Mittwoch, 29. September 2021

Wie bereite ich mich auf den NaNoWriMo vor? Teil 1



Guten Morgen, 
für die diesjährige Vorbereitung auf den National Writing Month hatte ich mich fest vorgenommen ein paar Bücher über das Schreiben zu lesen. Letztes Jahr hatte ich mich ja nur mit einigen Tutorials vorbereitet und die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, als würde mir noch der entscheidende Tipp fehlen damit ich nicht die ganze Zeit aus dem Schreibflow rauskomme. Um genug Bücher zu schaffen habe ich mit den Vorbereitungen schon im August angefangen und im nachfolgenden möchte ich euch gerne die Bücher vorstellen, die ich dafür verwendet habe. 

Tatort Buchprojekt von Cindy Jegge, 32 Seiten, 4 von 5 Sternen


Als allererstes hatte ich das wirkliche kurze Buch gelesen, einfach um mal in das Thema reinzukommen. Wer einfach nur auf der Suche nach ein paar Anregungen und Tipps ist und dafür keine endlos langen Bücher lesen möchte, wird hier schnell fündig. Besonders die Checkliste hat mir persönlich dabei geholfen Struktur in die Vorbereitungen zu bringen. Die ganzen Fragebögen über Details zu der Welt, den Charakteren und den Geschehnisse werde ich mir bei der weiteren Planung meines Plots zu Herzen nehmen. So etwas haucht einer Handlung nun einmal Leben ein und genau das möchte ich letztendlich ja erreichen. Vieles hatte ich schon bei meinen letzten Projekten angewendet und war mir somit im Vorfeld bekannt. Hier geht es halt wirklich nur um die Basis, also die Vorbereitungen für einen Roman. Das heißt also wer hier Genrespezifische Feinheiten oder wie man nun einmal einen Spannungsbogen aufbaut sucht, wird hier nicht fündig. 

No Plot? No Problem! von Chris Baty, 176 Seiten, 3 von 5 Sternen


Das Buch hatte ich als zweites gelesen und eigentlich ist es darauf ausgelegt, dass man es während dem NaNoWriMo liest. Deshalb habe ich mir die entsprechenden Tipps für die jeweiligen Wochen auch rausgeschrieben. Es geht hauptsächlich darum, dass man nur ein Notizbuch und einen Stift braucht um in diesem Zeitrahmen ein komplettes Buch zuschreiben. Diese Methode verwende ich gewöhnlich für all meine Geschichten und für nur eine handvoll hatte ich im Vorfeld den Handlungsverlauf ganz knapp vorskizziert. Beim NaNoWriMo im Jahre 2020 hatte ich jedes Kapitel vorskizziert, weil frei schreiben einfach nicht möglich war. Diese Anleitung eignet sich auf alle Fälle für jene, die nur eine Rohfassung schreiben wollen. Denn nach den 4 Wochen und 50.000 Wörtern kommt erst die ganze Bearbeitung bei der man eventuell merkt, dass das alles gar nicht so viel Sinn ergibt wie man gedacht hat. Hier wird nicht erwähnt wie man eine spannende Handlung kreiert und auf Weltenaufbau und Charaktererstellung wird auch wenig eingegangen. Dafür wird gezeigt wie man innerhalb von relativ kurzer Zeit viele Wörter produzieren kann und wie wichtig es ist am Ball zu bleiben.

Leben Schreiben Atmen von Doris Dörrie, 176 Seiten, 2 von 5 Sternen

Wenn man auf der Suche nach Schreibübungen ist, wird man hier definitiv fündig. Hauptsächlich erzählt die Autorin in diesem Buch aus ihrem eigenen Leben und regt einen dazu an einmal selbst bestimmte Erlebnisse aufzuschreiben. Das kann einem wunderbar aus einer Schreibblockade raushelfen oder einem dazu dienen neue Ideen oder Erzählmöglichkeiten zu finden. An sich ist das Buch ein Mix aus Schreibratgeber und Autobiographie, in dem der Fokus aber ganz klar auf zweiteren liegt. Es geht halt darum alles mögliche als Inspirationsquelle zu nutzen und das Schreiben auch zur Selbstreflexion zu nutzen. Es ist halt alles in allem wie viele Bücher zu diesem Thema und diese Schreibübungen kenne ich zu genüge aus anderen Lebensratgebern. 

Romane schreiben und veröffentlichen für Dummies von Marcus Johanus und Axel Hollmann, 350 Seiten, 4,5 von 5 Sternen

Der Titel sagt im Grunde schon alles über das Buch aus und es ist wirklich schön wie leicht verständlich alles erklärt wird. Ein wenig bereue ich es schon, dass ich es nur ausgeliehen hatte und somit nichts wichtiges markieren konnte. Dafür habe ich mir aber alles wichtige rausgeschrieben und freue mich unheimlich darauf das Wissen bei meiner Geschichte anwenden zu können. Vor allem die unterschiedlichen Vorgehensweisen beim Plotten fand ich sehr interessant. Da gibt es ja wirklich viele Herangehensweise und von mir selbst kenne ich, dass ich zwar meist Ideen für etwas habe aber nie so ganz weiß wie ich das alles zu Papier bekommen soll. Manchmal hilft es ja schon wenn man nicht nur grob alle Kapitel skizziert, sondern guckt was einem beim Assoziieren noch so für mögliche Nebenkonflikte einfallen. Und vielleicht findet sich auf diesem Wege etwas, was viel besser zu der Geschichte passt. Auch das Kapitel über das Kreiieren von überzeugenden Figuren fand ich sehr gut, denn ohne das taugt auch die beste Handlung nichts. In den meisten Ratgebern wird ja eher weniger darauf eingegangen wie man seine eigenen Geschichten überarbeitet und wie normal es ist, dass der erste Entwurf meistens alles andere als gut ist. An sich ist es auf jeden Fall ein informatives Nachschlagewerk, was einem ganz grob alles wichtige auf etwas über 300 Seiten erklärt. 

Auf meinem Stapel befinden sich noch 4 weitere Bücher und ich bin schon ganz gespannt darauf, ob ich dort noch ein paar passende Tipps finden kann. Mittlerweile habe ich mich nämlich für einen Plot entschieden und der muss jetzt nur noch vorskizziert werden. 
Welche Bücher über das Thema könnt ihr empfehlen?

Viele liebe Grüße

Sonntag, 26. September 2021

#41 Manga - Runaway with me Girl Band 1-2

 

    




Titel(Deutsch)Runaway with me girl
AutorBattan
VerlagHayabusa
GenreJosei/Slice-of-Life
Bände1-2(abgeschlossen)
Meine Bewertung
3,5/5


 Inhalt


In der Oberschule waren Maki und Midori ein Paar, jedoch beendete Midori am Abschlusstag ganz unterwartet die Beziehung. Denn sie wollte unter allen Umständen einen Mann und ein Kind haben, dass was man eben als "normal" laut ihr ansieht. Zehn Jahre später treffen sich die beiden wieder und es verwundert Maki wenig, dass Midori mittlerweile schwanger ist und demnächst heiraten wird. Und genau dieses Treffen lässt Midori an ihren bisherigen Lebensplänen zweifeln, denn sie ist immer noch über beide Ohren in Maki verliebt.

Review

#1. Band: 

TW: Toxische Beziehungsmuster, Gewalt

Endlich mal ein erwachsenerer Girls-Love-Manga, der einem eine realistische Sichtweise präsentiert. Leider ist es ja immer noch so, dass viele denken nur in heterosexuellen Beziehungen kann man als Frau glücklich werden. Und Heirat und Kind gehört dann einfach dazu, egal ob es zu den eigenen Lebenszielen passt oder eben nicht. Deshalb ist es einfach einmal schön zu sehen, wenn all das hinterfragt wird. Schließlich wählen immer noch zu viele diesen Weg um gesellschaftlichen Normen zu entsprechen und von anderen nicht verstoßen zu werden.

Wie ich den Themenkomplex "toxische Beziehungen" letztendlich bewerten soll ist mir nach dem ersten Band vollkommen unklar. Es ist gut zu sehen, dass so etwas auch einmal repräsentiert wird und nicht immer direkt die perfekte Lösung vorhanden ist. Vor allem häusliche Gewalt wird so gut wie nie in Manga thematisiert und toxische Beziehungen werden meist romantisiert, was ich einfach nur verachte. Deshalb bin ich ganz gespannt darauf, wie im 2. und somit letzten Band damit umgegangen wird und erst dann will ich mir ein Urteil darüber erlauben. 

