Freitag, 30. September 2022

#490 Bücherregal - The institute

  




Titel(Englisch)The Institute
AutorStephen King
VerlagScribner
GenreFantasyhorror
Seiten561 Seiten
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt

Nachdem Luke schlafen gegangen war, drangen Menschen in das Haus ein und brachen seine Eltern um. Als er wieder aufwachte befand er sich in einem Raum, der genauso aussah wie sein Kinderzimmer. Doch es fehlten die Fenster und er befand sich von nun an im Institut. Dort befinden sich viele andere Kinder, die genau wie er sind. Denn alle können entweder Telepathie oder Telekinese. Die Leiter der Einrichtung versuchen genau diese Fähigkeiten aus den Kindern zu extrahieren. Um sie ruhig zu halten wird ihnen versprochen, dass sie bald zu ihren Eltern zurück kehren dürfen. Doch schnell stellt sich heraus, dass niemand das Gebäude je wirklich verlässt.

Review

Erst nach dem ich schon ziemlich viel gehört hatte wurde mir klar um was es überhaupt geht. Und ab da wurde die Geschichte erst richtig beängstigend. Von den anderen Werken von King weiß ich, dass alles möglich ist und der Horror wenn überhaupt nur sehr subtil vorhanden ist. Die längeren Werke wie dieses hier haben einen gigantischen, detaillierten Weltenaufbau und man lernt somit eine Menge über die jeweilig Umgebung, als auch die Charaktere. Genau das liebe ich an den Büchern von diesem Autor, denn mit diesem Schreibstil schafft er es immer sehr eindrückliche Bilder vor meinem inneren Auge zu erzeugen. Diese kommen mir meist selbst noch die Monate und Jahre danach direkt in den Sinn, wenn ich an den Buchtitel denke.

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, weshalb man einen relativ guten Überblick über das Geschehen bekommt. Die Handlung an sich ist sehr komplex und ich musste schon sehr gut zuhören und brauchte deshalb mehrere Anläufe um mich wirklich in das Buch reinfühlen zu können. Oft war ich leider nicht in der passenden Stimmung dafür, dabei liebe ich das Setting an sich und greife gerne zu Büchern mit diesem. Das Institut ist ein perfekter Schauplatz für Experimente an Menschen.
Durch diese Erzählweise kommt es zu einigen Längen und oft genug hat das an meinen Nerven gezerrt. Nicht alle Handlungsstränge fand ich gleichermaßen interessant und manchmal hatte ich mich richtig darüber geärgert, wenn ich längere Zeit auf die langersehnten Informationen warten musste. 

Die Charaktere entwickeln sich steitg weiter, wobei genau das bei manchen total frustrierend ist. Bei manchen hatte ich mir schlichtweg andere Veränderungen gewünscht, jedoch hätten die wahrscheinlich zu einem sehr langweiligen Handlungsverlauf geführt. Die Kinder wachsen über sich hinaus und bekommen ganz oft von unerwarteter Seite Hilfe. Es ist auf jeden Fall schön mal wieder jede Menge komplett verschiedene Charaktere serviert zu bekommen, was ja leider heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr ist. 

Lediglich das Ende hatte mir überhaupt nicht zugesagt, da es wie in üblicher Kingmanier total unrealistisch und viel zu überdreht war. Aber auch während der Handlung ergibt nicht immer alles Sinn und manche Wendepunkte scheinen nur als Wow-Effekt zu dienen. Und passen schlichtweg nicht zum Rest, jedoch erzeugen sie meist den nötigen Gruselfaktor. Wenn ich nicht genau darüber nachgedacht hatte was da nun passiert ist, haben sie mich auch gar nicht so sehr irritiert. Genau das hat ihnen leider die Wirkung genommen, jedoch neige ich ohnehin dazu Handlungsstränge zu hinterfragen und deshalb ziehe ich für beide Kritikpunkte lediglich einen Stern ab.

Zudem gibt es unheimlich viele popkulturelle Referenzen, die leider teils total deplatziert wirken. 

Fazit

Mich hat das Buch trotz der Kritikpunkte definitiv unterhalten und ich bin froh darüber mal wieder ein Buch mit eher subtilem Horror gelesen zu haben.

Mittwoch, 28. September 2022

Lesemonat August 2022

    




Guten Morgen, 

dieses Mal bin ich recht spät dran mit dem Lesemonat. Leider kam ich bisher noch nicht dazu die entsprechenden Rezensionen abzuschreiben. Normalerweise fertige ich solche Zusammenfassungen erst an, wenn ich den Großteil dieser fertig und die Warteschlange gepackt habe. Der August ist schon eine ganze Weile her und tatsächlich hatte ich den Monat genutzt um einige Zeichnungen fertig zu stellen, die schon länger herumfliegen. Mit um die 5.500 Wörter habe ich für meine Verhältnisse sehr wenig geschrieben, weshalb es leider weniger Mittwochsbeiträge als sonst gab. Hoffentlich wird das die nächsten Monate nicht mehr vorkommen, denn wenn ich eins vermisst habe dann ist es das Schreiben. Ansonsten ist nichts nennenswertes passiert und ich war ganz froh darüber, mal ein paar Termine weniger als sonst wahrnehmen zu müssen. Zudem hatte ich es endlich einmal geschafft bestimmte Bücher von meiner Wunschliste zu lesen.
  • Asperger: Leben in zwei Welten von Christine Preißmann, 3,5 von 5 Sternen
  • Verbrechen von Nebenan von Philipp Fleiter, 3 von 5 Sternen
  • Utopien für Realisten von Rutger Bregmann, 4,5 von 5 Sternen
  • Der Mann in den Dünen von Anna Johannsen, 4 von 5 Sternen
  • ...und zur Apokalypse gibt es Filterkaffee von Micky Beisenherz, 3 von 5 Sternen
  • Everything leads to you von Nina LaCour, 1,5 von 5 Sternen
  • Der 13. Mann von Florian Schwieker und Michael Tsokos, 4 von 5 Sternen
  • Sörensen hat Angst von Sven Stricker, 4 von 5 Sternen
  • Reine Nervensache von Armin Grau, 5 von 5 Sternen
  • Complex PTSD von Pete Walker, 4,5 von 5 Sternen
  • Hochsensibel von Eliane Reichardt, 4 von 5 Sternen

Bücher | 2 Hörbucher | 3.489 Seiten | 318 Seiten/Buch | 113 Seiten/Tag
Comic | - Graphic Novel | - Light Novel | 3 Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,7/5
Verlage: 9
bereiste Länder: 2
Genre: 6(1xHumor, 3xKrimi, 3xRatgeber, 2xSachbuch, 1xTrue Crime, 1xYA)
Highlight: Reine Nervensache von Armin Grau, 5 von 5 Sternen
Flop: Everything leads to you von Nina LaCour, 1,5 von 5 Sternen

Im Ratgeber "Asperger: Leben in zwei Welten" von Christine Preißmann geht es wie der Titel schon vermuten lässt um das Asperger-Syndrom. Momentan bin ich auf der Suche nach Literatur zu dem Thema und deshalb hatte ich mir das Buch ausgeliehen. Mir wurde das alles zu oberflächlich behandelt und manche Kapitel empfand ich als wenig zielführend.

