Freitag, 31. Juli 2020

#312 Bücherregal - Kissing Chloe Brown







TitelKissing Chloe Brown
AutorTalia Hibbert
VerlagForever by Ullstein
GenreRoman
Seiten400 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Über einen lang Zeit herum weg hat die Fibromyalgie das Leben von Chloe Brown bestimmt. Sie nimmt sich fest vor den Umstand zu ändern und fertigt deshalb eine Liste an. Doch schnell merkt sie, dass das alles nicht so leicht ist wie gedacht. Die erste große Veränderung bringt der Auszug von daheim mit sich. Und das liegt nicht nur an dem rothaarigen Hausmeister, mit dem sie einfach nicht warm werden will.

Review

Was das Buch betrifft bin ich einfach nur zwiegespalten und im nachfolgenden möchte ich erklären warum ich trotz der berechtigten Kritikpunkte 3,5 von 5 Sternen vergebe.

Die Darstellung der chronischen Schmerzen empfand ich meist sehr authentisch und es ist schön anzusehen, dass dieses Thema nicht genutzt wurde um dem  Leser als Inspiration zu dienen. Es wird immer wieder gezeigt wie sehr so etwas das Leben verändert und vor allem auch Beziehungen ganz gleich wie diese aufgebaut sind belastet. Es ist auf alle Fälle jetzt keine durchweg negative Darstellung und Chloe Brown versinkt auch nicht durchweg im Selbstmitleid. Stattdessen hat sie sich fest vorgenommen ihr Leben in den Griff zu bekommen(passend dazu der Titel "Get a life, Chloe Brown"), wobei viele Ziele bzw. Punkte auf ihrer Liste ganz normale Dinge sind.

Der Love-Interest ist zur Abwechslung kein Ritter auf weißen Pferd und dient nicht dazu Chloe zu retten, was ich als sehr schön empfand. Auch soll Chloe niemanden inspirieren und vollbringt nichts atemberaubendes. Es sollte einfach viel mehr Geschichten rund um Menschen mit chronischen Schmerzen geben, denn diese sind vollkommen unterrepräsentiert. 

Es werden unter anderem toxische Beziehungen diskutiert und das ist ja leider etwas, was in viel zu vielen Romanen romantisiert wird. Und deshalb ist es schön mal einen zu haben in dem es genauso dargestellt wird wie es ist: Es hinterlässt ziemlich tiefe Wunden bei demjenigen und es ist nichts was man einfach so abhaken kann. Und es ist absolut nichts erstrebenswertes.

Ein wirklich großes Problem habe ich mit der Nennung all der Medikamente, da vor allem bei Fibromyalgie oft die Medikamente nicht helfen und weshalb Physiotherapie/Psychotherapie umso wichtiger ist. Es klang auf manchen Seiten wirklich sehr bedenklich, wenn man ihr Alter in Betracht zieht und wie lange sie diese Erkrankung wohl schon hat. 

Was mich total irritiert hatte waren die Sex-Szenen. Gefühlt waren die beiden ständig scharf aufeinander und hätten es scheinbar am liebsten pausenlos miteinander getrieben. Ständig liest man wie attraktiv sie sind und wie die Geschlechtsteile sind und so weiter und sofort. Und das passt einfach absolut nicht zum Genre. Zumal chronische Schmerzen und die Medikamente die Lust darauf meistens im Keim ersticken.

Fazit

Hierbei handelt es sich um ein Own-Voice-Buch, denn die Autorin hat selbst Fibromyalgie. Es wird nichts geschönt oder romantisiert und wenn man Fan von Chick-Lit ist, dann hat man wahrscheinlich auch weniger ein Problem mit den Sex-Szenen bzw. den Beschreibungen der Protagonisten. Es sollte einfach viel mehr Bücher geben, in denen es um gesunde Beziehungen geht und in denen sich die einzelnen Personen gegenseitig unterstützen und zusammen an ihren Problemen arbeiten anstatt diese zu romantisieren.

Mittwoch, 29. Juli 2020

The Reading Rush 2020

Guten Morgen,

heute kommt der versprochene Eintrag zum Reading Rush 2020, der vom 19.-26.07 stattfand. Ziel war es so viele Bücher wie möglich in einer Woche zu lesen und deshalb wurden verschiedene Aufgaben gestellt.

Vorweg möchte ich direkt anmerken, dass ich in Zukunft nicht mehr an diesem Format teilnehmen werde. Mir sind schon mehrfach einige Dinge negativ aufgefallen und vor allem während der "Stay-at-home"-Aktion hatte ich mir oft gedacht, dass die Veranstalter nicht darauf achten was für Aufgaben sie stellen. Unter anderem sollte ein Buch über eine Pandemie oder Isolation gelesen werden und das war Mitte April einfach auf zu vielen Ebenen total unangebracht. Erst nach dem es ziemlich viel Kritik gab wurde diese abgeändert und leider haben sie jetzt während der ReadingRush den gleichen Fehler gemacht. Natürlich kann man ein Buch komplett draußen lesen, aber vielleicht hätte man die Aufgabe besser komplett weg gelassen. Trotzdem wollte ich dem Ganzen eine Chance geben, da ich ohnehin ein paar Manga und Bücher lesen wollte um die nächsten Monate genug Rezensionen zu haben.

Ein anderer störender Punkt war im Vorfeld die ganze Werbung für Merchandise. Unter anderem gab es ein Notizbuch, in dem die Aufgaben abgedruckt waren. Es ist nicht billig als das herzustellen und hinzu kommen natürlich die Versandkosten. Und für so etwas während der Pandemie viel Werbung zu machen ist finde ich ziemlich unangebracht. Zumal durch all die Werbung viele Informationen was zum Beispiel den Bookclub betrifft einfach untergegangen sind.

Womit wir schon bei dem Hauptgrund angekommen sind: Der Bookclub. Im Vorfeld wurde für "Such a fun age" von Kiley Reid abgestimmt und das 300 Seiten dünne Buch sollte halt während der Zeit gelesen werden. Passend dazu sollte es ein Livechat geben, was ja an sich nicht schlecht ist. Doch bei dem kam dann raus, dass die Veranstalter des Bookclubs das Buch gar nicht gelesen haben und viel lieber anderes gelesen hatten. Wenn man sich dazu entschließt einen Bookclub abzuhalten samt LIVE-Event, sollte man zumindesten das Buch gelesen haben. Unter anderem geht es in dem Buch um Rassismus gegen Afroamerikaner in USA und Geld und da ist es auch klar, dass das nicht gut ankommt. Zumal lange im Vorfeld darüber angestimmt wurde und man kann ja ein Buch lesen(oder es abbrechen) und es nicht gut finden, solange man es begründen kann. Aber so wirklich Gründe wurden halt nicht genannt. Das Buch für den Bookclub hatte ich gelesen und es ist einfach schade, dass die Veranstalter es nicht für nötig hielten.

Und der letzte Grund waren die Gewinnerfotos bei der Instagramchallenge zu den Covern. Es gab wirklich einige sehr schöne und kreative Einsendungen und ja als Veranstalter ist man nicht für die Einsendungen verantwortlich, aber man kann sich wenigstens bei der Auswahl Mühe gebe.

Damit der Beitrag nicht den Rahmen sprengt werde ich nur zu den Büchern für die 8 Badges/Abzeichen etwas kurzes schreiben. Eine ausführlichere Rezension wird es im Lesemonat und über die nächsten Monate verteilt geben.

1) Read a book completely outside of your house
Gelesen hatte ich "Love, Creekwood" von Becky Albertalli, eine Novella aus dem Simonverse. Sie ist komplett in Mailform verfasst und man erfährt wie es Simon, Bram und co an der Uni geht. Mir hat das leider absolut nicht gefallen und ich finde es schade, dass es nicht einfach in Fließtext verfasst wurde. So hat man wahnsinnig viele Seiten an die Mailheader verschwendet und verpasst ganz interessante Szenen, die nie näher erläutert wurden.

2) Read a book in a genre you've always wanted to read more of
Dafür hatte ich "Die Nadel im Galaxienhaufen" von Michael Büker gelesen in dem es wie der Titel schon verrät um die verschiedenen Galaxien geht. Es ist ein wirklich interessantes und stellenweise lustiges Buch, welches verständlich für Laien verfasst wurde.

3) Read a book that inspired a movie you've already seen
Hierfür hatte ich "The Great Gatsby" von F. Scott Fitzgerald gelesen, was schon ewig auf meiner Wunschliste steht. In dem Buch geht es um Exzesse, Alkohol und Geld und um ehrlich zu sein habe ich weder den Film vor sehr vielen Jahren noch das Buch verstanden. 

