Guten Morgen,
heute präsentiere ich meine Lesehighlights und -flops aus dem Jahre 2021. Von den insgesamt 131 gelesenen Büchern habe ich insgesamt 10 mit 5 von 5 Sternen bewertet und 17 mit 4,5 von 5 Sternen. Ganze 8 haben lediglich 2 von 5 Sternen bekommen und wahrscheinlich wären es einige mehr gewesen, wenn ich all die angefangenen Bücher zu Ende gelesen hätte. Mir fiel es alles in allem oft schwer ansprechende Bücher zu finden, was einerseits an privaten Umständen, aber auch an Corona und der Flutkatastrophe lag.
Sowohl die Highlights als auch die Flops sind chronologisch nach den Lesedaten sortiert, da ich fiktive Werke nicht mit irgendwelchen Sachbüchern vergleichen möchte. Die Kurzbeschreibungen stammen aus den einzelnen Lesemonaten.
Highlights 🌠
1) Black Out von Marc Elsberg, Booktalk
Bei "Black Out" von Marc Elsberg geht es um einen Stromausfall, der Europa ins Chaos stürzen lässt. Das Buch hatte ich letztes Jahr am 4.3 gekauft und es stand schon wirklich lange auf meiner Wunschliste. Und in den letzten Monaten hatte ich kein Bedürfnis eine Dystopie über dieses Thema zu lesen und als ich dann dieses Buch angefangen hatte zu lesen schrammte Europa an einem Blackout vorbei. Mittlerweile ist es dieser ja in Texas eingetreten und ich finde es wirklich sehr erschreckend, wie realistisch die Handlung in dem Buch ist. Hierzu wird es einen Booktalk im April geben und für mich ist es definitiv ein Lesehighlight. Es ist auf jeden Fall ein Buch, welches zum Nachdenken anregt.
2) Die Hungrigen und die Satten von Timur Vermes, Booktalk
Bei "Die Hungrigen und die Satten" von Timur Vermes handelt es sich um einen satirischen Roman, in dem sich über 150.000 Menschen zusammen mit einem Fernsehteam auf den Weg aus dem Flüchtlingslager südlich der Sahara nach Deutschland machen. Ich bin immer noch geplättet davon, wie hier der Medienlandschaft der Spiegel vorgehalten wurde. Vor allem die Boulevardpresse bekommt hier ihr Fett weg und man kann nur hoffen, dass das was dort beschrieben wird nie Realität wird.
3) Nicht weg und nicht da von Anne Freytag, Rezension
In "Nicht weg und nicht da" von Anne Freytag geht es um Luise, deren Bruder vor kurzem Suizid begangen hatte. Besonders gut hat mir der Umgang mit den Themen Trauerbewältigung und psychische Erkrankung(bipolare Störung) gefallen. Es gibt wirklich wenige Bücher in denen es um die Geschwisterkinder von den Betroffenen geht. Für mich ist es definitiv ein Lesehighlight und das obwohl ich bei solchen Büchern immer besonders kritisch bin. Mich hatte es richtig überrascht wie sehr ich mit Luise mitfühlen konnte.
4) Komisch, alles chemisch! von Mai Thi Nguyen-Kim, Kurzrezension
"Komisch, alles chemisch!" von Mai Thi Nguyen-Kim ist ein Sachbuch und der Titel sagt eigentlich schon alles über den Inhalt aus. Mir hat es wirklich gut gefallen und es ist immer wieder schön zu sehen, wenn Wissenschaftler versuchen solche Themen für den Laien verständlich zu erklären. Hier wird ein kompletter Tagesablauf genommen um zu zeigen wie oft Chemie uns im Alltag begegnet und wie wenig und das bewusst ist. Und dabei meine ich nicht die künstlichen Aromen in irgendwelchen Getränken oder Joghurts.
5) The Poet X von Elizabeth Acevado, Rezension
"The Poet X" von Elizabeth Acevedo erzählt die Geschichte von Xiomara, die ihre Liebe zu Slam-Poetry entdeckt. Das Buch wurde komplett im Versstil verfasst und man lernt wirklich eine Menge über die Erzählerin, die in Harlem in einem sehr religiösen Haushalt aufwächst. Manchmal hatte es mir richtig die Kehle zugeschnürt, wegen dem Missbrauch(sexueller, psychisch und physischer), der Misogynie und vielem anderen.
6) Grauzonen von Christian Sievers, Kurzrezension
"Grauzonen" von Christian Sievers handelt von all den Geschichten, die es eben nicht in die Nachrichten geschafft haben und somit gibt es einen tiefen Einblick in den Berufsalltag des Journalisten. Man merkt Sievers einfach an wie sehr er seinen Beruf liebt und es ist total spannend mal zu hören wie der Alltag eines Korrespondenten im nahen Osten aussieht. In den Fernsehnachrichten und Reportagen bekommt man ja nur einen sehr kleinen Ausschnitt zu sehen und meist nur das, was für den Beitrag relevant ist.