Mit dem Zeichenstil konnte ich so gar nichts anfangen was die Gesichter betrifft. Die Körper sind relativ schön gezeichnet wurden und man erkennt immer recht schnell worum es in den einzelnen Panels geht, was ja die Hauptsache ist.

An sich ist es ein wirklich toller Manga, der anders als das Cover vermuten lässt wirklich viele ernste Themen behandelt. Und ich hoffe die beiden finden im 2. Sammelband ihr Glück oder wenigstens eine Möglichkeit ihre jetzige Situation ins positive zu verändern. Und ich finde es einfach nur schön, dass endlich einmal mehr Josei-Manga ihren Weg nach Deutschland finden.

#2. Band: 

Jetzt habe ich mehrere Wochen vor dieser Rezension gesessen und weiß immer noch nicht, wie ich diese Reihe abschließend bewerten soll. 

Was mich ein wenig stutzig macht ist wie wenig das Thema "häusliche Gewalt" letztendlich eine Rolle spielt. Sie ist quasi nur der Stein, der bei der Person eine Lawine auslöst und ihr Leben komplett verändert. An sich ist das ein schönes Narrativ und es ist gut, dass es nicht nur darum geht. Und es gibt ja durchaus die Fälle, wo quasi ein neuer Partner/in einem den Weg aus so einem hochtoxischen Umfeld holt. Trotzdem hat das alles einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen, weil sie scheinbar absolut keine Probleme hat einer ihr eher wenig bekannten Personen Vertrauen zu schenken. Natürlich kann man jetzt behaupten, dass sie ja mal mit ihr zusammen war und sie somit sehr wohl kennt. Aber man macht ja allein was den eigenen Charakter betrifft bzw. die Lebenseinstellung einen gewaltigen Sprung in der Entwicklung durch, wenn man dann schließlich erwachsen wird. Und nur weil die beiden als Teenager eine innige Beziehung pflegten, sagt das ja noch nicht viel darüber aus ob sie sich als Erwachsene nach all den Jahren noch so bedingungslos vertrauen können. Vor allem da ja die Beziehung aus sehr komischen Gründen beendet wurde, was wahrscheinlich für beide Seiten sehr schmerzhaft war. Ob es jetzt gut oder schlecht war so ein komplexes Thema wie "häusliche Gewalt" auf diese Weise darzustellen möchte ich nicht abschließend bewerten. Mir hätte es auf jeden Fall besser gefallen, wenn die Beziehung erst beendet wurden wäre und dann die beiden durchgebrannt wären. Alles andere fällt für mich unter die Kategorie Affäre und damit kann ich absolut gar nichts anfangen.

Ein großer Fan vom Zeichenstil bin ich nach wie vor nicht, aber ich finde es gut wie wenig die einzelnen Charaktere in Szene gesetzt werden. Vor allem bei Girls Love hat man es ja gerne, dass gewisse Körperteile im Fokus stehen und hier gehören sie einfach dazu.

An sich ist es auf jeden Fall ein schöner Josei-Manga und ich hoffe, dass noch viel mehr aus diesem Genre ihren Weg nach Deutschland finden werden. Es ist immer wieder erfrischend Geschichten aus dem Leben von Menschen zu lesen, die der eigenen Altersgruppe entsprechen und somit vor ähnlichen Fragestellungen stehen. 

Freitag, 24. September 2021

#406 Bücherregal - The invisible orientation



Titel(Deutsch)-
Titel(Englisch)The invisible orientation
AutorJulie Sondra Decker
VerlagSimon+Schuster
GenreSachbuch
Seiten240 Seiten
Meine Bewertung
4,5/5

 Inhalt

Was bedeutet es überhaupt asexuell zu sein? Die meisten Menschen gehen davon aus, dass jeder einen Partner/in finden möchte und das Verlangen/Bestreben nach Geschlechtsverkehr vollkommen normal ist und es einfach jeder hat. Doch was ist mit all jenen, die all das nicht möchten? Was bedeutet es andere nicht sexuell attraktiv zu finden? Wie viel Wahrheit steckt in all den Vorurteilen? Und wie geht man als Freund/Bekannter am Besten mit der Asexualität des Gegenübers um?


Review

So wirklich viele Bücher über Asexualität gibt es ja nach wie vor nicht und selbst in den allgemeinen LGBTQIA*-Büchern wird das alles meist nur in wenigen Sätzen beschrieben. Dabei existieren darüber so viele Vorurteile, die absolut nichts mit der Realität gemeinsam haben und die wenigsten trauen sich ihre Sexualität überhaupt zu erwähnen. Genau darum geht es auch in diesem Buch, denn auch asexuelle werden wie oft diskriminiert und ausgeschlossen. Weder in der Literatur noch in der Medienwelt spielen sie eine wirkliche Rolle und oft genug werden sie mit dem Vorurteil konfrontiert, dass es nur an ihnen selbst liegt und sie nur lernen müssen sich zu an deren Menschen hingezogen zu fühlen. Immer wieder werden diverse Anekdoten benutzt um Sachverhalte verständlich rüberzubringen und ich finde es schön, dass hier so viele verschiedene Leute zu Wort kommen.

An sich wird das alles an einigen Stellen sehr wissenschaftlich aufgedröselt und ich finde es wirklich gut, dass hier einige Statistiken erwähnt und auch gezeigt werden. Ein wenig irritierend war an manchen Stellen die Darstellungsweise, da mehrere Antworten ausgewählt werden konnte und somit über 100% erreicht wurden. Wobei ich hier erwähnt haben möchte, dass das Buch natürlich den Laien als Zielgruppe hat und es quasi nur als Einführung in das doch recht komplexe Thema dient. 

Leider werden Dinge ständig wiederholt und ab einem gewissen Punkt nervt es nur noch. Hier hätte man wirklich lange Passagen einfach streichen können, weil die Informationen ja schon längst an anderer Stelle erwähnt wurden. Das ist wohl auch dem Umstand geschuldet, da man die einzelnen Kapitel komplett unabhängig voneinander lesen kann. Und wahrscheinlich nicht jeder das komplette Buch lesen möchte, was vollkommen okay ist. Aber wenn man es nun einmal vollständig liest stört es schon ziemlich.

Ein bisschen schade ist es schon, dass es am Ende nur ein FAQ und kein zusätzliches Glossar gab. Natürlich ist es wichtig die häufig gestellten Fragen über die Asexualität zu beantworten und sei es eine noch so banal wirkende Frage. Und ich finde es auch gut, dass genau darauf am Ende noch einmal eingegangen wird. Jedoch tauchen in dem Buch viele Begriffe auf, die wahrscheinlich die wenigsten kennen und die hätte man ruhig noch einmal am Ende einzeln erklären können. Allein damit man gewisse Kapitel komplett ohne Vorwissen lesen kann und nicht erst einmal recherchieren muss um was es bloß nun schon wieder geht. Mittlerweile kenne ich einige Begriffe schon aus anderen Büchern, aber da es so unglaublich viele sind komme ich immer wieder durcheinander. 



Fazit

An sich ist es ein wirklich schönes Buch über das komplette Spektrum der Asexualität. Man erhält einen guten Einblick über die einzelnen Untergruppierungen und bekommt am Ende sogar noch recht viele Bücher und Websiten genannt auf denen man sich umfassender informieren kann. 

Mittwoch, 22. September 2021

Lesemonat August

   




Guten Morgen, 

im August hatte ich es endlich einmal geschafft ein paar Bücher von meiner Wunschliste zu lesen. Es hat schon Vorteile einen Bibliotheksausweis zu haben und ich bin froh darüber endlich wieder einen zu haben. Ansonsten hatte ich endlich ein paar Blogeinträge fertig schreiben können. Die werden aber erst in den nächsten Monaten online kommen. Leider liegen die beiden Comicbände immer noch auf meinem Schreibtisch herum und mal schauen wann ich die lesen werde.

