Sonntag, 31. Januar 2021

#23 Manga - Blue Spring Ride Band 7-9

  




Titel(Deutsch)Blue Spring Ride
AutorIo Sakisaka
VerlagTokypop
GenreSlice-of-Life/Shojo
Bände7-9(abgeschlossen in 13 Bänden)
Meine Bewertung
4,5/5

 Inhalt

Futaba hat sich fest vorgenommen vom ersten Tag an der Oberschule ein Tomboy zu sein, schließlich wurde sie an der Mittelschule wegen ihrem weiblichen Verhalten von den anderen Mädchen ausgegrenzt. Und das nur weil die Jungs sie scheinbar deshalb mochten. Während dieser Zeit schaffte sie es zu dem nicht Kou ihre Liebe zu gestehen und dieser zog einfach ohne sich von irgendwem zu verabschieden über die Sommerferien weg. Und Kou steht plötzlich in der Oberschule ihr gegenüber, doch mittlerweile trägt er einen anderen Nachnamen und verhält sich auch ganz anders.  Und gesteht obendrein auch noch, dass auch er damals verliebt in sie war.


Review

#7. Band: 

Mit dem Plottwist habe ich so absolut gar nicht gerechnet, wobei er im Grunde die logische Konsequenz aus der bisherigen Handlung ist. Es wäre einfach falsch gewesen einen bestimmten Handlungsstrang weiterlaufen zu lassen, schließlich hätte der im realen Leben in Japan massive Konsequenzen. Und deshalb ist es auch nur richtig so etwas in Mangas nicht zu romantisieren und aufzuzeigen, dass es eben keine Kleinigkeit ist.

Ansonsten passiert in dem Manga jetzt gar nicht so viel und bestimmte Gespräche klangen sehr hölzern. Ob das jetzt an der Übersetzung lag weiß ich jetzt nicht, schließlich sind japanische Gespräche ohnehin meist gar nicht so emotional. Und viele Feinheiten kann man nun einmal nicht bzw. kaum übersetzen, deshalb wundern mich die hölzernen Dialoge wenig.

Im Zusammenhang mit diesen Szenen lernt man auch einiges über Narumi und das alles hat mich wirklich einfach nur wütend gemacht. Hoffentlich eskaliert das jetzt nicht alles in den nachfolgenden Bänden. Es ist schon erschreckend wie weit manche Menschen gehen, nur um andere an sich zu binden.
Es endet mal wieder in einem Cliffhanger und es scheint einfach alles möglich. Jetzt fiebert man quasi seit 7 Bänden daraufhin, dass zwei Personen zusammen kommen und bisher ist kaum was in die Richtung passiert. Das nenn ich mal slow-burn!


#8. Band: 

Was war das bitte schön für eine erwachsene und mutige Entscheidung von Futaba? Normalerweise wäre es ja bei einem Shojo-Manga so, dass das Thema bis zum Ultimo ausgereizt werden würde nur um am Ende ein Happy-End erzwingen zu können. Oder damit ein Ritter auf weißem Pferd die Tränen der holden Maid trocknen kann um sie dann zu seiner Frau zu machen. Das ist ja leider doch ein sehr normaler Trope, der hier jedoch nicht bedient wird.

Passend dazu gibt es einige wirklich tolle Gespräche und das Thema Tomboy und zu sich selbst stehen wird noch einmal aufgegriffen. Vor allem in der Altersgruppe der Hauptprotagonisten ist man ja auf der Suche nach sich selbst und auch Futaba versucht sich so zu verstellen, dass sie nirgends aneckt oder Gefahr läuft gemobbt zu werden. Das bedeutet auch nicht zu mädchenhaft zu sein, damit die Jungs sie nicht mögen und sie somit keine Konkurrenz für die anderen Mädchen darstellt. Und genau das wird hier noch einmal aus Sicht der Jungs beleuchtet und mal schauen was das alles für den Rest der Story zu bedeuten hat. Leider werden hier ein paar sehr typische Stereotypen bedient, die vollkommen unnötig waren. Seit wann verlieren nur Mädchen das Bewusstsein? Es ist einfach nur schade, dass hier wirklich nur die offensichtlichen Stereotypen aufgegriffen werden.

Auch das Thema Tod wird wieder aufgegriffen und die damit zusammenhängende Trauerbewältigung. Wodurch man Kous teils eigenartiges Verhalten endlich ein wenig besser einordnen kann.


#9. Band: 

Jetzt hat die Handlung eine extrem frustrierende Wendung genommen und ich hoffe einfach einmal, dass sich bestimmte Dinge noch ändern werden. Leider wird hier ein sehr gängiges Shojo-Trope benutzt, was ich einfach zutiefst verabscheuenswert finde. Ich finde das einfach nur schrecklich, wenn einer meint dem Gegenüber beweisen zu müssen was für eine tolle Partie sie sind. Und daraus auch absolut kein Geheimnis machen, was sie noch gruseliger wirken lässt. Vor allem finde ich es krass, dass diese Person dem Gegenüber kaum Freiraum lässt und die Sache alles andere als langsam angeht. Interesse signalisieren und für einen da sein ist ja vollkommen in Ordnung, aber was diese/r Charakter abzieht ist einfach zu aufdringlich.

Und langsam geht mir die Dreiecksgeschichte nur noch auf den Keks. Die vorigen Bände waren ja zwei das OTP schlechthin. Und eigentlich hat man ja nur darauf gewartet, dass irgendetwas in die Richtung passiert. Deswegen ist es einfach nur absolut frustrierend, wenn das alles über den Haufen geworfen wird. Stattdessen gibt es ein anderes Liebespaar, weil jeder Hauptprotagonist ja min. eine Beziehung in einer Mangareihe haben muss.

Freitag, 29. Januar 2021

#354 Bücherregal - We contain multitudes

 


TitelWe contain multitudes
AutorSarah Henstra
VerlagPenguin Teen
GenreYoung Adult Contemporary/LGBT
Seiten384 Seiten
Meine Bewertung

 Inhalt

Jonathan und Adam lernen sich durch Briefe kennen, die sie im Englischunterricht sich über das Schuljahr über gegenseitig schreiben müssen. Nach und nach entwickelt sich zwischen den beiden so etwas wie Freundschaft und ganz langsam verlieben sie sich ineinander. Doch beide haben mit ihren ganz eigenen Problemen zu kämpfen und es fällt ihnen schwer sich wirklich auf diese Beziehung einzulassen.

Review

TW: Drogen, Mobbing, Homophobie, Missbrauch

 Was ich wirklich ab einem gewissen Punkt einfach nur noch anstrengend fand war die Erzählform. Man kennt das ja aus vielen Romanen und ich habe schon einige YA-Bücher gelesen in das ganz okay umgesetzt wurde mit der Briefform. Jedoch erzählt die Autorin plötzlich in der Ich-Form ab der Hälfte was so passiert ist und warum sollte man so etwas jemand anderem in einem Brief schreiben? Vor allem wenn die beiden etwas zusammen erlebt haben?

Ein anderer Punkt ist die kontinuierliche Erwähnung von Homophobie, die an manchen Stellen so erscheint als wäre sie nur dafür da um bestimmte Erwartungshaltungen zu erfüllen. Es liest sich oft wie vieles was man aus "Schmerz/Trost"-Tropes kennt und was gefühlt sehr oft nur von Autoren in dieser Form benutzt wird, die das alles wahrscheinlich nicht erlebt haben. 

Dazu passend wird natürlich fast jedes Klischee bedient, was mit diesem Trope einhergeht. Und da frage ich mich schon, ob es tatsächlich Jugendliche gibt die so agieren und kein gewaltiges Alkoholproblem haben. Man hat stellenweise sogar das Gefühl als würde es sich lediglich um einen M/M-Fetischroman handeln, bei der die Beziehung der beiden sexualisiert wird. Und das auf einem Level, was mich echt Sorgen bereitet. Das alles wird mehr als deutlich auf den letzten 100-150 Seiten und an sich hat genau der Teil der Handlung alles ruiniert. An sich wurde hier einfach unglaublich Potential verschenkt und ich finde es einfach schade, dass es mittlerweile "in" ist homosexuelle Paare(oder auch queere) zu nutzen um Storys zu schreiben, die man vor vielen Jahren wenn überhaupt nur als Fanfic irgendwo gelesen hätte. Und bei diesen Schmerz/Trost-Tropes geht es ohnehin meist nur noch um Jugendliche, wovon einer unter Missbrauch der Eltern leidet und beide trinken übermäßig Alkohol auf Partys. Und dann stellen sie fest, dass sie vielleicht in den anderen verliebt sind und sie eventuell schwul sind.