7) Hannes von Rita Falk
"Hannes" von Rita Falk erzählt die Geschichten von zwei besten Freunden, die mit dem Motorrad eine Spritztour machen und bei der einer von ihnen schwer verunfallt. Normalerweise bin ich es ja gewohnt solche Geschichten zu lesen, die absolut durch die rosa Brille gesehen dargestellt werden. Und deshalb war ich richtig überrumpelt darüber, dass hier nichts geschönt wurde. Schädelhirnverletzungen sind absolut traumatisch und das Buch hat es trotz der geringen Seitenanzahl absolut in sich.
8) Save the cat! Writes a novel von Jessica Brody, Rezension
"Save the cat! Writes a novel" von Jessica Brody ist wie der Titel schon verrät ein Schreibratgeber, in dem es speziell um die Technik von Blake Snyder geht. Das Buch hatte mich vollkommen überrumpelt und anfangs saß ich da tatsächlich mit meinem Mininotizbuch und dachte das reiche für eventuelle Notizen aus. Da lag ich jedoch vollkommen falsch und letztendlich hatte ich mir über 10 DinA4 Seiten rausgeschrieben und werde mir das Buch definitiv noch kaufen. Ich hatte es nur aus der Bibliothek ausgeliehen und jetzt bereue ich das. Obwohl ich seit 2004 Fanfiction schreibe konnte ich noch eine Menge lernen.
9) Achtsam morden von Karsten Dusse, Booktalk
"Achtsam Morden" von Karsten Dusse erzählt die Geschichte von einem Rechtsanwalt, der es nicht ganz so genau mit dem Gesetz nimmt und wegen seiner Frau einen Achtsamkeitskurs besucht. Nicht nur einmal musste ich bei diesem Buch herzlich lachen, was mir wirklich sehr selten passiert. Hier werden verschiedene Themen ad absurdum geführt und ich bin schon ganz gespannt darauf wie der Rest der Buchreihe ist. Das Buch ist definitiv eins meiner Jahreshighlights.
10) The invisible life of Addie LaRue von V.E. Schwab
In "The invisible life of Addie LaRue" von V.E. Schwab geht es um Addie, die einen Pakt mit dem Teufel schließt und an die sich seit dem niemand mehr erinnert. Über das Thema gibt es ja mittlerweile etliche Bücher und ich bin immer wieder froh, wenn ich über welche stolpere und die mir tatsächlich gefallen. Einige Stellen habe ich mir direkt rausgeschrieben und es ist schön, dass dieser Roman durchgehend so atmosphärisch melancholisch ist.
FLOP 💀
1) Honeymoon in Paris von Jojo Moyes, Kurzrezension
In "Honeymoon in Paris" von Jojo Moyes geht es um 2 Frauen, die in unterschiedlichen Jahrhunderten ihre Flitterwochen in Paris verbringen. Hierbei handelt es sich um das Prequel zu "The Girl you left behind" und mir hat es absolut gar nicht gefallen. Ich fand das Verhalten beider Frauen einfach nur ätzend und so war ich recht froh darüber, dass ich das Prequel vorm 1. Teil gelesen habe und mir somit das Geld gespart habe.
2) Eine handvoll Worte von Jojo Moyes
"Eine handvoll Worte" von Jojo Moyes erzählt die Geschichten von zwei Frauen, die beide vergeben sind und trotzdem jemand anderen lieben. Zu diesem Buch hatte ich nur gegriffen, weil ich schon einiges von der Autorin gelesen hatte und weil ja bald der Film rauskommt. Die Handlung hatte ich jetzt absolut gar nicht verstanden und gefühlt hatte jeder mit jedem eine Affäre und das erschien vollkommen normal. Aus dem Grund wusste ich sehr lange Zeit nicht was denn nun Sache ist, da es so viele Charaktere gab und das einzige was man über sie wirklich wusste war, dass sie zum Beispiel die Affäre des Mannes der Hauptprotagonistin war. Momentan habe ich die Hoffnung, dass ich wenigstens den Film verstehen werde.
3) Die Blutschule von Max Rhode, Rezension
"Die Blutschule" von Max Rhode erzählt die Geschichte von zwei Jungen, die auf einer Insel lernen sollen zu foltern und zu töten. Den Thriller hatte ich letztendlich nur gelesen, weil er so schön kurz ist und schon so lange auf meiner Liste steht. Fitzek hat diesen unter dem Pseudonym Max Rhode verfasst und ich wollte einfach mal wieder ein Buch von ihm lesen. Jedoch liest sich das Buch eher wie eine Satire und ganz so als wäre der Autor die Karikatur eines Psychothrillerautors. Es gibt so viele Logikfehler, die einem direkt ins Auge springen und manche Szenen waren einfach schwer zu ertragen. Eigentlich geht es nur um die Folterung von Menschen und gefühlt um nichts anderes.