"Verbrechen von Nebenan" von Philipp Fleiter ist ein True-Crime-Buch, was verschiedene wahre Kriminalfälle beinhaltet. Leider waren mir davon schon ziemlich viele bekannt und deshalb habe ich wenig neues erfahren. Unter anderem geht es hier um den Parkhausmord in München, Dagobert und anderes. Zudem hatte mir das Hörbuch nicht zugesagt, weil mir der Unterton in der Stimme bei manchen Fällen nicht angemessen erschien.

In "Utopien für Realisten" von Rutger Bregmann geht es unter anderem um die 15 Stunden Woche, das bedingungslose Grundeinkommen und vieles mehr. Mir hat das Buch definitiv gut gefallen und es hat mich zum Nachdenken angeregt. Allen voran unsere Arbeitswelt befindet sich im Umbruch und deshalb ist es vollkommen logisch, dass sich vieles verändern wird. Wie werden wir in Zukunft arbeiten und leben? Hier werden verschiedene Szenarien durchgespielt und gezeigt, was diese für Veränderungen mit sich bringen. 

Im Inselkrimi "Der Mann in den Dünen" von Anna Johannsen geht es um die Entführung eines Reeders. Endlich geht es mit der Reihe weiter und es ist schön zu sehen, dass Lena als Ermittlerin nun dank veränderter Lebensumstände anders als agiert. Endlich einmal merkt sie, dass der Job nicht alles im Leben ist. Den Fall fand ich leider nicht so spannend, da das Setting schon in zu vielen Büchern aufgegriffen wurde und es mir mittlerweile zu ausgelutscht ist.

"...und zur Apokalypse gibt es Filterkaffee" von Micky Beisenherz beinhaltet etliche Kolumnen, die der Autor im Stern veröffentlichte. Mir haben je nach Thema die Texte mal mehr und mal weniger zugesagt. An sich gefällt mir der Humor vom Autor und ich lese gerne seine Tweets. Das Buch hatte ich über einen längeren Zeitraum während Busfahrten gelesen und an sich fand ich es ganz okay, weshalb ich drei von fünf Sternen vergebe.

Im YA-Roman "Everything leads to you" von Nina LaCour macht Emi gerade ein Praktikum an einem Set in Hollywood. Vor allem die absurde Handlung hatte mir an diesem Buch missfallen. Und dann kommen noch Tropes hinzu, die ich einfach nur hasse. Es ist schlimm, wenn von einem Hauptcharakter nur die kaputten Seiten und die problematische Vergangenheit gezeigt und romantisiert werden. Und dem besagten Charakter es schlagartig besser geht, als Liebe und Geld ins Spiel kommen. Rückblickend frage ich mich, warum ich das Buch überhaupt zu Ende gelesen habe.

Im Justizkrimi "Der 13. Mann" von Florian Schwieker und Michael Tsokos geht es um Kinder, die im Zuge eines Experimentes absichtlich an pädophile Männer zur Pflege gegeben wurden. Mich konnte der Fall definitiv fesseln und ich fand die Kombination von Anwalt und Rechtsmedizin sehr interessant. Es ist definitiv mal etwas anderes als ich schon lese und ich würde mich darüber freuen, wenn demnächst ein neuer Band erscheinen würde.

"Sörensen hat Angst" von Sven Stricker ist ein Krimi, in dem der Kommissar eine Angststörung hat und direkt am ersten Tag an seiner neuen Dienststelle mit dem Mord am dortigen Bürgermeister konfrontiert wird. Mir hat die Handlung unheimlich gut gefallen und ich freue mich schon richtig darauf, die jeweiligen Charaktere besser kennen zu lernen. Am besten hat mir hier der trockene Humor gefallen, mit dem das alles erzählt wird.

In "Reine Nervensache" von Armin Grau werden etliche Krankheiten des Nervensystem unter anderem Multiple Sklerose, Demenz und andere erklärt. Unter anderem werden dafür Illustrationen zur Hilfe genommen. Es ist auf alle Fälle spannend zu lesen inwieweit diese Erkrankungen mittlerweile erforscht sind und wie diese entstehen. Und natürlich was es mittlerweile für Behandlungsmethoden gibt. Vor allem was Schlaganfälle gibt es ja allerhand Möglichkeiten. 

In dem Buch "Complex PTSD" von Pete Walker geht es um die komplexe Posttraumatische Belastungsstörung. Endlich habe ich mal etwas gefunden, was diese Erkrankung in all seinen Facetten erklärt. Und vor allem wie es sich von einer PTBS unterscheidet. Und was für unterschiedliche Typen von kPTBS es überhaupt gibt. Besonders gut fand ich die vielen Ratschläge, die ich mir definitiv bei Zeiten noch einmal genauer ansehen werde.

"Hochsensibel" von Eliane Reichardt ist eine Mischung aus Ratgeber und Sachbuch in dem es um Hochsensibilität und Hochbegabung geht. Mir hat vor allem das positive Bild von dem Persönlichkeitsmerkmal gefallen. Hier werden etliche Tipps gegeben wie man das zu seinem Vorteil nutzen kann und vor allem wie man sich im Alltag besser zurecht finden kann. Zudem kommen hier etliche hochsensible zu Wort, die zeigen wie unterschiedlich die Ausprägung und somit der Einfluss auf einen selbst sein kann.