4) Read a book that starts with the word "The"

Ausgewählt hatte ich "The ancient magus' bride(Die Frau des Magiers)" von Kore Yamazaki und davon dann Band 7-9. Darin geht es um den Magier Elias, der Chise bei einer Auktion als Skalvin kauft und diese dann unterricht. Mir gefällt die Reihe ganz gut und ich finde es immer interessant was für Wendungen die Geschichte nimmt.

5) Read a book that takes place on a different continent than where you live
Entschieden hatte ich mich für den Manga "Ein tropischer Fisch sehnt sich nach Schnee" von Makoto Hagino in dem es um 2 Mädchen geht, die sich ganz langsam ineinander verlieben. Ich finde es toll wie zart die Liebe dargestellt wird und es halt nicht immer mit einem großen Knall und Feuerwerk und Liebe auf den 1. Blick vonstatten gehen muss.

6) Read a book with a cover that matches the colour of your birth stone
Ausgewählt hatte ich dafür "Loveless" von Alice Oseman, da es ein violettes Cover hat(passend zum Amethysten: Februar). Darin geht es um Georgia, die bisher noch nie verliebt war und genau das an der Uni in Angriff nehmen möchte. Mir hat das Buch ganz gut gefallen und ich finde es immer wieder schön Bücher über asexuelle Charaktere zu finden.

7) Read a five star book (2020)
Hier hatte ich mich für  "Card Captor Sakura Clear Card, vol. 1" von Clamp entschieden. Sakura muss magische Karten einfangen, die sie unfreiwillig in die Welt entsendet hatte. In der Clear Card Reihe geht es darum, dass die eingesammelten Karten plötzlich transparent sind(ist quasi eine Fortsetzung). Mir hat der erste Band wirklich gut gefallen und es kamen direkt wieder Erinnerungen hoch, da es ja vor langer Zeit mal im Fernseh lief.

8) Read the first book you touch
"Bloom into you(Band 4)" von Nio Nakatani hatte ich als erstes berührt und in dem Manga geht es um Nanami, die sich in Yuu verliebt. So wirklich weiß ich nicht was ich von der Reihe halten soll, da ich Nanami stellenweise als sehr übergriffig empfinde. Jedoch ist es im Vergleich zu vielen anderen Romanen/Manga über solche Themen noch sehr harmlos und deshalb möchte ich der Reihe eine Chance geben. So ein Verhalten finde ich einfach nicht okay und vor allem nicht bei der Zielgruppe, vielleicht bin ich deshalb gegenüber der Reihe so skeptisch.

Insgesamt habe ich 5 Bücher und 9 Manga gelesen, was insgesamt 3.073 Seiten entspricht. Ich bin auf alle Fälle stolz darauf in der Woche so viel gelesen zu haben, da ich größtenteils nur nachts gelesen hatte und eigentlich gar keine so große Lust hatte. Was aber vor allem anfangs an komplett anderen Dingen lag.
Jetzt ist Beitrag doch länger geworden als geplant, da ich mich nicht kurz fassen wollte.

LG

Sonntag, 26. Juli 2020

#11 Manga - Die Braut des Magiers Band 4-6




Titel(Deutsch)Die Braut des Magiers
Titel(Englisch)The Ancient Magus' Wife
AutorKore Yamazaki
VerlagTokyopop
GenreFantasy
Bändebisher 12
Meine Bewertung
4/5


Inhalt

Seit dem Selbstmord ihrer Mutter wird Chise immer wieder als Sklavin verkauft. Schon davor war ihr Leben geprägt von Vernachlässigung und Missbrauch. Eines Tages ersteigert der Magier Elias das 16-jährige Mädchen bei einer Auktion und entschließt sich dazu sie als Lehrling einzustellen und sie als Frau zu nehmen, denn scheinbar hat sie magische Fähigkeiten.


Review

#1.-3. Band

#4. Band

Im 4. Band lernt man endlich mehr über Elias und in welchem Verhältnis er zu Lindel steht. Es geht im Grunde genau da weiter wo im 3. Band aufgehört wurde und ich finde es schön, dass Chise noch etwas an diesem Ort verweilt und man somit relativ viel darüber erfährt. Ansonsten werden endlich einige Fragen beantworten und ich finde es gut, dass man endlich einiges was bisher unklar war nun besser einordnen und somit auch nachvollziehen kann. Dadurch werden hauptsächlich die Hauptcharaktere greifbarer und man findet sich etwas besser in dieser doch sehr speziellen Welt zu recht.
Vor allem haben mir die magischen Wesen gefallen und es sind mal welche, mit denen ich absolut nicht gerechnet habe.

Ein anderer Pluspunkt ist die Charakterentwicklung von Chise, welche eher langsam von statten geht und deshalb so natürlich erscheint. Das macht das alles viel angenehmer zu lesen und vor allem auch interessanter. Natürlich wird die Welt in der Chise lebt deshalb nicht weniger gefährlich für sie, nur weil sie sich verändert.

Wenn man es genau nimmt passiert in diesem Band mal wieder so gut wie gar nichts, aber genau das Liebe ich an der Serie. Sie entfaltet sich nur sehr so lange und man erfährt nur portionsweise etwas über sie.

#5. Band: 

Im 5. Band lernt man zu Beginn etwas zu Silky und warum sie als Haushälterin für Elias arbeitet. Und dann lernt man auch jede Menge über das Königreich der Feen/Fae und ich finde genau das einfach total spannend. Es ist schön zu sehen, dass es nicht nur hauptsächlich um Magie und ähnliches geht. Sondern man lernt wirklich viel über Mythologie verschiedener Völker. Warum manche von diesen Wesen so leicht begleitet sind erschließt sich mir jedoch absolut gar nicht. Aber es ist halt ein Manga und ich hatte es schon vor Ewigkeiten aufgegeben ernsthaft über diese Frage nachzudenken. Wahrscheinlich kann man froh darüber sein, dass manche nicht noch üppiger bestückt sind und wenigstens etwas anhaben.

Dieses Mal wechseln sich die düsteren, bedrohlichen mit vielen herzerwärmenden, leichten Szenen ab und genau das ist dieses Mal total gut gelungen. In den vorigen Bänden fand ich diesen Wechsel leider nicht immer ganz so gut.

So wirklich weiß man nicht wohin einen die Handlung bringen soll. Oft wirken die episodenhaften Geschehnisse in sich abgeschlossen und ich kann gar nicht so genau einordnen was später noch irgendeine Relevanz haben wird und was nicht. Vor allem bei der Schlussszene weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Teile davon sind traumhaft und ich finde es gut, dass auch Feste der Region eine Rolle spielen. Aber was das andere betrifft bin ich wirklich gespannt darauf zu erfahren, was das andeuten/anteasern sollte. Und irgendwie vermisse ich die Hintergrundhandlung/Rahmenhandlung, die einen normalerweise kontinuierlich durch eine Mangaserie leitet. Diese kommt hier leider viel zu kurz.

#6. Band: 

Im 6. Band geht es hauptsächlich um die Charakterentwicklung von Chise, Elias und Alice. Man erfährt wirklich viel über diese und ich finde es schön ihnen dabei zuzusehen, wie sich langsam die Bindungen zwischen ihnen ändert und zu was sie sich entwickeln. Aus dem Grund passiert noch weniger als in den vorigen Bänden und wenn man es genau nimmt, dann ist in diesem Band so gut wie gar nichts relevantes passiert. Ein bisschen wurmt mich das, auch wenn ich es toll finde wie viel man auf einem Schlag über die einzelnen Charaktere erfahren hat.

In diesem Band passiert etwas mit Chise bzw. sie hat plötzlich eine Fähigkeit und leider weiß man so gar nicht woher diese kommt. Das kommt alles so aus dem Nichts und man kann das absolut nicht einordnen. Hier hätte ich wenigstens erwartet, dass sie mal mit Elias drüber spricht oder man im Vorfeld wenigstens ein Gespräch diesbezüglich mitbekommt. Es ist halt doch eine große Sache und ich kann mir nicht vorstellen, dass man das einfachso plötzlich kann ohne große Übung/Einweisung.
Am Ende gibt es einen riesigen Cliffhanger, der nichts gutes verspricht und ich bin wirklich gespannt darauf, ob die Handlung jetzt richtig düster wird. Die Wendung habe ich absolut nicht erwartet und ich finde es toll, dass die Handlung endlich Fahrt auf nimmt.


Fazit

Mal schauen wo die Reise hingeht und ich hoffe, dass ich demnächst den 7. Band lesen kann. Es ist toll, dass immer noch so viel ursprünglich Mythologie vorkommt und es dementsprechend auch recht düster ist von der Handlung.

