenden Sachen werde ich versuchen sehr allgemein zu halten, denn viele der Punkte treffen meist auf die komplette Mangareihe zu. Ganz ohne Spoiler komme ich hierbei nicht aus, aber ich versuche Szenen nicht konkret zu beschreiben. Und oft genug sind es ohnehin Sachen, die schon mehrmals im Laufe der Handlung aufgetaucht waren.

Was mich mit am meisten gestörte hatte war, dass manche Charaktere gefühlt alles machen durften ohne nennenswerte Konsequenzen zu bekommen. Vor allem gegen Ende ist mir das negativ aufgefallen und man fragt sich, warum das von keiner der Beteiligten Personen angesprochen wird. In Kapitel 139 gipfelt das dann in gewissen Szenen, die ich am liebsten direkt wieder vergessen würde. Oft genug hatte ich bei dieser Reihe das Gefühl, als würden die Szenen nur nach ihrem "Impact" ausgewählt. Schließlich braucht man ja welche, die beim Leser sehr große Emotionen auslösen und nichts was in irgendeiner Weise schlüssig erscheint. So ist auch der letzte Band und man hat das Gefühl, als wäre hier nur viel Wert auf Herzschmerz gelegt wurden. 

Im Laufe der Handlung wurden wirklich viele Themen wie Euthanasie, Krieg, Rassismus und vieles mehr angesprochen. Und damit gingen wirklich viele, teils tiefgründige Handlungsstränge einher. Statt das alles einem würdigen Abschluss zu geben passiert genau das Gegenteil. Die Mangareihe hatte wirklich viel Potential, schließlich zeigt sie im Gegensatz zu vielen anderen was der Krieg aus einem Menschen machen kann. Doch leider wird dieses Potential viel zu selten ausgeschöpft und vor allem das Ende wird der kompletten Reihe nicht gerecht.

Was die Frauen in dieser Reihe angeht bin ich schlichtweg enttäuscht und hier merkt man leider mehr als deutlich, was für Rollenbild hier bedient wird. Leider werden in den letzten Kapiteln deren Geschichten nur kurz angerissen und vielleicht wirkt es deshalb so unpassend. Es passt einfach nicht zu deren Charakteren und zu dem was sie all die Jahre durchgemacht haben.

Freitag, 15. April 2022

#451 Bücherregal - Der Zorn des Oktopus

 



TitelDer Zorn des Oktopus(2. Teil der Oktopus Reihe)
AutorDirk Rossmann, Ralf Hoppe
VerlagBastei Lübbe Audio
GenreÖkothriller
Seiten608 Seiten bzw. 1146 Minuten
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt


Im Jahr 2029 hat uns die Klimakatastrophe fest im Griff. Schon einige Jahre zuvor hatten sich die Großmächte zu einer Klimaallianz zusammen geschlossen, um genau das zu verhindern. Doch stattdessen haben sie hauptsächliche ihre eigenen Ziele durchgesetzt und jetzt versuchen sie mithilfe eines Quantencomputers die Menschheit zu retten. Doch genau der wird gestohlen und derjenige hat ganz anderes im Sinn.

Review

Dieses Mal brauchte ich viel länger als bei "Der neunte Arm des Oktopus" bis ich mich an die Erzählweise gewöhnt hatte. Die ständigen Ortswechsel gepaart mit unendlichen vielen Charakteren erfordern ein hohes Maß der Aufmerksamkeit und da mussten Lesepausen sorgsam gewählt werden. Die beiden Büchern kann man vollkommen unabhängig voneinander lesen und alles nötige aus dem ersten Teil wird hier noch einmal erwähnt. Passend dazu gibt es einen neuen Held, der quasi in diese Funktion reinstolpert und man erfährt damit zeitgleich mit ihm warum der Quantencomputer in den falschen Händen so eine große Gefahr darstellt. Und genau dieses Szenario ist durchaus in naher Zukunft vorstellbar und man kann nur hoffen, dass das alles niemals eintreten wird. Und wer weiß schon, ob es tatsächlich bis zum Jahre 2029 dauert bis es zu ähnlichen Geschehnissen kommen wird?