Für September hatte ich mir kaum Ziele gesetzt, da etliche recht zeitintensive Termine anstanden. Deshalb stand auf meiner Liste lediglich mehr Comics und Manga lesen und die ein oder andere Zeichnung fertig stellen. Leider sieht es im Oktober was das betrifft nicht besser aus und ich bin mal gespannt, ob ich da wenigstens etwas mehr für den Blog schreiben kann. Denn das blieb die letzten Monate ziemlich auf der Strecke, was ich recht schade finde. Und im November ist ja wegen dem NaNoWrimo keine Zeit dafür, also sollte ich besser ein ordentliches Puffer an Beiträgen zusammen stellen.

Viele Grüße

Sonntag, 25. September 2022

#66 Manga - Beastars Band 13-15

          



Titel(Deutsch)Beastars
Titel(Japanisch)ビースターズ
AutorParu Itagaki
VerlagKAZÉ
GenreFantasy
Bände13-15(bisher 19 in Deutschland erschienen)
Meine Bewertung
4,5/5


Inhalt

Auf die Cherryton-Schule gehen sowohl Fleisch- als auch Pflanzenfresser und immer wieder führt das zu Konflikten. Vor allem der Grauwolf Legoshi leidet darunter, denn entgegen der Vorurteile gegenüber seiner Art ist er ein ganz sanfter Zeitgenosse. Und dann wird ausgerechnet sein Freund Tem, ein Alpaka, ermordet. Dadurch steigt die Angst und die Argwohn der anderen und es sieht immer mehr danach aus, als würde die Stimmung nun endgültig kippen.


Review

#13. Band 

Legoshi bekommt von seiner Nachbarin Seven und seinem Großvater Mut zugesprochen. Den kann er nach all den Vorkommissen gut gebrauchen und ausgerechnet jetzt muss er Udonnudeln an einen Meeresbewohner ausliefern.

Endlich erfährt man etwas mehr über Legoshi und seinen Großvater. Und somit auch was ihn letztendlich so geprägt und warum er einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hat. Und natürlich warum er so gerne mit Herbivoren befreundet ist. Was das betrifft ist es schon sehr spannend zu verfolgen, wie ihn seine Taten nach wie vor verfolgen. Schließlich hat er ja schon Fleisch gegessen und das taucht in seiner Akte auf. Und somit besteht immer die Gefahr, dass er rückfällig werden könnte.
Allgemein bekommt man dieses Mal jede Menge Hintergrundgeschichten geliefert, die die Welt der Beastars unheimlich komplex und dadurch interessant macht. Es geht im Großen und Ganzen wieder viel um Fremdenfeindlichkeit und wie eben manche allein aufgrund ihrer Art von der Polizei häufiger befragt werden. Oder das manche Tierarten auch in der Bevölkerung unter Generalverdacht gestellt werden.

Zudem tauchen Meeresbewohner auf, die ja bisher keine Rolle gespielt haben. Bisher hatte ich daran noch absolut keine Gedanken verschwendet und mich wundert es selber, dass ich jetzt plötzlich so ein starkes Interesse daran habe. Es ist total spannend zu sehen wie diese Tiere mit den Landbewohner umgehen und wie sie miteinander kommunizieren. Und vor allem wie all jene, die sowohl im Wasser als auch an Land leben sich in dieser Welt zurechtfinden. Scheinbar wird es in den Nachfolgebänden noch mehr Informationen dazu geben, weshalb ich es kaum erwarten kann endlich weiter lesen zu können.

Im Vergleich zu den vorigen Bänden geht es hier weites gehend ruhig zu, was definitiv eine willkommene Abwechslung ist. Allein aus dem Grund bin ich total gespannt darauf, wie es nun weiter gehen wird. Es fühlt sich wie die Ruhe vor dem Sturm an und das ist definitiv kein gutes Gefühl.

#14. Band: 

Aus irgendeinem Grund haben sehr viele Schwarzmarktbesucher einen unendlichen Groll gegen Yahya. Und ausgerechnet dieser hat Legoshi zu einem Essen eingeladen.

Dieses Mal tauchen einige alte Bekannte aus der Highschool auf, was mich richtig gefreut hatte. Es ist schön zu sehen, dass sie Legoshi nicht vergessen haben und er immer noch Teil der Gruppe ist. Passend dazu gibt es einen neuen Handlungsstrang und ich hoffe, dass der nicht so wie ähnliche Nebenhandlungen enden wird. An sich ist es vollkommen logisch, dass es so kommen wird. Jedoch wäre es wirklich schade und zu vorhersehbar. Und an sich wird hier ja versucht eine Umgebung zu gestalten, in der Herbi- und Carnivoren friedlich miteinander zusammen leben. Jedoch kann man ja am Schwarzmarkt erkennen wie schlecht das funktioniert und deshalb wundert mich diesbezüglich kaum noch etwas.

Scheinbar gibt es jetzt öfters Einblicke in den Arbeitsalltag vom Beastar. Was wirklich total spannend ist, schließlich hatte ich eine komplett andere Tierart in der Position erwartet. Und die Frage ist, warum dieser Handlungsstrang immer mehr Raum nimmt. Aus dem Grund möchte ich so schnell wie möglich weiter lesen, schließlich möchte ich einfach nur wissen was der Beastar für einen Einfluss auf Legoshis Leben haben wird.

Zudem erfährt man einige weitere überraschende Fakten über die Welt, in der das alles spielt. Es ist einfach immer wieder schön zu sehen, wenn Mangaka ihren Werken Leben einhauchen und es mit etlichen Details schmücken. Einiges was man hier erfährt hat mich zum Lachen gebracht, während anderes mich traurig gestimmt hatte. 

#15. Band: 

Yahya ist immer noch auf der Suche nach Melon, deshalb entschließt er sich dazu sich einen neuen Partner als Unterstützung zu holen.

In diesem Band werden ganze 4 Handlungsstränge aufgegriffen und vor allem bei einem frage ich mich, ob das jetzt die berüchtigte Ruhe vor dem Sturm darstellen soll. Beim Lesen bin ich quasi nur so über die Seiten geflogen, weil ich schlichtweg wissen wollte wie das alles für die einzelnen Charaktere ausgehen wird. Schließlich steht eine Menge auf den Spiel und wie man schon bei den vorigen Bänden erahnen konnte, wird die Handlung an sich immer düsterer. Und somit steigt auch die Chance, dass einer von den Hauptcharakteren das zeitliche segnen wird. 