Freitag, 24. Juli 2020

#311 Bücherregal - Im Kernschatten des Mondes








Titel(Deutsch)  Im Kernschatten des Mondes - Die unbekannten Heldinnen der NASA
AutorMargot Lee Shetterly
VerlagHarper Collins Germany
GenreSachbuch/Wissenschaft
Seiten400 Seiten
Meine Bewertung
3/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Aus Personalnot während dem II. Weltkrieg stellte die NACA(später NASA) erstmals afroamerikanische Frauen ein. Sie galten als menschliche Computer und berechneten die Flugbahnen und vieles mehr und ebneten mit den Weg für die größten Erfolge der Raumfahrtgeschichte. Aufgrund ihrer Hautfarbe arbeiteten sie getrennt von ihren weißen Kollegen. Im Buch geht es um das Rennen ums Weltall, der kalte Krieg, die Frauenbewegung und die Afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung und die fünf mutigen Frauen, deren Arbeit viel verändert hat.

Review

Besonders gefallen haben mir die umfangreichen Erklärungen über das amerikanische Rechtssystem während dieser Zeit. So lernt man wie sich die Segregation nicht nur auf die Arbeit bei der NACA bzw. NASA auswirkte sondern auch auf das Leben der Frauen. Und was es zu dieser Zeit für Bürgerrechtsbewegungen gab und was diese für Auswirkungen hatten, dadurch kann man all das besser einordnen. 

Es ist wirklich Wahnsinn, was diese Frauen zu dieser Zeit geleistet haben und es einfach niemand wissen sollte. Und vor allem zu lesen aus welchen Gründen sie überhaupt erst in die Position kamen und dieses eigentlich nie gewollt war. Es ist auf jeden Fall schön zu lesen, dass die Frauen es so weit geschafft haben und sich nicht haben abschrecken lassen. 

Was ich total anstrengend fand beim Lesen waren die unzähligen Wiederholungen und oft wusste ich gar nicht, ob ich dieselbe Information nicht schon auf der vorigen Seite in einem anderen Wortlaut gelesen hatte. Deshalb wirkt vieles stellenweise chaotisch und dadurch verging mir immer recht schnell die Lust am Lesen. Oft hatte man das Gefühl als hätte die Autorin einfach unheimlich viele Informationen auf eine Seite packen wollen, damit das Buch nicht zu dick wird. Das hat den Lesefluss ganz schön ins Stocken gebracht und vieles musste man mehrfach lesen um den Sinn dahinter zu verstehen. Vor allem hätte man manche Sachverhalte besser in Diagrammen darstellen sollen anstatt sie umfangreich zu beschreiben.

Ein anderer Kritikpunkt ist die Erzählweise an sich. Es fiel mir unglaublich schwer die einzelnen Personen auseinander zu halten und leider gibt es am Ende keine kurzen Steckbriefe. So haben einige plötzlich einen anderen Nachnamen und erst viel später erfährt man, dass diese nur geheiratet haben und sie keine andere Person sind. Und oft wird zwischen ihnen hin- und hergewechselt, so dass es wirklich schwer ist am Ende die einzelnen Informationshappen den richtigen Personen zuzuordnen. Und dann gibt es einige Stellen, die man so nicht in einem Sachbuch erwartet und die einen eher an fiktive Geschichten erinnern. Man kann Situationen nach erzählen, aber teilweise wird so extrem ins Detail gegangen, dass es einfach unglaubwürdig klingt. 



Fazit

Die Idee hinter dem Buch ist fantastisch und solche sollte es viel öfters geben. Jedoch finde ich die Umsetzung nicht gelungen und ich hätte mir einfach mehr Struktur gewünscht und weniger Informationen auf einer Seite. Trotzdem vergebe ich 3 von 5 Sternen, da es ein wirklich wichtiges Thema ist und man wirklich viel durch dieses Buch lernt. 

Mittwoch, 22. Juli 2020

#38 Booktalk - GRM

Hallo,

im Juni hatte ich "Grm - Brainfuck" von Sibylle Berg gelesen und da sich der Roman für einen Booktalk anbietet, gibt es diesen heute.




Immer mehr westliche Länder werden zu Autokratien und der Kapitalismus bestimmt das Denken der Menschen. Das Leben in Rochdale in Großbritannien zeigt den vier Jugendlichen jeden Tag was es bedeutet am Rande der Gesellschaft aufzuwachsen. Ihre Eltern kümmern sich schon länger nicht mehr um sie und ohne die Hilfe von Außen wären sie schon längst verhungert. Lediglich Grim gibt ihnen noch ein Grund zum Leben, schließlich scheint es ja nicht so schwer sein ein Musikstar zu werden. Aus dem Grund entschließen sie sich nach London zu begeben, jedoch gibt es ein Problem. Nur diejenigen mit Registrierungschip bekommen ein Grundeinkommen. Und genau diesen wollen sie sich nicht setzen lassen. Jedoch ist es schwer sich ohne diesen in einem Überwachungsstaat zu bewegen und zu existieren. Können es die vier schaffen in diesem System zu überleben?

Direkt zu Beginn möchte ich darauf hinweisen, dass ein Fall ähnlich dem Missbrauchsskandal von Rochdale(Minderjährige wurden zur Prostitution gezwungen) in diesem Buch vorkommt.

Das ist definitiv bissige Satire vom Feinsten und legt den Finger genau in die Wunde. Immer wieder während dem Lesen hatte ich mich dabei ertappt, wie ich wegen der zynischen Kommentare während den traurigen Passagen lachen musste. Denn treffender kann man den Wahnsinn, der die moderne Zeit mit all den vermeintlich technischen Errungenschaften verursacht nicht beschreiben.

Das besondere an dieser Gesellschaftskritik ist, dass die Handlung in gar nicht so ferner Zukunft spielt. Wenn es so weiter läuft wie bisher kann genau das in wenigen Jahren Realität werden und es ist erschreckend zu sehen, dass einiges davon schon eingetroffen ist. Man könnte jetzt meinen, dass das alles überspitzt dargestellt wurde. Aber wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin finde ich das alles nicht mehr überspitzt. In einigen Ländern gibt es schon die totale Überwachung und der Kapitalismus ist für viele ihr Lebenselixir. Viele Jobs verschwinden einfach ohne, dass es außer den Betroffenen überhaupt irgendeinen juckt. Und genau das wird hier immer wieder aufgegriffen.

Ein Brand ähnlich dem vom Greenfell Tower(Sozialbau in London, der in 2017 brannte(79 Menschen starben)) taucht auch in der Handlung auf und das was dort beschrieben wurde ist einfach nur erschreckend. Wahrscheinlich wirkt die Handlung deshalb so realistisch, weil immer wieder leicht abgeänderte, reale Ereignisse auftauchen. Und wahrscheinlich ist es deshalb auch so eindringlich und erschütternd. Das Bewertungssystem in diesem Buch erinnert stark an das Sozialpunktesystem in China und man kann nur hoffen, dass sich das nie durchsetzen wird. Und man kann sehr schnell, auch ungewollt in die unteren Kategorien abrutschen. Und da das Ziel ist die unterste Schicht auszulöschen kann man sich ja denken, was mit einem mit sehr schlechter Bewertung passieren wird. Das ganze System zeigt einfach nur, dass es nicht das Wohlergehen der einzelnen beachtet sondern nur dafür da ist die Menschen zu kontrollieren und zu steuern. Und das passiert immer wieder im Laufe der Handlung. Mal ganz subtil und an anderen Stellen sehr auffällig für den Außenstehenden. Und als Leser saß ich oft nur kopfschüttelnd da und fragte mich, wie man das mit sich machen lassen kann. Aber leider spiegelt genau das unsere jetzige Gesellschaft wieder und damit spiele ich auf keine Verschwörungstheorie an. Sondern einfach auf den Umstand, dass einen zu viele Apps abhören und Werbung dementsprechend personalisieren. Dazu gab es ja schon etliche Skandale und trotzdem hat sich gar nichts groß geändert.

Selbst beim Hörbuch fällt einem der außergewöhnliche Schreibstil auf. Die Sätze sind kurz und auf den Punkt gebracht und es werden keine großen Erklärungen geliefert. Wenn neue Personen auftauchen gibt es immer wieder Metadaten zu diesen, was ich total interessant fand. Und irgendwie ist es auch total erschreckend, schließlich gehen manche dieser Metadaten einfach niemanden etwas an und deshalb finde ich es gut, dass über genau diese im Buch diskutiert wird. Ansonsten gibt es relativ viele Kraftausdrücke, aber da es sich ja um jugendliche Protagonisten mit einer Affinität zu Grime haben fand ich das ganz passend. Grime ist ein Musikstil aus Großbritannien, der ähnlich der elektronischen Musik und dem Rap ist. Dazu passend gibt es ziemlich viele Wiederholungen, was mich stellenweise genervt hatte und das Buch wäre wahrscheinlich ohne diese halb so dick. Aber irgendwie passt diese Monotonie zu dem Thema und wahrscheinlich ist es gut so, dass einem das alles gegen den Strich geht.