Und dann ist da noch das Alter der beiden, was ich ziemlich problematisch finde. Ein 15-jähriger mit einem 18-jährigen und an keiner Stelle wird so wirklich klar, dass der jüngere von beidem da alles überhaupt will. Und darauf kommt es doch bei sexuellen Handlungen an, dass der gegenüber eben nicht bequatscht wird und ein klares "ja" formuliert um all dem zuzustimmen. Gefühlt braucht es für alles was in die Richtung geht Alkohol und oft eine Menge und eigentlich sollte man doch gerade Jugendlichen vermitteln, dass man wenn man sehr alkoholisiert ist keinen Geschlechtsverkehr haben sollte. Oft hat man einfach das Gefühl als würden die beiden nicht über all das was in einer Beziehung wichtig ist reden und Kurl ist gefühlt sehr fordernd, was wenn man den Altersunterschied betrachtet echt problematisch ist.


Fazit

Das ist eins der Bücher bei dem ich mich frage, warum ich es überhaupt zu Ende gelesen habe. An sich mag ich poetische Texte in Romanen und auch der Klappentext war viel versprechend. Und ich denke mal wenn ich um einige Jahre jünger wäre, dann würde ich vieles vielleicht nicht ganz so kritisch sehen. Jedoch wenn ich dieses Buch im Vergleich mit vielen OwnVoices-Büchern sehe und generell vergleiche mit dem was man unter gesunden Beziehungen heutzutage versteht, dann sind die 2 Sterne mehr als gerechtfertigt und eigentlich noch recht großzügig. Und stellenweise erscheint es mir bei diesem Buch fast schon so, als würde hier eine toxische Beziehung romantisiert/entschuldigt. Immerhin hatte er eine sehr schwere Kindheit, aber selbst dann ist so etwas nicht okay. So etwas ist niemals okay. Und das sollte man als Autor*in auch ganz klar bei solchen Büchern benennen.

Mittwoch, 27. Januar 2021

Lesejahr 2020




Guten Morgen, 
heute gibt es mein Lesejahr 2020 in Zahlen. Alles was auf den Grafiken zu sehen ist habe ich noch einmal gesondert darunter aufgelistet. 



Januar: 7 Bücher, 3.214 Seiten, 460 Seiten/Buch
Februar: 8 Bücher, 3.048 Seiten, 381 Seiten/Buch
März: 11 Bücher, 3.419 Seiten, 311 Seiten/Buch
April: 10 Bücher, 4.010 Seiten, 401 Seiten/Buch
Mai: 11 Bücher, 4.028 Seiten, 367 Seiten/Buch
Juni: 10 Bücher, 3.942 Seiten, 395 Seiten/Buch
Juli: 10 Bücher, 3.639 Seiten, 364 Seiten/Buch
August: 8 Bücher, 3.271 Seiten, 409 Seiten/Buch
September: 9 Bücher, 3.031 Seiten, 337 Seiten/Buch
Oktober: 10 Bücher, 3.334 Seiten, 334 Seiten/Buch
November: 10 Bücher, 3.312 Seiten, 332 Seiten/Buch
Dezember: 16 Bücher, 3.772 Seiten, 236 Seiten/Buch
Gesamt: 120 Bücher, 42020 Seiten, 351 Seiten/Buch

davon waren....
51 Bücher auf Englisch
22 Hörbücher

Nicht mitgezählt habe ich Comics, Graphic Novel, Light Novels und Manga. Oft habe ich mir gar nicht notiert wie viel ich davon im Monat gelesen habe und mir fällt es einfach unglaublich schwer das alles dazuzählen. Bis auf bei den Light Novels ist es ja oft so, dass die Bilder den Hauptteil des Werkes ausmachen und die betrachtet man ja. Zumal die meisten ja oft nur 180-200 Seiten haben und das würde meine Statistiken einfach grundlegend verändern. So kann ich wenigstens auf einem Blick sehen, ob ich 2020 genauso viel wie 2019 gelesen habe und tatsächlich hatte ich 42.058 Seiten und 120 Bücher gelesen, was 351 Seiten/Buch ergibt. Im Jahre 2018 waren es übrigens insgesamt 42.589 Seiten und 128 Bücher, was jetzt nicht so ein gravierender Unterschied ist. Mal schauen ob ich in 2021 die vorgenommen 125 Bücher schaffe. 

aktueller Stand vom SuB im Januar 2021:
2 Bücher

Anzahl Rezensionen: 111
Nicht rezensierte Bücher: 9
durchschnittliche Bewertung: 3,54/5 Sternen

Genre:




Biografie: 7
Dystopie: 7
Fantasy: 4
Fotoband: 1
Historischer Roman: 3
Horror: 3
Klassiker: 6
Krimi: 14
Psychothriller: 3
Roman: 7
Sachbuch: 16
Thriller: 16
True Crime: 7
YA: 18
YA-Dystopie: 1
YA-Fantasy: 6
YA-Historisch: 1

Top3 der meistgelesen Genre:
1. YA: 18 Bücher
2. Sachbuch: 16 Bücher, Thriller: 16 Bücher
3. Krimi: 14 Bücher

Mit welchen Buchstaben fingen die meisten Buchtitel an? 
1. D(20)
2. T(16)
3. S(11)

Mit welchen Buchstaben fingen Nachnamen der meisten Autor*innen an? 
1. H(16)
2. B(15)
3. S(14)

Wo spielten die meisten Bücher? 
1. Deutschland(39) 
2. USA(35)
3. England(17)

Wo kamen die meisten Autor*innen her?
1. USA(49)
2. Deutschland(42)
3. England(15)

Von welchem Verlag habe ich die meisten Bücher gelesen?
1. Harper Collins(17)
2. Rowohlt Verlag(10)
3. Edition M und Ullstein Verlag(je 7)

Für das Jahr 2021 habe ich mir fest vorgenommen viel mehr Bücher aus anderen Ländern zu lesen und hoffentlich dabei einige zu erwischen, die eben nicht in den USA und Deutschland spielen. Eigentlich wollte ich ja erst einmal ein paar Krimireihen beenden, da ich einfach zu viele angefangene Reihen habe. Jedoch werde ich versuchen das alles zu kombinieren und ich bin einfach gespannt drauf, ob ich es so endlich einmal schaffe mehr Science-Fiction und Fantasy zu lesen. Leider hatten ein paar Bücher mir zeitweise die Lust an dem Genre verdorben, deshalb bin ich da vorsichtig geworden. Dieses Jahr zähle ich voll auf den öffentlichen Bücherschrank, in dem immer total Krimis ausliegen und vielleicht sind wenn die jetzigen Corona-Einschränkungen gelockert werden wieder ein paar tolle dabei. Hier im Ort habe ich auch so einen Schrank, aber bei meinem letzten Besuch war da nichts interessantes für mich dabei. 

3 Light Novel
74 Manga
20 Mangareihen

Rückblickend kamen mir das viel weniger vor und ich finde es einfach nur schade, dass hiervon einige Reihen in diesem Jahr ihr Ende finden. Irgendwie fällt es mir ziemlich schwer neue zu finden, da meine Ansprüche mit den Jahren ziemlich hoch geworden find. Zum Beispiel lege ich mittlerweile unglaublich viel wert auf die Zeichnungen, weshalb ich mir mit "Attack on Titans" schwer tue. Und solche Reihen wie "The Witch Hat Atelier" und "Magus of the Library" nehmen halt unglaublich viel Zeit bei der Herstellung in Anspruch und da gibt es dann natürlich relativ selten neue Bände, was wirklich einfach nur schade ist. Dafür hat man wirklich schöne Illustrationen/Zeichnungen und ich für meinen Teil verweile gerne in diesen magischen Welten. Ansonsten habe ich noch "Ein tropischer Fisch sehnt sich nach Schnee" für mich entdeckt und somit wurde meine Liebe für alle LGBTQ-Manga von neuem entfacht. Wobei "Our dreams at dusk" von Yuhki Kamatani und "My brothers husband" von Gengoroh Tagame haben auch ihren Anteil daran getragen. Es ist einfach schwer Manga zu finden in denen es nicht einfach nur wie ein Fetisch behandelt wird und bei dem es nur mit den Geschlechtsverkehr an sich geht. Und oft ist es dann so, dass Homophobie und generell Homosexualität total romantisiert wird, was stellenweise einfach nur abartig ist. Homophobie ist etwas schrecklich und leider auch in Japan anzutreffen. Und somit finde ich es immer wieder komisch, dass bei den Charakteren alles einwandfrei funktioniert und sie quasi der "Star" sind, weil sie eben homosexuell sind. Womit wir wieder bei dem Thema Fetisch wären, was da auch immer eine riesige Rolle spielt.
Mal schauen ob ich in 2021 noch ein paar Reihen finde, die mir Spaß machen. Momentan lese ich gerne Horrormanga bzw. Fantasy, aber ohne Splatter. 