Besonders gut haben mir die einzelnen Charaktere gefallen, die sehr vielschichtig und unterschiedlich. Das macht es um einiges leichter sie auseinander zu halten und es ist schön zu sehen, dass diese nicht nur gut oder böse sind. Somit bleibt es auch bis zum Schluss spannend, da man zusätzlich nie so ganz einschätzen kann was für persönliche Ziele sie verfolgen.

Immer wieder kommt es zu überraschenden Wendungen bei den einzelnen Handlungssträngen, die sich erst relativ spät miteinander verknüpfen. Oft genug hatte ich mich während den Lesepausen gefragt, wie die ganzen Sachen letztendlich zusammen hängen und vor allem wie sie sich letztendlich beeinflussen werden. Und natürlich wer denn nun mit wem kooperiert und seine ganz eigene Agenda im Sinn hat. Mir hat das mit rätseln unheimlich viel Spaß gemacht, weshalb ich auch gut über die einzelnen Logikfehler hinwegsehen konnte.

Ein weiteres Problem waren die vielen, teils sehr ausschweifenden wissenschaftlichen Erklärungen. Manchmal hatte ich das Gefühl einem Sachbuch zu lauschen und hier hatte man ruhig einiges kürzen können. Schließlich dämpft genau das die Spannung und macht die Handlung viel zu langatmig. Man merkt auf alle Fälle, dass hier ein Co-Autor mit ins Boot geholt wurde. Dadurch hat sich der Schreibstil um einiges gebessert und wirkt nicht mehr ganz so holprig wie im ersten Teil. Man lernt auf jeden Fall eine Menge in diesem Buch und eigentlich sagt mir genau dieser Mix zwischen Thriller und Sachbuch total zu, jedoch war es mir dieses Mal einen Ticken zu viel an Input.


Fazit

Alles in allem hat mich der Thriller gut unterhalten, weshalb ich ihm 4 von 5 Sternen gebe. Wenn ich jetzt die einzelnen Kritikpunkte genauer bei der Bewertung berücksichtigen würde, müsste ich einen Stern abziehen. Da mir aber beim Lesen vor allem der Unterhaltungsfaktor wichtig ist komme ich auf diese Wertung.


Rezension zu "Der neunte Arm des Oktopus"

Mittwoch, 13. April 2022

#003 Manga und Verfilmung - Josie, der Tiger und die Fische

 







Josie benutzt schon seit der Kindheit einen Rollstuhl. Sie ist es gewohnt viel Zeit alleine mit ihren Büchern und Stiften zu verbringen. Ihre Großmutter schiebt sie jeden Abend zu später Stunde durchs Viertel, damit sie wenigstens einmal am Tag das Haus verlässt. Eines Tages engagiert sie dafür Tsuneo, der als Student dankbar für den hohen Stundenlohn ist. Josie fällt es schwer sich darauf einzulassen, doch nach und nach gewöhnt sie sich an ihn.




TitelJosie, der Tiger und die Fische
AutorSeiko Tanabe, gezeichnet von Nao Emoto
VerlagCarlsen
GenreFiktion, Freundschaft
Bände2
Meine Bewertung
4/5


Das ist eine der wenigen Mangazweiteiler, die ich an einem Stück durch gelesen hatte. Ich wollte einfach wissen wie das alles für die beiden ausgeht, da beide ja in einem komplett gegenteiligen Umfeld groß geworden sind. Und ich hatte jetzt nicht das Gefühl, als würde es in irgendeinerweise klappen können. Wobei man schon sehr früh merkt, dass sie sich in gewissen Punkten sehr gut ergänzen und sie den jeweils anderen dadurch ein ganzes Stück näher zu dessen Lebensträumen bringt. Dazu passend geht es auch darum die Ängste zu überwinden, die einen an der Verwirklichung mancher Träume hindern.

Während der Handlung machen die drei Hauptprotagonisten eine unglaubliche Charakterentwicklung und man merkt richtig, wie sehr sich der Blickwinkel nach und nach ändert. Und vor allem wie sich die Dynamik zwischen diesen immer mehr verändert und die Beziehungen im allgemeinen.

Besonders gut empfand ich den Zeichenstil, der im Großformat richtig gut zur Geltung kommt. Die szeneastischen Bilder entfalten dadurch ihre komplette Wirkung und man kann quasi die Blätter rascheln bzw. das Meer rauschen  hören. Die meiste Zeit sind die Panels einfach gehalten und nur wenige sind voller liebevoller Details gefüllt. Und diese haben es meistens ganz schön in sich und lenken den Blick bewusst auf bestimmte Begebenheiten.