Mir hat das Buch definitiv gefallen und mir haben die regelmäßigen Pausen beim Lesen recht gut getan. So wurde es auch nie zu viel und die Wiederholungen konnten mich nicht zu sehr nerven. Es ist auf jeden Fall keine klassische Dystopie in dem Sinne, sondern einfach eine Gesellschaftskritik. Die Probleme unserer jetzigen Gesellschaft werden unter die Lupe genommen und es wird aufgezeigt, wo uns das alles eventuell noch hinführen wird. Außer es findet ein Umdenken statt, was wiederum zu anderen Prioritäten führen würde. Das Buch zeigt auch wie wichtig es ist sich gegen Frauenfeindlichkeit und für ein gerechteres Einkommen einzusetzen.

Kennt ihr das Buch? Wie findet ihr es?

Viele Grüße

Sonntag, 19. Juli 2020

#007 Comic - Check, Please!







Titel(Englisch)Check, Please!
AutorNgozi Ukazu
ZeichnerNgozi Ukazu
VerlagFirst Second
GenreSport/LGBT
Bände
1-4
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Bitty stellt schnell fest, dass Hockey an der Universität vollkommen anders ist als Clubhockey. Denn dort gibt es Checking und das ist ihm dann doch zu brutal. Schließlich hatte er deshalb auch sehr zum Bedauern von seinem Dad kein Football spielen wollen. Stattdessen hatte er sich mehr für Eiskunstlauf interessiert, Vlogs drehen und backen. Und vor allem beim Eiskunstlauf war er ziemlich weit gekommen. Doch jetzt ist er am College und muss sich an diese doch recht brutale Spielweise erst einmal gewöhnen. Und natürlich an den launigen Teamkapitän Jack.


Rezensionen

#Band 1-2:
Eigentlich bin ich ja kein Fan von diesem Zeichenstil, denn diese komischen Proportionen, eckige Hände und vieles finde ich einfach total schrecklich. Trotz allem hatte ich mich dazu entschlossen diese Webcomicreihe zu lesen, denn die Farbauswahl, der Aufbau der Panels und generell die Hintergrundzeichnungen sind einfach klasse und könnte ich stundenlang angucken.

Ein anderer Pluspunkt ist die realistische Handlung, denn auch das Thema Homophobie kommt mehrmals zur Sprache und warum Eric halt nicht geoutet ist. Wer hier also in den ersten zwei Bänden eine Liebesgeschichte sucht, der wird wahrscheinlich enttäuscht sein. Und ich finde es gut mal einen Comic zu sehen bei dem halt Hockey und alles im Vordergrund steht und keine Liebesgeschichte.
Die einzelnen Protagonisten sind leicht zu unterscheiden und ich finde es toll, das sie alle so unterschiedlich sind. Und sie sind halt kein reiner Klischeehaufen, was ein weiterer Pluspunkt ist. Vor allem ist es schön Eric beim Backen und Vlog drehen zuzugucken, denn die Kombination sieht man bei männlichen Hauptprotagonisten in dem Genre so gut wie nie.

Beim Lesen merkt man immer wieder, dass es sich hierbei um einen Webomic in Episodenform handelt. Das war mir von Anfang an klar und ich empfand es deshalb auch nicht schlimm, dass immer mal wieder große Sprünge in der Handlung gemacht wurden und man vieles deshalb als Leser nicht weiß. Trotzdem merkt man wie sehr sich die Charaktere im Laufe der Geschichte entwickeln und vor allem natürlich auch, dass Eric/Bitty erwachsener und mutiger wird.

Was ist das am Ende nur für ein fieser Cliffhanger? Das was passiert ist wurde wie oft angedeutet und es war wirklich toll zu sehen, dass es auch so gekommen ist. Aber genau an dem Punkt zu enden ist einfach nur fies.

#Band 3-4:
In diesem Band geht es hauptsächlich darum was es bedeutet ein queerer Athlet zu sein und es eben nicht für jeden selbstverständlich ist und sie nach wie vor Anfeindungen erleben. Und es halt nicht normal ist, dass andere Menschen sich für queere Menschen einsetzen und zum Beispiel homophobe Kommentare unterbinden.

Ein weiterer Punkt in diesem Band ist das große Thema "sich outen", was auch gut umgesetzt wurde. Es wird hier nichts großartig geschönt und man merkt richtig wie schwer es den Betroffenen fällt darüber zu reden. Weil sie halt in einem Umfeld groß geworden sind in dem Homophobie normal war und sie genau das immer im Hinterkopf haben.

Hauptsächlich geht es aber in diesem Sammelband um Freundschaft, Zusammenhalt und Hockey und das ist einfach ein schöner Ausgleich zu diesen beiden doch recht zuweilen recht traurigen Themen. Es zeigt halt einfach, dass es am Ende des Tages wichtig ist die richtigen Leute um sich zu haben und es vollkommen okay ist um Hilfe zu bitten. Und natürlich, dass es okay ist keinen Masterplan zu haben und nicht zu wissen was man nach dem College machen möchte.

Vor allem die Charakterentwicklung über die vier Bände hinweg ist mir aufgefallen und ich finde es schön, wie sich die ganzen Hauptprotagonisten verändert haben und durch die verschiedenen Herausforderungen gewachsen sind.

Einerseits ist es wirklich schade, dass die Reihe zu Ende ist. Aber andererseits wurde genau der richtige Zeitpunkt gewählt für dieses Ende und es lässt einem als Leser alle Möglichkeiten offen um die Geschichte weiter zu erzählen(zu dem Webcomic gibt es jede Menge Fanfictions).

Freitag, 17. Juli 2020

#310 Bücherregal - Strandmord


TitelStrandmord(Romy Beccare: 7. Fall)
AutorKatharina Peters
VerlagAufbau Digital
GenreKrimi/Ostseekrimi
Seiten336 Seiten
Meine Bewertung
3,5/5

 Inhalt

Ein aktueller Fall erinnert die Kommissarin Romy Beccare an einen Fall, der schon über 15 Jahre zurück liegt. Denn auch dieses Mal hat der Täter die nackte Frauenleiche am Strand abgelegt und die Lippen mit zwei Ringen verschlossen. Der Verdacht verhärtet sich als sie herausfindet, dass der Täter von damals mittlerweile in Neustrelitz wohnt und vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen wurde. Doch eine Spur spricht klar dagegen, denn das Opfer war allem Anschein nach eine Erpresserin. Und damit hat sie wohl einige Leute gegen sich aufgebracht.


Review

Der Krimi ist auf alle Fälle nichts für zarte Gemüter, auch wenn die Autorin die grausam zugerichteten Leichen nicht detailliert beschreibt. Man kann diesen Teil der Reihe auch komplett ohne Vorwissen lesen. Ganz am Ende des Bandes wird man mit allen nötigen Informationen über jedes einzelne Mitglied versorgt. Positiv hervorheben möchte ich hier auf alle Fälle, dass sich diese Nebenhandlungen nicht unnötig n den Vordergrund stellen und man gerade genug erfährt, damit die Personen greifbar und authentisch wirken.

Allein wegen der vielen Wendungen und möglichen Täter bleibt die Handlung durchgehend spannend. Die Ermittlerin Romy Beccare wirkte auf mich engagiert und sympathisch. Der Fokus liegt durchgehend auf der Ermittlung und somit gibt es auch relativ viele Verhöre und anderes. Das Team versucht zudem zusammen den Fall zu lösen, was mal eine schöne Abwechslung zu anderen Krimis ist.
Und die Autorin hat sich mal wieder ein kritisches Thema für ihre Handlung ausgesucht, denn es geht unter anderem um Medikamententests in der DDR. Das Geschilderte klingt durchaus realistisch.
Das Lokalkolorit ist sehr dezent gehalten und es hätte in meinen Augen ruhig etwas mehr sein können. Schließlich spielt die Handlung ja auf Rügen und ohne die Ortsnamen hätte das alles auch ganz wo anders stattfinden können.