13 Comics
8 Comicreihen/Einzelbände
18 Graphic Novel
15 Graphic Novel-Reihen/Einzelbände

Eigentlich wollte ich mich 2020 wieder mehr den Superheldencomics widmen, aber daraus wurde nichts. Hoffentlich ändert sich das bald mal wieder, denn es gibt noch viele Reihen die ich unbedingt lesen möchte. Und ich möchte in 2021 endlich einmal die Comics lesen, die gefühlt schon ewig auf meiner Wunschliste sind.

Und wie sah euer Lesejahr aus? 

Viele Grüße

Sonntag, 24. Januar 2021

#22 Manga - Ein tropischer Fisch sehnt sich nach Schnee Band 4-6

 




Titel(Deutsch)Ein tropischer Fisch sehnt sich nach Schnee
Titel(Englisch)A tropical fish yearns for snow
AutorNio Nakatani
VerlagAltraverse 
GenreShojo-Ai, Slice-of-Life
Bände7(on-going)
Meine Bewertung
4/5


Inhalt

Ausgerechnet in die Präfektur Ehime muss Konatsu ziehen, nach dem ihr Vater eine Stelle im Ausland angenommen hat und sie nicht mit nehmen kann. An ihrem ersten Tag in Nagahama besucht sie das geöffnete Aquarium der High School und trifft dort auf Koyuki. Diese wird von vielen an dieser Schule verehrt und gilt als unnahbar. Doch eigentlich ist sie nur schüchtern und gar nicht so unnahbar, wie viele denken. Kann sich eine Freundschaft zwischen Konatsu und Koyuki entwickeln? 


Review

#1.-3. Band

#4. Band 

In diesem Band geht es hauptsächlich um Koyuki und so lernt man viel über ihre Gefühle und was sie über all das denkt. Es ist auf jeden Fall schön zu sehen, wie sie nach und nach auftaut und sich langsam Konatsu nähert. Mal schauen ob das Tempo in den nachfolgenden Bänden weiterhin so langsam ist, denn so wirklich passiert ja nichts zwischen den beiden und das geht ja jetzt schon ein paar Monate so.
So ganz weiß ich noch nicht wo einen das alles hinführen wird und ob es dann als Abschluss extra viel Drama und Tränen gibt, nur weil es sich anbietet. Oder ob es dann eine neue Liebhaberin gibt? Immer wieder wird ja auf die Geschichte von dem Frosch und dem Salamander hingewiesen und ich hoffe einmal den beiden bleibt dieses Schicksal erspart. Denn in der Geschichte stirbt der Frosch ganz langsam im Nest des Salamanders und dieser hat was das betrifft keine Schuldgefühle.

Und dann nimmt Kaede immer mehr Platz ein und man weiß nicht, ob das etwas gutes oder schlechtes ist. Und ich hoffe es wird jetzt keine klassische Dreiecksbeziehung wie in anderen Geschichten geben, denn so etwas hasse ich einfach und es lässt keinen Platz für Überraschungen.


#5. Band: 

Jetzt geht es in großen Schritten auf den Schulabschluss von Koyuki zu und somit erfährt man was ihre Wünsche und Pläne sind. Es bleibt auf alle Fälle spannend und ich hoffe einfach einmal, dass die Liebe zwischen Koyuki und Konatsu weiterhin wie ein zartes Pflänzchen bleibt und das alles keine 180° Kehrtwendung machen wird. Es ist ja schon eine große Belastung, vor allem da die beiden ja sich ihrer Gefühle nicht zu 100 % sicher sind und bisher so gut wie nichts passiert ist. So erscheint es fast so als würde der Funken Liebe erlöschen bevor er die nächste Stufe auslösen kann, was wirklich schade wäre.

Auch dieses Mal nimmt Kaede viel Platz ein und das erzeugt ein wenig Spannung/Drama. Hoffentlich bewirkt das einen großen Schritt was die Handlung betrifft oder wenigstens Klarheit für Koyuki und Konatsu. Für Yuri passiert auf jeden Fall sehr wenig Girls-Love und vielleicht wird jetzt endlich der Punkt erreicht an dem es sich ändert? Man kann ja nicht ewig den Elefanten im Raum ignorieren und ich wünsche mir einfach, dass das alles eine gute Wendung nimmt und die beiden über all das reden bevor sich der gemeinsame Weg der drei trennt.

#6. Band: 

Einerseits nimmt die Handlung in diesem Band eine wirklich schöne Wendung und auf das was im vorigen Band passiert wird immer wieder Bezug genommen. Aber anderseits ist das alles total traurig, weil Koyuki und Konatsu sich nicht trauen über ihren Schatten zu springen und die Atmosphäre ist durchgehen angespannt und melancholisch. Man weiß halt worauf das alles hinauslaufen wird und deshalb ist es als Leser einfach nur ärgerlich, dass die beiden nicht offen über ihre Gefühle sprechen können. Was natürlich ihrem Charakter geschuldet ist und mich hätte es irgendwie gewundert, wenn sie plötzlich über solche Themen ausführlich sprechen würden. Wobei die Ferien doch zu Schuljahresende im Frühjahr 2 Wochen lang sind und man müsste doch meinen, dass die beiden sich wenigstens privat ein bisschen näher hätten kommen müssen?

Jetzt bleibt natürlich die große Frage, ob die Handlung weiterhin so schleppend voran gehen wird. Oder ob die beiden endlich mal über ihren Schatten springen werden um wenigstens auf freundschaftlicher Ebene einander näher zu kommen. Man müsste ja meinen, dass Kaedes Bemühungen irgendwann mal Früchte tragen sollten. Was mir an diesem Band besonders gefallen hatte waren die ganzen Seiten rund um die Gefühlswelt von Koyuki und Konatsu und eine Zeichnungen sind wirklich eindringlich. Und ich hoffe einfach einmal, dass der nächste Band wieder etwas fröhlicher sein wird. 

Freitag, 22. Januar 2021

#353 Bücherregal - Nicht alle waren Mörder

   


TitelNicht alle waren Mörder
AutorMichael Degen
VerlagUllstein Verlag(List Taschenbuch)
GenreSachbuch/Biografie
Seiten336 Seiten
Meine Bewertung
4/5

 Inhalt

Nachdem immer mehr Wohnungen von Juden 1943 durch die Gestapo in Berlin zwangsgeräumt und die Bewohner umgesiedelt wurden, beschloss Michaels Degen Mutter abzutauchen. Ihr Mann war Jude und wurde 1939 ins Konzentrationslager Sachenhausen deportiert, dort gefoltert und verstarb kurz nach seiner Entlassung aufgrund seiner Verletzungen. Obwohl sie selbst Jüdin war schaffte sie es immer wieder der Gestapo zu entkommen und fand zudem immer wieder Menschen, die bereit dazu waren ihr und ihrem Sohn Unterschlupf zu gewähren.


Review

TW: sexueller Missbrauch
Im September 1939 wurde der Vater des Autors in ein KZ deportiert und mit seinen 9 Jahren begreift er nicht, dass dies absolut nichts gutes bedeutet. Und nach und nach erfährt man wirklich viel über die nachfolgenden Monate, während sich die Lage immer weiter zuspitzte. Und seine kindliche Naivität schaffte es immer weniger ihn vor der grausamen Realität zu schützen.

Was hier die Biografie von vielen anderen über diese Zeit unterscheidet sind die unzähligen Details. So erfährt zum Beispiel wirklich viel über Berlin, welche weiten Strecken sie gehen mussten um zum Beispiel Kontrollen zu umgehen oder wie die Verstecke aussahen. Auch die unzähligen Bombenangriffe werden ausführlich beschrieben und wie es für den Autor war in einer Wohnung zu sitzen und nicht wie andere in einem Luftschutzkeller Schutz suchen zu können. Und wie es war nach diesen Angriffen durch die Straßen zu gehen, sei es der Geruch oder die Tatsache, dass sie erst nach der Entwarnung gesehen werden durften. Auf all das wird ausführlich eingegangen und bisher habe ich noch keine Biografie oder historischen Roman gelesen bei dem so viel Wert auf die Beschreibung von all dem gelegt wurde. Wobei ja genau das ja unter anderem zeigt wie traumatisierend solche Umstände sind. 

Ein anderer Augenmerk liegt wie der Titel des Buches schon vermuten lässt auf der Gegebenheit, dass dem Autor und seiner Mutter unzählige Male geholfen wurde. Und das obwohl ihre Helfer damit oft ihr eigenes Leben und das ihrer Familie aufs Spiel setzten. Darum geht es auch hauptsächlich in diesem Buch, dass eben nicht alle Mörder waren und der Widerstand gegen das Regime unzählige Facetten hatte. 