  • Der Insasse von Sebastian Fitzek, 4 von 5 Sternen
  • Everything, everything von Nicola Yoon, 2 von 5 Sternen
  • Qube von Tom Hillenbrand, 3 von 5 Sternen
  • Handeln statt hoffen von Carola Rackete, 4,5 von 5 Sternen
  • Totenfang von Simon Beckett, 4 von 5 Sternen
  • Die Nachtigall von Kristin Hannah, 2,5 von 5 Sternen
  • In all seinen Farben von George Lester, 4 von 5 Sternen
  • Tatort Buchprojekt von Cindy Jegge, 4 von 5 Sternen
  • Grauzonen von Christian Sievers, 5 von 5 Sternen
  • Tote schweigen nicht von Klaus Püschel, Bettina Mittelacher, 4 von 5 Sternen

Bücher | 4 Hörbucher | 3.523 Seiten | 353 Seiten/Buch | 114 Seiten/Tag
Comic | 1 Graphic Novel | - Light Novel | 8 Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,7/5
Verlage: 8
bereiste Länder: 8
Genre: 8(1xhistorischer Roman, 1xPsychothriller, 1xRatgeber, 2xSachbuch, 1xScience-Fiction, 1xThriller, 1xTrue-Crime, 2xYa)
Highlight: Grauzonen von Christian Sievers
Flop: Everything, Everything von Nicola Yoon

"Der Insasse" von Sebastian Fitzek ist ein Psychothriller in dem sich der Vater von dem entführten Sohn in die Psychiatrie einschleusen lässt, um den vermeintlichen Täter zur Rede zu stellen. Es ist immer wieder faszinierend welche Wege der Autor für seine Charaktere wählt und wie er es schafft den Leser zu verwirren. Mich hat die Handlung auf alle Fälle nachdenklich gestimmt und selbst Wochen danach denke ich noch ab und an daran, wie ich mich in so einem Fall verhalten würde.

"Everything, everything" von Nicola Yoon handelt von einem Mädchen, welches aufgrund einer Erkrankung nahezu ihr komplettes Leben im Haus verbracht hat. Die meisten kennen wahrscheinlich die "Bubble"-Kinder, die aufgrund eines defekten Immunsystem ihr Leben in einer keimfreien Umgebung verbringen müssen. Hierzu dem Buch und dem Film hatte ich einen längeren Beitrag verfasst und selbst jetzt einen Monat später regt mich die Handlung noch auf. Warum sich manche YA-Autoren dazu berufen fühlen Erkrankungen so dermaßen verzerrt und fehlerhaft zu präsentieren und für irgendwelche fragwürdigen Narrative zu verwenden verstehe ich einfach nicht. Und warum ausgerechnet dieses Buch so gehypet wird/wurde verstehe ich nicht. Geschmäcker sind verschieden, aber die Handlung ist einfach nur problematisch.

Bei "Qube" von Tom Hillenbrand handelt es sich um den 2. Teil der Reihe "Hologrammatica", eine Dystopie in der es viel um künstliche Intelligenz geht. Mich konnte die Fortsetzung jetzt nicht so überzeugen, weil ich einige Szenen schlichtweg nicht verstanden hatte. Und manche Handlungsstränge wurden sehr merkwürdig beendet. Ich bin auf jeden Fall gespannt darauf, ob ein dritter Teil folgen wird in dem all die offenen Fragen beantwortet werden. An sich ist es nämlich eine sehr interessante Dystopie in der es viel um Hologramme, KI und die daraus resultierenden Probleme geht.

In "Handeln statt hoffen" von Carola Rackete geht es darum selbst aktiv zu werden, anstatt auf die Politik zu warten. In diesem Buch geht es hauptsächlich um die globale Ungerechtigkeit, die sich aus der Klimakatastrophe und unserer Produktionsweise ergeben und zu großen Migrationsbewegungen führen. Zusätzlich wird auch noch auf den Einsatz der Sea-Watch 3 eingegangen, bei dem die Autorin als Kapitän tätig war. Es ist auf jeden Fall immer wieder erschreckend zu sehen was für Auswirkungen kleine Veränderungen in unserer Umwelt auf das Weltklima haben. Und wie wenig es viel zu viele Menschen interessiert, dass der enorme Konsum von allem möglichen fatale Konsequenzen hat. Und es eben nicht reicht mal aufs Auto zu verzichten oder Bio zu kaufen, sondern ein konsequentes Umdenken stattfinden muss damit nicht noch mehr Lebensräume zerstört werden.

Im 5. Teil der Reihe rund um den forensischen Anthropologen David Hunter mit dem Titel "Totenfang" von Simon Beckett geht es um eine Leiche, die im Marschland von Essex gefunden wurde. Obwohl mir dieser Teil der Reihe nicht ganz so gut gefallen hatte wie die vorigen, kam ich trotzdem auf 4 von 5 Sternen. Mir waren es dieses Mal einfach zu viele Längen und zu viele Begebenheiten, die schon in den vorigen Teilen immer wieder eine Rolle spielten. Trotzdem gab es mal wieder einige Überraschungen und der Thriller konnte mich gut unterhalten.

"Die Nachtigall" von Kristin Hannah erzählt die Geschichte einer Widerstandskämpferin während dem II. Weltkrieg in Frankreich. Erst beim rezensieren war mir aufgefallen wie wenig mir die Erzählweise gefallen hatte und so hatte ich meine Bewertung von 4 auf 2,5 Sterne runter korigiert. Mir waren die Charaktere zu melodramatisch und trotz der 611 Seiten fehlte der Handlung die Tiefe. Vor allem die Liebesbeziehung hatte mich gestört, denn diese wirkte alles andere als natürlich und hatte keinen Mehrwert.

"In all seinen Farben" von George Lester geht es um einen jungen Mann, der seine Liebe zu "Drag" entdeckt. Endlich mal ein Buch über einen kreativen Menschen, der sein Glück in dieser extrem kompetitiven Berufswelt versucht und eben daran scheitert. Oft hat man ja das Gefühl, als würde vor allem in den YA-Romanen alles perfekt gelingen und dem ist hier nicht so. Ein wenig hat mich die enorme Menge an Nebenhandlung bei diesem Buch gestört, aber alles in allem hat es mich recht gut unterhalten.

"Tatort Buchprojekt" von Cindy Jegge soll einem dabei helfen seine eigene Geschichte aufs Papier zu bekommen. Hierbei handelt es sich um einen sehr kompakten Ratgeber und wenn man die geringe Seitenanzahl von 32 anguckt ist es schon erstaunlich, wie viele Tipps hier einem gegeben werden.

"Grauzonen" von Christian Sievers handelt von all den Geschichten, die es eben nicht in die Nachrichten geschafft haben und somit gibt es einen tiefen Einblick in den Berufsalltag des Journalisten. Man merkt Sievers einfach an wie sehr er seinen Beruf liebt und es ist total spannend mal zu hören wie der Alltag eines Korrespondenten im nahen Osten aussieht. In den Fernsehnachrichten und Reportagen bekommt man ja nur einen sehr kleinen Ausschnitt zu sehen und meist nur das, was für den Beitrag relevant ist.

In "Tote schweigen nicht" von Klaus Püschel und Bettina Mittelacher geht es um diverse Fälle aus der Rechtsmedizin. Unter anderem werden hier Fälle wie der von Jörg Kachelmann und Klaus Störtebecker ausführlich erläutert. In den letzten Jahren habe ich einige True-Crime-Bücher gelesen und dieses hier war im Vergleich zu den anderen sehr breit aufgefächert was die Art der Fälle betrifft. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen was die Rechtsmedizin herausfinden kann und was für ein wichtiger Bestandteil sie bei Gerichtsprozessen geworden ist. 


Der September ist ja jetzt schon mehr als die Hälfte um so wirklich hatte ich mir nichts vorgenommen. Über das Thema "Bücher schreiben" habe ich schon 4 von 8 Büchern gelesen und mal schauen, was mir die restlichen davon noch an nützlichem Wissen vermitteln können. Denn im November möchte ich definitiv das Manuskript für meine nächste Geschichte fertigstellen und dafür kann ich jede Hilfe gut gebrauchen. Die Idee dafür geistert mir schon seit über 14 Jahre im Kopf umher und ich denke jetzt ist der richtige Zeitpunkt um das alles zu Papier zu bringen. Im Oktober möchte nicht nur an den Vorbereitungen für dieses Projekt arbeiten sondern noch am Drawtober teilnehmen. Deshalb habe ich auch schon einiges an Blogeiträgen für diesen Zeitraum vorbereitet, damit ich mir darum keine Gedanken mehr machen muss. Bisher habe ich mich noch nicht für eine Promptliste entschieden und ich hoffe, dass ich die Tage eine tolle finden werde. Dieses Mal möchte ich nur mit Tuschestiften arbeiten und mal schauen, wie viele ich im Oktober aufbrauchen werde. Zur Not habe ich ja noch schwarze und rote Tinte. Und vielleicht schaffe ich es ja noch ein paar Manga zu lesen.