Was mir vor allem ab der Hälfte des Krimis aufgefallen war, sind die teils nicht enden wollenden Dialoge. Manchmal gibt es nur einen kleinen Nebensatz bei einem Dialog, der über eine Seite geht und das ist mir definitiv zu wenig. Schließlich will man ja auch wissen wie diejenigen auf das Gesagte reagieren. Und ich finde es einfach anstrengend so einem Dialog zu folgen. Dadurch und wegen anderer Dinge entstehen immer wieder Längen, die die Spannung dämpfen und die Handlung ausbremsen. Selbst für einen Kriminalroman waren es einfach zu viele Längen.

Mir war das Ende einfach zu dick aufgetragen und ich hätte mir wirklich gewünscht, dass es wie der bisherige Verlauf der Handlung endet. So wirkt das alles einfach nur schrecklich insziniert und somit unglaubwürdig.


Fazit

Mir hat dieser Teil der Reihe jetzt nicht so zugesagt allein wegen der Dialoge. Der Krimi an sich ist eher kurzweilig und ich hatte ihn hauptsächlich wegen dem einfachen Schreibstil innerhalb kurzer Zeit durch gelesen.

Mittwoch, 15. Juli 2020

#002 Manga und Verfilmung - I hear the sunspot







Taichi ist auf der Suche nach einem Job, denn mal wieder wurde er gekündigt und er braucht das Geld dringend um weiter studieren zu können. Am schwarzen Brett sieht er den Aushang, dass jemand einen Notizenschreiber für die Vorlesungen sucht und genau scheint in Taichis Augen ein leichter Job zu sein. Doch schnell merkt er, dass der Job einiges von ihm abverlangt und für ihn springt auch nur regelmäßiges Mittagessen dabei raus. Sein Auftraggeber ist der hörgeschädigte Kohei, dem es schwer fällt Anschluss zu finden und der mit Taichis lauter, aufdringlicher Art anfangs Schwierigkeiten hat.




TitelI hear the sunspot
AutorGengoroh Tagame
VerlagCarlsen
GenreFiktion/LGBT
Bände2
Meine Bewertung
4/5

#1. Band:
Was mir während dem Lesen positiv aufgefallen ist, dass es wirklich viel um Selbstreflektion geht und Taichi viel über sein Verhalten nachdenkt. Er merkt schnell, dass es nicht okay ist die Behinderung von Kohei zu romantisieren und mit was für Vorurteilen er zu kämpfen hat. Denn das Umfeld von Kohei lässt ihn permanent spüren, was es von seiner Behinderung hält. Deshalb ist es auch so schön zu sehen, wie Taichi sich Mühe dabei gibt ihn zu verstehen und dafür ist es auch wichtig über seine eigenen Fehler nachzudenken und sein eigenes Verhalten zu korrigieren. Und Kohei ist nicht nur der Hörgeschädigte, sondern man lernt allerhand über ihn und genau das ist zur Abwechslung mal schön. Leider gibt es ja genug Literatur in denen der einzige Mensch mit Behinderung nur dazu dient ein Klischeehaufen dieser darzustellen. Taichi versucht zudem zu keinem Zeitpunkt Kohei zu retten und genau das mag ich an dieser Reihe.

So wirklich viel passiert im ersten Band nicht und das ist auch gut so. Man lernt die beiden Hauptprotagonisten kennen und die Freundschaft zwischen den beiden entwickelt sich ganz langsam, was das alles so realistisch wirken lässt. So wirklich unter BL würde ich das alles nicht einordnen, da dieser Part wirklich sehr klein ist.
Der Zeichenstil hat mir jetzt nicht so zugesagt, da mir die Gesichter zu stilisiert waren und mir manche Panels einfach unsauber gearbeitet vorkamen. Zum Beispiel waren die Linien bei Nahaufnahmen zu verwackelt. Der Stil ist auf alle Fälle eher schlicht und beschränkt sich auf das wesentliche.


#2. Band:
Der Zeichenstil hat sich zum Positiven entwickelt und ich finde es einfach schön eine Fortsetzung zum ersten Band zu haben, auch wenn diese nie geplant war und eigentlich auch nicht nötig ist.

Der Fokus liegt dieses Mal auf dem großen Wort Missverständnis/Misskommunikation und es zeigt sich einfach wie wichtig es ist miteinander zu reden wenn dieses passiert. Das alles hätte man vielleicht etwas kürzer fassen können, aber dann hätte der Band wahrscheinlich auch nur 20 Seiten. Die Hintergründe dafür fand ich etwas überzogen, aber vielleicht gibt es ja wirklich Menschen die so handeln?

Am besten hat mir bisher die Charakterentwicklung gefallen und wie sehr die beiden miteinander wachsen und vor allem lernen. Lediglich auf Maya hätte ich sehr gerne als Charakter verzichtet, da sie mir einfach zu kindisch und besitzergreifend war. Und sie für viele absolut unnötige Probleme gesorgt hatte, die dann noch in die Länge gezogen wurden.

Der BL-Teil ist wieder verschwindend gering, was mich aber absolut nicht gestört hat. Es ist ein toller Manga über Freundschaft und Erwachsenwerden in denen so Themen wie Hörschädigung und ein wenig Homosexualität vorkommen. 






TitelSilhouette of your voice(Hidamari ga kikoeru)
DirectorDaisuki Kamijo
SchauspielerHideya Tawada(Kohei Sugihara), Akira Onodera(Taiichi Sagawa)
Länge72 Minuten
Meine Bewertung
3/5


Auch wenn ich es eigentlich nicht so mag finde ich es dieses Mal schön, dass der Film nur eine Stunde lang war. So lässt er sich schön zwischendurch gucken und die Handlung beschränkt sich auf das wesentliche. Wie bei der Mangareihe steht die Freundschaft zwischen den beiden im Vordergrund. Im Film wird nur das gezeigt was im ersten 1. Teil passiert und da ist nicht wirklich viel, schließlich passiert erst im 2. Teil das wirklich interessante und aufregende. Deshalb würde ich den Film auch nicht in das BL-Genre einordnen, da hier einfach wichtige Elemente dafür fehlen. Leider fehlt dem Film die Tiefe und der Wow-Effekt, der ihn zu mehr machen würde als einen schönen Film für zwischendurch.

Positiv fällt vor allem die Darstellungsweise von Kohei auf, denn immer wieder wird ganz nebenbei gezeigt wie sich seine Hörschädigung im Alltag zeigt. Vor allem Tinnitus oder dieses keine Stimmen ausmachen können wenn viele reden kenne ich selbst und es ist immer wieder schwer das anderen begreiflich zu machen. 

Die Auswahl der Schauspieler finde ich auch klasse, da es mal unbekanntere Gesicht sind. Und ich finde sie passen einfach zu ihren Rollen bzw. stellen diese gut da.
Wegen der Kritikpunkte gebe ich dem Film nur 3 von 5 Sternen.




Mir hat der Manga besser gefallen, da er einfach mehr Tiefgang hat und wichtige Dinge anspricht. Ich finde es immer wieder schön Literatur zu finden bei denen Behinderungen egal in welcher Form nicht romantisiert werden und nicht der Hauptfokus sind. Es sollte wirklich mehr in die Richtung geben, denn leider gibt es viel zu viel Inspiration Porn auf dem Markt oder sonstige fragwürdige Literatur darüber.

Sonntag, 12. Juli 2020

#309 Bücherregal - Die Toten Hosen(Kurzrezension)


TitelDie Toten Hosen
AutorThees Uhlmann
VerlagKiWi Verlag
GenreMusik
Seiten192 Seiten
Meine Bewertung
4,5/5

 Inhalt

Eine Liste am schwarzen Brett seiner Schule im Jahre 1988 verändert vieles Leben von Thees Uhlmann. Denn in diese Liste konnte man sich eintragen, wenn man mit zu einem Toten-Hosen-Konzert nach Hamburg wollte. In diesem Buch erzählt der Autor wie sehr sich seine Einstellung und seine Liebe gegenüber der Band in den 30 Jahren verändert hat. Er erzählt unter anderem auch wie die Freundschaft mit der Band überhaupt zustande kam.


Review

Um ehrlich zu sein fand ich das Konzept der KiWi-Musikbibliothek ziemlich gewagt, denn solche Liebesbekenntnisse an Bands können entweder total gut oder ein totaler Reinfall werden. Deshalb war ich auch unheimlich gespannt darauf wie das alles im Einzelnen umgesetzt wurde. Da ich schon einige Texte von Thees Uhlmann im Vorfeld kannte wusste ich, dass mich das Buch wahrscheinlich nicht enttäuschen wird und genauso war es. "Die Toten Hosen" haben mich eigentlich meine gesamte Kindheit und Jugend begleitet, jedoch waren Konzerte immer zu weit weg und es war einfach nicht üblich zu welchen zu gehen was rückblickend wirklich schade war. Und ich erinnere mich noch an viele Gelegenheiten bei denen die Songs bei irgendwelchen Feiern liefen.