Über Hybridwesen erfährt man eine Menge und langsam bekomme ich das ungute Gefühl, als würde das alles für Legoshi eine Menge Ärger bedeuten. Immerhin ist er ja auch kein reinrassiger Wolf und wer weiß schon, was das in Zukunft für ihn bedeuten wird. Immerhin hat er schon sehr auffällige Charakterzüge, die ihn regelmäßig eine Menge Ärger bescheren.

Und dann taucht Louis wieder auf und was das betrifft bin ich schon ganz gespannt darauf, wie es mit ihm weitergehen wird. Immerhin wird auch er immer wieder mit seiner eignen Vergangenheit konfrontiert und ihm fällt es verständlicherweise schwer loszulassen. Mal schauen wann sich die Wege von Louis und Legoshi wieder einmal kreuzen werden.


Freitag, 23. September 2022

#489 Bücherregal - Johannisglut

  

  


TitelJohannisglut(Jana Vogt/Ahrkrimi #3)
AutorKarin Joachim
VerlagGmeiner Verlag
GenreKrimi/Lokalkrimi/Ahrkrimi
Seiten312 Seiten
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt

Die Freundin von Jana Vogt ist Wanderführerin und begleitet eine ehemalige Theatergruppe von einer Universität von Aremberg nach Schuld entlang des Ahrsteiges. Als die Tatortfotografin davon erfährt und und einen bestimmten Namen hört beschleicht sie ein ungutes Gefühl. Hat diese Wanderung etwas mit dem Cold-Case zu tun, der momentan auf ihrem Schreibtisch liegt? Aus dem Grund entschließt sie sich dazu ihrer Freundin Gesellschaft zu leisten. Vor über 30 Jahren verschwand ein Mitglied der Gruppe spurlos und allem Anschein nach sind sich die Teilnehmer nicht ganz grün. Direkt am zweiten Tag der Wanderung wird der Leichnam von einem von ihnen gefunden und so wie es scheint, befindet sich der Täter unter ihnen.

Review

Besonders gut hat mir der komplexe Fall gefallen, denn es gibt viele Tatverdächtige und es stellt sich die Frage, wer denn nun letztendlich ein Tatmotiv hat? Hauptsächlich geht es hier um interpersonelle Konflikte und alte Geheimnisse, die besser nicht ans Licht kommen sollte. Es ist auf alle Fälle sehr interessant zu sehen wie eine Tatortfotografin ermittelt und vor allem wie sie zu all dem steht.

Wegen dem detaillierten und bildhaften Schreibstil konnte ich mir alles gut vorstellen und die Darstellung der Umgebung und der Bewohner hat mir zugesagt. Der Krimi enthält viel Lokalkolorit und somit konnte ich eine Menge über das Ahrtal lernen.  Unter anderem erfährt man hier ein wenig über die Hexenverbrennung. Die Handlungsgeschwindigkeit nimmt langsam an Fahrt auf, sodass man erst in das Tal voll eintauchen und sich somit einen guten Überblick über die Begebenheiten machen kann. Diese Herangehensweise gefällt mir bei Regiokrimis besonders gut, da bei diesen das Lokalkolorit eine tragende Rolle spielt.

Die vielen interessanten Wendungen sorgen für die nötige Spannung. Immer wieder werden neue Fährten eingestreut, damit man selbst miträtseln kann. 

Das Ermittlertrio bestehend aus Jana, Clemens und dem Airedale-Terrier Usi war mir von Anfang an sympathisch und ich finde es toll, dass man immer mal wieder eher beiläufig Informationen zu ihrem Privatleben bekommt. Die dadurch entstehenden Nebenhandlungen runden den Krimi perfekt ab und geben ihm Tiefe. Den Dreien würde ich sehr gern noch bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Vor allem ihre Ecken und Kanten wecken in mir das starke Bedürfnis noch mehr über sie herausfinden zu wollen. Es ist einfach immer wieder schön Ermittler zu haben, die eben nicht nach Schema F handeln. 

Das Lesen an sich hatte mir so viel Spaß gemacht, dass ich mich immer darauf gefreut hatte endlich weiter lesen zu können. Aus dem Grund hatte ich den Ahrkrimi recht zügig durch gelesen und am liebsten hätte ich direkt zum Nachfolgeband gegriffen.

Die Morde an sich passen so gar nicht in das idyllische Ahrtal und zu der Wandergruppe. Beim Lesen musste ich mich immer wieder daran erinnern, dass der Schein trügt und hier scheinbar jemand einen ganz bestialischen Plan verfolgt damit die Wahrheit niemals ans Licht kommt. Was das betrifft hat Jana definitiv ein gutes Gespür und weiß wo sie nachforschen muss. Jedoch ist sie manchmal zu wagemutig und manchmal kommt es dadurch zu brenzligen Situationen. 


Fazit

Der dritte Band der Reihe rund um die Tatortfotografin lässt sich gut ohne Vorwissen lesen. Mich hat er definitiv gut unterhalten und ich kann es kaum erwarten demnächst den schon erschienen  Nachfolgeband endlich lesen zu können. 


Sonntag, 18. September 2022

#65 Manga - Prinzessin Sakura 2in1 Band 4-6

 




Titel(Deutsch)Prinzessin Sakura 2in1
AutorArina Tanemura
VerlagTokyopop
GenreFantasy/Shojo
Bände6 Sammelbände(laufend), auch als 12 Einzelbände erhältlich(abgeschlossen)
Meine Bewertung
3,5/5


 Inhalt


Vor ihrem Tod versprachen Sakuras Eltern sie dem Prinzen Ora. Mit ihren gerade einmal 14 Jahren soll sie von einem Gesandten des Kaisers zu dessen Palast bringen, dafür würde sie sich viel lieber anderen Dingen widmen als ausgerechnet einer Heirat. Auf ihrer Flucht begegnet sie auf einmal einem Monster und erfährt, dass sie die Enkelin der Mondprinzessin ist und sie somit gegen das Monster kämpfen muss.


Review

#1-3. Band(1-6)


#4. Band(7-8): 

Enju sorgt dafür, dass Sakura in einer Zwischenwelt gefangen gehalten wird.
In diesem Band liegt der Fokus auf den verschiedenen Beziehungen und wie sich die bedrohliche Situation auf diese auswirkt. Vor allem Sakura macht eine unheimliche Charakterentwicklung durch. 