Mein einziger Kritikpunkt ist die Romantisierung von der körperlichen Behinderung. Hier werden wirklich viele Klischees bedient, die ich einfach nur absolut grausam finde. Das hat mich jetzt weniger gewundert, da ich schon einige J-Doramas gesehen hatte und somit erahnen konnte worauf das alles hinausläuft. Trotzdem fand ich es schade, schließlich hätte man vor allem auf den ableistischen Trope gegen Ende komplett verzichten können. Man merkt halt einfach, dass es eine japanische Geschichte aus den 80ern ist.

Trotzdem hat mich der Mangazweiteiler gut unterhalten und jetzt habe ich dank dem richtig Lust darauf mir noch mehr Bilder vom Meer anzugucken. Es ist einfach nur faszinierend wie ausdrucksstark manche Panels sind und wie gut die Handlung mit den wenigen Dialogen wichtige Sachen vermittelt. Es ist enorm wichtig an seinen Träumen festzuhalten und manchmal kann Hoffnung tatsächlich Berge versetzen.




TitelJosie, der Tiger und die Fische(ジョゼと虎と魚たち)
DirectorKotaro Tamura
Produziert vonShuuzou Kasahara, Kouichirou Mukai, Mari Suzuki
Länge98 Minuten
Meine Bewertung
4/5


Die Handlung ist hier um einiges kompakter als im Manga und so bleibt wenig Zeit die Charaktere wirklich kennen zu lernen. Trotzdem hat mich die Geschichte richtig mitgenommen und ich bin froh darüber, dass hier manche Schlüsselmomente eine so große Rolle spielen. Es ist auf jeden Fall sehr herzergreifend zu sehen wie Tsuneo und Josee wachsen und sich nach und nach ihre Einstellung zueinander, gegenüber ihrem Umfeld und ihren Träumen verändert.

Was ich anfangs total gewöhnungsbedürftig fand war der Zeichenstil. Die Hintergründe wirken sehr realistisch und haben unglaubliche viele Details. Die Böden spiegeln und es gibt tatsächlich Milchglastüren, Buntglas, Perlenvorhänge und vieles mehr. Es gibt so viel zu entdecken teilweise war es fast schon zu realistisch. An sich ist das voll meins und es war wirklich schön, wie das oft noch mit Soundeffekten hervorgehoben wurde. Jedoch waren die Figuren sehr einfach gehalten, was dann sehr irritierend war. Sie passten schlichtweg nicht zu den Hintergründen. Jedoch fand ich es was diese betraff total schön, wie die Haare bzw. Klamotten am wehen waren.

Hier lohnt es sich den Abspann abzuwarten, da erst danach das wirkliche Ende gezeigt wird.

Mir hat der Film wirklich gut gefallen und das obwohl ich sehr selten Verfilmung schaue. Da ich die Originalfassung mit englischen Untertiteln geguckt habe, kann ich leider nichts zu der Synchronisation sagen. 



Mir hat jetzt die Mangaadaption der Geschichte einen Ticken besser gefallen als der Film. Da ist die Charakterentwicklung durch die vielen kleinen Szenen einfach greifbarer und in sich schlüssiger. Trotzdem finde ich es beides gelungen und vielleicht schaffe ich es ja eines Tages die Light Novel Vorlage zu lesen.

Sonntag, 10. April 2022

#450 Bücherregal - Jenseits von böse(Kurzrezension)

 

 


TitelJenseits von Böse
AutorUta Eisenhardt
VerlagHeyne Verlag
GenreSachbuch/True-Crime
Seiten304 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5


 Inhalt


Uta Eisenhardt beleuchtet in diesem Buch einige Kriminalfälle, denen sie als Gerichtsreporterin begegnet ist. Was war besonders erschreckend an diesen und vor allem wie kann es sein, dass ein Täter im Wahn Menschen auf brutalste Weise ermordet und sich dann an nichts mehr erinnern kann? Was für Strafen sieht das deutsche Gesetz für diese Taten vor?