Besonders schön finde ich es, dass der Autor viele persönliche Anekdoten zusammen mit der Band erzählt. Und wie zum Beispiel das Projekt "Band Aid" für ihn war.

Vor allem fand ich es schön die Begeisterung in der Stimme vom Autor zu hören, während er sein eigenes Buch vorliest. Man merkt einfach direkt was er in den Momenten empfunden hat und wie viel Herzblut von in in diesem Buch steckt. Man hat die ganze Zeit das Gefühl als würde er einem gegenüber sitzen und einem all das erzählen. Und wer ihn kennt weiß, dass er gerne mal vom Thema abkommt und weit ausholt um bestimmte Sachen zu unterstreichen bzw. zu verdeutlichen. Er hat halt einen Schreibstil mit Wiedererkennungswert und genau das liebe ich einfach an seinen Texten und vor allem auch an seinen Liedern.

Fazit

An sich ist es ein wirklich kurzweiliges Buch und man hat es schnell durchgehört und wahrscheinlich auch sehr schnell durch gelesen. Es hat in meinen Augen die perfekte Länge und eignet sich auch prima als Geschenk.

Freitag, 10. Juli 2020

#308 Bücherregal - Clap when you land



Titel(Englisch)Clap when you land
AutorElizabeth Acevedo
VerlagHarperTeen
GenreJugendbücher
Seiten432 Seiten
Meine Bewertung
5/5

 Inhalt

Jeden Sommer wartet Camino Rios darauf, dass ihr Vater sie endlich in der Dominikanischen Republik besucht. Voller Vorfreude reist sie zum Flughafen. Währenddessen wird in New York City Yahaira Rios zum Direkt gerufen und bekommt mitgeteilt, dass ihr Vater bei einem Flugzeugabsturz starb. Und dieser Tod deckt Geheimnisse auf, die eigentlich nie ans Licht kommen sollten. Denn bis zu diesem Zeitpunkt wussten die beiden Mädchen nicht, dass sie eigentlich Halbschwestern sind. Nicht nur der Verlust macht ihnen zu schaffen, sondern dass ihr Vater wohl ein Doppelleben führte.

Review 

Triggerwarnung: Tod eines Elternteils, sexueller Übergriff und Stalking

Direkt einmal vorweg möchte ich anmerken, dass die komplette Handlung in freien Versen geschrieben wurde. Da ich ohnehin schon relativ viel in dem Stil gelesen habe fand ich es nicht weiter schlimm und ich hatte es trotz der 432 Seiten innerhalb von 1 Stunde und 12 Minuten durch gelesen. Durch die Versform sind die Seiten halt relativ leer und es lässt sich wirklich gut lesen, wenn man keine Probleme mit diesem Schreibstil hat. Ich fand es erfrischend mal mit einem anderen Schreibstil konfrontiert zu werden und da ich ohnehin so etwas liebe, war schnell klar diese Geschichte ist genau meins. Man muss halt immer mal bedenken, dass diese Idee nicht neu ist und in abgewandelter Form tausendfach existiert. Und deshalb ist es umso schöner mal was neues zu lesen. Und der Handlungsort ist auch mal ein anderer, was ein zusätzlicher Pluspunkt ist.

Nicht nur der Verlust von einem Elternteil spielt eine große Rolle, sondern auch wie viele Privilegien zum Beispiel der Geburtsort/Wohnort mit sich bringt. Und wie genau das die Auswirkungen von so einem Verlust beeinflussen kann. Durch die Versform werden viele wichtige Themen nur oberflächlich angekratzt, aber das war von vorne herein klar und zu erwarten. Trotz dem hatte ich als Leser das Gefühl genug Informationen zu haben und vieles ist ohnehin selbst erklärend.

Was ich auch total schön fand ist der LGBT-Bezug und das es nicht nur POC sondern auch queere Charaktere gibt. Und es wird hier Bezug auf ein tragisches Flugzeugunglück genommen, welches sich im November 2001 ereignete und für kein großes, lang anhaltendes mediales Aufsehen sorgte. Obwohl das Flugzeug in Queens(New York) mitten in die Häuser stürzte und der 11. September noch gar nicht so lange her war. Da der Großteil der Passagiere dominikanischer Herkunft erschütterte es vor allem die dominikanische Gemeinde in New York. Auch im Buch geht es um die beiden Orte/Länder und ich finde es schön mal in einem YA-Roman über diese zu lesen. Und wenn man mal die Nachrichten de letzten Monate/Jahre betrachtet, dann ist es ja immer noch so. Über manche Flugzeugabstürze wird wochenlang berichtet und andere, vor allem in ärmeren Ländern erscheinen einem nur wie eine Randnotiz(genauso wie viele andere Meldungen).

Ein weiterer Pluspunkt sind die vielen Fehler der Hauptprotagonisten. Das macht diese so realistisch und es ist immer wieder schön, wenn es keine reine Ansammlung von Klischeehaufen gibt. Und es ist nun einmal sehr prägend, wenn man in dem Alter erfährt was für ein Mensch der eigene Vater war. Und es eben nicht der tolle Papa in erster Linie war, sondern einer der ein 1A-Doppelleben führte und zwei Frauen betrog(Heiratsschwindler). Und es nicht geschafft hatte seinen gar nicht mehr so jungen Töchtern die Wahrheit zu sagen. Es ist auf jeden Fall erschreckend darüber zu lesen, wobei es ja leider kein Einzelschicksal ist und es solche Fälle nun einmal gibt.

Durch die Reimform fiel es mir etwas schwerer in die Handlung wirklich reinzukommen und den Überblick über all die Charaktere zu bekommen. Das fand ich jetzt nicht weiter schlimm und ich finde es gut, dass man sich erst einmal zurecht finden muss. Zumal es relativ schnell ging und es ja klar angegeben ist aus welcher Perspektive nun erzählt wird. Es gibt halt nur einen Hinweis direkt zu Beginn des Kapitels und das war mir einfach zu wenig.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich auf jeden Fall schreiben, dass das Buch einem ein besonderes Leseerlebnis beschert und mit den Themen sensibel umgeht. Die Geschichte hat mich nachdenklich gestimmt, obwohl ich vieles im Vorfeld schon wusste.

Mittwoch, 8. Juli 2020

Bloggeburtstag und Geschenke



Hallo,
normalerweise mache ich ja nichts spezielles wenn der Bloggeburtstag ansteht. Jedoch handelt es sich dieses Mal um den 15. und da habe ich mir gedacht, dass sich ein kleiner Rückblick auf die letzten Jahre anbietet. Und natürlich gibt es passend dazu einige Freebies.

Sonntag, 5. Juli 2020

#307 Bücherregal - Der Tote auf Amrum







Titel(Deutsch)Der Tote auf Amrum(6. Fall)
AutorAnna Johannsen
VerlagEdition M
GenreKrimi/Lokalkrimi/Thriller
Seiten334 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

Mal wieder ist die Hauptkommissarin Lena Lorenzen wegen einem Fall in ihrer alten Heimat Amrum und muss während den Ermittlungen feststellen, dass das alles ganz schön viel mit ihr zu tun hat. Denn in der Schublade des Mordopfers befindet sich ein Foto von ihrer Mutter und sie kann sich nicht erklären wie es ausgerechnet dahin gekommen sein könnte. Zudem handelt es sich um Marten Hilmer, einem reichen Immobilienbesitzer, der für seine vielen Frauengeschichten bekannt ist und bei dem mitunter der ein oder andere Immobilienkauf nicht ganz so glatt lief.

Review

TW: versuchte Vergewaltigung
Am Besten gefällt mir an dieser Krimireihe der Schreibstil und das Setting. Es lässt sich alles flüssig lesen und oft hatte ich dabei die Zeit vergessen. Das Ermittlerteam rund um Lena Lorenzen ist total sympathisch und ich finde es immer wieder schön zu sehen, wie sich die Handlungsstränge rund um diese entwickeln. Denn man erfährt einiges über sie, obwohl diese Informationen immer nur am Rande eingestreut werde und somit nicht den Fokus vom Fall wegnehmen. Zudem gibt es immer genug um Lokalkolorit, damit man auch ja nicht vergisst auf welcher nordfriesischen Insel man sich befindet.