Beim Lesen hatte ich des Öfteren vergessen, dass Sakura ja noch ein Teenager ist. Zudem stand die Handlung im starken Kontrast zu den großen Kulleraugen, was mich dann doch sehr verstört hatte. Die Reihe passt einfach absolut gar nicht zu den anderen Manga von Tanemura und ist erschreckend brutal. Es scheint schlichtweg alles möglich zu sein, weshalb ich schon ganz gespannt auf die Auflösung von all dem bin. 

Endlich bekommen die Wendepunkte einmal genug Platz und die Story überschlägt sich nicht mehr ganz so schlimm. Somit ergibt vieles auf einmal Sinn und man hechtet nicht mehr von Drama zu Drama.

#5. Band(9-10): 

Aoba leidet unter de Fluch und Sakura versucht einen Weg zu finden ihm zu helfen.
Endlich einmal ist der Handlungsstrang um Prinzessin Yuri zu Ende. Gefallen hat er mir definitiv nicht, vor allem da mir Yuri absolut nicht sympathisch war. Ansonsten erfährt man was überraschendes über Aoba und was das betrifft bin ich total gespannt. Was für einen Einfluss wird das alles auf den Höhepunkt der Geschichte nehmen? Was bedeutet das für Sakura? Und vor allem wie wird es ausgehen? Es ist auf jeden Fall schön endlich mal ein paar Antworten auf Frage zu haben und somit macht einiges nun Sinn.

Leider nimmt die Handlung eine sehr klischeehafte Wendung. Wirklich gewundert hat es mich nicht, schließlich habe ich schon einiges von Tanemura gelesen. Mir sagt das eher weniger zu und ich finde es schade, dass genau der Weg gewählt wurde. Trotzdem bin ich ganz gespannt darauf, ob nicht doch noch etwas unvorhergesehenes passieren wird. Und vielleicht geht das ja alles ganz anders aus als es angedeutet wurde.

#6. Band(11-12): 

Rurijo flüchtet sich in den Palast und ist nun Sakuras Eigentum, doch wie wird Enju nun auf all das Geschehene reagieren?

Der letzte Band der Reihe hat es ganz schön in sich und obwohl ich schon so viel von Tanemura gelesen habe, schafft sie es immer mich zu überraschen. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen wie manche Geschichten bis zum Ende erzählen und das ohne Rücksicht auf Verluste. Und das nur weil sie ihren Charakteren erlauben den Verlauf zu bestimmen. 

Die Gesichter der Figuren mit dem gezeigten zusammen ergaben auch dieses Mal ein absolut groteskes Bild. Und es wirkte sehr unpassend zu den doch sehr emotionalen und recht brutalen Szenen. 
Leider hat mich das Ende nicht zufrieden stellen können, da vieles überstürzt wirkte. Manche Handlungsstränge wurden viel zu abrupt beendet und oft fehlten die dazugehörigen Erklärungen. Es wirkte dadurch leider so als hätte man es einfach nur sehr schnell zu Ende bringen wollen. 

Fazit

Alles in allem ist es auf alle Fälle eine spannende Reihe, die zeigt wie wichtig es ist seinen eigenen Weg zu finden. Und selbst wenn das Schicksal wie hier in Form von kleinen Kärtchen schon vorherbestimmt ist. Sakura hat durch andere gelernt sich nicht einfach all dem zu fügen und wie sehr es sich lohnt für Träume zu kämpfen. Es ist spannend zu verfolgen wie aus dem kleinen, frechen Mädchen eine kämpferische Prinzessin wird. Die eben nicht davor zurückschreckt sich den Gefahren zu stellen und darauf zu hoffen, dass ihre Angestellten alles für sie regeln.

Freitag, 16. September 2022

#488 Bücherregal - Der Mann in den Dünen

    







TitelDer Mann in den Dünen(9. Fall Lena Lorenzen)
AutorAnna Johannsen
VerlagEdition M
GenreKrimi/Nordseekrimi
Seiten365 Seiten
Meine Bewertung
4/5



Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.

 Inhalt

Schon einige Zeit arbeitet Lena Lorenzen schon wieder nach ihrer Elternzeit bei der Polizei. Doch der Schreibtischjob langweilt sie und deshalb entschließt sie sich zusammen mit ihrem Chef dazu wieder im Außendienst tätigt zu werden. Der erste Einsatz hat es jedoch ganz schön in sich, denn ein Hamburger Reeder ist verschwunden. Und die erwachsenen Kinder zeigen sich alles andere als kooperativ gegenüber der Polizei. Die Blutspuren am Strand deuten daraufhin, dass dem Reeder etwas zugestoßen ist. Als der Entführer die Kinder kontaktiert, entscheiden sie sich doch dazu der Polizei entgegen zu kommen. Ihr Vater war vor einiger Zeit den Jakobsweg pilgern und hatte dort entschlossen die Reederei und sein Leben umzukrempeln. Hängt das vielleicht mit seinem Verschwinden zusammen?

Review

Der 9. Teil der Reihe lässt sich gut ohne Vorwissen lesen. Alle relevanten Informationen erfährt man im Laufe der Handlung.

Während dem Lesen war mir immer aufgefallen wie schwer es Lena fiel wieder Ermittlungen zu führen. Obwohl sie sich offensichtlich nichts sehnlicher gewünscht hat, scheint es einfach nicht mehr in ihr Leben zu passen. Mit Kind ändern sich nun einmal die Prioritäten und da wundert es mich wenig, dass sie mit ihrem Entschluss wieder im Außendienst zu arbeiten hadert. Mir gefällt auf alle Fälle das Bild, das hier von ihr gezeichnet wird. Sie wirkt in diesem Band unglaublich nahbar und verletzlich und man lernt eine neue Seite von ihr kennen, die im starken Kontrast zu der sonst starken Ermittlerin steht.

Lena und Johann ergeben ein sehr harmonisches Team, was sich normalerweise recht gut abstimmt und an einem Strang zieht. Beide befinden sich an einem recht ähnlichen Punkt im Leben und verstehen sich privat gut. Wobei man hier im Band merkt, dass sie erst einmal nach der Pause wieder zueinander finden müssen und die Kommunikation teilweise aufgrund privater Probleme hakt. 