Review

Was bedeutet Maßregelvollzug überhaupt und vor allem wie sieht dieser konkret aus? In diesem Buch wird ausführlich darauf eingegangen was das bedeutet und wie der Alltag dort aussieht. Anhand von einigen Fallbeispielen wird genau erläutert warum diese Personen eben nicht in einer Justizvollzugsanstalt untergebracht wurden. Dafür werden sowohl die Straftaten, die Gerichtsprozesse, teilweise die Gutachten als auch die Urteile beleuchtet. 

Wegen dem Titel und dem Klappentext hatte ich mit viel mehr Dramatik gerechnet, aber hier merkt man nun einmal wer die Autorin des Buches ist. Schließlich ist Eisenhardt eine erfahrene Gerichtsreporterin und mich hätte es wirklich gewundert, wenn hier sensationslüstern die Fälle beschrieben wurden wären. Stattdessen wird alles sehr sachlich beschrieben und man bekommt ein recht gutes Bild von einer forensischen Psychiatrie. 

An den Interviews in diesem Buch merkt man zudem recht schnell, dass Eisenhardt weiß was sie für Fragen stellen muss um an interessante Details zu kommen. Diese werden mit Klinikpersonal und anderen Personen geführt und man erfährt allerhand über die Sicherheitsverwahrung und vor allem wie diese sich im Laufe der Zeit verändert hat. Es wird auch darauf eingegangen was noch verbessert werden muss und vor allem warum manche Menschen trotz all der Vorkehrungen wieder straffällig werden. Oder eben bei den Urlauben mal über die Stränge schlagen.

Fazit

Alles in allem ein interessantes Buch über den Maßregelvollzug, in dem sachlich einige Fallbeispiele unter die Lupe genommen werden. Man kann nur hoffen, dass psychische Erkrankungen in Zukunft anders gehandhabt werden und wieder viel mehr Geld in die Versorgung von Erkrankten fließt.

Freitag, 8. April 2022

#449 Bücherregal - Der Mondscheinmann

 


TitelDer Mondscheinmann(8. Fall Nils Trojan Reihe)
AutorMax Bentow
VerlagGoldmann
GenrePsychothriller
Seiten416 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5


 Inhalt


Wie in einem Andachtsraum hatte der Täter rund um die Leiche Lilien und brennende Kerzen platziert. Doch grotesker Weise hat er ebenso Weinbergschnecken hinterlassen, die ihre Schleimspuren am Tatort ziehen. Nils Trojan steht vor einem großen Rätsel, denn was denkt sich derjenige dabei? Kurz darauf wird ein zweiter Leichnam gefunden und es scheint so, als würde es nicht bei diesen beiden bleiben.


Review

In die Reihe bin ich komplett ohne Vorwissen gestartet und den Klappentext hatte ich lediglich überflogen. Mir hatte das dunkle Cover mit dem Hasen direkt zugesagt und bei so einem Motiv konnte ich nicht anders als mir das Hörbuch auszuleihen. Wobei ich selbst nach dem Lesen nicht sagen kann, warum es ausgerechnet dieses Tier ist. Schließlich geht es hier ziemlich viel um Schnecken und das einzige was zu dem Cover passt ist das Haken schlagen des Täters, als der Ermittler auf diesen Jagd macht.

Bis zum Schluss bleibt es unklar wohin die Reise noch hingehen wird und was für perfide Spielchen der Täter mit dem ohnehin psychisch angeklagten Ermittler spielt. Denn je länger er braucht um dieser Mordserie ein Ende zu setzen, desto mehr Menschen müssen sterben. Und da keine Spuren an den Tatorten hinterlassen werden scheint es nahezu unmöglich den Fall zu lösen.

Was ich ein wenig schade fand beim Hörbuch war, dass die Kapitel nicht korrekt gekennzeichnet wurden. Es wurden immer wieder Kapitel aus Sicht des Täters erzählt und darin ging es ausschließlich um dessen Kindheit. An sich finde ich es immer interessant zu sehen was diesen so geprägt hat, aber hier hat es mich immer wieder aus der Handlung gerissen. Denn vor allem anfangs konnte ich das alles nicht zu ordnen und habe erst ziemlich spät gemerkt, dass es schlichtweg Rückblenden sind. Was total schade ist, denn diese Kapitel sind an sich wirklich gut ausgearbeitet und beleuchten die Seele und die möglichen Motive des Täters. Es ist auf alle Fälle beklemmend zu hören was er alles erlebt und geprägt hat. 