Der einzige Kritikpunkt an dem Buch ist der doch recht unbeholfene Schreibstil bzw. Erzählstil. Passend zum Genre Biografie wurde alles recht nüchtern erzählt, also hier wurde nicht versucht künstlich irgendeine Spannung zu erzeugen u.a. Das hat mich auch absolut nicht gestört, schließlich ist das für das Genre vollkommen normal. Jedoch fand ich die Dialoge teilweise etwas unbeholfen und stolperte dabei über einige Formulierungen. Ob die Worte die gewählt wurden jedoch passend zum Jahr bzw. der Gegend waren weiß ich nicht und möchte bzw. kann ich an dieser Stelle nicht beurteilen. Ich empfand lediglich die Art wie das alles drum herum erzählt wurde als unbeholfen, also die Nebensätze und was während der Dialoge geschah.


Fazit

Die Biografie kann ich wirklich jedem einfach nur ans Herz legen. Sie erzählt den Krieg aus der Perspektive eines Kindes, was viel zu schnell Erwachsen werden musste. Und für den Weihnachtsbäume die Bombenabwurfstellen markierten. Und wie es für ihn war ständig auf der Flucht zu sein und nicht zu wissen, ob man dem Gegenüber trauen kann.

Mittwoch, 20. Januar 2021

#001 Buch und Graphic Novel - Slaughterhouse-5

  




Billy Pilgrim überlebte den schweren Luftangriff von Dresden in 1945 als Kriegsgefangener, der wie andere amerikanische Soldaten im Schlachthaus-5 untergebracht war. Nach dem Krieg kehrt er in seine Heimat zurück und wird dort Optometrist. Nach einem schweren Unfall durchlebt er immer wieder Zeitreisen und ist irgendwann der festen Überzeugung von Aliens entführt wurden zu sein. 






TitelSlaughterhouse 5
AutorKurt Vonnegut Jr.
VerlagRandomhouse
GenreKlassiker/Science-Fiction/Historischer Roman
Seitenanzahl240
Meine Bewertung
3,5/5

Hierbei handelt es sich um ein Buch, was ich nach dem Lesen erst einmal für einige Zeit auf Seite legen musste um wirklich zu begreifen worum es eigentlich ging. Zuerst fand ich es total absurd und absolut daneben, dass die Erlebnisse eines Soldaten während der schlimmen Luftangriffe in Dresden durch die Verknüpfung mit Science-Fiction-ähnlichen Geschichten ins Lächerliche gezogen werden. An vielen Stellen berichtet der Autor selbst von seinen Erfahrungen als amerikanischer Soldat während dem II. Weltkrieg in Dresden.

Im Nachhinein bin ich wirklich froh darüber nicht die deutsche Übersetzung gelesen zu haben. Vor allem hier fällt auf wie viel Mühe sich der Autor gegeben hatte die richtigen Worte an der richtigen Stelle zu finden und so Kleinigkeiten gehen meist bei Übersetzungen verloren. Schließlich hat jede Sprache so ihre Feinheiten und manches wirkt dann einfach nur noch lächerlich, anstatt poetisch.
So wirklich klar ist mir immer noch nicht, was es mit bestimmten Andeutungen auf sich hat. Und vielleicht werde ich eines Tages mir den dazu gehörigen Lektüreschlüssel zu legen einfach um einiges besser verstehen zu können. Ich weiß nicht, ob das mit meinem Alter zusammen hängt oder einfach dem Erzählstil des Autors zusammen hängt. 

Wie bewertet man am Besten so ein Buch? Durch das verknüpfen mit Außerirdischen wird dem Erzählten die Grausamkeit genommen, aber darf man wirklich über so etwas lachen? Wenn ein Mensch schwer traumatisiert wurde während dem Krieg und sich dann in eine Gedankenwelt flüchtet um mit all dem Erlebten besser klar zu kommen? Und es ist ja kein aktives flüchten, sondern einfach ein Schutzmechanismus der Psyche und das wird hier immer wieder klar gestellt. Immer wieder kommt es deshalb zu Zeitsprüngen in die Vergangenheit oder Billy wird von Aliens entführt, aber im nächsten Moment erfährt man wieder was über das Amerika der 60er Jahre. Aus dem Grund muss man schon sehr aufmerksam lesen, damit man nicht durcheinander kommt. 

Hierbei handelt es sich um einen kurzweiligen Klassiker, dem ich 3,5 von 5 Sternen gebe. So wirklich eine Verbindung zu Billy konnte ich nicht aufbauen und mir fiel es wirklich schwer manche Szenen richtig zu deuten. Dabei wäre das unheimlich wichtig gewesen, um das alles besser verstehen zu können. Und mir fiel es zudem wirklich schwer den Humor zu begreifen bzw. zu verstehen. Oft reagiert Billy einfach nur sehr zynisch und ohne jegliche Emotionen, was jetzt nicht verwunderlich ist, aber an manchen Stellen hatte ich mir als Leser einfach irgendeine Art von Gefühl bei ihm erhofft.








TitelSlaughterhouse-5
AutorKurt Vonnegut Jr.
ZeichnerRyan North, Albert Monteyes
VerlagBoom! Studios - Archaia
GenreHistorical/Science-Fiction
Seitenanzahl436
Meine Bewertung
3,5/5



Nach dem Lesen der Graphic Novel habe ich endlich halbwegs verstanden um was es überhaupt geht. Vor allem die Zeitleiste und die Charakterauflistung empfand ich hierbei als hilfreich.

Zu Beginn empfand ich den Zeichenstil als unpassend, aber im Laufe der Handlung sagte er mir immer mehr zu. Vor allem die Farbauswahl ist phänomenal und unterstreicht einfach die Wirkung. Und die Charaktere haben alle unterschiedliche und einprägsame Gesichter, an denen man direkt die jeweiligen Emotionen ablesen kann. Diesbezüglich fand ich es auch gut, dass die Körper so authentisch wirkten und meistens passend zur Szene der Hintergrund gewählt wurde. Oft gibt es einfach keinen, woran man sich auch erst gewöhnen muss. Durch den Zeichenstil wird zudem deutlich warum die Novel auch Children's Crusade(Kinderkreuzzug) heißt. Als Billy in den Krieg zog war er noch sehr jung und dort traf er oft auf Menschen, die genauso jung wie er waren.

Die Adaption ist genauso chaotisch und absurd wie die Buchvorlage und eine wirklich schöne Ergänzung/Umsetzung. Eigentlich ist es nämlich so eine typische Vorlage, die kaum umsetzbar ist und deshalb war ich total darauf gespannt und wurde tatsächlich nicht enttäuscht. Sie zeigt genauso wie die Novel wie absurd und unnütz Krieg letztendlich ist und wie sehr es den betroffenen auf lange Sicht schadet. 




Ich würde auf jeden Fall empfehlen die Novel zu erst zu lesen und dann den Comic, da ansonsten zu viele relevante Informationen fehlen und man mitunter dadurch nicht alles versteht.

Sonntag, 17. Januar 2021

#352 Bücherregal - Unberechenbar(Kurzrezension)

   









Titel(Deutsch)  Unberechenbar - Das Leben ist mehr als eine Gleichung
AutorHarald Lesch, Thomas Schwartz
VerlagHerder Verlag
GenreGeschichte/Politik/Sachbuch
Seiten272 Seiten
Meine Bewertung
4/5


Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.


 Inhalt

In wie fern kann die Mathematik und Physik in schwierigen Momenten der Gesellschaft behilflich sein? Oder ist das einfach nicht möglich? Wie kann man schwierige Zeiten als Chance nutzen und vor allem wie kann man währenddessen der Gesellschaft helfen? Was muss sich konkret in der Politik und Wirtschaft dafür ändern und wie kann jeder seinen Teil leisten? Warum ist es so wichtig von der Anonymität Abstand zunehmen und wieder als Gesellschaft zusammenzurücken und globale Nachbarschaften statt globale Dörfer zu bilden? 

Review

Das Buch unterscheidet sich grundlegend von den anderen Büchern, die ich bisher von Harald Lesch gelesen habe. Dieses Mal geht es ins philosophische rein um zu beweisen, dass das Leben nicht berechenbar ist. Dabei wird genau das viel zu oft versucht und wenn man dazu erst einmal eine Formel finden muss, die gerade so zu passen scheint wenn man nicht genauer hinguckt. Er hat sich schon öfters mit Thomas Schwartz 

An vielen einzelnen Themen wird gezeigt wo heutzutage noch Verbesserungsbedarf geherrscht und wie man das alles angehen kann. An manchen Stellen wird der Finger genau in offenen Wunden gelegt und es ist einfach erschreckend zu sehen wie manche System funktionieren und vor allem wie sensibel sie sind. Die Verbesserungen würden unter anderem dazu führen, dass die Systeme eben nicht mehr bei jeder Krise ins schlingern kommen und die Lebensqualität der einzelnen Menschen würde vermutlich steigen. Passend dazu werden die Auswirkungen von Corona ausführlich behandelt, schließlich fungiert das Virus wie eine Art Brennglas und führt uns vor Augen wie verletzlich unsere Systeme sind. Und das Virus zeigt auch auf auf wie wenig es im Leben wirklich ankommt und man viel mehr die Dinge wertschätzen und in den Vordergrund rücken sollte, die für uns lange selbstverständlich waren.