LG

Sonntag, 19. September 2021

#40 Manga - Orange Band 4-6(abgeschlossen)

 

 




Titel(Deutsch)Orange
Titel(Englisch)Orange
AutorIchigo Takano
VerlagSeven Seas Entertainment(deutsch: Carlsen)
GenreSlice-of-Life/Romance
Bände46(insgesamt 6, abgeschlossen)
Meine Bewertung
5/5


 Inhalt


Naho erhält Briefe von ihrem zukünftigen Ich. Doch was ist so schreckliches passiert, dass sie in 10 Jahren sich dazu entschließt Briefe an ihr früheres Ich zu schreiben? Und vor allem wie konnten diese Schriftstücke durch die Zeit reisen? Erst einmal denkt sie an einen üblen Scherz, bis die einzelnen genannten Ereignisse genauso stattfinden. Sie entschließt sich die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und zu ändern, damit der gefürchtete Schicksalsschlag ausbleibt.


Review

#4. Band: 

CN: Suizid, Tod

Mir fiel es von Seite zu Seite immer schwerer weiter zu lesen und das nicht weil die Story so schlecht erzählt wurde. Sondern weil immer wieder tragische Ereignisse in der Zukunft angedeutet werden, die ja in der ursprünglichen Zeitlinie passiert waren. Und da man ja nicht genau weiß in wie fern sich die bisherigen Geschehnisse darauf ausgewirkt haben, bleibt immer ein mulmiges Gefühl beim Lesen. Wobei ich wirklich über jede Seite froh bin auf der etwas lustiges und aufmunterndes passiert. Anders wäre wahrscheinlich die komplette Handlung nicht zu ertragen. Es ist auf jeden Fall ein beklemmendes Gefühl, dass es sich hierbei um den vorletzten Band handelt. Und somit ist auch klar wie sehr die Zeit den Freunden davon rennt und es jetzt auf jedes einzelne Ereignis ankommt. 

Was ich wirklich bemerkenswert finde ist, dass die Charaktere explizit über die Veränderungen der Zeitlinie reden. Schließlich verändern sie dadurch ihre gemeinsame Zukunft und da ist es ja schon wichtig, dass alle damit einverstanden sind. Und somit alle an einem Strang ziehen. Es ist auf jeden Fall schön zu sehen wie alle aufeinander aufpassen, wie sie miteinander reden und auch einmal Dinge angesprochen werden, die sonst eben kaum erwähnt werden. In vielen Manga wird das Thema Suizid ja nur sehr oberflächlich behandelt und genau das ist hier ja nicht der Fall.

Ich kann es kaum erwarten den nächsten Band zu lesen und hoffentlich nimmt das alles kein tragisches Ende für die Freunde.


#5. Band: 

CN: Suizid, Tod

Das war mal eine richtig Achterbahn der Gefühle und am liebsten hätte ich beim Lesen mein Tablet in die Ecke geschmissen. Nicht viele Geschichten schaffen es in mir so ein Wirrwar an Gefühlen auszulösen. Einerseits wollte ich um jeden Preis wissen wie es für Kakeru ausgeht und aus dem Grund wollte ich ständig das letzte Kapitel vorab lesen. Doch ich wollte nicht die Spannung im Keim ersticken, also quälte ich mich durch die Seiten. Denn immer wieder wird das eigentliche Ende der ursprünglichen Zeitlinie gezeigt und wie die Charaktere damit in 10 Jahren umgehen bzw. zu diesem Zeitpunkt. Hier weiß ich auch gar nicht ob ich zu unaufmerksam war, aber mir fiel es schwer diese drei Zeitlinien zu jeder Zeit auseinander zu halten. Denn es wurde in relativ kurzen Abständen immer wieder zwischen der Zukunft, der alternativen und der ursprünglichen Gegenwart hin- und her gewechselt. 

Man wusste auf jeden Fall sehr früh, dass der kleinste Fehler zu den Geschehnissen der ursprünglichen Zeitlinie führen kann. Kakeru ist nun einmal sehr angeschlagen und hadert mit seinem Leben und da braucht es nicht viel um ihn komplett aus der Bahn zu werfen. Diesbezüglich war es wirklich gut mal einiges aus seiner Sicht zu sehen und mich hat es richtig überrascht wie realistisch und nachvollziehbar seine Trauer und seine Gewissensbisse dargestellt wurden. Mich hatte es beim Lesen richtig mitgenommen und am liebsten hätte ich in die Handlung selbst eingegriffen. Auch die Reaktionen seiner Freunden werden realistisch dargestellt. Es ist nun einmal unheimlich schwer immer die richtigen Worte zu finden und angemessen zu reagieren. Und obwohl die Freunde ja wissen was sie nicht machen dürfen, fällt es ihnen schwer anders zu handeln. Einfach weil sie nun einmal entsprechend ihrer Persönlichkeit agieren und sie auch nicht wissen, ob sie es nicht eventuell nicht noch schlimmer machen.

Jetzt hat die Reihe nur noch einen Band in dem es ausschließlich um die Zukunft geht und nach dem Gefühlswirrwar kann ich es kaum erwarten diesen zu lesen. Ich will einfach nur noch wissen, ob meine Vermutungen eintreffen werden. Und vor allem natürlich wie es den einzelnen Personen in Zukunft gehen wird, schließlich sind sie mir richtig ans Herz gewachsen.


#6. Band(Orange: Future): 

Ein wenig schade ist es schon, dass es nur um die romantische Seite geht und somit bestimmte Hauptcharaktere so gut wie gar keine Rolle mehr spielen. Natürlich ist es schön alternative Enden zu haben und zu lesen, wie überhaupt gewisse Beziehungen zustande kamen. Jedoch fand ich es schon ein wenig traurig, dass auf manche Sachen absolut gar nicht eingegangen wurde.

Hauptsächlich geht es um Suwa und wie es für ihn war immer zurückzustecken. An sich ist es durchaus interessant einmal zu erfahren wie es für ihn wahr, aber darüber hätte ich keine 4 Kapitel gebraucht. Man hatte ja schon in den vorigen Bänden einiges über ihn erfahren und wie schwer es halt war für Kakeru zu verzichten.

Für mich sind solche romantisch-kitschigen Manga absolut gar nichts und so überrascht es mich auch nicht, dass ich hier mit dem Teil nichts anfangen konnte. Trotzdem bin ich froh ihn gelesen zu haben, weil ich nichts verpassen wollte. Und ab und an tut es einfach mal gut eine Geschichte mit einem bittersüßen Ende zu lesen. 

Freitag, 17. September 2021

#405 Bücherregal - Super und dir?

 

  




TitelSuper und dir?
AutorKathrin Weßling
VerlagUllstein Verlag
GenreRoman/
Seiten256 Seiten
Meine Bewertung
3/5


 Inhalt


Endlich hat es Marlene Beckmann geschafft eine Stelle in ihrem Traumberuf zu ergattern. Sie ist zwar nur befristet, aber es ist besser als nichts. Nach außen hin scheint sie alles erreicht zu haben und sie selbst möchte sich nicht eingestehen, dass nicht alles so super ist wie es erscheint. Sie hatte sich so auf den gemeinsamen Urlaub mit ihrem Freund gefreut, jedoch bekommt sie ausgerechnet dann nicht frei. Und ihr fällt es immer schwerer dem Druck auf der Arbeit standzuhalten.

Review

TW: Alkoholismus, Sucht, Co-Abhängigkeit

Was ich wirklich erschreckend fand war die Darstellung der Familiengeschichte und wie nah an der Realität das alles ist. Oft weiß man gar nicht ob das Umfeld derjenigen das alles tatsächlich einfach nicht mitbekommt oder ob sie es nicht sehen wollen. Immerhin sollten sie dann agieren und müssten sich mitunter mit ihren eigenen Problemen auseinandersetzen. Man meint ja immer niemand könnte den Elefanten im Raum übersehen, aber dem ist ja nicht so. 

Hauptsächlich geht es im Buch um den immer größeren Leistungsdruck unserer Gesellschaft, der in manchen Branchen richtig zerstörerische Ausmaße angenommen hat. Je nach Beruf muss man immer performen, perfekt sein und vor allem alles im Griff haben. Nicht umsonst heißt es, dass in diesen Sparten leistungssteigernde Drogen etwas völlig normales sind. Marlene selbst hält dieser Last auf den Schultern nicht mehr stand und versucht alles mit noch mehr Tabletten in den Griff zu bekommen. Und obwohl sie dringend eine Pause oder Veränderung nötig hat, fällt es ihr unheimlich schwer diesen Schritt zu gehen. Sie sieht keine Möglichkeit aus dem Hamsterrad zu entfliehen, welches sich sich von Tag zu Tag schneller dreht. 