Diese beiden Handlungsstränge kommen sich mit der Zeit immer näher, weshalb es mir irgendwann total schwer fiel Pausen einzulegen. Irgendwann wollte ich nur noch wissen was passiert, wenn die beiden Stränge aufeinander treffen und wie sich das alles auflöst. Schließlich scheint jedes Ende möglich und bei Psychothriller weiß man ja nie so ganz, ob der angedeutete Täter tatsächlich die Morde begangen hat. Was das betrifft ist es eine wirkliche spannende Geschichte und ich finde es immer wieder toll, wenn man miträtseln kann und immer wieder hinters Licht geführt.

Leider wird her der Thrill an mehreren Stellen gedämpft, da vieles aus der Handlung generisch wirkte. Man hat das Gefühl dieses Handlungskonstrukt schon bei zu vielen Psychothrillern gesehen zu haben, dabei habe ich bisher noch keinen über Schnecken gelesen. Hier hätte ich mir mehr Überraschungsmomente erhofft.  Es ist halt ein psychisch angeschlagener Ermittler, der gefühlt alles alleine erledigt und deshalb waren einiges leider vorhersehbar.


Fazit

Alles in allem hat mich dieser Psychothriller recht gut unterhalten. Hoffentlich kann ich demnächst noch weitere Teile der Reihe lesen, die mir eventuell besser gefallen werden als dieser hier. 

Mittwoch, 6. April 2022

#60 Booktalk - Das Kind in mir will achtsam morden

Hallo,

im Februar hatte ich den Kriminalroman "Das Kind in mir will achtsam morden" von Karsten Dusse gelesen und dazu passend gibt es heute einen Booktalk.




TW: Folter, körperliche Gewalt, Mord

Jetzt wo Björn Diemel die Kunst der Achtsamkeit beherzigt geht es ihm um einiges besser. Um sich mehr um seine Tochter kümmern zu können hat er in der Anwaltskanzlei gekündigt und kümmert sich hauptsächlich um seinen vor kurzem erworbenen Kindergarten und um seine wenigen verbliebenden Mandaten. Zudem muss er sich jedoch auch um zwei verfeindete Mafiaclans kümmern, denn ausversehen hatte er den Anführer von einem der beiden getötet und das soll am Besten so lange wie möglich geheim bleiben. Und den anderen Anführer hält er im Kindergarten versteckt, damit der seinen Plan nicht durchkreuzen kann. Jedoch hat er aufgrund des neuen Arbeitspensum eine extrem kurze Zündschnur und deshalb wendet er sich abermals an seinen Therapeuten. 

Um die Handlung besser zu verstehen empfehle ich das Lesen des ersten Teiles, damit einige Andeutungen besser versteht. Zwingend erforderlich ist jedoch dieses Vorwissen nicht um die Handlung nachvollziehen zu können.

Die Hörbuchadaption hat mir wunderbar gefallen und ich fand es immer total lustig, wie der Sprecher gewisse Szenen eingesprochen hatte. Die ganze Zeit konnte ich förmlich die selbstgefällige, ignorante Art des Anwaltes raushören und wie wenig ihn sein eigenes Fehlverhalten bewusst ist.

Passend dazu gibt auch dieses Mal sein Therapeut seinen Senf dazu, ohne zu wissen was im Leben seines Patienten tatsächlich von statten geht. Und da ich als Leser natürlich weiß was die Andeutungen wirklich zu bedeuten haben, haben mich diese einfach nur köstlich unterhalten. Zumal der Anwalt genau weiß wie er die Tipps dazu nutzen kann um sein Gewissen rein zu waschen, schließlich geht es hier ja um das innere Kind und dem würde man ja niemals einen Mord vorwerfen. Was dieses Kind zu bedeuten hat wird im Laufe des Romans mehrfach erläutert, das heißt man muss diesbezüglich keine Vorkenntnisse haben.