Besonders gut gefallen hat mir der Abschnitt über das Dorf-Prinzip, da ich vieles was das betrifft aus meinem Heimatdorf kenne. Man wird halt nicht Teil der Gemeinschaft, wenn man sich wie eine Axt im Walde benimmt. Aber nicht nur darum geht es, sondern wie dieses Prinzip das Leben in Städten erleichtern kann und warum es ein erstrebenswertes Ziel ist. 

Mir gefällt das schlichte Cover, da man so auf den ersten Blick allein durch die Untertitel "√Das Leben ist mehr als eine Gleichung" sieht um was es sich handelt.


Fazit

An sich ist es ein eher kurzweiliges Buch, was man schnell durchgelesen hat. Mir hat der positive Tenor des Buches gefallen, denn zu den meisten Problemen werden passende Lösungen geliefert. Zudem wird alles für den Laien gut verständlich geschrieben und man merkt quasi nur an den gut untermauerten Argumenten, dass hier zwei Wissenschaftler als Autoren zusammen gearbeitet haben.

Freitag, 15. Januar 2021

#351 Bücherregal - Looking for Alaska

 


Titel(Englisch)Looking for Alaska
AutorJohn Green
VerlagHarper Collins
GenreJugendbuch/Young Adult
Seiten268 Seiten
Meine Bewertung
2/5

 Inhalt

Um endlich etwas Abwechslung in sein Leben rein zubringen wechselt der 16-jährige Miles Halter an die Culver Creek Boarding School. Und plötzlich ist nichts mehr wie vorher. Dort lernt er Alaska Young kennen, die ihn sofort in ihren Bann zieht mit ihrer lockeren, selbstzerstörerischen Art. Immer wieder bringt sie ihn dazu bei ihren Aktionen mitzumachen und so kommt schnell eins zum anderen. 

Review

TW: Tod, Alkohol, Drogen, Zigaretten
Man hat den Roman aufgrund des einfachen Schreibstils und der 268 Seiten relativ schnell durch gelesen. Leider kam dadurch auch absolut keine Tiefe auf und bis auf wenige Punkte ist mir deshalb auch nichts groß im Gedächtnis geblieben was die Handlung an sich betraf. 

Was mich beim Lesen total irritiert hatte war der laxe Umgang mit Tabakwaren und Alkohol. Oft ging es hauptsächlich darum und das bei 16-jährigen Hauptprotagonisten und einem Buch was ab 12/13 Jahren empfohlen wird. Auch Drogen spielen eine Rolle und oft weiß man gar nicht, ob das alles nicht die eigentlichen Stars des Romans sind und warum das alles so schrecklich glorifiziert wird. So wirkliche Konsequenzen bekommen die Hauptprotagonisten nicht zu spüren, da sie ja gute Noten haben. Was das eine mit dem anderen zu tun hat ist mir schleierhaft und Regeln sind Regeln. So wie sie mit dem Eigentum anderer und vor allem dem der Schule umgehen ist auch nicht gerade vorbildlich und ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Schulleitung tatsächlich nur eher harmlose Strafen verhängt.

Dann fand ich es ein wenig irritiert wie der Begriff Armut definiert wurde. An einer Stelle kauft Alaska 3 Stangen Zigaretten und somit 30 Packungen plus jede Menge Alkohol. Und hat zeitgleich noch ein Auto mit dem sie relativ oft fährt. In Kapitel 22 sagt sie selbst "arm ist arm", als es um Chip und den Trailerpark geht. Und ich glaube selbst wenn man mit einem Stipendium in den USA zur Schule geht kann man sich so viel Alkohol, Zigaretten und Fastfood gar nicht leisten. 

Und dann ist da noch Alaskas generelles Verhalten. Sie ist ein Teenager mit einer einer schweren Vergangenheit mit der sie nicht so wirklich klar kommt. Aber all das darf ihr Verhalten nicht entschuldigen und ihre "Freunde" sollten nicht aus Mitleid schweigen. Und genau das sollte man in Jugendbüchern vermitteln. Und so wie sie ihre "Freunde" behandelt wundert es mich wirklich, dass sie überhaupt welche hat. Und vor allem in einem Internat(Boarding School) sollte man doch meinen, dass mit so selbstzerstörerischen Tendenzen ganz anders vorgegangen wird. Schließlich stiftet sie Mitschüler an und bringt diese mitunter in Gefahr. Und es wird auch nicht besser, dass sie von Miles ständig auf einen Sockel gestellt und als zu bewundernswertes Objekt betrachtet wird.

Fazit

Wie bewerte ich jetzt am Besten dieses Buch? Die Frage hatte ich mir schon während dem Lesen gestellt und ich war mir zum Ende uneins. Wegen der Kritikpunkte und des wirklich grottigen Schreibstils vergebe ich nur 2 von 5 Sternen. Und ich hoffe einfach mal, dass in Schulen das Verhalten der Schüler kritisch diskutiert wird und es als absolut nichts bewundernswertes vermittelt wird. Warum das Buch so viele Awards gewonnen hat und von einigen in den Himmel gelobt wird ist mir schleierhaft. Vielleicht sieht man das Verhalten der Protagonisten mit Ende 20 einfach als das an was es ist: problematisch und in vielen Punkten lebensgefährlich. Und hierbei handelt es sich ja nicht um ein Buch über College-Studenten sondern Teenies an der Highschool was das alles nur noch absurder macht. Hier hätte man besser einfach ein paar Seiten mehr geschrieben, denn so hat das Buch angesichts der Alkohol- und Drogenproblematik in den USA einen wirklich bitteren Nachgeschmack. 

Mittwoch, 13. Januar 2021

#004 Top10 - Lesehighlights und Flops 2020




Guten Morgen,

heute gibt es meine Lesehighlights und -flops aus dem Jahre 2020. Bei den Highlights ist es wie immer einfach eine Aufzählung ohne große Wertung unter den 7 genannten Büchern. Es ist einfach schwer Bücher aus so unterschiedlichen Genres zu bewerten, zumal mir dieses Jahr ziemlich viele Sachbücher gut gefallen haben und die möchte ich einfach nicht mit rein fiktiven Handlungen vergleichen. Dieses Jahr konnten mich zudem kaum Bücher begeistern und deshalb habe ich nur 14 Mal die Bewertung 4,5 und 7 Mal die 5 Sterne Bewertung vergeben. Dabei war ich bei manchen Büchern im Vorfeld sehr sicher, dass mich diese restlos begeistern werden und dementsprechend komisch fand ich es dann auch nur 4 Sterne oder 3 vergeben zu können.

Die Kurzbewertungen habe ich der einzelnen Lesemonate entnommen, also wundert euch bitte nicht.


Highlights 🌠


1) Der Luziferkiller von Elias Haller, Rezension

"Der Luzifer-Killer" von Elias Haller hatte ich ja direkt nach der Ankündigung auf meine Wunschliste gepackt. Dieses Mal geht es sowohl um die Ermittler Klara Frost als auch Erik Donner. Der Ermittlerin wird ein Video zugespielt auf dem angeblich ein Verbrechen gezeigt wird und nach und nach tauchen immer mehr Leihen auf, denen ein L in die Stirn geritzt wurde. Als sie Donner um Hilfe bitten will erfährt sie, dass dieser in der Psychiatrie sitzt. Dabei könnte sie seine Hilfe sehr gut gebrauchen, schließlich ist ein Hinweis in dem Fall ein Foto von den beiden. Auch dieses Mal konnte mich der Thriller überzeugen und ich freue mich einfach unglaublich darauf demnächst die Reihe rund um Klara Frost beginnen zu können.

2) Noah von Sebastian Fitzek, Rezension

Den Verschwörungsthriller "Noah" von Sebastian Fitzek hatte ich als Hörbuch und ich bin immer noch total begeistert davon. Die Handlung ist total eindringlich und führt einem mal wieder vor Augen worauf der Reichtum der westlichen Welt beruht. Und wie wichtig es ist auf seinen ökologischen Fußabdruck zu achten. Das alles während einer Pandemie zu hören war wahrscheinlich ein Fehler, aber ich bin ja nicht so empfänglich für Verschwörungstheorien/Weltuntergangsszenarien und deshalb war es ganz okay. Das Buch hat mir auf jeden Fall mal wieder gezeigt warum ich Fitzek als Autor so bewundere und ich hoffe, dass er irgendwann noch einmal einen solchen Thriller rausbringt. 

3) Vengeful von V.E. Schwab, Rezension

Darin geht es um Marcella, die von ihrem Mann umgebracht wurde und deshalb zu einer ExtraOrdinäre geworden ist. Sie hat sich vorgenommen hat sich an ihrem Mann zu rechen. Mich hat das Buch genauso wie der erste Teil total begeistert. Es sollte viel mehr Bücher über Antihelden geben, die eben ihre Kräfte nicht für gute Taten einsetzen und komische Moralvorstellungen haben. 