Einerseits fand ich das offene Ende wirklich gut, schließlich kann man sich so selbst ausmalen was das Leben für Marlene noch bereiten halten wird. Andererseits ärgert es mich total, da ich kein großer Fan von solchen Enden bin und gerne wüsste was die Autorin für ein Ende gewählt hätte. Natürlich weiß man von vielen Betroffenenberichten wie so etwas meist endet und nicht alle es schaffen die Sucht in den Griff zu bekommen. Und halt auch viele Beziehungen genau an dem zerbrechen. Jedoch hoffe ich bei so etwas immer auf ein gutes Ende, egal wie unrealistisch und naiv das sein mag, schließlich zeigt ja die Realität oft genug wie gnadenlos die Sucht Leben zerstören kann. Auf vielen Seiten geht es nur noch um den nächsten Kick, die nächste Line und man merkt einfach, wie dieser Klammergriff Marlene die Luft zum Atmen nimmt. 

Mir fehlt es der Handlung einfach an Tiefe und oft hatte ich mir gewünscht, dass ein paar weniger Klischees auftauchen würden. Alles ist streng nach Schema F aufgebaut und so überrascht es wenig, dass Marlene genau den Lebenslauf hat und gewisse Entscheidungen trifft. Und eben dann bei den Drogen landet, weil sie nie gelernt hat sich mit ihrer Kindheit auseinanderzusetzen. Mir war Marlene als Erzählerin einfach zu egozentrisch und versank zu sehr in ihrem Selbstmitleid. Oft hatte ich das Gefühl als wolle sie gar nicht, dass sich was ändert und wenn andere ihr helfen wollten, war es ihr auch nicht recht. Das ist jetzt nichts ungewöhnliches, jedoch hätte man all dem ein bisschen mehr Inhalt schenken könnten anstatt direkt danach wieder seitenweise über die nächste Line zu schreiben.


Fazit

An sich ist es ein wirklich tolles Buch über das Leben einer Anfang 30jährigen, jedoch war es mir zu wenig Handlung. Und Marlene war mir an vielen Stellen einfach zu melodramatisch und man hatte das Gefühl, als wäre sie eher Anfang 20 und müsste erst lernen Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen.

Mittwoch, 15. September 2021

#003 Light Novel und Manga - Weathering with you

 








Hodaka fühlt sich zu einengt und abgeschnitten von der Außenwelt in seinem Heimatdorf, welches auf einer Insel liegt. Deshalb rennt er von zuhause weg und auf dem Weg nach Tokio begegnet er auf der Fähre einem Mann, der ihm ein Jobangebot macht. In der Stadt selbst versucht er Arbeit zu finden, doch niemand möchte einen Schüler ohne Ausweise einstellen. Und so nimmt er Kontakt zu dem Mann auf, der ihn als Redakteur bei seiner okkulten Zeitung einstellt. Zu allem Überfluss will es einfach nicht aufhören zu regnen und da ist da noch diese Hina, die angeblich das Wetter beeinflussen kann.



TitelWeathering with you
AutorMakoto Shinkai
VerlagYenPress
GenreFantasy
Bände1
Meine Bewertung
4/5


Die Handlung bleibt bis zum Schluss spannend und ich habe richtig mitgefiebert, ob die Charaktere es schaffen werden oder eben nicht. Sie ist an einigen Stellen ziemlich traurig.

Wie bei "your name." taucht wieder einiges aus dem japanischen Aberglaube auf und genau das liebe ich hier an der Novel. Es gibt zum Beispiel den Aberglaube, dass manche Menschen vom Regen verfolgt werden und es immer regnet, wenn sie da sind(Ameonna/Ameotoko). Aber es gibt auch Menschen, die vom Sonnenschein begleitet werden und genauso eine soll Hina sein.  

Mir fiel es leicht mit den Charakteren mitzufühlen und mir alles vorzustellen. Man kann erahnen warum sie so handeln und mir tat es oft einfach nur Leid, wenn bestimmte Dinge einfach nicht klappen wollten. Vor allem fand ich es schön wie viele unterschiedliche Charaktere vorkommen und was für ein genaues Bild von diesen gezeichnet wird. 

Das einzige was mich gestört hatte waren die Perspektivenwechsel, die nicht immer anständig gekennzeichnet wurden.

So ganz verstehe ich nicht warum einige das als Light Novel bezeichnen, schließlich gibt es keine Illustrationen u.ä. Es ist einfach nur eine ganze normale Novel und genau das bekommt man auch geliefert. Bei Gelegenheit werde ich definitiv noch den dazugehörigen Film schauen. Makoto Shinkai hat es einfach einmal wieder geschafft ein Geschichte zu schreiben, die sich wie ein modernes Märchen liest.






TitelWeathering with you
AutorMakoto Shinkai
ZeichnerWataru Kubota
VerlagEgmont Manga
GenreFantasy
Bände3
Meine Bewertung
4/5


Nach knapp 1 1/2 Jahren habe ich es geschafft die Mangadaption zu dieser wundervollen Light Novel zu lesen. Der Veröffentlichungstermin wurde ja leider immer weiter nach hinten verschoben und somit kann ich jetzt nicht beurteilen, inwiefern die Handlung verändert wurde. Mich hat es auf jeden Fall überrascht wie sehr mich diese Mangareihe mitgerissen und wie schnell ich die drei Bände durch hatte. Das passiert mir in der Regel wirklich selten, dass ich eine Reihe in einem Rutsch durchlese und genau das war hier der Fall. 

Die Zeichnungen sind wirklich grandios und vor allem die Hintergründe fand ich atemberaubend. Man merkt einfach wie viel Zeit und wie viele Gedanken sich um die einzelnen Panels gemacht wurde. Sie ergeben ein wirklich sehr stimmiges Gesamtbild und stecken voller lieber Details. Vor allem die Teru Teru Bozu(jap. Regenpüppchen) tauchen wirklich oft, die ja als Talisman gegen Regen helfen sollen.
Rückblickend ist es wirklich faszinierend zu sehen mit wie wenig Dialog die komplette Reihe auskommt. Und trotzdem hat mich die Geschichte total berührt, besonders weil das Gezeigte oft für sich selbst gesprochen hat.

Wie zu erwarten hatte die Handlung jetzt nicht viel Tiefe und einiges war wirklich kitschig und vorhersehbar, was ich eigentlich total schrecklich finde. Trotzdem hat mich mich die Reihe richtig nachdenklich gestimmt und ich bin froh darüber sie gelesen zu haben, während es gefühlt nicht mehr aufhören will zu regnen. Es werden wie in der Light Novel wirklich spannende Fragen gestellt und die passenden Antworten muss jeder für sich selbst finden.




Am liebsten würde ich mir direkt die Verfilmung angucken, aber ich glaube damit lasse ich mir lieber noch etwas Zeit. Ich liebe es einfach wenn die Mythologie eine so große Rolle einnehmen darf und somit freut es mich immer wieder, wenn ich auf Mangareihen über dieses Thema stoße. Alles in allem ist es eine melancholische Handlung, die mich zum Nachdenken angeregt hat. 

Sonntag, 12. September 2021

#404 Bücherregal - Todeswall(Kurzrezension)

 

  


TitelTodeswall(Emam Klar 5. Fall)
AutorKatharina Peters
VerlagAufbauverlag
GenreKrimi/Lokalkrimi/Ostseekrimi
Seiten352 Seiten
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt


Als die private Ermittlerin von dem Unfalltod einer jungen Frau in Wismar erfährt macht sie sich Sorgen. Denn vor etlichen Jahren wurde die Mutter von Anna Bohn ermordet und der Täter konnte nie gefasst werden. Seit dem schottet der Vater die komplette Familie ab. Hat Anna eventuell etwas in Erfahrung bringen können, was sie zu einer Gefahr für den Mörder macht? Oder war es letztendlich der Sturz vom Balkon doch nur ein tragischer Unfall?

Review

Man kann diesen Teil ruhig ohne Vorwissen lesen, da alle relevanten Informationen über die Figuren im Laufe der Handlung erwähnt werden.


Immer wieder hatte ich beim lesen das Gefühl, als wäre die Auflösung des Falles zum greifen Nahe. Nur um dann festzustellen, dass die Spur in die komplett falsche Richtung lief und der alles viel komplizierter ist als anfangs vermutet. Aus dem Grund ist dieser Teil in meinen Augen auch bisher der beste der kompletten Reihe, da der Fall so komplex ist und es einfach spannend ist die einzelnen Ermittlern bei ihrer Arbeit zu begleiten. Wobei wenn man aufmerksam liest hat man recht schnell raus wer nun der Täter ist, aber letztendlich muss man dessen Schuld beweisen und das ist nicht ganz so einfach. 

