Titel | Ms. Marvel |
Autor | Story: G. Willow Wilson |
Verlag | Marvel(Deutschland: Panini Verlags GmbH) |
Genre | Superhelden |
Format | Softcover |
Meine Bewertung |
4/5
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Inhalt
Kamala Khan lebt in New Jersey und ist die Tochter einer pakistanischen Einwandererfamilie. In ihrer Freizeit schreibt sie Fanfiction über Superhelden und auch sonst ist sie eher der klassische Nerd. Immer wieder merkt sie, dass sie anders ist und nicht so wirklich dazu gehört. Als sie Superheldenkräfte erlangt stürzt sie in eine noch tiefere Identitätskrise, denn eigentlich wollte sie doch nur anders werden um endlich dazu zugehören und durch die Kräfte erreicht sie genau das Gegenteil.
Rezensionen
Vol 1(#1-#5):
Zeichner: Adrian Alphona
Das Cover von der englischen Version gefällt mir viel besser als das der deutschen, da es einfach plastischer wirkt und schöner gezeichnet ist. Ich habe die englische Version gelesen und kann deshalb zu der deutschen auch nur was über das Cover schreiben.
Man gewinnt einen kleinen Einblick in die pakistanische Kultur und wie das Familienleben dort ist. Kamalas Eltern sind sehr traditionsbewusst und eher streng. Sie darf nicht auf Partys, darf nicht frei entscheiden was sie anzieht und vieles mehr. Auch viele in ihrem Umfeld lassen sie immer wieder spüren, dass sie einfach anders ist. Deshalb wünscht sie sich nichts sehnlicher als jemand anderes zu sein, weshalb ihr die Superheldenkräfte was den Aspekt betrifft gerade recht kommen. Mich wundert es aus den Gründen auch wenig, warum sie zuerst sich in eine doch sehr typische Superheldin wie Captain Marvel verwandelt. Sie kennt halt quasi nur diese typischen Kostüme aus ihren Comics und später hat sie ja ein ganz eigenes und viel passenderes.
Oft wird man mit diesen Klischees gespielt und so gibt es neben dem sehr streng gläubigen Bruder, eine hysterische Mutter und einen strengen Vater. Aber auch die blonde und blauäugige Zoe taucht auf und soll wohl ein typisches amerikanisches Mädchen darstellen.
Wie sehr jedes einzelne Klischee zutrifft kann ich nicht beurteilen, aber sie sind auf jeden Fall gut in die Handlung eingebaut. Hier treffen halt moderne und konservative Muslime auf die amerikanische/westliche Lebensweise und da ergibt sich eine Menge Konfliktpotential. Es prallen hier halt komplett andere Lebensvorstellungen aufeinander, was ja durchaus interessante Handlungen liefert.
Es gibt einige sehr witzige alltägliche Momente, was auch einmal schön zu lesen ist.
Leider bestehen alle Charaktere bis auf Kamala gefühlt nur aus Klischees und ihnen fehlt es an Details, weshalb sie austauschbar bleiben und nicht greifbar sind. Hoffentlich ändert sich das noch in den nachfolgenden Heften.
Für Kamala gilt es heraus zu finden wer sie sein möchte und ob sie wirklich das Mädchen sein möchte, dass ihre Eltern in ihr sehen. Sie liest gerne Superheldencomics und ist allgemein sehr nerdig, was aber wohl nicht so gern gesehen wird und genau dieser Konflikt und die daraus folgende Identitätskrise werden gut dargestellt. Leider passiert ansonsten nichts groß, da der Fokus auf Kamals Identitätssuche und das Erlangen der Superkräfte liegt. Mich hat der Comic gut unterhalten und ich freue mich schon darauf Teil 2 lesen zu können. Hoffentlich kann sie dort dann ihre Superkräfte richtig nutzen.
Um zu verstehen warum sich Kamala verwandelt sollte man vorher "Infinity" lesen. Denn dort wird dieser ominöse Nebel ausgelöst, der alle mit den entsprechenden Genen in Inhumans verwandelt.
Die Hintergründe beinhalten viele liebevolle und gut ausgearbeitete Details.
Leider wirken einige Panels ziemlich dahin geschmiert und die Proportionen bzw. Anatomie stimmt vorne und hinten nicht. Vielleicht erwarte ich als Zeichner hier einfach zu viel, aber manches wirkt einfach nur gruselig. Einige Panels sehen aus wie grobe Skizzen, aber das hat mich weniger gestört als die falsche Perspektive/Proportionen u.a.. Dafür werden aber die Emotionen gut dargestellt und das gelingt ja auch nicht jedem Zeichner. Es erinnert oft eher an Mangazeichnungen, was ich im ersten Moment etwas befremdlich fand. Mir gefällt das jetzt nicht so, aber Geschmäcker sind ja verschieden.