4) Leichenblässe von Simon Beckett, Rezension

In "Leichenblässe" von Simon Beckett denkt David Hunter gezwungenermaßen über seine Berufswahl nach und um sich besser darauf konzentrieren zu können reist er zu der Body Farm in Tennessee. Das ist jetzt der dritte Teil der Reihe und mal wieder war es ein richtiges Lesehighlight. Er kommt zwar nicht an die beiden Vorgänger heran, aber trotz allem habe ich 5 Sterne vergeben können. Die Reihe rund um David Hunter ist einfach phänomenal und ich bin immer wieder erstaunt darüber wie viel man beim Lesen lernt.

5) Clap when you land von Elizabeth Acevado, Rezension

In "Clap when you land" von Elizabeth Acevado geht es um zwei Halbschwester, die erst voneinander erfahren als ihr Vater bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommen. Mir hat dieser Roman total gut gefallen und ich finde es immer wieder schön welche in Versform zu finden. Es ist auf alle Fälle einmal etwas anderes und es werden wichtige Themen angesprochen(Privilegien, die mit Wohnort u.a. einhergehen uvm).

6) Die verstummte Frau von Kartin Slaughter, Booktalk

Direkt zu Beginn des Monats hatte ich "Die verstummte Frau" von Karin Slaughter als Hörbuch, in dem es um eine brutal zugerichtete Frau geht. Es ist Teil der Sarah Linton/Will Trent-Reihe und mal wieder konnte mich der Thriller fesseln. Und mal wieder war ich überrascht darüber, dass hier Obduktionen/medizinische Maßnahmen so exakt beschrieben werden. Genau das verdränge ich immer bei ihren Büchern. Demnächst wird es über das Buch einen ausführlichen Booktalk geben, da ich mich mal wieder nicht kurzfassen konnte.

7) Zieht euch warm an, es wird heiß! von Sven Plöger, Rezension

In "Zieht euch warm an, es wird heiß!" von Sven Plöger geht es hauptsächlich um den Klimawandel. Eigentlich könnte man ja meinen es gibt schon genug Bücher zu dem Thema, aber hier das sticht aus der Masse hervor. Denn hier wird das Klima an sich erklärt und warum es so wichtig ist, dass wir unser Verhalten ändern. Passend dazu gibt es hilfreiche Tipps und ich finde es einfach einmal schön ein Buch zu haben, in dem explizit das Wetter erklärt wird und was der Klimawandel im einzelnen bedeutet. Oft wird ja nur das großen und ganze diskutiert, dabei werden wir diese kleinen Veränderungen als erstes spüren oder eher: wir spüren sie jetzt schon. 

8) Alice von Christina Henry, 4,5/5 Sternen, Rezension

Es handelt sich hierbei um eine Märchenadaption in der es darum geht, dass Alice nach ihrer Reise ins Wunderland in der Irrenanstalt landet. Das alles ist recht blutig und mir hat die Umsetzung wirklich gut gefallen. Hierzu gibt es auch eine Fortsetzung auf die ich mich sehr freue.

9) ZeroZeroZero von Roberto Saviano, 4,5 von 5 Sternen, Rezension

In "ZeroZeroZero" von Roberto Saviano geht es um den Einfluss von Kokain auf das ganze Weltgeschehen. Auf diesem Sachbuch basiert die gleichnamige Serie und wer Interesse an solchen Themen hat, lernt hier jede Menge über die Wege des Kokains und auch anderen Drogen. Vieles wusste ich noch nicht und jetzt nach dem Hörbuch machen viele Nachrichten auf einmal Sinn. Es ist auf jeden Fall erschreckend zu lesen was für einen großen Einfluss diese Geschäfte auf die Weltwirtschaft haben.

10) GRM von Sibylle Berg, 4,5 von 5 Sternen, Rezension

Bei "GRM" von Sibylle Berg geht es um ein autokratisches Großbritannien. Es ist eine sehr bissige Satire und sie zeigt genau auf worauf der Fortschritt hinausläuft, wenn man eben nicht die Komponente Mensch und dessen Wert im Vordergrund stellt. Mir hat das Hörbuch wirklich gut gefallen, da es zum Nachdenken anregt und in gar nicht so ferner Zukunft spielt. Es ist halt Gesellschaftskritik vom Feinsten.


FLOP 💀


1) A long way down von Nick Hornby(abgebrochen)

In diesem Buch lernen sich eine Gruppe von Menschen auf einem Dach kennen, die sich alle an Silvester das Leben nehmen wollten. An sich sich ist es ein wirklichschwarzhumoriges Buch und eigentlich fand ich es auch wirklich witzig. Jedoch ging mir ein Charakter dermaßen auf dem Keks mit ihrem Verhalten, dass ich nicht mehr weiterlesen wollte.

2) The Tattooist of Auschwitz von Heather Morris, 2/5 Sternen, Rezension

Wie man dem Titel von "The Tattooist of Auschwitz" von Heather Morris entnehmen kann geht es um den Tätowierer von Auschwitz. Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt auf 272 Seiten eine Geschichte, die eigentlich viel mehr Seiten verdient hätte. Mir hat einfach die Tiefe gefehlt und ohne Hintergrundwissen hätte ich mir den Großteil der Handlung gar nicht vorstellen können. 

3) The Curious Incident of the Dog in the Night-Time von Mark Haddon, 2/5 Sternen

In "The Curious Incident of the Dog in the Night-Time" von Mark Haddon geht es um einen Jungen, der gegen den Willen seines Vaters versucht den Mörder vom Nachbarshund zu finden. Mir hat es jetzt nicht zugesagt und teilweise fand ich die Beschreibungen grenzwertig. An sich ist es auf jeden Fall mal eine andere herangehensweise an so einen Fall.

4) Cleaning the Gold von Karin Slaughter und Lee Child, 1/5 Sternen

"Cleaning the Gold" von Karin Slaughter und Lee Child ist eine Novella, die mich maßlos enttäuscht hat. Will Trent ermittelt in Fort Knox, was eigentlich total spannend klingt. Es fehlt komplett der rote Faden und oft habe ich mich gefragt, was das für ein abstruser Fall ist. Zu allem Überfluss ist die Novella mal gerade halb so lang wie angegeben und der Rest ist eine Leseprobe.

5) 1Q84 von Haruki Murakami, 2/5 Sternen, Booktalk

In "1Q84" von Haruki Murakami geht es um die Auftragsmörderin Aomame, die in eine Parallelwelt gerät. Über das Buch habe ich die letzte Zeit wirklich oft geschrieben. Ich weiß nicht ob wirklich männlich, ältere und japanische Leser die hauptsächliche Lesegruppe waren. Aber leider kam genau der Eindruck während dem Lesen auf und ich glaube solch präzise Beschreibungen von Körpern hatte ich schon lange nicht mehr in irgendeinem Buch gelesen. Und vor allem die Beschreibungen der Intimbereiche ist mir im Gedächtnis geblieben und eigentlich sollte einem doch als erstes die Handlung des Buches einfallen? 

6) Solitaire von Alice Oseman, 2 von 5 Sternen, Rezension

Im Jugendroman "Solitaire" von Alice Oseman geht es um die 16jährige Tori und wie sie die Schülergruppe Solitaire erlebt hatte. Mir hatte die Handlung absolut nicht zugesagt und ich fand es einfach nur total unverständlich wie mit dem Thema psychische Erkrankungen umgegangen wurde. Man merkt halt beim Lesen, dass die Autorin selbst zu dem Zeitpunkt erst 17 war und ich finde es schade, dass kein Lektor sie auf bestimmte Dinge hingewiesen hat.

7) Love, Creekwood von Becky Albertalli, 1,5/5 Sternen, Rezension

"Love, Creekwood" von Becky Albertalli ist eine Novella, die über das Leben der Hauptprotagonisten an der Uni aus dem Simonverse handelt. Ohne hier zu ausschweifend mich darüber auszulassen was mich im einzelnen daran stört: Die Novella hat 120 Seiten und wurde in Mailform verfasst. Mit inbegriffen ist eine Leseprobe und Mails haben Mailheader. Ich glaube jeder kann sich ungefähr denken wie wenig Handlung wirklich enthalten ist und wie wenig man in kurzen Mails wirklich dem Gegenüber vermitteln kann. 

8) The Great Gatsby von F. Scott Fitzgerald, 1,5/5 Sternen

In "The Great Gatsby" von F. Scott Fitzgerald geht es um einen reichen Mann, der sehr dekadent um 1920 lebte und deshalb für viele ein toller Gastgeber war. Hierzu hatte ich vor vielen Jahren den Film im Kino gesehen und ich kann jetzt rückblickend noch nicht einmal sagen, ob wir den mit dem Englisch LK oder Französisch GK gesehen hatten. Ich hatte den Film auf alle Fälle nicht verstanden und auch nach dem Lesen des Buches bin ich nicht wirklich schlauer. Es ist halt alles sehr vorhersehbar und wer solche Geschichten kennt, weiß halt einfach wie es ausgeht. 