Man merkt immer wieder, dass Emma Klar endlich in ihrem Beruf angekommen ist und sich nun voll und ganz auf ihre Aufgaben als Privatermittlerin konzentriert. In den vorigen Teilen hatte ich immer das Gefühl als würde sie diesen Schritt bereuen und sei es auch nur, weil sie als BKA-Beamtin andere Befugnisse und finanzielle Mittel hatte um an Informationen zu kommen. Und dann kommt ja noch erschwerend hinzu, dass sie dort ein Team hatte und nicht ständig gucken musste, wie sie nun über die Runden kommt.

Mich wundert es immer wie schnell man die Bücher von Katharina Peters durchgelesen hat. Hauptsächlich ist das wahrscheinlich den vielen Dialogen geschuldet, die sich aufgrund der Teambesprechungen und Vernehmungen ergeben. An manchen Stellen haben mir dabei die Begleitsätze gefehlt, die ja auch einiges über die Person an sich verraten. 

Was mir jedoch so gar nicht gefallen hatte an dem Fall waren die ganzen Klischees, die hier wie eine Liste abgehakt wurden und einen fast schon erschlagen. Hier wäre ein bisschen weniger deutlich angebrachter gewesen und hätten den Fall glaubwürdiger gemacht.


Fazit

Alles in allem ist das Buch ein guter, kurzweiliger Krimi für zwischendurch ohne blutige Tatortbeschreibungen. 

Freitag, 10. September 2021

#403 Bücherregal - The Black Flamingo

 





Titel(Deutsch)-
Titel(Englisch)The black Flamingo
AutorDean Atta
VerlagBalzer+Bray
GenreJugendroman
Seiten416 Seiten
Meine Bewertung
4,5/5






 Inhalt


Michael lebt in London und ist Zyperngrieche und Jamaikaner. Und immer wieder stellt er sich die Frage, ob er überhaupt wirklich einer dieser Gruppen angehört. Erst an der Universität lernt die "Drag society" kennen und dort lernt er sich selbst und seine Vorlieben zu kennen. Denn bisher hatte er sich immer gefragt, ob es wirklich okay ist als Junge bestimmte Sachen zu machen bzw. zu mögen. 

Review

TW: Homophobie(auch internalized), Rassismus

Die komplette Handlung wurde im Versstil erzählt, was anfangs ziemlich gewöhnungsbedürftig war. Dadurch hat man das Buch auch unglaublich schnell durch gelesen und mich hatte es im Endeffekt verwundert wie viele Seiten es letztendlich waren. Was den Erzählstil betrifft bin ich nach wievor sehr zwiegespalten und so lange ich nur ab und an mit diesem konfrontiert werde, finde ich ihn gar nicht so schlecht. Man muss halt wirklich sehr aufmerksam lesen, da das meiste in Metaphern und zwischen den Zeilen versteckt ist und eben sehr komprimiert erzählt wird.

Da alles von Michael selbst erzählt wurde bekommt man einen recht tiefen Einblick in seine Gefühlswelt und Gedanken. Man erlebt quasi hautnah mit wie er nach und nach realisiert, dass er eben sehr gerne bestimmte Kleidungsstücke tragen würde. Oder eben Spielzeuge haben möchte, welche für einen Jungen in der Gesellschaft als nicht typisch angesehen wird. All das merkt er schon als kleines Kind und erst nach und nach realisiert er warum seine Mutter so dahinter her ist, dass er eben all das eben nicht macht. Leider wird dieses Thema relativ selten in der Literatur und in den Medien aufgegriffen und es war auch eine der Hauptgründe warum ich überhaupt Interesse an diesem Buch hatte. Es ist nun einmal leider immer noch so, dass man komisch beäugt wird wenn man eben nicht Kleidung entsprechend seines Geschlechts trägt oder eben nicht heterosexuell ist. Und oft bleibt es ja nicht nur bei Blicken. 

 Seine Sexualität war eher nebensächlich und es ist schön zu sehen, wie realistisch all das dargestellt wurde. Hier wird nichts unnötig romantisiert und es wird gezeigt wie verankert heteronormative Vorstellungen nach wie vor in unserer westlichen Gesellschaft sind.

Was mich richtig überrascht hatte war, dass auch die internalisierte(Internalized) Homophobie angesprochen wurde. Diese wird ja eher selten thematisiert, dabei kann diese für denjenigen auch ein überaus großes Problem darstellen. 

An vielen Stellen wird die Frage gestellt, ob man einer marginalisierten Gruppe zu viel angehören kann. Leider wird einem das viel zu oft suggeriert und deshalb ist es umso wichtiger, dass dieses angesprochen wird.


Fazit


Wie zu erwarten ging es in diesem Buch viel um das Finden der eigenen Identität und das akzeptieren dieser. Und wie schwer es nun einmal ist sich selbst zu finden, wenn man in keine Schublade passt und immer wieder damit konfrontiert wird, dass genau das für die nähere Umgebung ein Problem zu sein scheint. Die Illustrationen war nicht Teil des eBooks, weshalb ich sie an dieser Stelle nicht bewerten kann. Es ist auf jeden Fall schön, dass das Thema "Drag" immer mehr Einzug in die Literatur findet. Und es endlich auch einmal mehr Jugendromane darüber gibt. 

Mittwoch, 8. September 2021

#53 Booktalk - The memory police

  Hallo,

im Juni hatte ich "The memory police" von Yoko Ogawa gelesen und dazu passend gibt es heute den Booktalk, der etwas länger als sonst geworden ist.





Auf einer nicht näher benannten Insel verschwinden allerhand Dinge und den meisten Inselbewohnern scheint das vollkommen egal zu sein, denn sie können sich ohnehin nicht mehr an diese Dinge erinnern. Jedoch geht es nicht jedem so und diese Menschen fürchten um ihr Leben. Schließlich würde die Erinnerungspolizei für ihr Verschwinden sorgen, wenn sie davon erfahren würden. Unter ihnen befindet sich ausgerechnet ein Verleger, der nun alles daran setzen muss unterzutauchen. Er findet Zuflucht bei einer Schriftstellerin, die für ihn arbeitet. Beide klammern sich an ihre Arbeit und versuchen die Vergangenheit auf diese Weise festzuhalten.

Besonders schön empfand ich die Bilder, die die Autorin kreiert. Viele davon erinnern an Fantasyromane und wären die Umstände nicht so erschreckend und beängstigend, würde ich sie als zauberhaft und mystisch betiteln. Sie schafft es auf alle Fälle einen zum Nachdenken anzuregen, schließlich machen die Erinnerungen einen Großteil der eigenen Identität aus und was passiert mit einem. wenn diese nach und nach verschwinden? Diese Gedankengänge kennt man ja zu genüge von Büchern und Filmen über Demenz und Amnesie und hier geht es halt darum, dass jemand aktiv für das Verschwinden sorgt. Und deshalb war ich richtig gespannt darauf, ob hier neue Gedankengänge auftauchen und vor allem wie das umgesetzt wurde. 

An sich gibt es gerade mal eine Handvoll relevanter Charaktere, weshalb man über diese allerhand erfährt. Sie sind alle recht unterschiedlich und decken verschiedene Persönlichkeitstypen ab. An sich ist es auf alle Fälle eine sehr interessante Figurenkonstellation, die alle recht unterschiedlich mit der neuen Situation umgehen.
Nicht immer weiß man was die einzelnen Bilder bzw. Symbole zu bedeuten haben und hier hätte ich mir einfach ein kleines Glossar am Ende des Buches gewünscht. Einiges hat in der japanischen Kultur wahrscheinlich komplett andere Bedeutungen und wahrscheinlich wäre es dann auch leichter die Tiefe bzw. Symbolkraft der einzelnen Szenen erkennen.

Die Handlung wird auf eine sehr ruhige, fast schon nüchterne Art und Weise wiedergegeben und so ganz weiß ich nicht, ob es einfach dem japanischen Erzählstil oder der Erzählerin geschuldet ist. Man hat das Gefühl als wäre all das Geschehene im Grunde egal und ständig habe ich mich gefragt warum ihr das alles so vollkommen gleichgültig ist. Hat die Erinnerungspolizei dafür gesorgt, dass das alles die Bewohner nicht interessiert? Und wenn ja wie haben die das gemacht? Und vor allem warum wurde dann nicht ein Charakter als Erzähler geholt, dem das gewaltig gegen den Strich geht. Aus dem Grund fiel es mir auch schwer Mitgefühl zu entwickeln, schließlich scheint es ja diejenigen noch nicht einmal zu stören was mit ihnen geschieht. Und über die Ausnahmen erfährt man einfach zu wenig. Nicht nur einmal wollte ich aus dem Grund das Buch abbrechen, da die Handlung einfach nicht fesselnd genug war. Aber ich wollte unbedingt erfahren warum viele das Buch so lieben und es auf eine Stufe mit vielen, sehr bekannten Dystopien stellen.