4) Den Mund voll ungesagter Dinge von Anne Freytag, Booktalk
In "Den Mund voll ungesagter Dinge" von Anne Freytag geht es um Sophie, die 10 Wochen vor ihrem Abitur nach München zieht. Hierzu wird es einen längeren Booktalk geben, da ich die Darstellung der Beziehung von Sophie und Alex problematisch finde. Es ist immer wieder schön LGBTQIA-Bücher zu finden, aber hier das hat mich einfach nur sprachlos zurück gelassen. Die beiden Charaktere reflektieren absolut nicht ihr Verhalten und hier werden Dinge beschrieben, die finde ich nichts in Jugendromanen über minderjähirge Charaktere zu suchen haben.
5) Milk and Honey von Rupi Kaur, Kurzrezension
Bei "Milk and Honey" von Rupi Kaur handelt es sich um einen Gedichtband über den Schmerz, die Trennung und Traumata. Mir hat er wie man an der Bewertung sehen kann nicht gefallen. An sich sind es ganz normale Fließtexte, die mal mehr und mal weniger zum Nachdenken anregen. Lediglich die Formatierung der Texte erinnert einen an Gedichte.
6) Everything, Everything von Nicola Yoon, Buch und Film
"Everything, everything" von Nicola Yoon handelt von einem Mädchen, welches aufgrund einer Erkrankung nahezu ihr komplettes Leben im Haus verbracht hat. Die meisten kennen wahrscheinlich die "Bubble"-Kinder, die aufgrund eines defekten Immunsystem ihr Leben in einer keimfreien Umgebung verbringen müssen. Hierzu dem Buch und dem Film hatte ich einen längeren Beitrag verfasst und selbst jetzt einen Monat später regt mich die Handlung noch auf. Warum sich manche YA-Autoren dazu berufen fühlen Erkrankungen so dermaßen verzerrt und fehlerhaft zu präsentieren und für irgendwelche fragwürdigen Narrative zu verwenden verstehe ich einfach nicht. Und warum ausgerechnet dieses Buch so gehypet wird/wurde verstehe ich nicht. Geschmäcker sind verschieden, aber die Handlung ist einfach nur problematisch.
7) Leben Schreiben Atmen von Doris Dörrie, Rezension
In "Leben Schreiben Atmen" von Doris Dörrie findet man viele kleine Geschichten aus dem Leben der Autorin. Am Ende von jedem Kapitel bekommt man eine Frage gestellt und die Aufforderung über sein eigenes Leben nachzudenken und zu schreiben. Wie man anhand der Bewertung sehen kann, hat mir das Buch einfach nicht zugesagt. An sich sind es auf alle Fälle gute Schreibübungen, die einem aus der Schreibblockade holen können.
8) Kate in waiting von Becky Albertalli
Bei "Kate in waiting" von Becky Albertalli geht es um Musicals und wie es ist, wenn sich der beste Freund genau in den jungen Mann verliebt, den man selbst gerne als Partner hätte. Von diesem Buch hatte ich wirklich viel erwartet und eigentlich hatte ich gehofft, dass ich es lieben werde. Dieses Mal hatte ich mehrere Anläufe gebraucht bis ich wirklich in die Handlung reinkam und war dann so überwältigt von Kates toxischen Eigenschaften, dass es mich zeitweise nur noch wütend gemacht hatte. In dem Alter weiß man vieles schlichtweg nicht besser, das kreide ich noch nicht einmal an. Mir ging nur irgendwann ihre Einstellung dieses ständige gehacke in allen Richtungen auf die Nerven.
9) Die Nachtigall von Kristin Hannah 2,5 von 5 Sternen
"Die Nachtigall" von Kristin Hannah erzählt die Geschichte einer Widerstandskämpferin während dem II. Weltkrieg in Frankreich. Erst beim rezensieren war mir aufgefallen wie wenig mir die Erzählweise gefallen hatte und so hatte ich meine Bewertung von 4 auf 2,5 Sterne runter korigiert. Mir waren die Charaktere zu melodramatisch und trotz der 611 Seiten fehlte der Handlung die Tiefe. Vor allem die Liebesbeziehung hatte mich gestört, denn diese wirkte alles andere als natürlich und hatte keinen Mehrwert.
10) 1984.4 von Philip Kerr, 2,5 von 5 Sternen, Kurzrezension
Bei "1984.4" von Philip Kerr handelt es sich um einen dystopischen Jugendroman, bei dem ein Seniorenservice eine Überalterung und Überbevölkerung verhindert. Auf dieses Buch war ich unheimlich gespannt, da es ja auf 1984 basiert und die Idee für diese Handlung finde ich einfach genial. Und so konnte mich auch dieser Jugendroman begeistern, jedoch lies die Qualität ab ungefähr der Hälfte massiv nach und so saß ich am Ende mit lauter Fragezeichen übern Kopf da und habe ich mich gefragt wie dieser Roman entstanden war? Man hat das Gefühl als hätte einfach jemand anderes das Manuskript des Autors zu Ende geschrieben.
Und was waren eure Lesehighlights und -flops?
Gerne verlinke ich hier eure Beiträge.
LG