9) Wie Eulen in der Nacht von Maggie Stiefvater, 2/4 Sternen, Rezension

In dem Fantasybuch "Wie Eulen in der Nacht" von Maggie Stiefvater geht es um die Soria, die in der Lage sind Wunder zu vollbringen. Für mich war das Buch einfach ein totaler Flop und ich habe nach wie vor keine Ahnung was mir das alles sagen wollte. Vieles ergab einfach keinen Sinn und wurde viel zu oberflächlich erzählt.

10) The Ballad of Songbirds and Snakes von Suzanne Collins, 2/5 Sternen, Booktalk

Bei "The Ballad of Songbirds and Snakes" von Suzanne Collins handelt es sich um ein Prequel zu den Tributen von Panem, also den "Hunger Games" bei denen Kinder gegeneinander um ihr Überleben kämpfen. Mir hat das Buch ganz gut gefallen, wobei es definitiv nicht an die anderen Bände heran kommt und die Charaktere einfach zum größten Teil austauschbar waren.


Und was waren eure Lesehighlights und -flops?


Viele Grüße

Sonntag, 10. Januar 2021

#350 Bücherregal - Schandfleck(Kurzrezension)

 





Titel(Deutsch)Schandfleck
AutorMila Wolf
VerlagRowohlt Verlag
GenreKrimi
Seiten288 Seiten
Meine Bewertung
4/5



 Inhalt

Vor vielen Jahren hatte sich Christine Novak dazu entschlossen nie wieder nach Reubach zurück zukehren. Doch dann wird auf einmal ihre Nichte Maria tot aufgefunden und ihr wird schnell klar, dass sie sehr wahrscheinlich den Täter kennt. Und ihr damals als so noch jünger war ähnliches angetan wurde. Aus dem Grund beschließt sie sich nach Reubach zu fahren und die Bewohner mit einer Wahrheit zu konfrontieren, die sie selbst am liebsten vergessen würde.

Review

TW: Vergewaltigung
Direkt zu Beginn des Buches wird eine Vergewaltigung ziemlich bildhaft beschrieben. Während der Handlung wird immer wieder auf die damit ausgelösten Gefühle und die belastenden Erinnerungen eingegangen. All das wird ziemlich realistisch und nicht überspitzt dargestellt und das hat in mir ein ganz schön beklemmendes Gefühl ausgelöst. Immer wieder wird darauf eingegangen, dass Christine nicht geglaubt wird und sie mit ihren Erlebnissen nur anderen schaden wolle. Es ist halt leichter einem Betroffenen nicht zu glauben, anstatt sich mit solchen Taten auseinander zusetzen und genau der Aspekt wurde gut beschrieben. 

All das basiert wie die Autorin erwähnt hat auf wahren Begebenheiten und das macht das was in diesem Buch passiert nicht leichter zu ertragen. An einigen Stellen hätte ich gerne bestimmten Protagonisten die Meinung gesagt. Leider ist es ja viel zu oft so, dass Opfern nicht geglaubt wird und Täter in Schutz genommen werden. Schließlich ist es immer das zu kurze T-Shirt oder der einladende Augenaufschlag und wenn es das nicht ist, dann wollen diejenigen nur dem Täter schaden. Deshalb ist es umso wichtiger, dass solche Geschichten Gehör finden und nicht totgeschwiegen werden nur weil die Wahrheit eben nicht leicht zu ertragen ist.

Was beim Lesen direkt auffällt ist, dass es sich hierbei um keinen klassischen Kriminalroman handelt. Das Beziehungsgeflecht und allgemein die Auswirkungen der Taten auf die Opfer/Betroffenen stehen zu jeder Zeit im Vordergrund. Die Autorin schafft es einfach bestimmte Situation treffend zu beschreiben und ich hatte nie das Gefühl, als hätte sie versucht künstlich Drama zu erzeugen. Man erfährt zudem ziemlich schnell wer der Täter ist und so geht es eigentlich die ganze Zeit nur darum was der Vorfall mit den involvierten Personen macht.


Fazit

Der kurzweilige Krimi hat mich lange Zeit nachdenklich gestimmt und ich musste mehrere Lesepausen einlegen um das Gelesene verarbeiten zu können. Vor allem die Darstellung des Dorfes hat mir gefallen und natürlich die verschiedenen Beziehungen der Bewohner untereinander.

Freitag, 8. Januar 2021

#349 Bücherregal - Zeit Verbrechen

  


TitelZeit Verbrechen
AutorSabine Rückert
VerlagPiper Verlag
GenreTrue Crime
Seiten224 Seiten
Meine Bewertung

3/5

 Inhalt

Die Autorin Sabine Rückert ist nicht nur stellvertretene Chefredakteurin bei der Zeit, sondern auch Gerichts- und Kriminalreporterin. In diesem Buch bespricht die Autorin 12 Kriminalfälle, die sich in Deutschland ereignet haben. Unter anderem geht es um eine Mutter, die 9 ihrer 13 Kinder sterben ließ und sie anschließend in Blumenkübeln auf dem Balkon vergrub. Aber auch der Fall um den Autobahnraser Rolf F. wird beleuchtet, sowie der Holzklotzwurf von einer Autobahnbrücke, bei dem eine junge Mutter ums Leben kam.


Review

Was mir wirklich gut gefallen hat an dem Buch ist die Auswahl der Fälle. Es ist von allem möglichen was dabei und es zeigt einfach nur, dass den Abgründen der Menschheit keine Grenzen gesetzt sind. Einige der Fälle gingen massiv durch die Presse als sie bekannt wurden.

Immer wieder wird auf ähnliche Fälle verwiesen, was diese noch beängstigender wirken lassen. Denn viele der geschilderten Taten sind keines Falls Einzelfälle und da ist es fast schon beruhigend zu erfahren, dass am Ende das Gericht ein Urteil fällen konnte. Was das betrifft wird auch erläutert wie überhaupt so ein Urteil zustande kommt oder wie die Ermittlungen abgelaufen sind, die auch jeder Zeit im Fokus stehen.

Einige der geschilderten Fälle machen einfach nur sprachlos und es ist erschreckend zu sehen wie weit manche Menschen gehen nur um den Gesichtsverlust abzuwenden. Hier wird auch noch einmal sehr deutlich wie sehr solchen Menschen mit den modernen Medien in die Hände gespielt wird und dass diese sich damit vor allem auf die Ermittlungen und die Gesellschaft negativ auswirken. Der Fall des ertrunkenen Kindes in Sebnitz ist ein klassisches Beispiel dafür und es wird hier noch einmal sehr deutlich wie das alles seinen Lauf nahm und eins zum anderen führte. Und wie man solche Fälle medial so ausschlachten kann ist mir ohne ein Rätsel, ungeachtet wie diejenigen zu Tode kamen und ich finde es immer schlimm wenn jedes neue Staubkorn an Informationen so extrem durch die Presse geht. Was ja heutzutage aufgrund der Liveschaltung bei bestimmten Boulevardmedien noch viel extremer geworden ist.

Was mich richtig gestört hatte beim Hörbuch waren die Stimmen bestimmter Sprecher. Vor allem einer versuchte mit seiner Stimme künstlich Spannung zu erzeugen, was ich jetzt bei fiktiven Fällen gar nicht so schlimm finde. Jedoch handelt es sich hierbei um reale Fälle und da empfinde ich es einfach als geschmackslos bestimmte Dinge so zu betonen. Es klang halt wirklich fast so, als wäre der Sprecher begeistert von dem was er erzählt und das hinterlässt einen wirklich bitteren Nachgeschmack. Die Texte an sich sind leider an einigen Stellen ohnehin recht reißerisch formuliert, weshalb dieser Eindruck verstärkt wird. Wobei man hier anmerken muss, dass sie zum Großteil sehr sachlich gehalten wurden. 
 
Rückblickend bin ich froh ein Geld für das Hörbuch ausgegeben zu haben(kostenlose Streaminganbieter sei Dank), denn nennenswerte neue Informationen hat mir das Buch nicht geliefert. Stattdessen werden einige Fälle im Podcast besser erläutert, was einfach nur schade ist. Hier merkt man halt einfach, dass das alles für das Medium Zeitung zusammen gefasst wurde. Das eBook ist mit seinen 12,99 €(Taschenbuch: 16€) recht happig im Preis, für seine gerade mal 200 Seiten und dass es letztendlich nur eine Ansammlung von Zeitungsartikeln ist. 



Fazit

Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen, aber ich denke wenn man den Podcast noch nicht gehört hat ist es ein guter Einstieg in das Genre True-Crime.