Bis zum Schluss wird nicht verraten wie die Erinnerungspolizei agiert. Immerhin ist es schon sehr merkwürdig, dass nicht jeder das Gewünschte vergisst und teilweise nur sehr spezifische Erinnerungen flöten gehen. Und dann kommt noch hinzu, dass sich die Umwelt radikal ändert. Erleben die Bewohner nur eine Massenpsychose oder passiert das alles wirklich?  Für die Handlung spielt das natürlich alles keine Rolle und so kann sich jeder seine eigenen Gedanken darüber machen, aber trotzdem hätte ich gerne noch ein paar Eckpunkte gehabt um das alles ein wenig besser einordnen und beurteilen zu können. Immerhin bleibt die Erinnerungspolizei bis zum Schluss eher blass und man erfährt wirklich nur Kleinigkeiten über sie. Das was man erfährt erinnert einen an die Gestapo und da würde ich schon gerne wissen wollen, ob genau die Intention dahinter steckt. Oder ob man nur eine nicht greifbare Gruppe an Menschen beschreiben wollte, die von irgendeiner Institution die Befehle ausführt? Denn auch das wird nie geklärt und lässt viele Interpretationsmöglichkeiten zu.

An sich ist es eine eher ruhige Dystopie, die einen zum Nachdenken anregt. Mir hat der poetische Schreibstil recht gut gefallen, auch wenn ich mit der nüchternen Art der Erzählerin meine Schwierigkeiten hatte. Alles in allem vergebe ich 3,5 von 5 Sternen, da mich die recht kurzweilige Dystopie relativ gut unterhalten und zum Nachdenken angeregt hat.

Kennt ihr das Buch und wenn ja, wie findet ihr es?

Liebe Grüße

Sonntag, 5. September 2021

#402 Bücherregal - Elevation(Kurzrezension)

 



Titel(Deutsch)Erhebung
Titel(Englisch)Elevation
AutorStephen King
VerlagHodder And Stoughton
GenreHorror
Seiten144 Seiten
Meine Bewertung
3/5

 Inhalt

Seit einiger Zeit verliert Scott stetig an Gewicht ohne merklich dünner zu werden. Selbst wenn er schwere Gegenstände in der Hosentasche hat zeigt die Waage den Gewichtsverlust an. Er vertraut sich einem Arzt an, aber auch der weiß keinen Rat. Neben ihn wohnt ein lesbisches Paar, die Probleme haben in Castle Rock Anschluss zu finden. Ihr Restaurant läuft immer schlechter, was unter anderem an der homophoben Einstellung vieler Bewohner liegt. Als Scott davon erfährt versucht er zu helfen, obwohl er gerade eigentlich ganz andere Sorgen hat.

Review

Bei einer Novelle ist es ja meist im vorne herein klar, dass die Charaktere eher blass bleiben und man nur ein paar wichtige Eckdaten von ihnen geliefert bekommt. Mit den Gedanken bin ich auch an die Handlung heran gegangen und habe mir gedacht, dass wenigstens Scott ein bisschen näher beschrieben wird. Jedoch bleibt er genauso ein Klischeehaufen wie der Rest, was einfach nur schade ist. 

Warum diese Handlung unter dem Genre Horror vermarktet wird erschließt sich mir nicht. Es geht um eine übernatürliche Phänomen, aber gegruselt hat es mich zu keiner Zeit. Schließlich kennt man diese Handlungsprämisse zu genüge und deshalb war mir auch sehr schnell klar was am Ende passieren wird. Ein bisschen schade finde ich es schon, dass das Buch so kurz ist und man wirklich nur einen Abstecher nach Castle Rock macht. Aus der Handlung an sich hätte man noch viel mehr rausholen können um zu zeigen, wie lange es gebraucht hat um die einzelnen Charaktere zusammen zu bringen. Denn darum geht es ja letztendlich in dieser Novelle, dass man die Meinung anderer Menschen verändern kann und es möglich ist homophobe zu erreichen und zum nachdenken anzuregen.

 

Fazit

An sich ist es eine gute Geschichte für zwischendurch, wenn man mal abschalten möchte. Es werden viele politische Themen oberflächlich angeschnitten, die 2018 relevant waren. Mich hat es jetzt nicht so überzeugen können und im Nachhinein frage ich mich, warum die Geschichte nicht Teil einer Kurzgeschichtensammlung ist. Das hätte ich viel besser gefunden als ein eigeständiges Buch mit einer Geschichte, die nichts halbes und nichts ganzes ist. 

Freitag, 3. September 2021

#401 Bücherregal - Bookless Teil 2

 



TitelBookless - Gesponnen aus Gefühlen(Teil 2)
AutorMarah Woolf
VerlagOetinger Taschenbuch
GenreFantasy/Jugendbuch/Youngadult
Seiten318 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5

 Inhalt

Nachdem Nathan Lucy hintergangen hatte, möchte diese zu recht nichts mehr von ihm wissen. Doch wer kann ihr bei der nahezu unmöglichen Aufgabe helfen die Bücher vor dem Bund zu retten? Was passiert wenn diese für immer verloren geht und sich niemand mehr an die Geschichten erinnern kann? Wem kann sie noch vertrauen und vor allem wie viel Zeit hat sie noch? Sie möchte unter allen Umständen die Bücher retten.

Review

Vor ungefähr zwei Jahren hatte ich den ersten Teil dieser Reihe gelesen und wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn ich zeitnah den Rest gelesen hätte. Wobei ich beim Hörbuch dann doch sehr überrascht war wie viel ich noch über die Handlung wusste. Einige Details fehlten mir natürlich, aber die werden im Laufe der Handlung wieder aufgegriffen. Und so kam ich recht schnell wieder rein. 
Die Spannung war durchgehend hoch und ich wollte oft einfach nur wissen wie es weitergeht, weshalb ich das Hörbuch in der 2xfachen Geschwindigkeit gehört hatte. Und immer wenn es möglich war hatte ich weiter gehört.

Was Nathan betrifft geht es ungewiss weiter und so wirklich kann ich ihnen als Charakter immer noch nicht einschätzen. Und genau das liebe ich an solchen Geschichten, wenn man eben nicht weiß ob man demjenigen vertrauen kann oder eben nicht. Passend dazu ist es natürlich wichtig, dass der Gegenpart nicht naiv an die Sache herangeht und demjenigen dann wieder blind vertraut. Vor allem ist er ja der Enkel vom absoluten Bösewicht, also warum sollte man ihm überhaupt vertrauen können? Deshalb war ich richtig froh darüber, dass vieles hinterfragt wurde und Lucy sich nicht dauernd blenden ließ.

Im Grunde geht es die ganze Zeit um die große Frage wer nun Nathan ist und vor allem auf wessen Seite er steht und das war mir einfach zu wenig Handlung für so viele Seiten. Bei über 300 Seiten rechnet man ja schon damit, dass wenigstens noch irgendetwas anderes spannendes passiert und man das alles in etwas mehr als einem Satz zusammen fassen fassen. So wirkt es halt wie der große Auftakt für einen Showdown im dritten Teil und dafür wirkt das alles ein wenig zu langwierig. Und das Gefühl hatte ich obwohl es an manchen Stellen richtig zur Sache geht und man nie weiß, ob der eigentliche Kampf nun beginnt oder nicht. Aber im Endeffekt hatten sich die kleinen Auseinandersetzungen so unwichtig angefühlt und wie belanglose Lückenfüller.

Wie der vorige Band endet das alles in einem mehr als gemeinen Cliffhanger und deshalb bin ich unendlich froh darüber, dass ich mir direkt den 3. Teil des Buches ausgeliehen hatte. Ich möchte einfach wissen wie das alles ausgeht und vor allem ob die Bücher gerettet werden können.