Der Fall an sich ist total komplex und es gibt unheimlich viele, die ein wirklich gutes Mordmotiv hätten. Im Laufe der Handlung gibt es immer wieder neue Ermittlungsansätze und Hinweise und man muss wirklich genau aufpassen um nicht den Überblick zu verlieren. Aus dem Grund hatte ich den Krimi regelrecht verschlungen, weil ich einfach nicht wusste wer denn nun der Täter ist und ich endlich Klarheit haben wollte. Ungefähr nach der Hälfte der Handlung denkt man sich, dass endlich einmal der richtige Verdächtige in Haft sitzt und der Fall endlich gelöst ist nur um festzustellen, dass dem doch nicht so ist.

Dann gibt es im Laufe der Handlung einen Hinweis, der das Leben einiger Hauptprotagonisten ziemlich auf den Kopf stellt. Ich bin total darauf gespannt wie sich das alles noch entwickeln wird und was das letztendlich für Konsequenzen nach sich zieht.

Endlich geht es mal in dem Fall Groll weiter und es werden alle nötigen Informationen geliefert um diesen zu verstehen. Das zieht sich ja jetzt schon über einige Bände und ich wusste auch nur noch ganz grob um was es ging. Es bleibt auf alle Fälle spannend und ich hoffe, dass das alles ein gutes Ende für Lena nehmen wird. Was wahrscheinlich total an der Realität vorbei wäre, wenn man die ganzen Statistiken zu (versuchten) Vergewaltigungen in Betracht zieht. Was das betrifft ist es schön zu sehen, dass sie von anderen unterstützt wird. Leider ist das ja immer noch ein Tabuthema und oft ist es ja so, dass so ein Machtmissbrauch meist nicht geahndet wird und das alles meist nur intern geregelt wird.

Dieses Mal gibt es wieder einmal ein schönes Cover, bei dem mir besonders die Farbauswahl und natürlich das Motiv gefallen. Es zeigt einem einen langen Weg und zeigt einem, dass Lena vermutlich genau dieser bevorsteht. Und nach dem Lesen kann ich dem nur zustimmen. So wie es aussieht steht sie was das betrifft erst am Anfang und jetzt sind ein paar Steine ins Rollen gekommen, die wahrscheinlich noch großes auslösen werden.


Fazit

Den Krimi kann man gut ohne Vorwissen lesen. Trotz der 330 Seiten hatte ich den Krimi wegen des guten Schreibstils rasch durch gelesen. Er kommt komplett ohne grausam zugerichtete Leichen aus und die Ermittlungen stehen zu jeder Zeit im Vordergrund.


Rezension zu "Der Tote im Strandkorb"(Die Inselkommissarin Band 1)

Freitag, 3. Juli 2020

#306 Bücherregal - Der Mann, der kein Mörder war


TitelDer Mann, der kein Mörder war
AutorMichael Hjorth; Hans Rosenfeldt
VerlagRowohlt-Verlag
GenreKrimi/Schweden-Krimi
Seiten625 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Sebastian Bergman ist Kriminalpsychologe und soll bei einem Fall aushelfen. Bei Västerås wird in einem Waldstück die brutal zugerichtete Leiche eines Jungen gefunden. Die Polizei vor Ort fordert Verstärkung aus Stockholm an, da sie sich nicht in der Lage sieht alleine diesen Fall zu lösen. Erst sind die Komissare von Bergman absolut nicht begeistert, da er einfach unausstehlich ist. Aber bald schon sind sie froh darüber einen Kriminalpsycholoen im Team zu haben.

Review

Der Psychologe Sebastian Bergman ist ein durch und durch unsympathischer Mann. Er ist selbstverliebt und springt gefühlt mir jedem in die Kiste, der nicht bei drei auf den Bäumen ist. Trotzdem ist er stellenweise sehr frauenfeindlich, was aber finde ich definitiv zu seiner Persönlichkeit passt. Er liefert einfach gefühlt in jeder Szene einen neuen Grund um ihn nicht zu mögen und es zeigt einfach einmal wieder, dass nicht jeder für den Job eines Psychologen gemacht ist.

Was mir außerdem sehr gut gefallen hat ist die Länge des Krimis. Momentan gibt es ja leider viele Reihen auf dem Markt, bei dem die einzelnen Bände nur knapp 300 Seiten haben und bei dem man deshalb nur oberflächlich in den Fall eintauchen kann. Hier bekommt man auf den 600 Seiten einen komplexen Fall geliefert, über den man erstaunlich viel erfährt und es gibt im Verhältnis recht wenige Leichen. Die Spannung baut sich nur langsam auf und vieles ist typisch für skandinavische Dinge was den Handlungsaufbau betrifft.

Ein weiterer Pluspunkt sind die Beschreibungen der Tatorte. Sie sind weder blutig noch reißerisch, sondern sehr oberflächlich und nüchtern. Nahezu alles wird der Fantasie des Lesers überlassen und genau das liebe ich an solchen Krimis.

Es ist halt an sich ein typischer skandinavischer Krimi, bei dem durch gehend eine düstere Stimmung herrscht. Immer wieder ist er sozialkritisch und es wird nicht davor zurück schreckt Probleme anzusprechen. Unter anderem geht es um eine Privatschule, an der man als Kind von nicht so reichen Eltern schnell ausgegrenzt wird, weil man eben die falsche Kleidung trägt. Dann geht es um Vernachlässigung der eigenen Kinder und was das mit diesen macht. Und dann sind die meisten auftauchenden Personen alles andere als gesprächig und scheinen auf den ersten Blick etwas zu verbergen. Das macht den kompletten Fall komplett undurchsichtig und man weiß nicht so recht, wie man das alles einordnen soll. Und genau das macht das erst so unglaublich spannend, schließlich könnte jeder den Jungen umgebracht haben.

Das Ende hat mich richtig überrascht und ich frage mich immer noch, ob ich einfach wichtige Hinweise übersehen habe und deshalb die falsche Person verdächtigt hatte. Oder ob man es als Leser einfach nicht ahnen konnte aufgrund der Beweislage.

Mein einziger Kritikpunkt ist der Fokus auf Sebastian Bergman. Er ist Hauptprotagonist und natürlich erfährt man am meisten über ihn, ansonsten würde sein Name wahrscheinlich auf dem Cover stehen. Aber leiden bleiben deshalb die ganzen anderen Hauptprotagonisten blass und austauschbar. Ich hatte einige Zeit gebraucht bis ich erst einmal alle wichtigen Charaktere als diese erkannt hatte, denn leider ist das nicht ganz so ersichtlich. Es tauchen einfach unheimlich viele Namen auf und zu Beginn wusste ich deshalb nie wer das nun ist und vor allem ob ich mir den Namen und die Informationen zu der Person überhaupt merken muss. Natürlich spielt jedes Detail eine Rolle und auch im echten Leben gibt es äußerst komplexe Fälle mit vielen Personen, aber mir waren es einfach einen Ticken zu viele teils ähnlich klingende Namen.


Fazit

Wer nicht vor komplexeren und längeren Krimis zurückschreckt, wird wahrscheinlich auch hier den mögen. Er ist Teil einer Reihe(6 Bände) und ich habe richtig Lust darauf so bald wie möglich den 2. Teil zu lesen. Hoffentlich erfährt man in denen mehr über die anderen Hauptprotagonisten.

Mittwoch, 1. Juli 2020

Lesemonat Juni





Guten Morgen,
und schon ist der Juni schon wieder vorbei. Durch die aktuelle Nachrichtenlage fühlt sich jeder Monat unendlich an.
Insgesamt habe ich für den Blog 8.456 Wörter(veröffentlichte Beiträge) und für meine FFs 14.637 Wörter geschrieben. Das macht insgesamt 745 Wörter pro Tag.
Eigentlich wollte ich ja ein neues Miniprojekt anfangen, aber dann kam doch alles anders und ich habe viel weniger geschrieben als ich mir vorgenommen hatte. Hoffentlich schaffe ich es im Juli mich ans Miniprojekt zu setzen.