Vol 2(#6-#11):
Zeichner: Jacob Wyatt, Adrian Alphona
Im zweiten Band taucht Wolverine kurz auf und es ist richtig toll zu sehen wie Kamala sich darüber freut und wie die beiden miteinander umgehen. Sie bekommt auch einen Partner, der ihr helfen soll. Auch der ist anders als erwartet und ich finde ihn einfach toll. Und sie trifft endlich auf andere Inhumans.
Der Zeichenstil ist anders als beim vorigen Band(#6 und #7 scheinbar) und die Panels sind hier alle liebevoll gestaltet. Die Linien sind ganz zart und der Stil passt einfach zu Ms. Marvel.
Mir hat der Band viel besser gefallen als der vorige. Er regt zum Nachdenken über unsere Generation(Generation Y oder Millennials) an, denn wir sind alles andere als eine überflüssige und faule Generation. Auch Kamala setzt sich mit diesen Vorurteilen auseinander und stellt fest wie falsch diese sind. Zudem lernt sie wie wichtig Zusammenhalt ist und sie mit der Hilfe von anderen ihre Gegner besiegen kann.
Dieses Mal war der Gegner ein Nymphensittich in Menschengestalt("Inventor") was wirklich absurd und witzig war.
Es gibt auf jeden Fall einige witzige Stellen. Und einige wirklich sehr riskante, denn bis jetz weiß ja kaum einer wer wirklich Ms. Marvel ist. Und das soll sich wenn es nach Kamala geht auch nicht ändern.
Vol 3(#12-#15):
Zeichner: Adrian Alphona, Takeshi Miyazawa
Im 3. Band trifft Kamala auf Loki. Und er beinhaltet S.H.I.E.L.D. #2. Mir hat das Crossover dieses Mal besser gefallen. Auch hier waren wieder wie beim vorigen zwei Zeichner am Werk.
Kamala trifft auf ihre vermeintlich große Liebe und genau das hat viel Konfliktpotential geboten. Hier möchte ich nicht zu viel verraten, da es wirklich ein groß Teil des Bandes ausmacht und es wirklich eine gute Überraschung beinhaltet. Teilweise ist es mir zu klischeehaft, aber in dieser Comicreihe wird ja ständig mit Klischees gespielt und da war auch nichts anderes zu erwarten.
Leider kommt hier Kamalas Partner nicht zum Einsatz, was ich sehr schade finde. Dafür hat aber Bruno ziemlich viele Auftritte, was ja auch nicht schlecht ist. Der Fokus ist auch hauptsächlich auf den Inhumans und auch wie schwer es für Kamala ist den Schein eines normalen Schulmädchens zu wahren.
Und es endet mit einem großen Cliffhanger, der Kamala direkt betrifft und eine wirklich spannende Storyline verspricht.
Vol 4(#16-#19):
Zeichner: Adrian Alphona
Loki ist mal wieder von der Partie und Carol Danvers taucht endlich auf. Und wie zu erwartet rastet Kamala richtig aus. Leider ist ihr Partner Lockjaw nicht mit dabei.
Wieder einmal rettet Kamala Jersey City und im Gegensatz zu anderen Superhelden hat sie eher kleinere Kämpfe zu bestreiten. Das Geheimnis aus dem vorigen Band wird endlich aufgelöst, auch wenn der Inhuman seine Superkräfte scheinbar nicht nutzen möchte. Und wegen der Storyline muss sich Kamala endlich entscheiden wen sie alles in ihr Geheimnis einweiht.
Hier in dem Band trifft die "Secret Wars" Story auf Ms. Marvel. Und diesbezüglich muss Kamala Entscheidungen treffen, denn es sieht so aus als wären es wirklich ihre letzten Tage auf diesem Planeten.
Auch hier gibt es wieder einen riesigen Cliffhanger am Ende. Aber man merkt schon wo die Reise von Kamala hingeht, was einen doch recht traurig stimmt. Immerhin ist sie erst 16 und hat wohl in den nachfolgenden Reihen noch größere Entscheidungen zu treffen.
Fazit
Die kurzen Rezensionen hatte ich jeweils direkt nach dem Lesen der jeweiligen verfasst. Mir hat die Reihe wirklich gut gefallen und oft habe ich beim Lesen die Zeit vergessen. Ich kann sie jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem weiblichen Superhelden ist. Kamala erinnert an vielen Stellen an frühen Peter Parker(Spiderman) und sie ist einfach ein liebenswürdiger Nerd. Es werden viele Probleme der Generation Y und der Zeit rund um 2015/2015 aufgegriffen.