Fazit

Auch diesem Teil gebe ich nur 3,5 von 5 Sternen, da es auf mich immer noch wie eine Einführung in die Geschichte wirkte. Woran das liegt kann ich nicht so genau beurteilen, aber wahrscheinlich liegt es hauptsächlich an den recht dünnen Büchern und weil der mittlere Teil meistens ohnehin recht komisch ist bei einer Trilogie. Und dann kommt natürlich noch hinzu, dass ich mit meinen 30 Jahren nicht mehr ganz so gut in der Lage bin mich in ein 17-jähriges Mädchen hineinzuversetzen. Und so ganz verstehe ich nicht warum das Buch überhaupt geteilt wurde, schließlich haben sich die bisherigen Teile nicht wie eigenständige Bände angefühlt.

Mittwoch, 1. September 2021

#17 Buch und Film - Everything, Everything

 


 

      



Hallo,

vor kurzem hatte ich "Everything, Everything" von Nicola Yoon gelesen und heute möchte ich in einem Blogeintrag das Buch und den Film besprechen.


Für die 17-jährige Maddy ist es vollkommen normal den ganzen Tag im Haus zu sein, denn aufgrund eines selten Gendefekts hat sie SCID, besser bekannt unter dem Namen Bubble-Baby-Syndrom. Alles was ins Haus kommt wird im Vorfeld sterilisiert, da ihr Immunsystem nicht richtig funktioniert. Eines Tages fährt vor das Nachbarhaus ein Umzugswagen, aus dem Olly steigt. Obwohl sie es eigentlich besser wissen müsste verliebt sie sich in ihn und sie ist bereit dafür alles zu riskieren, ungeachtet der Konsequenzen. 



"Everything, Everything" von Nicola Yoon, 320 Seiten, Randomhouse

2 von 5 Sternen

TW: Missbrauch, Alkoholismus

Kennt ihr das Gefühl, wenn man erst einmal nach dem Lesen eines Buches tief durchatmen muss um seine Gefühle zu sortieren? Genau das war hier das Fall und im nachfolgenden möchte ich euch gerne erklären warum ich die Handlung so problematisch finde und warum ich den Hype darum absolut nicht nachvollziehen kann. 

Wenn man ein wenig Ahnung von Allergien und ähnlichem hat, dann weiß man schon sehr früh warum es eigentlich geht. Und mich schockiert es einfach, dass es keine eindeutige Triggerwarnung am Anfang des Buches gibt. Natürlich kann man sich im Vorfeld allerhand Szenarien ausmalen, schließlich sind Geschichte in denen Charaktere erkrankt sind nicht immer nur heikler Sonnenschein. Jedoch ist das Thema eines vor das man als Autor warnen sollte um Lesern die Wahl zu lassen, ob sie wirklich eine Geschichte darüber lesen möchten. Aber genau das geschieht hier nicht. Durch eine explizite Triggerwarnung nimmt man den Plottwist weg und ich weiß wie problematisch über TW/CN gesehen wird. Aber gerade bei solchen Themen finde ich es wichtig so etwas am Anfang des Buches zu setzen.

Es gibt so unendliche viele Tropes aus denen man wählen kann und wirklich viele, tolle Narrative. Aber das was hier passiert ist macht mich einfach nur sprachlos. Natürlich ist es schön eine Geschichte aus der Sicht einer Betroffenen zu hören, aber warum brauchte diese einen wundervoll aussehenden jungen Herrn um zu begreifen was vor sich geht? Warum muss es immer der Ritter auf dem weißen Pferd sein, der die holde Maid rettet?  Und genau da endet ja die Story mit, was ich noch weniger nachvollziehen kann. Ist nicht das eigentliche Interessante an dem Ganzen was danach passiert? Vor allem für die Zielgruppe finde ich das extrem problematisch, denn dieser Trope ist absolut realitätsfern. Und ja man kann sich das erhoffen und deshalb ist es okay, wenn diese Narrative auch bedient werden. Jedoch finde ich die Umsetzung davon bei diesem Buch nicht gelungen, weil es an der falschen Stelle aufhört und somit die Geschichte kein vernünftiges Ende hat. Und wenn man diverse gehypte Bücher aus dem Genre kennt, dann weiß man einfach wie die Handlung verlaufen wird. Und es ist einfach nur schade, dass hier mal wieder so viele problematische Tropes bedient werden. Da fragt man sich schon was für ein schreckliches Bild von Krankheiten in Jugendbüchern dargestellt wird und warum es immer romantisiert wird. Als könnte Liebe alles heilen und als bräuchte es nur das um vorher unmögliches möglich zu machen. 

Ein anderes Problem habe ich mit den vielen kitschigen Szenen, die an sich noch nicht einmal so schlimm sind. Viel mehr habe ich ein Problem mit all jenen Klischees, mit denen man im Laufe der Handlung ständig konfrontiert wird. Und da hatte ich mich schon gefragt, ob es tatsächlich solche Menschen gibt, die so wie die agierenden Personen sind.

Obwohl ich dem Buch nur 2 von 5 Sternen gebe, möchte ich dem Film eine Chance geben. Schon lange hatte ich keine Handlung mehr gehabt, die so vorhersehbar war. Und wäre der Film nicht auf meiner Liste von Literaturverfilmungen, dann hätte ich das Buch niemals zu Ende gelesen. Eine emotionale Bildung konnte ich zu keinem der Charaktere aufbauen und nach einem ganz bestimmten Schlüsselmoment hätte ich am liebsten all meine Erinnerungen an die Handlung gelöscht. Die zwei Sterne vergebe ich übrigens für den Teil bis zu diesem Moment, ansonsten würde ich nur einen Stern vergeben. In meiner Rezension bin ich jetzt eher wenig auf den Ableismus eingegangen, aber den gibt es hier zu genüge.





Regisseur: Stella Meghie, Spieldauer: 96 Minuten, unter anderem mit Amandla Stenberg, Nick Robinson und Anika Noni Rose, FSK 12

1 von 5 Sternen

TW: Missbrauch, Alkoholismus
Eigentlich wollte ich mir mit dem Film schauen jede Menge Zeit lassen, aber dann habe ich ihn noch nicht einmal einen Monat nach dem ich das Buch beendet hatte ausgeliehen. Und das alles nur weil ich gesehen hatte, wer im Film mitspielt. Nick Robinson hatte ich in "Love, Simon" einfach nur geliebt" und Amandla Stenberg hatte mir in "The hate u give" total gut gefallen. Eigentlich hatte ich fest damit gerechnet, dass ich den Film wenigstens halbwegs mögen würde. Aber da hatte ich wohl vollkommen vergessen, wie Krankheiten in etlichen Filmen für Jugendliche dargestellt werden. Immer wieder hatte ich nur das Wort "Schmonzette" im Kopf und habe mich dann auf die Frage konzentriert, wie sich Maddies Mutter so einen unglaublich teuren Lifestyle bzw. Haus leisten kann. An sich ist das ja vollkommen irrelevant, aber in manchen Szenen hatte man das Gefühl als ginge entweder nur um die sündhaft teuren Einrichtungsgegenstände oder eben die Körper der Hauptdarsteller. 

An sich ist es eine typische Verfilmung einer Sick-Lit-Geschichte, die ja in meinen Augen viel zu oft falsche Informationen über diverse Krankheiten verbreiten. Auch hier ist das der Fall und es wird leider sehr wenig am Ende darauf eingegangen warum dem so ist. Auch sonst wird eigentlich so gut wie gar nicht über die Krankheiten aufgeklärt und warum es so problematisch ist, wenn das Immunsystem nicht ordentlich arbeitet. Man merkt einfach an sehr vielen Stellen im Film, dass das was gezeigt wird hochgradig gefährlich für einen mit dieser Erkrankung wäre. 

Mir war das alles einfach zu melodramatisch und überzogen und im Endeffekt bereue ich es den Film ausgeliehen zu haben. 

[Spoiler!]: Vor allem wie mit dem Thema Missbrauch umgegangen wurde geht einfach mal gar nicht und da frage ich mich schon, warum ausgerechnet an diesem Punkt der Film beendet wurde. Warum will man dem Zuschauer das Gefühl geben, als müsste er Mitleid mit dem Täter/in haben? Vor allem wenn man bedenkt was für eine Rolle diese Person hat stellt sich die berechtigte Frage, warum nicht in klarer Deutlichkeit gezeigt wird wie verheerend ihre Entscheidungen waren. Stattdessen bekommt man das Gefühl als würde hier etwas romantisiert oder durch eine rosarote Brille gesehen werden, was man bei dem Thema Missbrauch niemals machen sollte.


Hat einer von euch schon das Buch gelesen oder den Film gesehen? Was ist eure Meinung dazu? 
Gerne verlinke ich hier eure Rezensionen. 


LG