Dieses Mal ist die Handlung um einiges ruhiger, was ich ganz angenehm fand. Das heißt hauptsächlich geht es dieses Mal um all seine inneren Monologe. Die eigentlich Arbeit findet ja immer zwischen Therapiestunden statt und da Herr Breitner meint Björns inneres Kind ist an allem Schuld, setzt er sich genau mit diesem auseinander. Was an sich total lustig ist, wenn man mal die fatalen Auswirkungen auf sein Umfeld außer Acht lässt. Bisher konnte ich mit dem Prinzip "inneres Kind" eher wenig anfangen und deshalb hatte ich die meiste Literatur in die Richtung schon nach relativ kurzer Zeit abgebrochen. Aber dank dem Krimi habe ich endlich einen Ticken besser verstanden um was es eigentlich geht und vielleicht schaffe ich es demnächst endlich einmal ein Buch darüber zu Ende zu lesen.

Jetzt wo Björn tatsächlich im Besitz eines Kindergartens ist, nimmt dieser natürlich eine große Rolle ein. Schließlich muss er sich jetzt neben den beiden Mafiaclans auch noch darum kümmern, dabei hat er absolut keine Lust darauf. Und so reagiert er natürlich auf seine gewohnt ironische Art, wenn mal wieder ein für ihn belangloses Problem aufploppt. Immerhin hat er kein Verständnis dafür, dass sich für Klimaschutz und das Plastikproblem eingesetzt werden soll während er ganz andere Sorgen hat. So ein Clan macht einen Haufen Arbeit, vor allem wenn niemand sein großes Geheimnis herausfinden darf.

Am liebsten würde ich direkt zum dritten Teil der Reihe greifen, aber damit muss ich mich noch etwas gedulden. Denn das Hörbuch ist noch nicht draußen und wenn ich auf eins nicht verzichten möchte, dann ist es der auditive Genuss den ich bei den ersten beiden Teilen erleben durfte. Mir gefällt der trockene, tiefschwarze Humor vom Autor und ich bin richtig froh darüber die beiden Bücher gelesen zu haben. 

Kennt ihr das Buch und wenn ja, wie findet ihr es?

Liebe Grüße

Sonntag, 3. April 2022

#448 Bücherregal - Ostfriesenhölle(Kurzrezension)

 


TitelOstfriesenhölle(#14. Fall)
AutorKlaus-Peter Wolf
VerlagFischer Verlag
GenreKrimi/Lokalkrimi/Ostseekrimi
Seiten528 Seiten
Meine Bewertung
3/5


 Inhalt


Während einem Fahrradausflug bricht Cosmo plötzlich zusammen und verstirbt kurz darauf. Seine Mutter ist fest davon überzeugt, dass sein sein Freund dafür verantwortlich ist. Weshalb sie dem Youtube-Star direkt einen Besuch abstattet um ihn zur Rede zu stellen und entführt ihn. Als die Leiche einer Frau entdeckt wird ist sich die Polizei nicht sicher, ob dieser Freund der Täter oder ein Opfer ist.

Review


Der Autor hat definitiv einen interessanten, detaillierten Schreibstil, der einem dabei hilft sich alles sehr gut vorstellen zu können. Besonders gut hat mir hier all das Lokalkolorit gefallen.

Was mir beim Hörbuch total die Probleme bereitet hatte waren die raschen Perspektivwechsel. Oft hatte ich ziemlich spät bemerkt,  dass das alles schon wieder wo anders stattfindet und somit ganz andere Leute beteiligt sind. Zudem hatte ich des Öfteren Probleme dem Handlungsstrang an sich zu folgen, denn vieles wird entweder nicht erklärt oder ist schlichtweg nicht logisch. Dadurch konnten mich die Charaktere nicht überzeugen und manche wirkten so, als hätten sie nie gelernt Polizist zu sein.

Vor allem mit einem Protagonisten hatte ich so meine Schwierigkeiten, dem alles unterhalb der Gürtellinie wichtiger war als endlich den Fall zu lösen.


Fazit

Alles in allem hat mich dieser Fall nicht überzeugen können, jedoch werde ich der Reihe an sich noch eine Chance geben. Denn an sich finde ich es immer wieder toll Krimis mit komplexen Handlungen zu lesen, jedoch hat mir bei diesem hier die Ermittlungsarbeit an sich gefehlt und gefühlt wurde er nur durch die Komponente "Zufall" gelöst. 