Besonders überraschend war für mich die Anzahl der Tatverdächtigen, die alle ein recht schlüssiges Motiv hatten. Zudem erschienen sie mir nicht sehr kooperativ und ganz so als hätten sie sehr dunkle Geheimnisse. Wer profitiert alles von dem Tod? 

Aufgrund der vielen überraschenden Wendungen wird die Spannung konstant oben gehalten. Aus dem Grund hat es mir richtig Spaß gemacht mitzurätseln. 

Durch den relativ vielen Dialog konnte ich das alles gut weg lesen, jedoch war dadurch dieser Teil trotz der Seitenanzahl recht kurzweilig. Es erstaunt mich immer wieder wie schnell ich die Bücher dieser Autorin durch gelesen habe. 

Leider sind einige Vorkommnisse aufgrund der Charakterkonstellation vorhersehbar. Es ist nun einmal ein sehr beliebtes Setting bei Krimis, deshalb habe ich einen Stern abgezogen. 

Fazit

Alles in allem handelt es sich hier um einen ruhigen Nordseekrimi, der ohne brutae Morde auskommt. Die Ermittlungen stehen nahezu durchgehend im Vordergrund und mich hat er definitiv gut unterhalten. 

Sonntag, 11. September 2022

#487 Bücherregal - Wer fast nichts braucht, hat alles(Kurzrezension)

   

 


TitelWer fast nichts braucht, hat alles
AutorAngela Bajorek
VerlagUllstein Verlag
GenreBiografie
Seiten321
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt

Janosch ist vor allem bekannt für die Geschichten über die Tigerente und den kleinen Bär, doch sonst weiß man eher wenig über die wohl bekanntesten deutschen Kinderbuchautor. Angela Bajorek ist es jedoch gelungen den Autor dazu zubringen mit ihr über seine Kindheit und sein bisheriges Leben zu schreiben. Und von ihm hat sie die Erlaubnis bekommen mithilfe all der Mails eine Biografie zu verfassen.

Review

CN: Gewalt, Alkoholismus, Krieg, Armut

Zu Beginn geht es hauptsächlich um das einfache Leben in Schlesien und wie es sich durch den II. Weltkrieg verändert hat. Besonders die Beschreibungen über den alkoholabhängigen Vater gingen unter die Haut. Und wie es ist in einer Gegend aufzuwachsen, wo es vollkommen normal ist mit wenig auszukommen. 

Die Biografie hatte ich mir nur gekauft, weil Janosch sehr präsent war in meiner Kindheit und ich mich nach wie vor ganz gut an die Tigerente und alles erinnern kann. Ich wollte einfach wissen wer hinter all den Geschichten steckt und was für ein Mensch, so schlichte und liebevolle Illustrationen zaubert.

Beim Lesen war ich total baff, denn all das steht im starken Kontrast zu seinen Büchern. Er hatte es schwer Fuß zu fassen als Autor bzw. Künstler und es ist schon erstaunlich, wie lange er gegen den Widerstand gekämpft hatte. Er hatte an seinen Träumen festgehalten und hat über all die Jahre wirklich viel erschaffen.

An mehreren Stellen wird erläutert welche Ereignisse er in seinen Büchern aufgegriffen hat. Oft sind es wirklich erdrückende Beschreibungen, die so gar nicht seinen Geschichten passen wollen. Als junger Mensch neigt man ja eher dazu über bestimmte Beschreibungen hinweg zu lesen und versteht nicht so ganz, was das alles für eine Tragik hat. Vielleicht schaffe ich es ja demnächst ein paar seiner Bücher zu lesen und sehe mit dem Wissen aus seiner Biografie einiger seiner Charaktere mit ganz anderen Augen.
Der Titel der Biografie sagt im Grunde schon alles über den Inhalt aus. Immer wieder musste ich das Buch auf Seite legen um all das Gelesene besser einordnen zu können.

Aufgrund der vielen Namen fiel es mir anfangs total schwer den Überblick zu behalten.


Fazit

Alles in allem ist es eine erstaunlich detaillierte Biografie und so ganz anders, als ich es erwartet hatte.

Freitag, 9. September 2022

#486 Bücherregal - Ich war Hitlerjunge Salomon

  

 


TitelIch war Hitlerjunge Salomon
AutorSally Perel
VerlagHeyne Verlag
GenreBiografie/II. Weltkrieg
Seiten257
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt

Sally Perel wurde 1925 in Deutschland als Jude geboren. Während dem II. Weltkrieg schickten seine Eltern ihn Richtung Osten in die vermeintliche Sicherheit. Die Front rückt immer näher und als ihn deutsche Soldaten erwischen, versucht er sich rauszureden. Und tatsächlich gelingt ihm das schier unmögliche. Von nun an ist er Volksdeutscher und niemand darf von seiner jüdischen Identität erfahren. Er selbst kämpft an der Front, geht später auf die Akademie für Jugendführung der Hitlerjugend in Braunschweig. 

Review

Die Biografie gibt einen interessanten Einblick in das Leben von Sally Perel. Mich hat das Buch definitiv nachdenklich gestimmt. Es zeigt immer wieder wie viel im Leben von wenigen Momenten abhängt. Immer wieder wird gezeigt wie erbarmungslos gehandelt wurde. Je nach Gegenüber hatte man schlichtweg keine Chance.

An vielen Stellen wird gezeigt, dass nicht alle böse waren und manche auch für Gegenleistungen beide Augen zugedrückt haben. Viele wussten es nicht besser oder hatten nicht die Möglichkeit sich den Befehlen zu widersetzen und mussten gehorchen. 

Was mich auch immer wieder erschüttert ist das Thema Rassenhygiene. Im Speziellen geht es hier um den Holocaust und es ist wirklich erschreckend, wie wenig manche davon mitbekommen haben. Nicht allen war bewusst mit was für einer Brutalität vorgegangen wurde und auf welcher Art und Weise diese stattfand. Nicht alle haben hinterfragt, was zum Beispiel Judenseife ist. Es ist auf jeden Fall erschreckend zu lesen wie selbstverständlich das manche einfach hinnahmen, wobei man natürlich nicht weiß was diejenigen wirklich darüber dachten. Schließlich war eine andere Meinung nicht geduldet und das Misstrauen untereinander war enorm hoch.