Mittwoch, 6. Januar 2021

Lesemonat Dezember

 




Guten Morgen, 

jetzt ist der Dezember auch schon wieder vorbei und somit haben wir das Jahr 2020 hinter uns gelassen. Deshalb ist es wieder einmal Zeit für den Lesemonat und tatsächlich habe ich es geschafft einige Bücher zu lesen. 

Diesen Monat habe ich 4.222 Wörter für den Blog geschrieben und 51.112 für die Fanfiction und somit habe ich 1.845 Wörter pro Tag geschrieben. 

  • ZEIT Verbrechen von Sabine Rückert, 3/5 Sternen
  • Nick and Charlie von Alice Oseman, 4/5 Sternen
  • Ich bin Linus von Linus Giese, 4/5 Sternen
  • Nicht alle waren Mörder von Michael Degen, 4/5 Sternen
  • Carrie von Stephen King, 4,5/5 Sternen
  • The Giver(Teil 1-4) von Lois Lowry, 2,25/5 Sternen
  • Unberechenbar von Harald Lesch und Thomas Schwartz, 4/5 Sternen
  • Verwesung(Fall 4, 4.5, 4.6) von Simon Beckett, 3,67/5 Sternen
  • Sündenmord von Sheldon Rusch, 2/5 Sternen
  • We contain multitudes von Sarah Henstra, 3/5 Sternen
  • We, The Wildflowers von L.B. Simmons, 4/5 Sternen

16 Bücher | 3.772 Seiten | 234 Seiten/Buch | 122 Seiten/Tag
- Comic | - Graphic Novel | - Light Novel | - Manga
durchschnittliche Bewertung: 3,25/5
Verlage: 10
bereiste Länder: 3
Genre: 7(2xBiografie, 1xDystopie,1xHorror, 1xSachbuch, 2xThriller, 1xTrue-Crime, 3xYA)


Highlight:  Carrie von Stephen King, 4,5/5 Sternen


Flop: Sündenmord von Sheldon Rusch, 2/5 Sternen


Das Buch "ZEIT Verbrechen" von Sabine Rückert beinhaltet einige Artikel aus dem Magazin Zeit Verbrechen. Da ich auch den dazugehörigen Podcast bis auf die Folgen aus 2020 nahezu komplett gehört habe, kannte ich den Großteil der genannten Fälle schon aus diesem. Ansonsten ist es recht typisch für True-Crime-Magazine und zum großen Teil werden in diesem Buch nur wirklich sehr bekannte Fälle besprochen, wie die Mutter die ihre 9 toten Säuglinge in Blumentöfen begrub und der Holzklotzwurf von der Autobahnbrücke, durch den eine junge Mutter verstarb.


Bei "Nick and Charlie" von Alice Oseman handelt es sich um eine Novella rund um die beiden Charaktere, die man aus "Solitaire" und "Heartstopper(Webcomic)" kennt. Mir hat sie ganz gut gefallen und ich finde es immer wieder schön, wenn Autoren so Alltagsgeschichten veröffentlichen.


In "Ich bin Linus" von Linus Giese erzählt der Autor aus seinem Leben als trans Mann. Was mir besonders gut an dem Buch gefallen hat ist die schonungslose Ehrlichkeit. In diesem Buch werden wirklich viele Vorurteile beseitigt und ich finde es einfach toll, dass durch solche Bücher jungen Menschen eine Orientierung gegeben wird. Und zwar eine abseits von dem ganzen toxischen Kram, den man teilweise in diversen Internetcommunities erlebt.


Bei "Nicht alle waren Mörder" von Michael Degen erzählt der Autor wie es für ihn war als jüdischer Junge in Berlin während des II. Weltkrieges aufzuwachsen. Ganz eindringlich erzählt er wie es war, als seine Mutter beschloss mit ihm unterzutauchen und wie viele ihnen genau dabei geholfen hatten. Und wie es für ihn war all die Luftangriffe zu erleben, ohne dabei in einem der unzähligen Luftschutzkeller in Berlin zu sitzen. 


"Carrie" von Stephen King handelt von einem Mädchen mit telekinetischen Kräften. Um das Buch bin ich ja schon wirklich lange herum geschlichen und endlich habe ich es einmal gelesen. Das Ende war so typisch für King und wenn ich das mal außer Acht lasse ist es ein wirklich tolles, aber recht kurzweiliges Horrorbuch. 


In "The Giver(Teil 1-4)" von Lois Lowry geht es um eine dystopische Gesellschaft, bei der alle in vollkommener Harmonie aufgrund fehlender Gefühle leben. Der erste Teil der Reihe hatte mir ganz gut gefallen, aber die restlichen drei fand ich einfach nur grottig. In der Rezension könnt ihr die einzelnen Gründe nachlesen und hier an der Stelle möchte ich nur anmerken, dass ich einfach nur enttäuscht bin. Denn der erste Teil ist ganz okay und ich frage mich immer noch, wie man so eine Idee so versemmeln kann?


"Unberechenbar" von Harald Lesch und Thomas Schwartz ist ein Sachbuch in dem es darum geht, dass man eben nicht alles im Leben mit irgendwelchen Gleichungen berechnen kann. An einigen Stellen im Buch musste ich richtig lachen, allein weil ich zum Beispiel die Dorfproblematik als Dorfkind(unter 500 Einwohner) kenne. Besonders gut an dem Buch hat mir übrigens gefallen, dass jede Menge Lösungen/Alternativen genannt werden und nicht nur Missstände angeprangert werden. 


David Hunter wird in "Verwesung(Fall 4, 4.5, 4.6)" von Simon Beckett mit dem Serienmörder Jerome Monk konfrontiert und den Tiefen des Dartmoors. Dieses Mal ist der Teil extrem Charakterfokusiert und deshalb geht es kaum um die Forensik, was ja eigentlich USP(Alleinstellungsmerkmal) der Reihe ist. Trotzdem hat es mir recht gut gefallen und da ich noch etwas von David Hunter lesen wollte, habe ich die Novellen "Katz und Maus(Fall 4.5)" und "Schneefall und Ein ganz normaler Tag(Fall 4.6)" gehört bzw gelesen. So zum Jahreswechsel lese ich immer gerne Novellen und für zwischendurch sind die nicht verkehrt.


In "Sündenmord" von Sheldon Rusch geht es um jemanden, der sich für Gott hält und deshalb Prominente brutal ermordet. Mir hat das Buch absolut nicht gefallen, weil der Matratzensport im Fokus stand und die Handlung ständig durch "Gott" unterbrochen wurde. Teilweise war das alles einfach zu abstrus und es wurde oft in Rätseln gesprochen, die ich leider nicht lösen konnte.


Bei "We contain multitudes" von Sarah Henstra lernen sich Jonathan und Adam durch Briefe kennen, die sie im Englischunterricht sich über das Schuljahr über gegenseitig schreiben müssen. Hier kommen einige wirklich heftige Themen wie Drogensucht, Homophobie, Mobbing und an sich ist es wirklich schön geschrieben. Jedoch fand ich die Briefform an gewissen Stellen einfach nur extrem anstrengend und man merkt einfach, dass es von einer Frau geschrieben wurde. Und hier werden einfach zu viele m/m-Klischees bedient, die einfach absolut nichts in YA zu suchen haben. Ein 15-jähriger Junge mit einem 18-jährigen Jungen, sehr passives Verhalten gegenüber all den homophoben Sprüchen/Taten und alles wird so absurd auf die Spitze getrieben, dass es stellenweise eine FF auf Tumblr sein könnte. Ich glaube in Zukunft werde ich wirklich nur noch Own-Voice-Bücher zu solchen Themen lesen.


In "We, The Wildflowers" von L.B. Simmons geht es um vier Jugendliche, die aus verschiedenen Gründen bei einer Pflegemutter zusammen leben. Im Vorfeld wusste ich schon, dass das Buch einige sehr heftige Themen wie Sucht, Tod, Missbrauch und anderes beinhaltet und es eben YA ist. Trotzdem war ich geschockt darüber, wie detailliert da vieles beschrieben wurde.


In den nächsten Wochen wird es dann nach und nach mein Lesejahr 2020 in Zahlen und natürlich meine Top10 Lesehighlights und Leseflops geben. Hier der Beitrag ist ohnehin schon ziemlich lang geworden und deshalb hatte ich mich dazu entschlossen alles einzeln zu posten. Ansonsten habe ich mir fürs neue Jahr nichts groß vorgenommen, da ich ohnehin nicht der Typ Mensch bin der für Pläne ein Startdatum, welches in der Zukunft liegt, braucht. Was das lesen betrifft wird es so weiter gehen wie bisher und je nach Laune wird das Buch ausgewählt. Auf die einzelnen Challenges von 2020 und die fürs Jahr 2021 werde ich noch einmal im Jahresrückblick gesondert eingehen.


LG