Freitag, 1. April 2022

#447 Bücherregal - What if it's us

     




TitelWhat if it's us
AutorAdam Silvera, Becky Albertalli
VerlagSimon+Schuster
GenreYoung Adult
Seiten448 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Wenn Arthur an Broadway denkt, scheint in Sachen Liebesbeziehungen alles möglich zu sein. Schließlich trifft er ausgerechnet auf Ben in einer Postfiliale, der gerade im Begriff ist die Sachen von seinem Ex-Freund wegzuschicken. Doch wegen diverser Umstände schaffen es die beiden nicht ihre Nummern auszutauschen. Tatsächlich treffen sich die beiden wieder, aber schaffen es einfach nicht bei den Dates auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Wie kann eine Liebesbeziehung entstehen, wenn der eine sich zu viel Mühe gibt und der andere zu wenig? Und vor allem wie kann diese entstehen, wenn Arthur nur noch wenige Wochen wegen seinem Praktikum in New York bleibt?

Review

Am Besten hat mir diverse Charakterzusammenstellung gefallen und das nicht das queer sein im Vordergrund steht. Stattdessen geht es um das Erwachsen werden und wie es ist eine Sommerromanze zu haben, bei der man nicht so genau weiß ob sie in einer Fernbeziehung münden wird. Sowohl Ben als auch Arthur sind alles andere als selbstsicher, was ich total schön fand. An vielen Stellen wird mehr als deutlich gezeigt zu was diese Zweifel führen können und wie normal das alles ist. Und das meistens am Besten offen und ehrlich darüber reden hilft.

Für das Buch habe ich jetzt mehrere Anläufe gebraucht und ich weiß nicht, ob ich mit über 30 einfach zu alt für solche Geschichten geworden bin oder ob es einfach an der Erzählweise lag. Denn nicht alles was mir missfallen hatte konnte ich auf das Alter der Charaktere schieben.

Vor allem mit Arthur hatte ich riesengroße Probleme, da er oft sehr impulsiv handelt und seine Gedankengänge nicht immer nachvollziehbar sind. Oft genug hatte ich das Gefühl als wäre er erst 12 Jahre alt und würde aus jeder Mücke einen Elefanten machen. 

Dann kam noch erschwerend hinzu, dass die Beziehung zwischen ihm und Ben sehr einseitig war. Die Chemie war schlichtweg nicht vorhanden und ich glaube Arthur kann froh sein, dass er nicht weiß was Ben so über ihn denkt. Es ist echt schade, dass die Beziehung der beiden nicht glaubhafter dargestellt wurde.

Oft hatte ich das Gefühl als hätte jemand krampfhaft versucht noch eine Kirsche auf das ohnehin schon zu große Sahnehäubchen an Problemen zu setzen, was dann zwangsläufig zu absurd viel Drama führte. Dadurch wirkte alles sehr surreal und extrem konstruiert und das Verhalten von allen passte schlichtweg absolut gar nicht zu ihrem Alter. 

Lieber hätte man den Fokus auf einige wenige Schlüsselmomente legen sollen, anstatt alles mal anzureißen und dann nie wirklich darauf einzugehen. An einer Stelle geht es zum Beispiel um Homofeindlichkeit, hier hätte ich gerne mehr dazu gelesen. Schließlich scheint dies die Charaktere ja schon ziemlich zu treffen und deshalb verstehe ich nicht ganz wieso es das so schnell unter den Teppich gekehrt wird. Aber auch sonst wird zu viel nur oberflächlich behandelt, weshalb es der Story schlichtweg an Tiefe fehlt.

An wirklich vielen Stellen wird Hamilton u.a. zitiert und wenn man nicht gerade weiß um was es dabei geht machen die Zitate absolut keinen Sinn. Zudem werden hier so viele verschiedene popkulturelle Themen angesprochen, dass es gefühlt nur darum geht. 

Fazit

Alles in allem gebe ich dem Buch 3 Sterne, da mir schlichtweg zu viele Sachen missfallen haben. Es ist schade wie wenig aus der guten Charakterauswahl gemacht wurde, nur um möglichst viel Drama auf 450 Seiten packen zu können. Bei den beiden Autoren hatte ich definitiv ein besseres Buch erwartet als das was ich gelesen habe.