All das was Sally Perel erlebt hat zu dieser Zeit macht noch einmal mehr als deutlich, wie wichtig es ist über all das was passiert ist zu reden und das Grausame explizit zu benennen. Leider ist einigen gar nicht bewusst was alles passiert ist und wie wenig ihre Vorstellung von einem "Nazisozialisten" der Realität entspricht. Es ist halt nicht nur jemand, der es absolut genau nimmt. Sondern dahinter steckt eine ganz bestimmte Ideologie, die absolut menschenverachten ist.

Vor allem macht Perel aber auch mehrfach deutlich klar, dass man manchmal Wege entgegen jeglicher Überzeugung bzw. Haltung gehen muss. Und wenn man mit dem Rücken zur Wand steht hat man nun einmal nicht unbedingt Einfluss darauf und muss die Möglichkeiten nehmen, die einem geboten werden. Mich hat all das Geschilderte innehalten lassen und nicht nur einmal hatte ich meine eigenen Werte hinterfragt. Es ist so leicht nach all der Zeit mit den Finger auf die Menschen zu zeigen und sie für ihre Taten zu verurteilen. Jedoch darf man nie vergessen wie es überhaupt erst zu all dem kommen konnte und was für Konsequenzen drohten.

Fazit

Mir fiel es richtig schwer eine Rezension für diese Biografie zu schreiben. Groß werten möchte ich das nicht und mit fehlen schlichtweg die Worte um zu beschreiben, was ich gelesen habe. Trotzdem habe ich versucht meine Gedanken dazu niederzuschreiben und ich hoffe, es werden noch viel mehr diese Biografie lesen. Wie viele Menschen wie Sally Perel gab es, die eben nur durch Zufälle an die Front geraten sind?

Mittwoch, 7. September 2022

#66 Booktalk - Achtsam morden am Rande der Welt

 Hallo,

im Juli hatte ich den Krimi "Achtsam morden am Rande der Welt" von Karsten Dusse gelesen und heute gibt es dazu den passenden Booktalk. 





CN: derber, schwarzer Humor

Mal wieder weiß Björn Diemel nicht weiter und deshalb sucht sich der Anwalt Hilfe bei seinem Achtsamkeitstherapeuten. Dieser schlägt ihm vor mal eine Auszeit zu nehmen um mit genügend Abstand von seinen alltäglichen Aufgaben auf seine wirklichen Probleme blicken zu können. Somit nimmt er sich kurzzeitig Urlaub und begibt sich auf den Jakobsweg. Aufgrund der jüngsten Ereignisse dauert es nicht lange bis er sich verfolgt fühlt. Warum musste er sich auch kurz vor der Abreise indirekt mit der chinesischen Mafia anlegen? Scheinbar trachtet einer seiner Mitpilgerer nach seinem Leben und tatsächlich sterben immer mehr, die ihn auf dem Jakobsweg bisher begleitet hattet. Und einmal mehr stellt sich der Anwalt die Frage, ob er tatsächlich die richtige Entscheidung getroffen hat.

Der Anwalt handelt sehr pragmatisch und wendet die Regeln der Achtsamkeit konsequent an, was zu sehr fragwürdigen Situationen führt. Wie können ihn die Auswirkungen seiner Taten dermaßen kalt lassen?

Anhand von Rückblicken erfährt man die Gründe für die Pilgerreise und diese Erzählweise sorgt für Spannung. Meist wollte ich einfach wissen wie es weitergeht, weshalb die Unterbrechungen teilweise echt fies waren. Während der Handlung tauchen wieder viele alte Bekannte auf und ein neuer Charakter sorgt für viel Konfliktpotential. Hoffentlich wird dieser in weiteren Bänden auftauchen. 

Wie in den vorigen Bänden geht mal wieder alles schief und nach und nach eskaliert die Situation immer mehr. Der Anwalt zieht förmlich alle möglichen absurden Zufälle an und da habe ich mich schon gefragt, wie das alles noch gesteigert werden kann. Schließlich ist irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht und vielleicht ist ja bald der Punkt gekommen, an dem er die Konsequenzen seiner Taten zu spüren bekommt. An sich hat er jetzt schon einmal Vorgeschmack bekommen, schließlich hat ihn der radikale Lebenswandel auch nicht kalt gelassen und er ist in einer Art Midlifecrisis. Dank der vielen Zwischenfälle während dieser Reise kommt er ganz schön ins grübeln und deshalb bin ich umso gespannter auf seine Reaktion, falls er tatsächlich noch eine andere Art von Konsequenzen zu spüren bekommt.

Mich hat die Handlung definitiv so sehr fesseln können, dass ich das Hörbuch nahezu komplett am Stück verschlungen hatte. Die einzelnen Begebenheiten fand ich total amüsant und haben mich mehrfach zum Lachen gebracht. Dieses Mal wird den einzelnen Taten mehr Raum gegeben, weshalb die Handlungsgeschwindigkeit um einiges niedriger ist im Vergleich zu der in den vorigen Bänden. Zudem passiert mehr nebensächliches zwischen den einzelnen Geschehnissen, weshalb man ein besseres Bild von den einzelnen Charakteren bekommt. Es ist auf jeden Fall spannend wie unterschiedlich die Wahrnehmung der einzelnen ist und was für einen Einfluss diese auf den Erzähler haben.

Vor allem die Kombination an Klischees fand ich interessant und sie passen definitiv zu dem Oberthema "Achtsam morden" auf einer Pilgerreise. Passend dazu kommt es zu allen möglichen Ereignissen, die man bei so etwas erwartet. All das wird mit einem sehr trockenen Humor erzählt und auf den Punkt gebracht. Die Pointen sitzen und haben mich definitiv zum Nachdenken angeregt. Mir gefällt diese Art von Büchern, obwohl ich sonst andere Literatur bevorzuge. 

Besonders die einleitenden Ratschläge zu Beginn von jedem Kapitel von dem Achtsamkeitstrainer "Joschka Breitner" haben mir sehr gut gefallen. Es ist auf jeden Fall immer wieder interessant zu sehen wie Diemler all das umsetzt und oft genug hatte mich das kurz innehalten lassen. Natürlich sind solche Ratschläge immer Interpretationssache, aber wie man die auf diese Weise benutzen kann ist wirklich erstaunlich. Und da frage ich mich schon was Diemler für eine Art Mensch ist und wie tief er noch sinken mag.