  • Strandmord von Katharina Peters, 3,5 von 5 Sternen
  • Das Gegenteil von Hasen von Anne Freytag, 3,5 von 5 Sternen
  • Die subtile Kunst des Draufscheißens von Mark Manson, 3 von 5 Sternen
  • Solitaire von Alice Oseman, 2 von 5 Sternen
  • GRM von Sibylle Berg, 4,5 von 5 Sternen
  • Leichenblässe von Simon Beckett, 5 von 5 Sternen
  • Deichmord von Katharina Peters, 3 von 5 Sternen
  • Journey to the Center of the Earth von Jules Verne, 4 von 5 Sternen
  • ZeroZeroZero von Roberto Saviano, 4,5 von 5 Sternen
  • Im Kernschatten des Mondes von Margot Lee Shetterly, 4 von 5 Sternen
6 Bücher | 4 Hörbücher | 3.942 Seiten | 395 Seiten/Buch | 132 Seiten/Tag
4 Comic | 1 Graphic Novel | - Light Novel | 5 Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,7/5
Verlage: 8
bereiste Länder: 6
Genre: 7(1x Dystopie, 1xKlassiker, 2xKrimi, 2xSachbuch,1xThriller, 1xTrue Crime,  2xYoung Adult Contemporary)
Highlight: Leichenblässe von Simon Beckett
Flop: Solitaire von Alice Oseman

Im Rügenkrimi "Strandmord" von Katharina Peters geht es um den 7. Fall der Ermittlerin Romy Beccare, die einen Mord an einer grausam zugerichteten Frauenleiche aufklären muss.  Mir hat der Teil der Reihe jetzt nicht so zugesagt, weil es vor allem gegen Ende eine einziger Dialog ist und mir einfach oft die Zusammenhänge fehlten.

In dem Jugendroman "Das Gegenteil von Hasen" von Anne Freytag geht es um Julia, deren Onlinetagebucheinträge einfach online gestellt werden und die dadurch von ihren Mitschülern gemobbt wird. Eigentlich fand ich den Roman wirklich gelungen, jedoch kann ich es absolut nicht leiden wenn aus Mobbinggeschichten rosarote Plüschwolken kreiert werden. Dieses Schmerz/Trost kenne ich eigentlich nur von Fanfictions und auch da finde ich es oft schwer zu ertragen, wenn so dermaßen übers Ziel hinaus geschossen wird und der Hauptprotagonist plötzlich wegen der Liebe geheilt ist.

Der Ratgeber "Die subtile Kunst des Draufscheißens" von Mark Manson soll einem beibringen die Dinge etwas gelassener zu nehmen und nicht immer perfekt sein zu wollen. Mir hat einfach der rote Faden gefehlt und ich fand es befremdlich, dass der Autor ständig erwähnte wie viele Frauen er in jungen Jahre hatte. Oft wusste man noch nicht einmal warum man diese Info erhält.

Im Jugendroman "Solitaire" von Alice Oseman geht es um die 16jährige Tori und wie sie die Schülergruppe Solitaire erlebt hatte. Mir hatte die Handlung absolut nicht zugesagt und ich fand es einfach nur total unverständlich wie mit dem Thema psychische Erkrankungen umgegangen wurde. Man merkt halt beim Lesen, dass die Autorin selbst zu dem Zeitpunkt erst 17 war und ich finde es schade, dass kein Lektor sie auf bestimmte Dinge hingewiesen hat.

Bei "GRM" von Sibylle Berg geht es um ein autokratisches Großbritannien. Es ist eine sehr bissige Satire und sie zeigt genau auf worauf der Fortschritt hinausläuft, wenn man eben nicht die Komponente Mensch und dessen Wert im Vordergrund stellt. Mir hat das Hörbuch wirklich gut gefallen, da es zum Nachdenken anregt und in gar nicht so ferner Zukunft spielt. Es ist halt Gesellschaftskritik vom Feinsten.

In "Leichenblässe" von Simon Beckett denkt David Hunter gezwungenermaßen über seine Berufswahl nach und um sich besser darauf konzentrieren zu können reist er zu der Body Farm in Tennessee. Das ist jetzt der dritte Teil der Reihe und mal wieder war es ein richtiges Lesehighlight. Er kommt zwar nicht an die beiden Vorgänger heran, aber trotz allem habe ich 5 Sterne vergeben können. Die Reihe rund um David Hunter ist einfach phänomenal und ich bin immer wieder erstaunt darüber wie viel man beim Lesen lernt.

Im Rügenkrimi "Deichmord" von Katharina Peters geht die Ermittlerin Romy Beccare in ihrem 6. Fall einer Terrorwarnung nach. Der Teil der Reihe hatte mir nicht so zugesagt und deshalb gibt es nur 3 Sterne. Mir fehlen einfach die Emotionen und dadurch geht ein ganzes Stück Spannung flöten. An sich sind die Fälle und die Charaktere immer sehr interessant, jedoch sagt mir der Schreibstil leider nicht so zu.

"Journey to the Center of the Earth" von Jules Verne beschreibt die Reise zum Mittelpunkt der Erde. Den Klassiker wollte ich ja schon ewig lesen und man merkt einfach, dass man damals noch ganz andere Vorstellungen von der Welt hatte. Dieses Mal hatte ich die Kindle-Motion gelesen, jedoch sind dieses erstaunlich wenige Illustrationen dabei. Dafür lässt sich aber der Text gut lesen(ist auf Englisch). Es ist jetzt keine Lektüre, die mich vom Hocker haut vom Schreibstil her. Aber mir hat die Welt gefallen, die dort vorgestellt wurde und ich finde es immer wieder interessant zu sehen wie sich diese Vorstellung im Laufe der letzten paar Jahrhunderte verändert hatte. Und es gibt ja nach wie vor Ecken, die noch nicht kartiert und erkundet wurden.

In "ZeroZeroZero" von Roberto Saviano geht es um den Einfluss von Kokain auf das ganze Weltgeschehen. Auf diesem Sachbuch basiert die gleichnamige Serie und wer Interesse an solchen Themen hat, lernt hier jede Menge über die Wege des Kokains und auch anderen Drogen. Vieles wusste ich noch nicht und jetzt nach dem Hörbuch machen viele Nachrichten auf einmal Sinn. Es ist auf jeden Fall erschreckend zu lesen was für einen großen Einfluss diese Geschäfte auf die Weltwirtschaft haben.

Zuletzt hatte ich dann "Im Kernschatten des Mondes" von Margot Lee Shetterly gelesen und in dem geht es um die unbekannten Heldinnen der NASA. Ich lese wirklich gerne Bücher über die Raumfahrt, den Weltraum u.ä. und dementsprechend groß war auch das Interesse an diesem Buch. Es ist ein wirklich tolles Buch über drei afroamerikanische Frauen, die maßgeblich an den Raumfahrtprogrammen der NASA beteiligt waren und die aufgrund ihrer Hautfarbe und ihres Geschlechts nie erwähnt wurden.

Im Juni hatte war ja Pride-Month und auch wenn ich eigentlich einige LGBT-Bücher lesen wollte, hatte ich dann letztendlich nur drei geschafft. Dafür habe ich aber einige Comics und Manga gelesen und ich finde nach wie vor, dass das alles einfach viel normaler werden sollte und dieses rosarote einfach gar nicht geht. Als queere Person hatte ich beim Aufwachsen auch einiges an Diskriminierung erfahren und ich finde es irgendwie immer komisch, wenn nicht-queere darüber schreiben und alles so schrecklich romantisieren und so darstellen als würde es diese Diskriminierung nicht geben. Und ich bin wirklich um jedes Buch froh, was das halbwegs realistisch darstellt und sich nicht wie ein sehr schlechter Fetischroman liest(selbst wenn sie komplett ohne erotische Szenen sind, hat man teilweise das Gefühl). Leider gibt es ja nach wie vor Leute, die denken sich "outen" wäre keine große Sache und man müsste nur den Mut haben. Und ich finde es immer wieder schlimm, wenn Autoren das so darstellen. Natürlich sollte sich "outen" kein großes Ding sein und vollkommen überflüssig, aber das ist einfach nur komplett realitätsfern.

Vom 20.-26.Juli ist der Reading Rush und nach dem es letztes Jahr so viel Spaß gemacht hatte werde ich dieses Jahr wieder dran teilnehmen. Und zeitgleich ist auch das #dickebüchercamp auf Twitter, welches von Anfang Juli bis Ende August geht. Deshalb werde ich am Anfang des Monats wahrscheinlich erst einmal ein paar dickere Schinken lesen und mal schauen, welchen ich mir als erstes vornehme. Ansonsten steht im Juli der Bloggeburtstag an und passend dazu gibt es ein neues Theme/Design. Es ist auf jeden Fall mal etwas anderes und ich hoffe einfach einmal, dass es Anklang findet. Die Tage werde ich dann endlich den Beitrag für den Bloggeburtstag fertig stellen. Es wir jetzt nichts großes sein, da es in der jetzigen Situation sich einfach nicht richtig anfühlt. Trotzdem möchte ich etwas kleines online stellen um mich bei meinen Lesern zu bedanken. Die letzten Jahre sind das doch eine Menge geworden und das ist bei der Masse an Blogs und in Zeiten von IG keine Selbstverständlichkeit. Zumal ich gefühlt einen Nischenblog unter den Buchblogs habe, da ich wirklich selten über Neuerscheinungen blogge geschweige denn über Bücher aus den Top100.

LG