Diesen Teil der Reihe kann man ohne Vorwissen lesen, denn alles nötige erfährt man im Laufe der Handlung. Die Vorfreude auf den nachfolgenden Band ist definitiv riesig und ich hoffe, dass zeit nah das Hörbuch erscheinen wird.

Kennt ihr das Buch und wenn ja, wie findet ihr es?

Liebe Grüße

Sonntag, 4. September 2022

#485 Bücherregal - Erzählende Affen(Kurzrezension)

  


TitelErzählende Affen
AutorSamira El Quassil, Friedemann Karig
VerlagUllstein Verlag
GenreSachbuch
Seiten528 Seiten
Meine Bewertung
5/5

 Inhalt

Was für einen Einfluss hatten verschiedene Geschichten auf die Gesellschaft von der Antike bis zur Gegenwart? Wie entscheidend ist die Erzählperspektive? Wie hat es Trump geschafft so viele Menschen für sich zu gewinnen? Und welche Geschichten braucht es, damit sich endlich genug für den Klimaschutz einsetzen?

Review

Das Buch zeigt wie sich das Geschichten erzählen im Laufe der Zeit verändert hat. 
Vor allem der Aufbau und der Nutzen von Heldengeschichten werden ausführlich erläutert. Wie nehmen diese Einfluss auf die Gesellschaft? Wie schaffen Erzähler Menschen mit kompletten Humbug zu fesseln und in ihren Bann zu ziehen? Wie schafft man einen Helden, der viele Menschen anspricht? Für all das werden viele popkulturelle Referenzen verwendet und so findet man zum Beispiel 'Herr der Ringe', 'Hunger Games' und 'Star Wars'. Es ist auf alle Fälle faszinierend all das mal aus dieser Perspektive zu betrachten.
 
An sich hat mich das Hörbuch an vielen Stellen nachdenklich gestimmt. Welchen Einfluss nehmen Geschichten auf meine Weltanschauung? Hinterfrage ich all das gelesene überhaupt noch genug? Wie leicht lasse ich mich ködern, vor allem von logisch, gut argumentierten Artikeln? Passend dazu wird das Thema "Manipulation" ausführlich besprochen. Schließlich verwundert es einen ja schon, wenn intellektuelle auf bestimmte Sachen reinfallen.
 
Man selbst erzählt sich ja auch immer wieder Geschichten. Kann ich mir selbst als Erzähler trauen und wie sehr beeinflusst das Erlebte die eigenen Erzählungen?

Vieles wird nur oberflächlich besprochen, was mich aber nicht gestört hat. Das Hörbuch hat eine angenehme und trotzdem hatte ich das Gefühl alles wissenswerte mitgeteilt bekommen zu haben.


Fazit

Alles in allem liefert das Buch einen interessanten, recht kompakten Einblick in das Thema Geschichten erzählen.

Freitag, 2. September 2022

#484 Bücherregal - Stern Crime

 

 


TitelStern Crime
AutorGiuseppe Di Grazia
VerlagPenguin Verlag
GenreTrue Crime
Seiten382
Meine Bewertung
4/5


 Inhalt

Immer wieder geschehen erschreckende Kriminalfälle, die viele Fragen aufwerfen. Unter anderem der Fall Frauke Liebs gehört dazu, der sich 2006 ereignete. Über Tage sendete sie nach ihrem Verschwinden SMS und rief ihre Eltern an, bis gar keine Nachrichten mehr kamen. Erst Wochen später fand man die Leiche von ihr. In diesem Sammelband befinden sich 16 Fälle, die auch schon im Sternmagazin ausführlich besprochen wurden. 

Review

In den letzten Jahre habe ich wirklich viele Magazine, Bücher und ähnliches aus dem Genre gelesen. Und deshalb war ich richtig erstaunt darüber, dass ich die meisten hier genannten Fälle gar nicht kannte. 

Vor allem der Fall Mirco wurde ja schon in einigen Büchern bzw. Magazinen besprochen. 2010 wurde lange nach dem 10-jährigen gesucht und die SoKo bestand aus 80 Beamten, weshalb die Suchtaktion zu den umfangreichsten der deutschen Kriminalgeschichte zählt. Es ist immer wieder erschreckend über solche Fälle zu lesen.

Die Kapitel haben allesamt eine angenehme Länge. Es ist total faszinierend zu sehen wie viel man auch über ältere Fälle wie den über die Galapagosinseln um 1934 in Erfahrung bringen konnte. An sich wird sich auf das wesentliche beim erzählen beschränkt.

Trotz sachlichen Schreibstil waren die einzelnen Fälle spannend beschrieben wurden. Je nach Autor hatte mir die Erzählweise nicht zugesagt, jedoch war sie größtenteils recht angenehm. Jedoch blieb nicht jeder Autor angemessen sachlich, was ich recht schade fand. Es ist auf jeden Fall immer wieder schön, wenn das alles sowohl aus der Sicht des Opfers, der Ermittler als auch des Täters beschrieben wird. Und auch darauf eingegangen wird wie wichtig genaue Arbeit es und man auf alle Details achten muss, da diese maßgeblich für den Ermittlungserfolg und anschließend die Urteilsfindung enorm wichtig sind.

Hauptsächlich geht es hier um die Hintergründe der Taten und der großen Frage nach dem "Warum". All das hat mich innehalten lassen und letztendlich nachdenklich gestimmt. Zudem sind ein paar ungeklärte Fälle dabei, wo man nur auf eine schnelle Aufklärung hoffen kann. Besonders die über Jahre andauernden Fälle hatten mich erschüttert. Wie kann ein Mensch sein Umfeld nur über einen so langen Zeitraum täuschen? Manche sind so dreist vorgegangen, dass ich mich mehrfach gefragt hatte wie das alles nicht hatte auffliegen können. An manchen Stellen hatte ich mir ein bisschen mehr Tiefe gewünscht, jedoch wäre dann das Buch viel zu dick geworden. Es sind nun einmal 16 Fälle und da muss man sich auf das wesentliche beschränken.

Immer wieder wird bei der Suche nach den Motiven die Psyche der Täter beleuchtet und vor allem was für eine Kindheit diese hatten.  


Fazit

Nach dem Lesen war mir auf jeden Fall eins klar, dass ich auf alle Fälle wieder das dazugehörige Magazin regelmäßig lesen möchte. Hier wird eine ganze Bandbreite von Verbrechen besprochen und es sind nicht immer nur Mord.